Bauernorchidee: Eine robuste und pflegeleichte Pflanze

Bauernorchidee: Eine robuste und pflegeleichte Pflanze

Die Bauernorchidee, auch bekannt als Schizanthus oder Spaltblume, ist eine der beliebtesten Balkonpflanzen. Mit ihren eleganten und exotischen Blüten in verschiedenen Farben und Mustern, ist die Bauernorchidee eine wunderschöne Pflanze, die optisch an die echte Orchidee erinnert, auch wenn sie nicht mit dieser verwandt ist. Die Schizanthus zählt zur Familie der Nachtschattengewächse. Im Vergleich mit der echten Orchidee ist die Bauernorchidee nicht nur robuster, sondern auch pflegeleichter und für Anfänger geeignet. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die hübsche Pflanze pflegen solltest.

Eigenschaften und Herkunft der Bauernorchidee

Die Bauernorchidee zählt zur Gattung der Spaltblumen und gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die hübsche Pflanze entwickelte sich um 1900 in Europa als Hybride. Sie wurde durch die Kreuzung von zwei anderen Spaltblumenarten, der Schizanthus grahamii und der Schizanthus pinnatus gezüchtet. Diese Arten wuchsen ursprünglich als Wildpflanzen in der Hochebene von Chile, die sehr karg ist. Aus diesem Grund verträgt die Pflanze sowohl starke Hitze als auch Kälte. Die Bauernorchidee hält Minusgraden von bis zu -7°C stand. Dafür kann ihr zu viel Feuchtigkeit schaden.

Die Bauernorchidee wird bis zu 40 cm hoch und zeichnet sich durch einen etwas pyramidenförmigen Wuchs aus. Ihre Blütezeit ist von Mai bis September. Zu diesem Zeitpunkt bildet sie viele kleine Blüten, die Weiß, Rosa, Rot oder sogar mehrfarbig sein können wie beispielsweise Rosa und Weiß. wenn die Blüten mehrfarbig sind, ist die Blütenmitte, die man auch als Blütenauge bezeichnet, für gewöhnlich Gelb-Schwarz oder Gelb-Rot. Die Blätter der Blüten werden als Kronblätter bezeichnet. Sie sind so angeordnet, dass sie immer zwei spiegelgleiche Hälften trägt. Die gefiederten Laubblätter weisen einen grobzahnigen Blattrand auf.

Vor allem im Zeitraum von Mai bis September zeigt sich die Bauernorchidee in ihrer schönsten Pracht. Die Blüten ähneln denen einer echten Orchidee, auch wenn die Bauernorchidee nicht mit dieser verwandt ist. Die Trichterblüten erstrahlen in den schönsten Farben, während das sogenannte Blütenauge nicht nur unterschiedlich gefärbt sein kann, sondern auch verschiedene Muster aufweisen kann. Sie ist oftmals gefleckt oder getigert.

Welchen Standort benötigt die Bauernorchidee?

Die Bauernorchidee bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Der Boden sollte durchlässig sein und mit Kompost angereichert sein, damit die Pflanzen gut wachsen und gedeihen können. Nach dem letzten Frost können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Die Pflanzen sollten einen Abstand von etwa 20 cm zueinander haben.

Auch in Töpfen und Blumenkübeln macht sich die Bauernorchidee sehr gut. Allerdings sollten die Töpfe bei Frost wieder ins Haus geholt werden. Alternativ kannst du sie abdecken. Du kannst die Bauernorchidee auch gut mit anderen Pflanzen wie Schleifenblumen und Margeriten kombinieren oder aber in der Nähe von Sträuchern und Hecken pflanzen. Wenn du die Bauernorchidee in Töpfen ziehst, achte darauf, dass du sie in einen windgeschützten Bereich stellst.

Wie pflegt man Bauernorchideen?

Wenn du möchtest, dass deine Pflanzen üppiger wachsen, schneide sie am besten nach der ersten Blüte zurück. Dadurch entwickelt sie mehr Seitentriebe und somit mehr Blüten. Du kannst die Pflanze nach der ersten Blüte um etwa ein Drittel zurückschneiden. Der ideale Zeitpunkt dafür ist der Juni. Wenn du deine Bauernorchideen nach jeder Blüte zurückschneidest, haben die Pflanzen ausreichend Energie, um neue Blüten bilden zu können. Dünge die Pflanzen am besten nach jedem Rückschnitt, um das Pflanzenwachstum und insbesondere die Blüte anzuregen.

Sobald die Blüten verblüht sind, sollten sie ebenfalls regelmäßig entfernt werden, um die neue Blüte voranzutreiben. Da die Bauernorchidee eine einjährige Pflanze ist, kannst du sie entfernen, wenn sie im Herbst verwelkt ist und kompostieren. Du kannst sie dann später wieder der Erde untermengen, um neue Bauernorchideen darauf zu pflanzen.

Bauernorchideen düngen und gießen

Damit deine Bauernorchidee viele Blüten entwickelt, solltest du sie alle zwei Wochen mit einem Guano-Flüssigdünger düngen. Die Pflanzen sollten für die Düngung mindestens acht Wochen alt sein. Die Pflanzen benötigen viel Wasser, um gut wachsen zu können. Achte darauf, dass der Erdballen stets feucht gehalten wird, ohne dass dabei Staunässe entsteht.

Im Freiland solltest du aus diesem Grund darauf achten, dass der Boden humusreich und gut durchlässig ist. Du kannst ihn mit Sand anreichern, falls er nicht durchlässig genug ist. Wenn du die Bauernorchidee im Topf pflanzt, verwende am besten einen Topf mit Wasserabzugsloch. Gieße die Pflanze außerdem über einen Untersetzer. Dies bietet zum einen den Vorteil, dass du eher sehen kannst, wann die Pflanze Wasser benötigt und die Blüten kommen nicht mit dem Wasser in Berührung. Standwasser, das auf dem Untersetzer verbleibt, solltest du anderen Pflanzen geben.

Wie kann man Bauernorchideen vermehren?

Die Bauernorchidee wird durch Samen vermehrt. Du kannst die Samen im Herbst von deinen vorhandenen Pflanzen abernten. Lagere diese über den Winter an einem kühlen, dunklen und trocknen Ort. Ab März kannst du die Bauernorchideen in Töpfen heranziehen. Fülle dazu eine Anzuchtschale mit Einheitserde und säe die Samen in einer Tiefe von etwa 5 mm aus. Stelle die Anzuchtschale an einen hellen Ort, aber ohne direktes Sonnenlicht.

Damit die Samen gut keimen können, sollte die Temperatur etwa 15 °C betragen. Die Samen solltest du regelmäßig mit einer Wasserflasche besprühen, um sie feucht zu halten. Nach etwa zwei bis drei Wochen beginnen die Samen zu keimen. Wenn die Sämlinge stark genug sind, kannst du sie pikieren. Ab Mitte Mai, wenn der letzte Frost war, kannst du die Pflanzen ins Freiland aussetzen. Die Pflanzen sind zu diesem Zeitpunkt etwa 10 cm hoch. Damit die Bauernorchidee schön buschig wächst, solltest du sie entspitzen.

Was versteht man unter entspitzen?

Das Entspitzen von Pflanzen ist eine Methode, die dazu dient, das Wachstum von Pflanzen zu fördern und ihnen eine bessere Form zu verleihen. Beim Entspitzen wird die Spitze der Seitentriebe von Pflanzen abgeschnitten. Dies fördert die Bildung neuer Seitentriebe und somit auch neuer Blüten.

Damit du die Pflanze entspitzen kannst, benötigst du eine scharfe Gartenschere oder Schere. Die Pflanze sollte zum Entspitzen mindestens 15 bis 20 cm hoch sein. Suche nun die Seitentriebe und schneide diese mit einer scharfen Schere ab. Die Seitentriebe werden auch Geiztriebe genannt. Man nennt das Entspitzen auch ausgeizen. Die Seitentriebe wachsen aus den sogenannten Blattachseln und befinden sich meistens zwischen zwei Blüten an der Verzweigung unten. Es ist wichtig, dass die Schere scharf ist, damit ein sauberer Schnitt gewährleistet ist und die Pflanze nicht beschädigt wird.

Welche Krankheiten und Schädlinge können die Bauernorchidee betreffen?

Grundsätzlich sind Bauernorchideen robuste Pflanzen. Allerdings vertragen sie keine Staunässe und können zur Wurzelfäule neigen. Dies gilt vor allem bei starken Regengüssen. Wenn die Pflanzen nicht schnell genug wieder trocknen können, kann eine Wurzelfäule entstehen oder die Blätter können mit Pilzen befallen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass deine Pflanzen nach einem Regenguss schnell wieder trocknen können.

Zählen Bauernorchideen zu den bienenfreundlichen Pflanzen?

Bauernorchideen sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern sie sind auch nützlich für Bienen und andere bestäubende Insekten wie zum Beispiel Schmetterlinge. Die Pflanzen bilden viel Nektar und Pollen und dienen Bienen und anderen Insekten somit als Nahrungsquelle. Wenn du Bienen und Schmetterlinge in deinen Garten locken möchtest, lohnt es sich also für dich, wenn du Bauernorchideen pflanzt. Dadurch förderst du gleichzeitig die Artenvielfalt in deinem Garten, weil die Insekten wiederum andere Tiere anlocken können.

Viele rosane Bauernorchideen in einem Garten, ein wunderschöner Anblick
Die Bauernorchidee: eine wahre Pracht im Garten, die auch noch ökologisch sehr wertvoll ist!

Weshalb bienenfreundliche Pflanzen so wichtig sind

Bienen spielen eine wichtige Rolle für unser Ökosystem. Bienenfreundliche Pflanzen wie die Bauernorchidee locken Bienen und andere bestäubende Insekten an, die wichtig für die Bestäubung von Pflanzen sind. Durch die Bestäubung produzieren die Pflanzen neue Früchte und Samen. Ohne Bienen würden viele Pflanzenarten aussterben. Darunter unter anderem auch Pflanzen, die uns Menschen als Nahrungsquelle dienen.

Leider zählen Bienen mittlerweile zu einer bedrohten Art. Durch verschiedene Faktoren wie Pestizide, Krankheiten und den Klimawandel verlieren bestäubende Insekten ihren gewohnten Lebensraum und versterben. Wenn du bienenfreundliche Pflanzen in deinen Garten pflanzt, verschönerst du diesen nicht nur, sondern du bietest den Bienen außerdem einen wichtigen Lebensraum und trägst dazu bei, dass sie eine Nahrungsquelle haben und überleben können. Damit wird auch das Überleben von wichtigen Pflanzenarten gesichert. Mit der Anzucht von Bauernorchideen schützt du die Umwelt, förderst die Bestäubung von Pflanzenarten und sicherst also die Nahrungsmittelversorgung für den Menschen.

Sind Bauernorchideen winterhart?

Bauernorchideen vertragen hohe Temperaturen genauso gut, wie Temperaturen bis zu -7°C, sofern der Frost nicht allzu lange anhält. Zwar können die Pflanzen den Winter überleben, da es sich um eine einjährige Pflanze handelt, wird sie jedoch im Frühling keine Blüten mehr bilden. Sie muss also jedes Jahr neu ausgesät oder angepflanzt werden.

Die Artenvielfalt der Bauernorchidee

Von der Bauernorchidee gibt es verschiedene Sorten. Meistens werden die Samen als bunte Mischung angeboten und enthalten somit von vornherein verschiedene Sorten. Es gibt jedoch auch vorgezogene Pflanzen von der Bauernorchidee. Diese bekommst du zum Beispiel in Gärtnereien oder aber im Gartencenter. Besonders beliebt sind mehrfarbige Sorten wie die ‚Lilac bicolor‘ oder die ‚Scarlet bicolor‘. Die Blüten beeindrucken durch ein schönes Violett mit Weiß und einem gelben Blütenauge bzw. einer intensiv Rot-Weißen Blüte mit gelbem Blütenauge. Die Sorte ‚Pure White‘ hingegen trägt eine reinweiße Blüte, wodurch sie sehr elegant wirkt.

FAQ

Im folgenden Abschnitt werden wir dir die am häufigsten gestellten Fragen zur Bauernorchidee beantworten.

Ist eine Bauernorchidee winterfest?

Die Bauernorchidee ist winterfest und verträgt Minustemperaturen von bis zu -7°C, sofern der Frost nicht allzu lange anhält. Einen sehr harten Winter, indem die Frostperiode für längere Zeit anhält, verträgt die Pflanze nicht, wenn sie im Freiland gehalten wird. Falls du sie in Kübeln gepflanzt hast, solltest du deine Bauernorchidee zum Überwintern reinbringen. Allerdings handelt es sich bei dieser Pflanze um eine einjährige Pflanze, die für gewöhnlich im Herbst nach der letzten Blüte, wenn sie verwelkt ist, entsorgt wird, da sie im Folgejahr im Frühling keine Blüten mehr bildet.

Wie pflege ich meine Bauernorchideen?

Bauernorchideen tragen für gewöhnlich viele Blüten. Sie benötigen also dementsprechend viel Energie und Wasser. Der Boden sollte stets feucht gehalten werden, ohne dass Staunässe entsteht. Dünge deine Pflanzen am besten alle zwei Wochen mit einem Guano-Flüssigdünger, damit deine Bauernorchideen genug Energie für ihre Blüten und ein gesundes Wachstum haben. Die erste Blüte neigt sich im Mai dem Ende. Zu diesem Zeitpunkt solltest du deine Pflanzen kräftig zurückschneiden, damit sie noch ein weiteres Mal blühen können. Nach jedem Rückschnitt, ist es wichtig, dass du deine Pflanzen düngst und mit Wasser versorgst.

Wie gieße ich eine Bauernorchidee?

Wenn du deine Bauernorchidee gießt, ist es wichtig, dass du darauf achtest, dass du das Wasser nicht über die Blüten gießt. Halte den Boden stets feucht, ohne dass Staunässe entsteht. Nach einem starken Regenfall kann die Pflanze aussehen, als wäre sie beschädigt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Für gewöhnlich erholt sie sich schnell wieder. Wichtig ist nur, dass das Regenwasser gut abtrocknen kann.

Wann blühen Bauernorchideen?

Bauernorchideen blühen im Zeitraum von Mai bis September. Du kannst die Blüte unterstützen, indem du die verwelkten Blüten abschneidest. Schneide die Pflanze nach jeder Blüte zurück. Die Bauernorchidee benötigt viel Energie für die Blüten. Durch den Rückschnitt und das regelmäßige Düngen sorgst du für eine schöne volle Blüte. Je nach Sorte ist die Blüte Weiß, Violett, Rosa oder Rot Meistens sind die Blüten mehrfarbig, zum Beispiel Violett-Weiß mit gelbem Blütenauge. Das Blütenauge kann zudem unterschiedliche Muster aufweisen und gepunktet oder getigert sein.

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