Bienenfreundlichen Blühstreifen anlegen

Bienenfreundlichen Blühstreifen anlegen

Bis vor wenigen Jahrzehnten waren Gärten viel mehr Nutzgärten als Schmuckgärten, Felder vielfältiger landwirtschaftlich genutzt und Grünanlagen weniger aufgeräumt und geordnet. Das war aus der Sicht der Menschen sicher weniger attraktiv als heute, aber es war gleichzeitig für Bienen, Schmetterlinge und weitere Insekten der Lebensraum, den sie benötigen.

Heute ist es notwendig, dass wir ganz gezielt für Bienen und andere Kleinlebewesen Lebensräume schaffen, beispielsweise mit Blühstreifen, die für Insekten ein umfangreiches Buffet bereithalten.

  • Welche Tiere brauchen besonders unsere Hilfe?
  • Warum sind Blühpflanzen so wichtig?
  • Lohnen sich auch kleine Flächen, um für Bienen Blühstreifen anzulegen?
  • Kann jeder eine Bienenweide anlegen?

Bestseller Nr. 1

Bestseller Nr. 2

Bestseller Nr. 3


N.L. Chrestensen Blumensamen Mischung, Saatgut...

59 Bewertungen

Bestseller Nr. 4

Bestseller Nr. 5

Diese Tiere brauchen unsere Unterstützung

Die Lebensräume und Nahrungsmittel für einige Tiere werden knapp; das sind allen voran die Bienen, aber auch andere Insekten. Schmetterlinge gehören ebenso zu den gefährdeten Arten, wie andere Kleintiere und Kleinstlebewesen. Ihnen zu helfen, damit sie nicht wegen zu wenig Nahrung und Platz aussterben, ist mit wenig Aufwand möglich.

Warum sind Blühpflanzen so wichtig?

Ob Honigbiene oder Wildbiene – sie alle brauchen für ihren üblichen Lebensraum eine gewisse Artenvielfalt. Diese jedoch gibt es in der modernen Landwirtschaft nicht. Sollten überhaupt blühende Pflanzen angebaut werden, so ist das beispielsweise Raps, der auf großen Flächen zu finden ist. Aus diesem Grund ist auch die gesamte Anbaufläche mit einem Mal verblüht und die Nahrungsquelle für die Bienen versiegt in kurzer Zeit. Die Gärten sind häufig Rasenflächen, es gibt viel Pflaster mit Bäumen und Koniferen, weniger Blüten und wild wachsende Blumen als früher.

Durch das Bestäuben der Blüten sind die Insekten jedoch für all jene von uns wichtig, die noch Bäume und Co im Garten stehen haben, da diese nur Früchte tragen, wenn sie bestäubt wurden.

Tipp: Wildwachsende Blumen sind ideal, und können auch bewusst ausgesät werden.

Lohnen auch kleine Flächen für Bienenweiden?

Eine Bienenweide oder auch Blühstreifen genannte, kleine Flächen sind hilfreich für die Bienen und andere Insekten. Jede Anpflanzung hilft!

Ob ein kleines Eckchen im Garten, ein Streifen neben einem Parkplatz oder einer Pflasterfläche, und sogar ein Balkonkasten, alles kommt in Frage, um einen Platz zu schaffen, an dem möglichst viele verschiedene Wildblumen zum Blühen kommen. Wichtig ist, dass sie zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Damit die Tiere sie auch als Nahrung anerkennen, sollte es sich auf alle Fälle um einheimische Pflanzen handeln.

Hinweis: Auch auf einem Balkon oder einem kleinen Stück Garten kann für Artenvielfalt gesorgt werden!

Und so legt man eine Bienenweide an

Eine solche Bienenweide bzw. einen Blühstreifen anzulegen, ist denkbar einfach und für jedermann ohne weiteres möglich.

Dabei bedient man sich einer fertigen Saatmischung, wie sie in vielen Geschäften erhältlich ist. Häufig sind diese sogar unter Namen wie „Bienenweide“ oder „Saatmischung für Wildblumen“ im Angebot.

In diesen Saatgut-Mischungen sind viele Sorten enthalten, häufig bis zu circa 30. Üblich sind bekannte Sorten wie Ringelblumen, Sonnenblumen oder Klee, aber auch seltenere wie Kamille oder Disteln.

Das Aussäen ist denkbar einfach. Allerdings sollte überlegt werden, ob es eine einjährige oder mehrjährige Saatgutmischung sein sollte. Die Einjährige blüht für einen Sommer und die Fläche friert dann ab. Sie kann im nächsten Jahr wieder anderweitig oder für eine neue Blumenwiese genutzt werden. Mehrjährige hingegen sind so gemischt, dass einige Sorten im gleichen Jahr blühen, andere aber erst in den Folgejahren. Das hat sogar noch den Effekt, dass die Blumenwiese in den Jahren unterschiedlich aussieht.

Die Aussaat wird entsprechend der Packungsaufschrift vorgenommen. Das ist in der Regel sehr einfach und braucht nur wenig Gartenwerkzeug, wie beispielsweise eine Harke. Die richtige Aussaatzeit ist zwischen April und Juni. Da es sich um Samen handelt, wie bei Kulturpflanzen auch, die weder vom Wind noch von Tieren an andere Orte verbracht werden sollen, wird ein lockerer Boden benötigt, in den die Sämereien eingeharkt werden können. Anschließend wird der Boden festgetreten und in den ersten Wochen feucht gehalten.

Tipp: Natürlich können auch selbst geerntete Samen beigemischt werden, wie beispielsweise Sonnenblumenkerne oder die Samen von Ringelblumen.

Das sollte man noch wissen

Wer Landwirtschaft betreibt, kann die Ränder von Äckern oder Wiesen dafür nutzen, die ohnehin mit dem schweren und häufig breiten Gerät zum Ackerbau nicht genutzt werden können. Solche nutzlosen Ränder, die zwischen 2 und 10 Metern breit sind, sind ideal für die Anlage von Blühstreifen.

Mehrjährige Mischungen solcher Samen können sogar im Herbst ausgebracht werden. Häufig handelt es sich dabei um Kräutermischungen. Als Frostschutz ist ein wenig Grasschnitt von Vorteil.

Da für eine gute Entwicklung der Samen viel Platz pro Pflanze gebraucht wird, und dies mit dem Ausbringen der Samen schwer möglich ist, kann diesen ein Füllstoff beigemengt werden, der die Aussaat erleichtert. Geeignet ist dafür beispielsweise Sand oder auch Sägespäne.

Tipp: Je größer die Fläche, die zur Verfügung steht, umso eher lohnt sich eine maschinelle Aussaat.

Dieses Saatgut eignet sich am besten

Unter den vielzähligen Mischungen, die im Handel erhältlich sind, sollte man sich eine aussuchen, das folgende Bedingungen erfüllt:

  • Die Arten der Pflanzen sind detailliert aufgelistet
  • Ohne Kulturpflanzen
  • Geringer Gräseranteil
  • Saatgut aus Deutschland, möglichst sogar aus der Region

Außerdem sollten die Standortbedingungen beim Kauf berücksichtigt werden. Das geschieht zum einen durch den Kauf von regionalem Saatgut, zum anderen dadurch, dass auf dem Saatgut erwähnt ist, ob die Pflanzen besonders viel Sonne, Schatten etc. benötigen.

Die Pflege des Blühstreifens

Zwar wachsen die so gesäten Pflanzen im Prinzip von allein, aber besonders dann, wenn der Blühstreifen über mehrere Jahre ausgelegt ist, sollte man ihm ein paar Pflegemaßnahmen gönnen. Liegt ein nährstoffreicher Boden vor, sollte zweimal jährlich gemäht werden. Zum ersten Mal im Mai zur Zeit des größten Wachstums, und auch im Herbst noch einmal. Ist es ein nährstoffarmer Boden, auf dem die Pflanzen sich ohnehin nur mühsam in die Höhe kämpfen, fällt der Frühjahrsschnitt aus und man mäht nur im Herbst, oder sogar, in extremen Fällen, nur aller paar Jahre im Herbst.

Wer Landwirtschaft betreibt und den Blühstreifen am Rand seiner Felder entstehen lässt, kann die Mahd sogar verwenden, beispielsweise als Einstreu oder für Pferdeheu.

Bei kleinen Beeten im Garten sollte man ebenfalls darauf achten, unliebsame Kräuter zu stoppen. Das geht am besten, wenn die Saat schon kräftig aufgegangen, und etwa 30 bis 40 cm hoch gewachsen ist. Dann wird das Ganze auf ca. 5 bis 10 cm Höhe abgemäht. Sense oder Rasenmäher sind dafür gleichermaßen geeignet. Die Gräser, die man nicht so gern in der Blumenwiese haben möchte, werden dadurch geschwächt, die anderen erholen sich schnell von der Maßnahme.

Im Herbst kann man die abgeblühten Stängel am besten stehen lassen. Denn sie bieten im heimischen Garten ein gutes Winterquartier für einige Kleinlebewesen und die Vögel freuen sich über das Futter. Die Samen, die zu Boden fallen, gehen sogar mit etwas Glück im Frühling wieder auf.

Im Frühjahr kann man dann einfach alles abharken, was noch übrig geblieben ist und wartet, was die ausgefallenen Samen bzw. die mehrjährigen Pflanzen hervorbringen. Natürlich kann man auch neu nachsäen.

Tipp: Von Sonnenblumen und ähnlichem kann man den Samen ernten und frostfrei überwintern, um ihn im Frühling wieder neu auszubringen.

Diese Maßnahmen helfen den Bienen darüber hinaus

Nicht jeder hat den Platz, ein ganzes Bienenbeet anzulegen oder sogar einen mehrere Meter breiten Blühstreifen am Wiesenrand. Doch auch auf dem Stauden- oder Gemüsebeet kann man für die Bienen etwas Gutes tun. Einzelne insektenfreundliche Sorten auszusäen kann nicht nur im Beet schön aussehen, sondern tut auch den Insekten gut. Ideal dafür sind beispielsweise die farbenfrohe Kapuzinerkresse oder die Ringelblume. Beide kann man übrigens hervorragend zur Dekoration von Speisen verwenden, denn sie sind essbar.

Tipp: Von der Kapuzinerkresse und den Ringelblumen kann man prima den Samen selbst nehmen für das nächste Jahr.

Fazit

Bienenfreundliche Blühstreifen bzw. Beete sind sehr nützlich für die Bienen und andere Insekten und sollten deshalb so viel wie möglich angelegt werden. Dazu ist nicht viel Platz nötig – vielmehr zählt jede Pflanze, die irgendwo steht. Daher lohnt es sich, eine solche Saatgutmischung zu kaufen und dort auszubringen, wo sich die Möglichkeit ergibt. Der Pflegeaufwand ist gering.

Blühstreifen für Bienen in der Landwirtschaft
Auch in der Landwirtschaft sind Blühstreifen für Bienen und andere Insekte sehr wichtig!

Weitere Infos zu diesem Thema auf:

FAQ

Was ist ein bienenfreundlicher Blühstreifen?

Hierbei handelt es sich um blühende Wildpflanzen die ausgesät werden, um den Bienen einen Lebensraum zu geben, der in der kultivierten Umwelt immer mehr verschwindet. Man bietet damit vielfältigen Insekten Futter und Lebensmöglichkeiten.

Woher bekommt man das entsprechende Saatgut?

Es gibt im Handel zahlreiche Mischungen, die als „Bienenweide“ oder ähnliches benannt sind. Wenn diese dazu noch aus der Region stammen, sind sie ideal, um den Insekten zu helfen.

Wie schwierig ist es, einen solche Bienenweide anzulegen?

Es ist ganz simpel, den Insekten auf diese Art und Weise etwas Gutes zu tun. Die Pflanzen sind schnell ausgesät und bedürfen kaum der Pflege. Lediglich bei Wassermangel in den ersten Wochen sollte man dafür sorgen, dass die Saat gut aufgehen kann, indem man den Boden wässert. Später ist das nur in extrem trockenen Sommern nötig.

Muss für die Anlage eines bienenfreundlichen Blühstreifens eine Mindestgröße zur Verfügung stehen?

Nein, schon kleine Fleckchen Erde, die mit entsprechendem Samen bestückt werden, sind nützlich. Das kann sogar ein Balkonkasten oder ein kleines Stück Vorgartenbeet sein – jede Pflanze hilft unseren Bienen, die ihren natürlichen Lebensraum immer weiter verlieren. Es muss keinesfalls ein großes Beet oder sogar ein mehrere Meter breiter Ackerrand sein, damit sich der Kauf einer solchen Samenmischung lohnt.

Letzte Aktualisierung am 25.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen