Der nächste Frühling kommt bestimmt und mit ihm kommen die Blattläuse. Sie befallen besonders gern die jungen, frischen Triebe und zerstören so Blätter, Blüten und ganze Pflanzen. Blattläuse sind nicht wählerisch und befallen nahezu alle Pflanzen, dabei sind sie so gefräßig, dass sie, wenn ihr sie nicht frühzeitig bekämpft, schnell den gesamten Garten befallen können. Sowohl euren Zierpflanzen als auch den Nutzpflanzen rücken die Plagegeister zu Leibe und statt schöner bunter Blüten und einer reichhaltigen Gemüseernte bleiben nur kahlgefressene Stängel übrig. Konkret ernähren die Blattläuse sich übrigens von dem süßen, Pflanzensaft, sie saugen der Pflanze also im wahrsten Sinne des Wortes das Leben aus wie eine Armee gieriger, kleiner Vampire. Ihr könnt die einige Millimeter großen Tierchen mit bloßem Auge sehen, aber auch die abgestorbenen Pflanzenteile und ein klebriger Belag auf den befallenen Pflanzen, der sogenannte Honigtau, bei dem es sich um die Ausscheidungen der Blattläuse handelt, sind ein sicheres Zeichen für einen Befall.
Die Tiere vermehren sich rasant und daher solltet ihr den Blattläusen den Kampf ansagen, sobald ihr die ersten Exemplare in eurem Garten entdeckt. Je länger ihr wartet, desto größer wird der Schaden und desto schwerer wird es, das Ungeziefer wirklich loszuwerden.
Natürliche oder chemische Ungezieferbekämpfung?
Auch wenn bei einem Befall mit Blattläusen schnelles und konsequentes Handeln erforderlich ist, müsst ihr nicht gleich zur chemischen Keule greifen. Vor allem bei Nutzpflanzen, aber auch wenn sich in eurem Garten regelmäßig Kinder oder Haustiere aufhalten, solltet ihr sowieso auf den Einsatz von Gift verzichten.
Zum Glück gibt es aber auch eine Reihe von wirksamen Hausmitteln gegen die ungebetenen Gäste. Der einfachste Weg ist es, die befallenen Pflanzen mit einem kräftigen Wasserstrahl abzuduschen und die Läuse so zu entfernen.
Auch Brennnesselsud, den ihr ganz einfach selbst herstellen könnt, indem ihr etwa 1 kg Brennnesseln 24 Stunden lang in ca. 10 Litern Wasser einweichen lasst, hilft gegen Blattlausbefall. Sprüht die betroffenen Pflanzen großzügig mit dem Sud ein und kontrolliert danach regelmäßig, wenn noch Blattläuse vorhanden sind, müsst ihr die Behandlung wiederholen. Ein weiteres Mittel zur Blattlausbekämpfung ist Schmierseife. Gebt etwa einen Esslöffel Schmierseife auf einen Liter Wasser und sprüht die befallenen Pflanzen damit ein. Allerdings kann es bei dieser Methode zu hässlichen Flecken auf den Blättern kommen, die durch die Tenside der Seife verursacht werden und auch für Nutzpflanzen ist diese Behandlung nur bedingt geeignet.
Blattläuse haben eine Reihe natürlicher Fressfeinde. Dazu zählen Ohrenkneifer, Marienkäfer und Florfliegen. In einem naturnahen Garten, in dem sich zahlreiche Insekten tummeln, denen ihr vielleicht sogar einen gezielten Lebensraum anbietet, werdet ihr also weniger Probleme mit Blattläusen haben. Und auch wenn die gefräßigen Blattläuse alles andere als Kostverächter sind, gibt es einige Pflanzen, die sie abschrecken. Bohnenkraut und Lavendel stehen zum Beispiel auf der Beliebtheitsskala der Blattlaus ganz weit unten, pflanzt also ein paar dieser Kräuter in regelmäßigen Abständen zwischen eure bedrohten Pflanzen und das Risiko eines gravierenden Blattlausbefalls sinkt erheblich.
Chemische Gifte als letztes Mittel
Erst wenn diese Hausmittel nichts nützen, solltet ihr zur chemischen Keule greifen. Im Handel gibt es einige Produkte, die auf Seifen- oder Ölbasis arbeiten, diese Produkte sind umweltverträglich und können auch auf Nutzpflanzen angewendet werden. Sie sind eine gute Alternative, wenn ihr euch nicht selbst mit dem Ansetzen von Brennnesselsud oder Schmierseifenlösung herumschlagen wollt.
Als allerletztes Mittel solltet ihr zu wirklich giftigen Produkten greifen, die beispielsweise das Nervengift Pyrethrum enthalten, das auch für Menschen leicht toxisch ist.
Als Quelle unserer Recherchen diente mittelgegen.net, wo sich außer zu Blattläusen noch Problemlösungen zu vielen weiteren Themen finden. Seid ihr die Blattläuse dann endlich los, stellt ihr am besten ein oder mehrere Insektenhotels im Garten auf, um einen weiteren Befall in der Zukunft zu vermeiden. Die Hotels könnt ihr im Handel kaufen oder auch jetzt über den Winter selber bauen, damit es gar nicht erst zum Blattlausbefall kommt. Wir erzählen euch nächste Woche gerne mehr darüber.