Buschtomaten: Anbau, Pflege und kulinarische Verwendung

Buschtomaten: Anbau, Pflege und kulinarische Verwendung

Gartenarbeit, mit diesem Wort verbinden viele Menschen automatisch den Anbau der Tomate. Fehlt sie im Nutzgarten, erscheint dieser nicht vollständig. Doch der Anbau von Tomaten ist zeitintensiv. Nicht so der Anbau von Buschtomaten. Sie sind weniger pflegeintensiv und erbringen doch einen wunderbaren Ertrag, der dich auf jeden Fall zufriedenstellen wird. Schauen wir uns deshalb die Buschtomate heute ein wenig intensiver an. 

Was ist eine Buschtomate? 

Das Besondere an der Buschtomate ist der stark verzweigte Wuchs. Mitunter wird sie deshalb auch als Strauchtomate bezeichnet. Der unerfahrene Hobbygärtner tut gut daran, sich zunächst mit dieser Tomatensorten zu befassen. Genau genommen kann er mit ihr nichts falsch machen. In puncto Pflege ist die Buschtomate recht anspruchslos, sodass er erste Erfahrungen machen und sich im nächsten Jahr anderen Tomatensorten widmen kann. 

Wer nun aber glaubt, dass sie einfach so vor sich hinwächst und einen guten Ertrag erbringt, muss leider enttäuscht werden. Auch bei dieser Tomatensorte gibt es einige Dinge, die zu beachten sind. Dann fällt die Ernte auch zufriedenstellend aus. 

Was ist beim Anbau der Buschtomate zu beachten? 

Viele Menschen haben nicht sehr viel Platz zur Verfügung. Daher ist es gut zu wissen, dass die Buschtomate problemlos im Kübel gezogen werden kann. Auch auf dem Balkon, ja sogar auf der Fensterbank sind sie ein gern gesehener Gast. Ja, du hast richtig gehört. Die Buschtomate kann aufgrund ihrer Größe von maximal einem Meter auch auf einer Fensterbank gezogen werden. Achte dabei auf ausreichend Platz in alle Richtungen. Selbstverständlich kann sie aber auch einen guten Platz im Freiland erhalten. Dort ist sie ebenso gut aufgehoben. 

Ein guter Standort

Richtig, die Tomaten lieben die Sonne. Finde also einen sonnigen Platz, der dennoch witterungsgeschützt ist. Warum? Nun, so sonnenhungrig Tomaten auch sind, so empfindlich sind sie in puncto Regen und stärkerem Wind. Für den Anbau auf dem Balkon bzw. auf der Fensterbank ist dafür zu sorgen, dass die Pflanzen mindestens 8 Stunden Sonne am Tag erhalten können. Somit sind die Süd- bzw. Südwestrichtung am besten als Standort für Tomaten geeignet. 

Im Freien gilt es, noch weitere Punkte zu beachten

  • Pflanze die Buschtomate nicht neben Kartoffeln. Die beiden vertragen sich als Beetnachbarn nicht gut. Dieser Hinweis gilt für alle Tomatensorten. 
  • Um ein optimales Wachstum zu erreichen, sollte stets auf ausreichend Platz zwischen den Pflanzen geachtet werden. Empfohlen werden hier 60 bis 80 Zentimeter zwischen den einzelnen Pflanzen. Aufgrund ihres buschigen Wachstums trocknen sie langsamer ab als andere Pflanzen. Dies aber kann zu einer erhöhten Krankheitsgefahr führen. Diese muss selbstverständlich so gering wie möglich gehalten werden. 
  • Am besten liegt ihr Standort in der Hauptwindrichtung. So kann auch bei ganz leichtem Wind für ein besseres Abtrocknen der Pflanzen gesorgt werden. 

ACHTUNG – großes Wurzelwerk

So gut die Buschtomaten auch für den Anbau auf dem Balkon, der Fensterbank und der Terrasse geeignet sind, so wichtig ist es, nicht nur über der Erde, sondern auch unter der Erde für ausreichend Platz zu sorgen. Denn Tomatenpflanzen entwickeln ein recht großes Wurzelwerk. Es werden also richtig große Töpfe oder Kübel benötigt. Anderenfalls kann die Pflanze auch über der Erde nicht optimal wachsen. 

  • Töpfe und Kübel sollten über ein Mindestfassungsvolumen von 10 bis 15 Litern verfügen. 
  • Du kannst auswählen, ob du Töpfe und Kübel aus Kunststoff, Ton oder Holz einsetzen möchtest. 
  • Da Tomaten keine nassen Füße mögen, ist für einen optimalen Abfluss überschüssiger Flüssigkeit zu sorgen. Daher ist eine Drainage über das Abflussloch anzulegen. Es darf auf keinen Fall verstopfen. Es kann entweder mit Tonscheiben oder Kieselsteinen bedeckt werden. 
  • Das zu verwendende Substrat sollte auf jeden Fall für Tomaten geeignet sein. Dazu muss sie und mit ausreichend Kalk versehen sein. Optimal wäre ein pH-Wert von 6,0 bis 7,0. 
  • Achte darauf, dass die Erde auch im Verlauf der Saison immer locker und wasserdurchlässig bleibt. 

Braucht die Buschtomate unbedingt eine Rankhilfe? 

Es ist richtig, dass die Buschtomate meist nur eine Höhe von einem Meter erreicht. Damit ist die Tomatenrankhilfe nicht zwangsläufig notwendig. Du machst aber auch nichts verkehrt, wenn du den Tomaten eine Rankhilfe zur Verfügung stellst. Auf diese Weise kannst du verhindern, dass die Pflanze sich auf den Boden neigt und die Tomaten auf den Boden gedrückt werden. Aber auch das Brechen der Zweige kann auf diese Weise verhindert werden. Folgende Optionen stehen als Rankhilfe zur Verfügung: 

  • Tomatenstäbe aus verzinktem Stahl: Sie werden in jedem guten Handel für Gartenzubehör angeboten. Ihre gewundene Form hilft den Tomaten, in die Höhe zu klettern und dennoch relativ „frei“ wachsen zu können. 
  • Tomatenstäbe aus Aluminium: Es handelt sich um die gleiche Unterstützung, lediglich durch ein anderes Material gewährt. 
  • Pflanzenstäbe mit einer Beschichtung aus PVC
  • Splittstäbe: Sie sind aus Holz gefertigt. Eingesetzt werden sie für die kleinen Sorten sowie zur Anzucht, um die Pflanze auch in dieser Zeit bereits effektiv zu stützen. 
  • Rankgitter: Ähnlich wie Gurken können Tomaten auch mit einem individuellen Rankgitter gestützt werden. 
  • Ranknetze: Dieser werden wie die Rankgitter eingesetzt. 

Die Buschtomate für das Freiland abhärten

Erinnern wir uns – Tomaten sind, ganz allgemein gesagt, sonnenhungrige Pflanzen. Deshalb werden sie auch erst relativ spät ins Freiland ausgesetzt. Die Eisheiligen müssen bereits vorüber sein. Anderenfalls kann es tatsächlich passieren, dass die bereits recht starken Pflanzen der kalten Nacht zum Opfer fallen. Selbstverständlich können sie auch im Gewächshaus bzw. im Tomatenzelt gezogen werden. Man kann sie allerdings auch nach der regulären Anzucht bereits abhärten. Aber wie geht das? 

Beim Abhärten handelt es sich um ein Gewöhnen an die Umgebungstemperaturen, aber auch die Witterungsbedingungen. Sowohl auf der Fensterbank, aber auch dem Gewächshaus herrschen gleichbleibende Verhältnisse. Im Freien jedoch kann ein Wind die Wirkung der Sonne schnell zunichtemachen. Auch kann der Wind, wenn die Pflanze noch nicht stark genug ist, diese schnell abknicken. Dies gilt es natürlich zu verhindern. Was von vielen Anfängern des Gärtnerns oftmals unterschätzt wird, ist die Einwirkung der Sonne. Sicherlich benötigen die Tomaten Wärme, also Sonne. Leider aber neigen sie zu Sonnenbränden, wenn sie noch nicht ausreichend abgehärtet sind. 

Wie geht man am besten vor?

  • Warte bis Ende April. Bis Ende Mai ist nun die Zeit des Abhärtens und anschließenden Auspflanzens. 
  • Die Pflanzen werden zum Abhärten immer wieder für eine kurze Zeit nach draußen gestellt. 
  • Suche dir hierfür einen halbschattigen, gut geschützten Platz aus. 
  • Auch wenn das Wetter sehr gut zu sein scheint, lass dich nicht dazu verführen, die Buschtomaten vor den Eisheiligen ins Freilandbeet zu setzen bzw. die Kübel dauerhaft auf der Terrasse zu positionieren. Die Zeit um die Eisheiligen ist sehr tückisch. 

Das Auspflanzen der Buschtomate 

Wie du am besten beim Auspflanzen vorgehst, ist vom endgültigen Standort der Tomate abhängig. Du musst zwischen Freilandbeet und Topf / Kübel unterscheiden. 

Die Buschtomate im Kübel / Topf

  • Fülle den Kübel zunächst ungefähr ¾ voll mit dem ausgewählten Pflanzsubstrat. 
  • In das Substrat wird nun ein tiefes Loch gegraben. 
  • Setze die Pflanze nun mittig, aber dennoch leicht schräg in das Loch hinein. 
  • Es ist in Ordnung, wenn die Keimblätter mit Erde bedeckt sind. 
  • Setze die Rankhilfe bereits jetzt ein. Binde die ersten Triebe sofort fest. 
  • Der Kübel wird nun bis circa 5 Zentimeter unter dem Rand mit Substrat aufgefüllt. Auf diese Weise kann das Wasser beim Gießen nicht überlaufen. 
  • Jetzt kannst du die Tomate gut gießen
Buschtomaten im Kübel
Buschtomaten können im Kübel angebaut werden.

Die Buschtomate im Beet

  • Die Erde sollte gut gejätet und gelockert sein, wenn die Tomate eingesetzt wird. 
  • Solltest du guten Kompost zur Hand haben, kann die Erde damit verbessert werden. 
  • Grabe ein tiefes Loch in die Erde. Im besten Fall ist es doppelt so groß wie der Wurzelballen der Pflanze. 
  • Setze die Pflanze schräg ein. Bedecke sie gut mit Erde. 
  • Vergiss nicht, die Rankhilfe einzusetzen und die Pflanze entsprechend zu sichern. 
  • Natürlich  muss auch in diesem Fall sofort gut gegossen werden.
  • Gerne kannst du die Erde mit Mulch abdecken. Hierfür kommen Stroh, Brennnesselblätter oder Kompost in Frage. 

Die Pflege der Buschtomate

Einer der Gründe, warum sich viele Gärtner für die Buschtomate entscheiden, ist der geringe Pflegeaufwand. Dieser wird am Pflegeaufwand für andere Tomatensorten gemessen. 

Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass die Buschtomate nicht ausgegeizt werden muss. Es ist ihr Markenzeichen, dass sie sehr verzweigt wachsen. Und noch ein weiterer Vorteil besteht: Die meisten Buschtomaten sind von Natur aus sehr robust. Daher müssen sie zwar regelmäßig kontrolliert werden. Meist aber besteht kein Bedarf, in irgendeiner Weise einzugreifen. 

Beim Gießen jedoch solltest du einiges beachten

  • Das verzweigte Wachstum der Buschtomate führt dazu, dass sie verglichen zu anderen Tomaten eine große Oberfläche besitzen. Diese führt automatisch zu einem vergrößerten Verdunstungspotenzial. Für dich bedeutet dies, dass sie mehr Wasser benötigt als ihre Verwandten mit einem weniger verzweigten Wachstum. 
  • Am liebsten mag sie früh am Morgen gegossen werden. 
  • An richtig heißen Sommertagen ist es notwendig, sie mindestens ein weiteres Mal zu gießen. Dies kann je nach Standort zu einer anderen Tageszeit notwendig sein. Geh sie lieber mehrfach kontrollieren, bis du den richtigen Zeitpunkt herausgefunden hast. Ist es eher der frühe oder doch der späte Nachmittag oder gar erst am Abend?
  • Achte darauf, dass du niemals die Blätter oder Blüten mit Wasser besprühst. Dies kann den Ernteertrag stark verringern. Es wird immer nur direkt an den Wurzeln gegossen. 
  • Sollten deine Tomaten im Kübel stehen, muss überschüssiges Wasser aus den Untersetzern spätestens 30 Minuten nach dem Gießen entfernt werden. Sie sind diesbezüglich sehr eigen. 

„Wir haben Hunger“

Ja, würden sie sprechen können, würden sie sich lautstark bemerkbar machen. Denn die Tomate gehört zu den Starkzehrern. So ist es deine Aufgabe, darauf zu achten, dass sie wirklich permanent mit Nährstoffen versorgt wird. An diesem Punkt sollte nicht gespart werden, erwartest du eine gute Ernte. Für die Pflanzen im Kübel solltest du einen Tomatendünger besorgen. Dieser enthält alle Nährstoffe, die die Pflanze benötigt. Für das Freilandbeet kannst du dir guten Kompost oder gut abgelagerten Pferdemist besorgen. 

Beachte beim Düngen folgende Dinge

  • Feuchte die Erde stets an, bevor du den Dünger ausbringst. Es könnte im Zweifelsfall zu einer Schädigung der Wurzeln kommen. 
  • Hast du die Pflanzen ausgepflanzt, sollten sie spätestens nach 14 Tage ihre erste Düngerration erhalten. Hernach sind sie alle 14 Tage mit Dünger zu versorgen. 
  • Hast du die ersten Fruchtansätze entdecken können, wird der Dünger wöchentlich gegeben, um das Wachstum der Früchte optimal zu unterstützen. 

ACHTUNG – nicht ausgeizen

Auch wenn es dir in den Fingern juckt: Bei dieser Tomatensorte ist das Ausgeizen kontraproduktiv. Die Verzweigungen würden zu stark auseinandergehen. Zudem würde das Ausgeizen den Ertrag schmälern. Ja, du wirst dich eventuell zusammenreißen müssen, aber dein Ernteerfolg wird dich letztlich eines Besseren belehren. 

Nicht ausgegeizte Buschtomaten
Buschtomaten müssen nicht ausgegeizt werden. Und das sollten sie auch nicht!

Wann kann geerntet werden?

Der Zeitpunkt des Erntebeginns ist von der Sorte abhängig. Die frühen Sorten können bereits Ende Juli auf den Tisch gelangen. Hat die Ernte begonnen, kannst du bis in den Herbst hinein ernten. Sicherlich ist es am besten, wenn die Tomaten frisch verarbeitet werden. Sie können aber ebenso für eine Weile gelagert werden. Hierbei gibt es allerdings einiges zu beachten. 

  • Tomaten mögen den Kühlschrank nicht. Denn dieser ist ihnen viel zu kalt. 
  • Die optimale Lagerungstemperatur liegt zwischen 16°C und 18°C. 
  • Achte stets darauf, dass die Tomate mit einem guten Abstand zu anderen Gemüse- und Obstarten gelagert wird. 

Tomaten lassen sich nicht nur zu den leckersten Gerichten verarbeiten. Auch getrocknet kann man sie im Winter fantastisch einsetzen. Solltest du also einer Tomatenschwemme anheimfallen, kannst du diese gerne auch trocknen, um sie im Winter genießen zu können. 

Winterhart?

So sonnenhungrig die Buschtomate auch sein mag, ist sie, je nach Sorte, dennoch robust genug, um überwintern zu können. Am besten hierfür sind die Pflanzen geeignet, die du in den Kübel gesetzt hast. Beachte zum Überwintern folgendes: 

  • Bringe den Kübel bereits rechtzeitig ins Haus. 
  • Er benötigt einen hellen, möglichst sonnendurchfluteten Standort. Ein ungeheizter Wintergarten wäre optimal. Die Temperatur sollte stets unter 15°C bleiben können. 
  • Besteht ein Lichtmangel, solltest du eine Pflanzenlampe einsetzen. 
  • Während der Winterphase werden die Tomaten nicht gedüngt. 
  • Sei auch sparsam mit dem Wasser. Sie benötigt nur so viel Wasser, dass sie nicht austrocknet. 

FAQ

Was muss ich bei Buschtomaten beachten?

Wie bei allen Tomatensorten sollten sie im Frühjahr in der Wohnung oder im warmen Gewächshaus vorgezogen werden. Sie sind vor dem Auspflanzen abzuhärten. Als Starkzehrer benötigen sie regelmäßige Düngergaben. Da sie mehr Oberfläche besitzen als andere Tomatensorten, benötigen sie ebenfalls mehr Wasser als diese. 

Wie hoch wird eine Buschtomate?

Die Buschtomate wird bis zu 100 Zentimeter hoch.

Wie viel Platz braucht eine Buschtomate?

Im Beet sollte der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen zwischen 60cm und 80cm betragen, damit sie sich optimal ausbreiten können. Wer sie im Kübel zieht, muss auf einen entsprechenden Abstand der Kübel zueinander achten. 

Warum Buschtomaten nicht Ausgeizen?

Buschtomaten werden nicht ausgegeizt. Auf diese Weise erhält man den verzweigten Wuchs, aber auch eine Vielzahl von Blütenständen und somit eine ertragreiche Ernte. 

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