Bist du experimentierfreudig? Probierst du in deinem Garten gerne einmal neue Pflanzen aus? Dann solltest du auf jeden Fall zur Zitronengurke greifen. Sie hat sich in deutschen Nutzgärten noch nicht etablieren können. Und dennoch gibt es viele Menschen, die der Meinung sind, dass die Zitronengurke auf dem besten Weg dahin ist, ein sehr beliebter Gast in deutschen Gärten zu werden.
Was ist sie denn nun, eine Zitrone oder eine Gurke?
Die Zitronengurke (Cucumis sativus ‚Lemon‘) gehört tatsächlich zu den Gurkenpflanzen. Doch weist sie eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Zitrone auf. Sie ist gelb und besitzt eine ähnliche Form. Besonders interessant aber ist der Geschmack dieser Gurke. Sie ist frisch, fruchtig und zugleich ein wenig süßlich. Aufgrund des hohen Wassergehaltes dieser Gurke, haben wir es mit einem optimalen Durstlöscher zu tun. Aufgrund ihrer geringen Größe kann die Zitronengurke auch als durstlöschender Snack mitgenommen werden.
Die gelbe Schale kann problemlos mitgegessen werden. Da das Auge stets mitisst, wird der Salat durch die Verwendung der Zitronengurke gleich ein wenig bunter und vielleicht auch leckerer. Grundsätzlich kann die Zitronengurke wie jede andere Salatgurke eingesetzt werden. Aufgrund ihres frischen Geschmacks kann sie aber auch als einzelne Beilage in Form einer Snackgurke gereicht werden. Gerade Kinder freuen sich über diese Variante. Die Bedeutung des Begriffes „Snack“ wird für sie dadurch vollkommen verändert.
Wer sie als Snack einsetzt, wird feststellen, dass sie sich wunderbar wie ein Apfel aufschneiden lässt. Eben so gut kann man sie aber auch als Belag auf einem leckeren Vollkornbrot genießen. Du wirst sehen, wie vielseitig du sie in deinen Speiseplan einbringen kannst.
Bist du ein Fan von Smoothies? Dann kannst du die Zitronengurke auch zu diesem Zweck verwenden. Ebenso kannst du sie für die kalte Gurkensuppe einsetzen. Nahezu jedes Rezept, das mit Salatgurken zu tun hat, kann mit den Zitronengurken zubereitet werden.
Achtung: Die Zitronengurke sollte immer geschnitten, aber nicht gehobelt oder geraspelt werden.
Wo kommt sie eigentlich her?
Den Ursprung der Zitronengurke finden wir in den USA. Dort ist sie unter dem Namen „Lemon Apple“ bekannt. Vom botanischen Blickpunkt aber gehört sie ganz klar in die Rubrik der Kürbisgewächse. Somit kann sie sowohl im Kübel wie auch im Freilandbeet angepflanzt werden. Während des Wachstums kann man sie von einer normalen Gurke oder einem anderen Kürbisgewächs nicht unterscheiden. Erst wenn sich die Gurken ausbilden, lässt sich der Unterschied eindeutig belegen. Die meisten Gärtner sagen, dass sie der Zitrone ähnelt, wodurch sie ihren Namen erhalten hat. Jedoch könnte man sie auch für eine Quitte halten.
Wie dem auch sei: Diese Gurke ist relativ klein, gelb oder orange und vereinzelt mit Haaren bedeckt. Diese sollten zum Verzehr entfernt werden. Auch wenn die Schale recht fest wirkt, kann sie mitgegessen werden. Das Fruchtfleisch ist weiß.
Wer die Zitronengurke anpflanzen möchte, sollte wissen, dass sie bis zu 2m Höhe erreichen kann. Auch der Abstand zwischen den Pflanzen sollte nicht zu klein gewählt werden. Es besteht sonst bei feuchter Witterung die Gefahr, dass sie nicht ausreichend abtrocknen und sich Krankheiten ausbilden können. 80cm Abstand sind ausreichend. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, eine Rankhilfe für Gurken anzubieten. Dies kann ein Rankgitter oder ein Sichtschutz sein. Wichtig ist, dass die Pflanze sich gut daran festhalten kann. Allerdings ist es überhaupt kein Problem, sie ohne Rankhilfe anzubauen. Dann rankt sie am Boden entlang. Allerdings sollte für diese Anbauweise ausreichend Platz zur Verfügung stehen.
Die Vorzucht und der Anbau der Zitronengurke
Wie viele Gurkengewächse ist es auch bei der Zitronengurke sinnvoll, sie im Haus vorzuziehen. Auf diese Weise kann sie bereits gestärkt ins Freiland gesetzt werden. Die Keimzeit beträgt ungefähr 1 ½ Wochen. Es ist empfehlenswert, die Samen vor dem Einsetzen in die Anzuchterde für einen halben Tag in Wasser einzuweichen. So können sie das Wasser speichern, das sie zum Keimen benötigen und müssen es nicht der Erde entnehmen. Mitte März kannst du mit der Anzucht beginnen. Die Zimmertemperatur sollte konstant bei möglichst 15°C bis 20°C liegen. Natürlich kann sie auch direkt ins Freilandbeet eingebracht werden. Doch muss man hiermit warten, bis die Eisheiligen vorüber sind. Das bedeutet, dass du nicht vor Mitte Mai mit der Freilandaussaat beginnen kannst. Denke an den Pflanzenabstand von 80 Zentimetern.
Selbstverständlich kannst du sie auch in Kübeln aussäen bzw. pflanzen. Hierbei ist ein großer Kübel sinnvoll, der auch Platz für die Rankhilfe lässt. Diese kann auf dem Balkon oder der Terrasse alternativ auch an der Hauswand befestigt werden. Klettert die Pflanze senkrecht daran empor, ist es wichtig, in regelmäßigen Abständen zur Sicherheit noch mit zusätzlichem Pflanzenband zu arbeiten, um die Pflanze bestmöglich vor einem Absturz zu sichern.
Solltest du ein Gewächshaus besitzen, ist dies ein sehr guter Platz für deine Zitronengurke. Dies gilt auch für ein sonnig platziertes Hochbeet.
Endlich in den Kübel oder ins Beet
Einfach nur auspflanzen ist für diese Pflanze nicht genug.
- Hast du dich für den Kübel entschieden, so benötigt sie während der Anwachsphase unbedingt Volldünger.
- Ist deine Wahl auf das Freilandbeet gefallen, wird der Volldünger nicht benötigt. Sollte es notwendig sein, kann Hornspäne oder Kompost in den Boden eingearbeitet werden.
- Das Freilandbeet sollte an einem gut geschützten Platz im Garten gelegen sein. Bedenke, dass diese Pflanzen weder Staunässe, noch übermäßige Blattnässe oder starken Wind mögen. Ja, sie sind ein wenig verwöhnt. Aber für eine gute Ernte werden wir uns ihren Wünschen und Ansprüchen beugen, nicht wahr?
- In beiden Fällen ist das Rankgitter spätestens dann einzusetzen, wenn sich die ersten schlangenähnlichen Auswüchse zeigen. Die Triebe können daran hochgebunden werden. Wichtig ist, dass die Früchte den Kontakt zum Boden verlieren.
- Hast du diese Aufgabe erledigt, ist es sinnvoll mit Stroh zu mulchen. Wichtig ist, dass die Schicht an der Oberfläche trocken bleibt, damit die Früchte darauf trocken reifen können. Auch Rindenmulch kann zu diesem Zweck ausgebracht werden.
Staunässe unbedingt vermeiden
Die Zitronengurke ist kein Freund von viel Nässe. Somit ist es wichtig, dass du die Erde zuerst auf ihren Feuchtigkeitsgehalt prüfst, bevor du mit dem Gießen der Pflanzen beginnst. Nasse Füße nehmen diese Gurken dir sehr übel. Bedenke, dass Gurken niemals von oben gegossen werden. Die so genannte Blattnässe vertragen sie nur schlecht. Und wo wir gerade beim Thema „Gießen“ sind:
- Gurken mögen kein kaltes Wasser, dass direkt aus dem tiefen Brunnen der Region kommt. Es empfiehlt sich, einige Gießkannen bereits am Vortag zu füllen, damit es die Umgebungstemperatur annehmen kann. Insbesondere im Sommer kann das kalte Wasser zu einem wahren Schock für die Gurken führen.
- Bevorzugt erhalten sie ihr Wasser am Morgen oder am Abend. Bei direkter Mittagssonne sollte nicht gegossen werden.
Wie lange dauert es, bis die Zitronengurke geerntet werden kann?
Nach der Blütezeit werden sich nach und nach grüne Früchte ausbilden. Erst später werden sich diese gelb färben. Bereits Ende Juni, spätestens Anfang Juli lassen sich die ersten reifen Früchte ernten. Achte darauf, dass du die ersten Früchte recht früh erntest. Damit gibst du der Pflanze die Möglichkeit, viele neue Blüten anzusetzen, sodass du mit einer reichen Ernte bis tief in den September hinein beschert wirst. Wie lange du im September ernten kannst, ist von den Witterungsverhältnisse abhängig. Je länger es warm bleibt, desto länger wirst du die Zitronengurke genießen können.
Und noch ein Erntetipp: Am besten du erntest die Gurken in den frühen Morgenstunden. Damit kannst du sicherstellen, dass sie bitterfrei bleiben. Im Laufe des Tages nehmen die Bitterstoffe zu, sodass am Abend geerntete Gurken ihre frische Süße ein wenig verlieren.
Die Zitronengurke und ihre Krankheiten
Wird die Zitronengurke nicht optimal gepflegt, kann es durchaus zu einem Krankheitsbefall kommen.
- Kühle Temperaturen sowie viel Nässe / Feuchtigkeit in der Umgebungsluft sind keine guten Freunde der Zitronengurke. In Kombination führen sie zu Sclerotinia-Welke oder Mehltau.
- Von Blattläusen kann das Gurkenmosaik-Virus übertragen werden. Auf jungen Blättern kommt es zu gelben oder hellgrünen Verfärbungen in Form eines Mosaiks. Aber auch Beulen und andere Verformungen können entstehen. In Folge kommt es zur Welke. Der Ertrag fällt sehr gering aus. ACHTUNG: Solltest du das Mosaik-Virus auf deinen Gurkenpflanzen finden, sind die befallenen Pflanzen SOFORT zu entfernen und im RESTMÜLL zu entsorgen. Auf keinen Fall dürfen sie auf den Kompost oder in die Biotonne gegeben werden. Das Virus ist sehr hartnäckig, sodass nicht dafür garantiert werden kann, dass es im Kompost bzw. in der professionellen Kompostanlage vernichtet wird. Allerdings kann dem Virus auf natürliche Weise vorgebeugt werden. Halte den Überträger des Virus, die Blattlaus, von der Pflanze fern. Dies ist auf biologische Weise problemlos möglich.
- Die beste Vorsorge für gesunde Pflanze ist ein optimaler Standort mit viel Sonne und einer guten Wasserdurchlässigkeit.
Müssen Gurken immer veredelt werden?
Viele Gärtner schwören darauf, dass sie einen besseren Ertrag erzielen, wenn die Gurkenpflanzen veredelt und auf einen robusteren Träger gesetzt werden. Sicherlich mag dieses Argument stimmig sein. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht auch mit unveredelten Pflanzen eine gute Ernte einbringen kann. Unter optimalen Voraussetzungen spricht nichts dagegen, die Pflanze einfach und natürlich wachsen zu lassen.
Für den Gartenanfänger gilt, dass das Veredeln eine Übung für den Fortgeschrittenen ist. Mach dir anfänglich keine Gedanken darüber. In den folgenden Jahren, wenn du mit dieser Pflanze gut zurechtkommst, kannst du mit dem Veredeln beginnen.
Samen für die nächste Saison gewinnen
Um Samen für die nächste Saison selber zu ziehen, solltest du eine gut ausgereifte Gurke aufschneiden. Entnehme ihr die Samen und reinige sie vorsichtig unter fließendem Wasser. Nun werden sie gut getrocknet. Bewahre sie trocken in einem gut verschließbaren Glas oder einer Samentüte auf. Die nächste Saison kommt bestimmt. Nun bist du darauf vorbereitet.
FAQ
Wie isst man die Zitronengurke?
Die Zitronengurke wird mit Schale gegessen. Sicherlich kann sie geschält werden. Es ist aber nicht notwendig. Wird sie nicht als Snackgurke verzehrt, sollte sie stets geschnitten werden. Bitte rasple oder hoble sie nicht.
Wie schmeckt die Zitronengurke?
Die Zitronengurke überzeugt mit einem frischen, süßlich-fruchtigen Geschmack. Aus diesem Grund wird sie gerne als Durstlöscher verzehrt.
Wann ist die Zitronengurke reif?
Ab Ende Juni, Anfang Juli kann die Zitronengurke bei optimaler Witterung geerntet werden. Man erkennt die reife Gurke an ihrer hellgelben Farbe.
Wie verarbeite ich Zitronengurken?
Die Zitronengurke kann frisch als Snackgurke, in Smoothies und in Salaten verwendet. Aufgrund des besonderen Geschmacks erhält das Gericht eine ganz besonders frische Note.