Das Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum) ist unter verschiedenen Namen bekannt. Es wird auch als Eisblume, Kristall-Mittagsblume oder Sodapflanze bezeichnet. Die Sukkulente ist aufgrund ihres einzigartigen Erscheinungsbildes sehr beliebt. Im folgenden Beitrag erfährst du alles Wichtige rund um das Eiskraut und die Verwendungsmöglichkeiten.
Was ist Eiskraut?
Eiskraut ist eine sukkulente Pflanze. Das heißt, dass sie dazu in der Lage ist, Wasser in ihren Blättern zu speichern, wodurch sie für eine gewisse Zeit gut mit Trockenperioden zurechtkommt. Die Pflanze ist weit kriechend und wird etwa 70 cm bis 1 m breit. Die Pflanze breitet sich über den Boden aus, wie eine Matte.
Herkunft des Eiskrauts
Das Eiskraut hat seinen Ursprung vor allem in den wärmeren Regionen wie in Südafrika, Spanien, Italien, Ägypten, Libyen, Algerien, Marokko, Tunesien, Israel, Namibia und Portugal. Es ist bekannt für seine Fähigkeit, extremen Bedingungen standzuhalten, einschließlich Hitze, Trockenheit und salzhaltigem Boden.
Heute ist das Eiskraut im Mittelmeerraum, den Azoren den Kanarischen Inseln, Madeira und in Südafrika zu Hause. Die Pflanze wächst bevorzugt in Salzsümpfen, an Sand- und Felsstränden sowie auf ungenutzten Brachflächen.
Aussehen des Eiskrauts
Eiskraut ist eine auffällige Pflanze mit saftigen, meist dreieckigen Blättern, die mit winzigen, durchsichtigen „Blasen“ bedeckt sind, die Eiskristallen ähneln. Diese winzigen Blasen sind tatsächlich Speicherzellen, die Wasser speichern und der Pflanze helfen, in trockenen Zeiten zu überleben. Der Blattrand ist meist gewellt. Die Blätter können eine graugrüne, blaugrüne oder silbrige Farbe haben. Sie bilden dichte Polster oder Matten, die den Boden bedecken.
Das Eiskraut wächst in Flächen von etwa 70 cm bis 1 m und wird etwa 10 bis 20 cm hoch. Im Frühsommer entwickelt das Eiskraut je nach Sorte auffällige, gelbe, rote, weiße oder pinkfarbene Blüten mit zahlreichen Blütenblättern. Die Sukkulente bildet faserige Wurzeln aus. Die Pflanze kann teilweise rötlich sein.
Die Laubblätter können sitzend bis gestielt sein. Die Blattspreiten sind Blaugrün und fleischig. Oft sind sie dreieckig. Sie können jedoch auch ei- oder spatelförmig sein und zwischen 2 cm und 20 cm lang sein. Die Blüten können vereinzelt endständig stehen. Es gibt jedoch auch Pflanzen, bei denen die Blüten zu dritt oder zu fünft in den Blattachseln wachsen. Die Blüten haben einen Durchmesser zwischen 7 und 10 mm. Sie sind nur selten mit 20 mm deutlich größer.
Das Eiskraut trägt für gewöhnlich fünf Kelchblätter die unregelmäßig wachsen und kürzer sind als die Kronblätter. Diese ähneln Fäden. Zu Beginn sind die 20 bis 40 Kronblätter Weiß. Später werden sie Rosa und verwachsen sich zu kurzen Röhren. Das Eiskraut blüht im Zeitraum von Februar bis Juli. Die Kapselfrüchte besitzen fünf Klappen, die sich öffnen, wenn sie trocken sind. Jede Kapselfrucht enthält etwa 200 Samen.
Standort des Eiskrauts
Das Eiskraut bevorzugt warme, sonnige Standorte mit gut durchlässigen Böden. Es gedeiht gut in sandigen oder kiesigen Böden. Aufgrund seiner Herkunft in Küstengebieten verträgt es auch salzhaltigen Boden und kann daher in Küstennähe angebaut werden.
Das Eiskraut ist bekannt für seine Anpassungsfähigkeit an trockene und heiße Bedingungen und kann in Gebieten mit geringem Niederschlag gedeihen. Es eignet sich aber auch für den Anbau in Containern und kann somit auf Balkonen oder Terrassen angebaut werden. Darüber hinaus eignet sich Eiskraut hervorragend für Steingärten.
Anbau des Eiskrauts
Du kannst das Eiskraut im Freien aussäen oder aber in Töpfen vorziehen. Wenn du die Samen im Freien aussäst, wähle einen sonnigen, möglichst warmen Standort mit gut durchlässigem Boden. Du kannst den Boden auflockern, indem du ihm Sand oder Kies untermischst. Säe die Samen gemäß den Anweisungen auf der Packung aus und bedecke sie leicht mit Erde. Halte den Boden feucht, bis die Samen keimen und die Sämlinge wachsen.
Für gewöhnlich hält man zwischen den Samen einen Abstand von etwa 25 cm ein und bedeckt sie mit etwa 2 cm Erde. Du kannst die Samen nach den Eisheiligen, sobald der letzte Frost vorbei ist, Mitte Mai, im Freiland aussäen.
Wenn du die Sämlinge im Haus oder Wintergarten vorziehen möchtest, fülle kleine Töpfe oder Anzuchtschalen mit guter Blumenerde oder Anzuchterde und lege ein oder zwei Samen pro Topf in die Erde. Bedecke die Samen leicht mit Erde und halte sie feucht.
Es ist sehr wichtig, dass die Sämlinge ausreichend Licht erhalten. Am besten stellst du sie in die Nähe eines Sonnenfensters auf der Südseite des Hauses. Du kannst die Sämlinge im Haus bereits im März oder April vorziehen und nach den Eisheiligen ins Freiland setzen, sobald die Sämlinge eine angemessene Größe erreicht haben. Lasse ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen. Eiskraut breitet sich recht schnell aus.
Pflege des Eiskrauts
Das Eiskraut ist eine relativ pflegeleichte Pflanze. Gieße die Pflanzen regelmäßig, besonders während der Trockenperioden, um sicherzustellen, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Gieße die Pflanzen möglichst regelmäßig und lieber mit geringen Mengen Wasser als selten und mit zu viel Wasser. Achte darauf, keine Staunässe zu verursachen, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
Wenn du eine dünne Schicht Mulch um deine Pflanzen auf der Erde ausbreitest, kann dies helfen, Feuchtigkeit im Boden zu speichern und Unkrautwuchs zu reduzieren. Entferne das Unkraut regelmäßig, damit das Eiskraut ausreichend Nährstoffe bekommt und das Unkraut deinen Pflanzen keine Energie entzieht.
Das Eiskraut benötigt viel Sonnenlicht, um optimal zu wachsen. In Regionen mit sehr heißen Sommern kann etwas Schatten während der heißesten Stunden des Tages vorteilhaft sein. Eine Düngung ist normalerweise nicht notwendig, da das Eiskraut gut in nährstoffarmen Böden wächst. Wenn du jedoch feststellst, dass die Pflanzen nicht so gut wachsen wollen, kannst du deine Pflanzen mit etwas Kompost düngen.
Wenn du deine Pflanzen vermehren möchtest, kannst du dazu die Samen des Eiskrauts verwenden. Diese befinden sich in den farbigen Blüten. Du kannst die kleinen, schwarzen Samen bis zur Aussaat trocken aufbewahren.
Krankheiten und Schädlinge
Eiskraut ist widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Es kann jedoch gelegentlich von Schnecken oder Blattläusen befallen werden. Schnecken fressen die Blätter und hinterlassen Löcher, während Blattläuse das Eiskraut mit ihrem Saugrüssel anstechen und Pflanzensaft entziehen können.
Um Schneckenbefall zu reduzieren, kannst du Schneckenfallen aufstellen oder Barrierefutter verwenden, um sie fernzuhalten. Eine organische Schneckenbekämpfung mit Kupferband um den Pflanzenstamm herum kann ebenfalls wirksam sein.
Bei einem Blattlausbefall kannst du versuchen, die Blattläuse mit einem starken Wasserstrahl abzuspritzen oder natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Florfliegenlarven in deinen Garten locken, die sich wiederum von den Blattläusen ernähren.
Ernte des Eiskrauts
Du kannst das Eiskraut ernten, sobald die Blätter ausreichend groß sind. Schneide oder zupfe die Blätter am besten unten an der Pflanze ab. Wenn du nicht zu viele Blätter aberntest, bleibt deine Pflanze gesund und bildet neue Blätter nach. Besonders lecker sind die jungen Blätter, da sie zarter sind als die älteren Blätter und sie zudem einen milderen Geschmack haben.
Am besten erntest du die Blätter stets frisch und verarbeitest sie in Salaten oder als Gemüsebeilage. Darüber hinaus kannst du mit Eiskraut deine Smoothies aufpeppen.
Nährstoffe des Eiskrauts
Das Eiskraut ist nicht nur sehr lecker, sondern auch nährstoffreich. Es enthält eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen, einschließlich Vitamin C, Vitamin A, Magnesium, Kalzium und Kalium. Es ist außerdem reich an Ballaststoffen und enthält gesunde Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Antioxidantien.
Diese Nährstoffe können zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit beitragen und das Immunsystem stärken, während Ballaststoffe deiner Verdauung auf die Sprünge helfen.
Die verschiedenen Arten des Eiskrauts
Es gibt verschiedene Arten von Eiskraut, die sich in ihrem Aussehen und ihren Eigenschaften unterscheiden. Einige bekannte Arten sind das Große Eiskraut (Mesembryanthemum nodiflorum) mit leuchtend gelben Blüten und das Bunte Eiskraut (Mesembryanthemum cordifolium) mit bunten Blüten in verschiedenen Farben. Jede Art hat ihre eigenen einzigartigen Merkmale und kann eine Zierde für deinen Garten sein.
Verwendung des Eiskrauts
Für Eiskraut gibt es vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Die saftigen Blätter können roh in Salaten verwendet werden. Die jungen Blätter sind mild im Geschmack, knackig und haben einen leicht salzigen Geschmack. Die älteren Blätter sind herber im Geschmack. Sie eignen sich gekocht oder gedünstet als Gemüsebeilage oder als Einlage für Suppen und Eintöpfe. In manchen Kulturen wird das Eiskraut eingelegt oder zu Gewürzen und Gewürzmischungen verarbeitet.
Das Eiskraut ist auch als Sodapflanze bekannt. Früher wurde es nämlich tatsächlich zur Sodagewinnung verwendet. In Frankreich ist es auch heute noch eine beliebte Zutat in Salaten. Da Eiskraut gut mit Salzwasser umgehen kann, wird es auch in der Salzwasser Fischzucht verwendet.
Hierzulande wird das Eiskraut überwiegend als Zierpflanze eingesetzt, während es auf den Kanarischen Inseln der Sodagewinnung diente. Mittlerweile entdecken wieder mehr Menschen das Eiskraut als Gemüse- und Gewürzpflanze für sich. Es ist zum Beispiel eine tolle Alternative zu Spinat und lässt sich ähnlich zubereiten.
Als Heilpflanze hilft das Kraut gegen Fieber und Hautkrankheiten. Gegen Fieber werden die Blätter zerquetscht und am Hals oder den Handgelenken auf der Innenseite aufgelegt. Hautprobleme lassen sich mit einem Eiskrauttee behandeln. Alternativ kannst du die Blätter in Alkohol einlegen und daraus eine Tinktur herstellen. Eiskraut ist sogar in manchen Kosmetikprodukten für empfindliche Haut enthalten.
FAQ
Im folgenden Abschnitt möchten wir dir die am häufigsten gestellten Fragen zum Eiskraut beantworten.
Ist Eiskraut winterhart?
Leider ist Eiskraut nicht winterhart. Ab einer Temperatur zwischen 5 und 10 °C muss die Pflanze „winterfest“ gemacht werden. Häufig wird das Eiskraut aus diesem Grund als Kübelpflanze oder Salatpflanze verwendet und zum Überwintern an einen warmen Ort gestellt.
Ist Eiskraut essbar?
Ja, Eiskraut ist essbar. In vielen Regionen der Welt wird es als Lebensmittel angebaut und konsumiert. Das Eiskraut ist bekannt für seine saftigen, knackigen Blätter, die sich durch einen leicht salzigen Geschmack auszeichnen. Die Blätter des Eiskrauts können roh in Salaten verwendet werden. Du kannst sie aber auch gedünstet oder gekocht wie Spinat zubereiten. Das Eiskraut ist eine leckere Gemüsebeilage, eignet sich aber auch für Suppen und Eintöpfe.
Wie verwendet man Eiskraut?
Eiskraut kann auf verschiedene Arten verwendet werden. Du kannst es als Salat zubereiten oder in Smoothies mixen. Gedünstet oder gekocht kannst du die Blätter wie Mangold oder Spinat zubereiten. Du kannst die Blätter auch kurz in etwas Öl anbraten. Das Eiskraut schmeckt außerdem gut, wenn du es in Essig mit verschiedenen Gewürzen für einige Wochen einlegst. Eingelegtes Eiskraut ist ein leckerer Snack.
Für was ist Eiskraut gut?
Eiskraut ist für verschiedene Zwecke geeignet. Es ist eine beliebte Zier- und Kübelpflanze. Die Blätter haben einen leicht salzigen Geschmack und sind für Salate geeignet. In der traditionellen Medizin wird das Eiskraut zur Behandlung von Fieber und Hauterkrankungen eingesetzt. Es besitzt eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung. Durch den hohen Gehalt an Ballaststoffen hilft es einer trägen Verdauung auf die Sprünge. Darüber hinaus soll es den Cholesterinspiegel regulieren.