Erdbeerspinat in einem Garten

Erdbeerspinat: Die perfekte Kombination aus Frucht und Gemüse

Erdbeerspinat (Chenopodium folosium oder Blitum virgatum) ist auch bekannt unter den Namen Durchblätterter Gänsefuß oder Echter Erdbeerspinat. Dieses einzigartige Gemüse ist noch recht unbekannt. Dabei hat es viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Auch wenn man aufgrund des Namens glauben könnte, es handle sich um eine Kombination aus Erdbeeren und Spinat, handelt es sich bei diesem Blattgemüse um eine eigenständige Pflanze. Im folgenden Beitrag erfährst du näheres über die Pflege und den Anbau des ungewöhnlichen und schmackhaften Erdbeerspinats.

Herkunft des Erdbeerspinats

Man vermutet, dass der Erdbeerspinat seinen Ursprung in Kleinasien und im Orient findet. Die Mauren sollen das köstliche Gemüse dann über Südeuropa, vor allem über Spanien, nach Deutschland gebracht haben. In vielen Bauerngärten wurde die außergewöhnliche Pflanze für ein paar Jahrhunderte als Zier- und Nutzpflanze angebaut. Wie viele andere spinatähnliche Gemüse wurde auch der Erdbeerspinat leider im 16. Jahrhundert vom echten Spinat verdrängt.

Vor etwa 100 Jahren kannte niemand mehr den Erdbeerspinat. Auch heute noch ist er eine echte Rarität und nur in wenigen Gärten zu finden. Allerdings erleben immer mehr alte Gemüsesorten vor allem in den letzten Jahren eine Renaissance. So auch der Erdbeerspinat. In Nordwestafrika und im westlichen Eurasien wächst das Blattgemüse sogar als Wildpflanze. Früher war der Erdbeerspinat ein beliebtes Sommerblattgemüse. Die Pflanze trägt nicht nur grüne Blätter, die an Spinat erinnern, sondern auch kleine, rote Früchte, die an Erdbeeren erinnern und geschmacklich Walderdbeeren oder roter Beete ähneln können, wenngleich auch sie deutlich milder im Geschmack sind und nur wenig Aroma besitzen.

Aussehen des Erdbeerspinats

Der Erdbeerspinat zeichnet sich durch sein unverwechselbares Aussehen aus. Das Blattgemüse erkennst du leicht an den mittelgroßen Blättern, die so ähnlich aussehen wie Spinat, allerdings sind sie kleiner als vom echten Spinat. Die Blätter können Hell- bis Dunkelgrün sein. Dies ist abhängig von der Reife der Pflanze. Was jedoch viel spannender ist, dass die Gemüsepflanze rote Früchte trägt, die optisch an Himbeeren oder Walderdbeeren erinnern. Sie schmecken sogar so ähnlich wie Walderdbeeren, haben jedoch einen weniger intensiven Geschmack. Die Blätter schmecken so ähnlich wie der echte Spinat.

Der Erdbeerspinat trägt die Früchte an seinen Stängeln. Leider ist das Blattgemüse nur in wenigen Gärten zu finden. In diesen ist es jedoch eine wahre Zierde und dient gleichzeitig als Nutzpflanze. Du kannst das Gemüse als Salat genießen, Smoothies damit aufpeppen, es als Garnitur für andere Gerichte verwenden oder aber wie den echten Spinat zubereiten.

Erdbeerspinat ist eine einjährige Pflanze, die sich selbst durch ihre Saat vermehrt. Sie wird zwischen 15 und 70 cm hoch. Die Gemüsepflanze blüht im Zeitraum von Juni bis Juli.

Standort des Erdbeerspinats

Der Erdbeerspinat bevorzugt gemäßigte Klimazonen und wächst am besten in Regionen mit milden Frühlings- und Herbsttemperaturen. Er verträgt jedoch auch heiße Sommer. Du solltest im Sommer darauf achten, dass der Boden stets feucht ist, aber kein Stauwasser entsteht. Das Blattgemüse wächst gut an sonnigen oder halbschattigen Standorten mit einem gut durchlässigen Boden, der einen pH-Wert zwischen 6 und 7 aufweist.

Du kannst den Erdbeerspinat sowohl im Freiland als auch in Töpfen anbauen. Unabhängig davon solltest du darauf achten, dass der Boden nur über einen geringen Lehmanteil verfügt. Damit deine Pflanzen gut wachsen, reicher den Boden am besten mit Kompost an.

Anbau des Erdbeerspinats

Der Erdbeerspinat bevorzugt einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Du kannst die Gemüsepflanze im Freiland aussäen oder aber auch gut auf dem Balkon oder der Terrasse in Töpfen anbauen. Die Pflanze benötigt einen gut durchlässigen Boden. Sollte dein Boden zu fest sein, lockere ich auf und füge der Erde Sand und Kompost bei, um die Bodenstruktur zu verbessern und den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Säe die Samen in einer Bodentiefe von etwa 2 cm aus. Im Freiland solltest du einen Abstand von 15 bis 20 cm zwischen den Pflanzen einhalten.

Du kannst den Erdbeerspinat im Zeitraum von Mitte März bis Mitte April aussäen. Sollte es draußen noch sehr kalt sein, empfiehlt es sich, dass du die Pflanzen mit Vlies abdeckst. Du kannst den Erdbeerspinat auch noch später bis in den Juli anbauen. In diesem Fall besteht jedoch die Gefahr, dass die Blätter nicht richtig wachsen und sie eher klein bleiben. Alternativ kannst du deine Pflanzen auch vorziehen und sie später ins Beet setzen. Etwa 3 Wochen nach der Aussaat solltest du die Sämlinge vereinzeln und in einem Abstand von 20 bis 30 cm setzen.

Erdbeerspinat lässt sich auch gut mit verschiedenen anderen Pflanzen wie Frühlingszwiebeln, Sellerie, Stangenbohnen und Tomaten in ein Beet pflanzen. Mit Kohlsorten verträgt sich das Blattgemüse leider nicht, da diese zu den sogenannten Starkzehrern zählen. Pflanze deinen Erdbeerspinat also besser nicht zwischen Blumenkohl und Rosenkohl, das könnte sie dir übelnehmen.

Pflege des Erdbeerspinats

Erdbeerspinat benötigt eine regelmäßige Bewässerung. Achte darauf, dass die Erde stets feucht ist, aber keine Staunässe entsteht, da diese zur Wurzelfäule führen kann. Wenn du ein wenig Mulch um deine Pflanzen gibst, wird die Feuchtigkeit besser gespeichert und gleichzeitig kannst du das Unkrautwachstum etwas eindämmen. Zupfe regelmäßig Unkraut, da dieses deinen Pflanzen die Nährstoffe entziehen kann. Reichere deinen Boden mit Kompost an, damit deine Pflanzen gut mit Nährstoffen versorgt werden. Dünger benötigt der Erdbeerspinat für gewöhnlich nicht. Wenn du den Boden regelmäßig auflockerst, können deine Pflanzen besser wachsen.

Erdbeerspinat ist zwar relativ widerstandsfähig gegenüber Schädlingen, dennoch kann es zu Schädlingsbefall kommen. Blattläuse; Mehltau und Schnecken sind gelegentlich Probleme. Überprüfe deine Pflanzen am besten regelmäßig auf Schädlinge. Sollten manche Blätter plötzlich heller oder gar Gel werden, ist dies kein Anzeichen für eine Pflanzenkrankheit, sondern dafür, dass deinem Boden Stickstoff fehlt. In diesem Fall ist es sinnvoll, den Boden mit Stickstoff zu düngen.

Der Erdbeerspinat ist eine einjährige Pflanze, die sich jedoch über ihren Samen selbst vermehrt. Es ist also durchaus möglich, dass du dich im folgenden Frühjahr wieder über neue Pflanzen freuen kannst. Wenn du deinen Erdbeerspinat überwintern lassen möchtest, decke den Boden am besten mit Rindenmulch ab.

Krankheiten und Schädlinge

Der Erdbeerspinat ist ziemlich resistent was Schädlinge und Krankheiten anbelangt. Es kommt hin und wieder der Echte Mehltau vor oder aber auch Blattläuse und Schnecken. Diese behandelst du am besten mit biologischen Mitteln wie zum Beispiel Brennnesseljauche. Sie dient der Stärkung und dem Schutz deiner Pflanzen und kann manchen Schädling vertreiben.

Ernte des Erdbeerspinats

Du kannst deinen Erdbeerspinat für gewöhnlich schon etwa 6 Wochen nach der Aussaat ernten. Die Blätter sind kleiner und länger als die vom echten Spinat. Dadurch ist es mühsamer ihn zu ernten. Außerdem ist der Ertrag im Vergleich zum echten Spinat kleiner. Aber es lohnt sich! Du kannst die Blätter von den Pflanzen abschneiden oder abzupfen. Sie wachsen später wieder nach. Verwende am besten die jungen Blätter, da die älteren Blätter nicht sonderlich gut schmecken. Am besten erntest du alle Blätter ab, bevor der Erdbeerspinat zu blühen beginnt.

Du kannst die Blätter wie den echten Spinat verwenden und sie roh als Salat verzehren oder aber gekocht als Gemüsebeilage verwenden. Du kannst den Erdbeerspinat auch gut mit echtem Spinat kombinieren, falls du für ein Rezept mehr Spinat benötigst, als deine Pflanze abwerfen. Die Früchte sind vielmehr ein optisches Highlight, denn ein geschmackliches Highlight. Sie schmecken zwar so ähnlich wie Walderdbeeren, aber eher wie die verwässerte Variante. Aus diesem Grund werden sie meistens als Garnitur verwendet. Allerdings kannst du sie auch gut in Smoothies geben, da sie vollgepackt sind mit wertvollen Nährstoffen. Aufgrund des milden Geschmacks passen sie darüber hinaus gut in Salate.

Nährstoffe des Erdbeerspinats

Erdbeerspinat ist in Bezug auf den Nährstoffgehalt sogar noch wertvoller als Spinat und enthält deutlich mehr Vitamin C, Eisen und verschiedene lebenswichtige Spurenelemente. Falls du an Rhema leidest oder eine Nierenerkrankung hast, solltest du jedoch etwas vorsichtiger mit dem Genuss von Erdbeerspinat sein, weil dieser Oxalsäure enthält, die in höheren Konzentrationen schädlich sein kann.

Die verschiedenen Arten des Erdbeerspinats

Beim Erdbeerspinat muss zwischen dem Echten Erdbeerspinat (Blitum virgatum) und dem Ährigen Erdbeerspinat (Blitum capitatum) unterschieden werden. Sie schmecken nahezu gleich und lassen sich auf die gleiche Art und Weise zubereiten. Allerdings unterscheiden sie sich optisch ein wenig.

Der Echte Erdbeerspinat ist größer. Die Früchte wachsen über dem Stängel in den Blattachsen. Beim Ährigen Erdbeerspinat hingegen befinden sich die Früchte als Bündel an der Scheinähre. Man vermutet, dass diese Art aus Nordamerika stammt wo es sie auch heute noch gibt. Aufgrund des eher geringen Ertrags war der Erdbeerspinat für den kommerziellen Anbau nur von geringer Bedeutung. Aus diesem Grund gibt es auch keine Züchtungen von diesen beiden Arten.

Verwendung von Erdbeerspinat

Erdbeerspinat schmeckt sowohl roh als gekocht. Du kannst die Blätter Salaten beimengen oder einen eigenen Salat daraus kreieren. Die Früchte sind recht aromaarm, weshalb sie sich gut als Garnitur, in Salaten oder Smoothies eignen. Wenn du magst kannst du sie natürlich auch so essen. Die Blätter kannst du ebenfalls in Smoothies mixen oder aber wie herkömmlichen Spinat verwenden und zubereiten. Er schmeckt aber auch als Suppeneinlage oder für eine Quiche oder würziges Gebäck.

Erdbeerspinat vor der Ernte
Der Erdbeerspinat ist ein köstliches Gemüse mit herzhaften Blättern und einem subtilen Geschmack von Erdbeeren, das eine willkommene Ergänzung zu Salaten, Smoothies oder warmen Gerichten darstellt.

Erdbeerspinat vermehren

Du bist auf den Geschmack gekommen und möchtest deinen Erdbeerspinat vermehren? Dann musst du dafür nicht viel tun, denn die Pflanze ist dazu in der Lage, sich selbst zu vermehren. Für diesen Zweck schneidest du einige Pflanzen einfach nicht und lässt sie bis zur Samenreife wachsen. Der Erdbeerspinat ist eine stark aussäende Pflanze, sodass du dich im Folgejahr über neue Pflanzen freuen kannst, die in der Umgebung deiner alten Pflanzen wachsen werden.

Wenn du eine unkontrollierte Vermehrung verhindern möchtest, ist es sinnvoll, wenn du bei deinen Pflanzen die roten Früchte entfernst. Du kannst daraus Saatgut gewinnen, indem du das Fruchtfleisch von den Samen entfernst und diese im Anschluss an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort lagerst, bis du sie aussäen möchtest.

Ist Erdbeerspinat winterhart?

Erdbeerspinat ist eine einjährige Pflanze, die eigentlich nicht winterhart ist, auch wenn es Fälle gibt, in denen die Pflanze selbst Temperaturen von -10°C trotzt. Die Samen säen sich selbst aus und überleben auch den Winter, wenn sie mit Erde bedeckt wurden. Dann beginnen Sie im Frühjahr zu keimen.

Lagerung von Erdbeerspinat

Leider wird der Erdbeerspinat schnell welk, wenn er nicht direkt nach der Ernte verarbeitet wird. Damit sich die Blätter ein wenig länger halten, kannst du sie in feuchtes Küchenkrepp einschlagen und sie im Kühlschrank lagern. Dort halten sie sich für etwa 5 Tage.

FAQ

Im folgenden Abschnitt werden wir dir die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Erdbeerspinat beantworten.

Wie schmeckt Erdbeerspinat?

Die Blätter des Erdbeerspinats sind geschmacklich mit herkömmlichem Spinat vergleichbar. Die erdbeerähnlichen Früchte schmecken nach faden Walderdbeeren, so als wären sie verwässert. Teilweise erinnert der Geschmack auch an den der roten Beete. Sowohl die Blätter als auch die Früchte kannst du roh verzehren und beispielsweise in Salate oder Smoothies mixen. Die jungen Blätter haben einen angenehm milden Geschmack. Die älteren Blätter hingegen schmecken nicht sonderlich gut.

Wie verwendet man Erdbeerspinat?

Erdbeerspinat eignet sich hervorragend als Zutat für Salate. Die zarten grünen Blätter können roh oder aber auch gekocht verzehrt werden. Der Erdbeerspinat lässt sich sehr gut mit anderen Zutaten wie Tomaten, Gurken, Feta-Käse oder Nüssen kombinieren. In Smoothies schmeckt das Blattgemüse sehr gut zusammen mit Bananen oder süßen Beerenfrüchten. Gedünstet oder gekocht schmeckt es gut als Beilage zu Fisch oder Fleischgerichten. Du kannst den Erdbeerspinat auch gut in der Pfanne anbraten. Die roten Früchte eignen sich hervorragend als farbenfrohe Garnitur für verschiedene Gerichte. Du kannst damit Salate, Desserts, Joghurt, Eiscreme oder auch Kuchen aufpeppen.

Ist Erdbeerspinat essbar?

Ja, Erdbeerspinat kannst du roh oder gekocht verzehren. Sowohl die Blätter als auch die Früchte sind zum Verzehr geeignet.

Ist Erdbeerspinat gesund?

Erdbeerspinat ist durchaus gesund und ist sogar reicher an Vitamin C als herkömmlicher Spinat. Darüber hinaus enthält das Blattgemüse Eisen und Spurenelemente. Wie viele andere grüne Blattgemüse enthält aber leider auch der Erdbeerspinat Oxalsäure, die in größeren Mengen schädlich sein kann. Vor allem Menschen mit rheumatischen Erkrankungen oder Nierenproblemen sollten in diesem Fall vorsichtig sein.

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