Esskastanien lagern

Esskastanien lagern

Die Esskastanie, auch Edelkastanie genannt oder Echte Kastanie, gehört zu den Nüssen und wird in Süd- und Westeuropa angebaut. Auch der Begriff Marone ist gebräuchlich und wird auf vielen Speisekarten edler Restaurants verwendet. Doch die Esskastanien sind nur bedingt lagerfähig.

Wir zeigen in diesem Artikel, wie die Esskastanie länger haltbar gemacht werden kann und als was man sie zu Hause zubereiten kann.

  • Was sind Esskastanien?
  • Wie werden sie verzehrt?
  • Warum sind sie nicht so lange haltbar?
  • Wie kann man sie länger aufbewahren?

Was sind Esskastanien?

Die essbaren Kastanien, die allen Vergleichen zum Trotz nicht mit den üblichen Rosskastanien verwandt sind, gelten als Nüsse. Sie haben einen hohen Zuckergehalt und auch viel Stärke. Dazu kommt ein hoher Wassergehalt, was dazu führt, dass sie leicht verderblich sind.

Dass die Esskastanien so viele Kohlenhydrate beinhalten ist für eine Nuss ungewöhnlich – meist sind hier Fette in großem Umfang enthalten. Darüber hinaus besitzen die Maronen einen hohen Anteil von Aminosäuren, die für den Menschen essentiell sind. Der Gehalt von Proteinen ist zwischen Getreide und Kartoffeln einzuordnen.

Die Esskastanie stammt ursprünglich aus den Bergregionen von Kleinasien und dem östlichen Mittelmeerraum und wurde seit Tausenden von Jahren in diesen Regionen angebaut und genutzt. Von dort aus verbreitete sie sich im Laufe der Geschichte nach Europa, wo sie vor allem in den wärmeren Regionen wie dem Mittelmeerraum und dem Kaukasus kultiviert wurde. Heutzutage werden Esskastanien in vielen Teilen der Welt angebaut, darunter auch in Nordamerika, Asien und Afrika.

Von den Esskastanien gibt es mehrere hundert Sorten weltweit, die sich meist dem örtlichen Klima angepasst haben und daher nur sehr regional gedeihen.

Tipp: Besonders in Frankreich ist die Delikatesse sehr verbreitet und es werden rund 700 Sorten angebaut.

Wo wachsen Esskastanien in Deutschland?

Esskastanien wachsen in Deutschland vor allem in den wärmeren Regionen, insbesondere in den Weinbaugebieten entlang des Rheins und der Mosel sowie in Teilen von Baden-Württemberg, Bayern und Hessen.

Ein bekanntes Anbaugebiet ist beispielsweise das Pfälzer Waldgebirge, wo die Kastanien seit Jahrhunderten kultiviert werden. Auch in der Südpfalz, im Odenwald und im Taunus gibt es größere Bestände an Kastanienbäumen.

Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Wildkastanien in Deutschland, die in Wäldern, Parks und Gärten zu finden sind. Allerdings sind diese nicht unbedingt immer essbar und sollten nur verzehrt werden, wenn man sich sicher ist, dass es sich um die essbare Art handelt.

Wie kann man Esskastanien erkennen?

Esskastanien, auch Maronen genannt, haben eine stachelige, grüne Schale, die sich in der Regel in vier Teile aufteilt und leicht zu öffnen ist. Die Kastanien darin sind glänzend braun und haben eine abgerundete, leicht ovale Form.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Kastanien keine Löcher oder Risse in der Schale aufweisen, da dies ein Zeichen dafür sein kann, dass sie von Würmern oder Schädlingen befallen sind.

Zudem sollten die Kastanien schwer und fest in der Hand liegen. Wenn sie leicht und hohl klingen, sind sie vermutlich alt oder trocken.

Im Zweifelsfall kann man auch einen Fachmann oder eine Fachfrau um Rat fragen oder sich in einem Lebensmittelgeschäft oder auf einem Markt beraten lassen.

Sind Esskastanien ein gesundes Nahrungsmittel?

Ja, Esskastanien sind ein gesundes Nahrungsmittel und haben eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen.

Sie sind reich an Kohlenhydraten, Ballaststoffen und Vitaminen wie Vitamin C und B-Vitaminen. Zudem enthalten sie Mineralien wie Kalium, Phosphor, Eisen und Magnesium.

Esskastanien haben auch einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Dies macht sie zu einer guten Wahl für Menschen mit Diabetes oder Insulinresistenz.

Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Esskastanien entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften haben können, die helfen können, das Risiko für chronische Krankheiten wie Krebs und Herzerkrankungen zu reduzieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Esskastanien im Vergleich zu anderen Nüssen und Samen relativ hohe Kohlenhydrat- und Kalorienwerte haben. Daher sollte man sie in Maßen genießen, um ein Übermaß an Kohlenhydraten und Kalorien in der Ernährung zu vermeiden.

Das kann aus den Esskastanien hergestellt werden

Aus den essbaren Früchten werden verschiedene Lebensmittel hergestellt. So können geschälte Maronen vertrieben werden, die besonders in Frankreich als Beilage, ähnlich hier den Kartoffeln verwendet werden, ebenso wie Kastanienpüree. Dazu kommen Varianten wie in Zuckersirup eingelegt oder kandiert, die für die glasierten Maroni verwendet werden. Maronen gibt es in Alkohol eingelegt oder als Maronencreme, als Kastanienmehl- oder Flocken.

Aus Maronenflocken werden Frühstücksmüslis hergestellt, Likör oder Bier. Da Kastanien glutenfrei sind, können sie Zöliakie-Kranken als Lieferant ungefährlichen Mehls dienen.

Gekocht oder geröstete Kastanien sind als Salatzutat ähnlich anderen Nüssen geschätzt oder werden zum Füllen diverser Wildtiere wie Hasen verwendet.

Bekannt ist auch der Kastanienhonig, sowie die Verwendung der Kastanien für die Schweinemast. Die Schinken und die Salami dieser Tiere gelten als Delikatesse.

Hinweis: Wer in Frankreich auf Reisen geht, sollte auf solche Besonderheiten in der guten Küche achten.

Die Haltbarmachung von Esskastanien

Die Maronen werden im Supermarkt angeboten; roh oder geröstet sowie als getrocknete Frucht bzw. als Konserve. Frisch haben die Esskastanien eine glatte und glänzende Schale, und sollten schnellstens verarbeitet werden. Werden sie zu lange gelagert, beginnen sie zu keimen.

Kann man davon ausgehen, dass die Maronen frisch sind, halten sie sich bei Zimmertemperatur ca. eine Woche lang. Im Kühlschrank sind es zwei bis drei Wochen und eingefroren bis zu einem halben Jahr.

Beim Kauf sollte die Marone nicht nur glatt und glänzend sein, sondern auch eine hohe Festigkeit haben und eher schwer sein. Dass sich die Früchte nur kurz halten, liegt am Wassergehalt, den Kohlenhydraten und dem Nährboden für Pilze, den sie bieten.

Hinweis: Esskastanien können von Würmern befallen werden. Um dies herauszubekommen, legt man die Maronen einfach in eine Schüssel mit Wasser. Betroffene Früchte schwimmen oben. Sie müssen entsorgt werden.

Geröstete Esskastanien
Geröstete Esskastanien

So macht man Esskastanien haltbar

Der Kühlschrank ist für einige Tage der beste Aufbewahrungsort. Auch die Gefriertruhe ist gut geeignet, wobei die Maronen hier roh oder auch zehn Minuten gekocht hinein dürfen. Allerdings müssen die Früchte nach dem Kochen geschält und abgekühlt sein. Sollen die Kastanien ein paar Tage ohne Kühlung auskommen, geht das am besten in einem Korb, wo sie luftig liegen und dann kühl und trocken gestellt werden.

Doch auch diverse Verarbeitungsmöglichkeiten sorgen für lange Haltbarkeit. Ein Beispiel ist das Einlegen in Alkohol, welches in manchen Gegenden Österreichs verbreitet ist.

Eine weitere Möglichkeit ist das Einlegen in Wasser. Dort werden sie zwei Tage eingeweicht. Danach müssen sie außen gut trocknen, zum Beispiel, indem man sie in die Sonne legt. Dann werden sie in ein Gefäß mit trockenem Sand geschichtet. So sollten die Maronen bis in den Winter halten.

Eine Verarbeitungsmöglichkeit ist außerdem das Rösten. Die Esskastanien werden über Kreuz eingeschnitten und dann in Wasser eingeweicht. Sie sollen dann im Backofen bei ca. 200°C rösten, wo sie immer mal wieder mit Wasser besprüht werden.

Die oben genannten Möglichkeiten, was alles aus den leckeren Nüssen gemacht werden kann, wie Konfekt oder auch Bier, sind natürlich auch Varianten der Haltbarmachung. Aber sie sind dann eben nicht mehr im Rohzustand wie gekauft, sodass man sie im Winter wie frisch genießen könnte.

Wer besonders frische Kastanien haben möchte, um sie einzulagern oder gleich zu verzehren, kann in einigen Ecken Süddeutschlands selber sammeln, eventuell mit einem Rollsammler. Allerdings gibt es nördlich der Alpen nur geringe Bestände. Wer in die Türkei, nach Frankreich oder auch in den Mittelmeerraum in den Urlaub fährt, hat in der Regel mehr Glück und kann die Früchte von dort mitbringen, wenn sie ganz frisch geerntet wurden.

Tipp: In Österreich finden sich Esskastanien in der südlichen Steiermark und im Burgenland, in Deutschland in den milden Gefilden der Weinanbaugebiete wie Mosel, Saar und Pfalz sowie Nahe.

Fazit

Die Esskastanien sind eine Delikatesse, aber auch eine Besonderheit. Sie können hierzulande nicht überall angebaut werden aufgrund der klimatischen Bedingungen. Die Maronen sind allerdings in Supermärkten erhältlich, wobei aber unbedingt auf Frische geachtet werden sollte. Alte Esskastanien sind schrumpelig und glänzen nicht mehr. Diese sollten nicht gekauft werden.

FAQ

Wo findet man Esskastanien zum selber sammeln?

Im Gegensatz zur allgegenwärtigen Rosskastanie ist die Esskastanie in Deutschland nur an wenigen Stellen zu finden. Da es warm genug sein muss, sind dies im Wesentlichen die Weinanbaugebiete. Aber in den Ländern rund ums Mittelmeer sowie in Österreich oder auch der Schweiz werden teilweise Esskastanien angebaut. Dort kann man auch selbst ernten.

Werden Esskastanien nur in einer Form verzehrt?

Nein, ganz im Gegenteil. Die Liste, was alles aus den leckeren Maronen gemacht werden kann, ist lang. Sie werden gekocht, wobei sie als Beilage dienen, geröstet oder eingelegt, es werden Bier und Schnäpse daraus hergestellt und vieles mehr.

Wie kann man die Esskastanie haltbar machen?

Die Esskastanie hält sich aufgrund ihrer Inhaltsstoffe nur sehr kurz. Sie sollte innerhalb weniger Tage aufgebraucht werden, wenn sie bei Zimmertemperatur gelagert wurde. Verlängern lässt sich die Lagerung, wenn sie im Kühlschrank aufbewahrt werden. Am Längsten haltbar sind die Maronen in ihrem Urzustand, wenn sie gekocht und geschält eingefroren werden. Dann sind sie bis zu einem halben Jahr nach dem Auftauen wie frisch. Die anderen Lagerungsarten haben zur Folge, dass die Maronen nicht mehr wie Frische verwendet werden können.

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