Flachdachbegrünung

Flachdachbegrünung

Während in vielen Gegenden des Landes Satteldächer und Co schon wegen der möglichst gut abrutschenden Schneemassen bevorzugt werden, sind in anderen Landesteilen die Flachdächer besonders auf neuen Häusern und Nebengelassen, Garagen und Ähnlichem sehr beliebt.

Doch hier ist die Frage der Dacheindeckung nicht ganz einfach zu beantworten, da sie dicht sein müssen und übliche Dacheindeckungen wie Ziegel nicht in Frage kommen. Immer mehr Menschen wollen auch ökologisch sinnvoll bauen oder renovieren, und interessieren sich deshalb für ein Flachdach mit Begrünung.

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Was ist eine Flachdachbegrünung

Bei der Flachdachbegrünung wird das flache Dach zunächst mit bestimmten Materialien eingedeckt, ehe verschiedene Schichten es erlauben, dass bestimmte Pflanzen das Dach begrünen. Die ästhetischen Aspekte stehen dabei im Vordergrund, aber immer mehr rückt auch der Punkt des ökologischen Bauens in den Vordergrund.

Je nach Variante kann der Aufbau auf das Dach ein Gewicht zwischen 60 Kilogramm und mehreren Tonnen ausmachen. Pflegeleichte Pflanzen werden eingesetzt, die wenig zusätzliche Bewässerung brauchen.

Tipp: Du solltest einen Statiker prüfen lassen, ob und welche Dachbegrünung bei einem bereits bestehenden Baukörper möglich ist.

Anwendungsbereiche

Angewandt werden kann eine Dachbegrünung natürlich auf jedem neu gebauten Haus, wenn dies von Anfang an in die Planungen mit einfließt. Doch auch viele ältere Häuser kommen in Frage, wobei hier vor allem die Sanierung des Daches ein guter Zeitpunkt dafür ist.

Ob Wohnhausdach oder die Garage, die Nebengelasse wie Scheunen und dergleichen – sie alle können mit einem begrünten Dach aufgewertet werden.

In Städten wird die Dachbegrünung als Möglichkeit für Ausgleichsflächen gesehen. Denn hier werden immer mehr Flächen versiegelt und die Dachgärten bieten die Möglichkeit, die Grundfläche eines Gebäudes der Natur zurückzugeben.

Vorteile

Neben dem ästhetischen Aspekt und dem der ökologisch sinnvollen Bauweise gibt es noch einen anderen Vorteil: die Anlage eines Gründaches wird öffentlich gefördert. Kommunen verhalten sich hier unterschiedlich, aber Zuschüsse gibt es eigentlich überall. Wie viel gefördert wird und wie sich der Zuschuss bemisst, muss bei der örtlichen Verwaltung erfragt werden. Auch die üblichen Programme der KfW bieten Möglichkeiten für die Flachdachbegrünung.

Als weiterer Vorteil wird gesehen, dass ein solch begrüntes Dach die Dachabdichtung schützt und die Lebensdauer der Dachkonstruktion verlängert. Die Begrünung gilt als Schutz gegen sämtliche Witterungsverhältnisse und dient als Schall-und Wärmeschutz. Im Sommer bleibt das Haus schön kühl, im Winter werden Heizkosten gespart. Zudem ist das grüne Dach ein wirksamer und natürlicher Filter für Staub und Schadstoffe.

Nachteilig genannt werden müssen die hohen Kosten und der Aufwand, wenn es zu Reparaturen am Dach kommt.

Die verschiedenen Varianten

Unterschieden wird zwischen

  • Steildachbegrünung (eher selten)
  • Flachdachbegrünung (üblich),

sowie hier noch einmal zwischen

  • Extensiver Begrünung und
  • Intensiver Begrünung

Die extensive Dachbegrünung ist die einfachere Variante und der Aufbau hierbei beträgt nur etwa 20 cm, das Gewicht bis etwa 250 Kilogramm. Es werden Moose und Gräser angebaut, Kräuter und Co, die pflegeleicht sind und nicht oder nur selten extra bewässert werden müssen. Sogar Gemüseanbau ist hier möglich.

Beispiel einer extensiven Flachdachbegrünung
Beispiel einer extensiven Flachdachbegrünung

Die intensive Dachbegrünung ist eher mit einem Garten am Boden vergleichbar. Hier werden bis zu 2 Meter in der Höhe und bis zu 3 Tonnen Gewicht pro Quadratmeter zum Dach dazukommen. Es werden Bäume und Büsche gepflanzt und vieles mehr. Die Bewässerungsanforderungen und die an die Pflege sind natürlich ungleich höher. In letzter Zeit werden hier immer mehr Obstbäume angepflanzt.

Hinweis: Für private Dächer kommt eher die extensive Dachbegrünung in Frage, während die intensive Variante im öffentlichen Bauen eine große Rolle spielt. Bei Neubauten kann man allerdings auch im privaten Bereich über eine intensive Dachbegrünung nachdenken, beispielsweise mit einem Dachgarten.

Eine Flachdachbegrünung selber machen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Eine Dachbegrünung ist in der Regel nicht genehmigungspflichtig. Allerdings muss mit einem Statiker geklärt werden, ob die Last dem Dach zugemutet werden kann, oder ob eventuell Veränderungen am Dachstuhl etc. von Nöten sind.

Geraten wird von Experten zur Nutzung eines Komplettsystems, denn hier sind alle Komponenten enthalten, die du brauchst, und dazu noch aufeinander abgestimmt.

  1. Dachreinigung
  2. Prüfung, ob alle Parameter dicht sind, wie Bitumenschicht, Teerpappe und dergleichen
  3. Danach wird die sogenannte Wurzelfolie verlegt. Sie gewährleistet, dass keine Beschädigungen am Dach durch die Wurzeln möglich sind. Nebeneinanderliegende Bahnen müssen ca. einen halben Meter überlappen. Die Folie wird nicht verschweißt. Am Rand steht sie erst einmal über.
  4. Dann werden in der Folie die Dachabläufe ausgeschnitten. Dazu nutzt man am besten ein Cuttermesser mit Hakenklinge (wie für Teppichboden), damit die darunterliegenden Abdichtungen nicht beschädigt werden.
  5. Aus Aluprofilen und Kies wird nun der äußere Rand verlegt (Aluprofile mit Kiessäcken beschweren, damit sich bis zum Ende der Bauarbeiten nichts verschiebt).
  6. Der Kontrollschacht wird über dem Ablauf verlegt
  7. Zwischen den Aluprofilen und dem Dachende wird nun fünf Zentimeter hoch Kies aufgefüllt. Die Körnung sollte hierfür 16-32 mm betragen. Sollten an dem Dach Lichtkuppeln, Schornsteine und dergleichen im Weg stehen, werden auch diese mit einem solchen Kiesstreifen umlegt.
  8. Drainageplatten verlegen (Löcher nach oben)
  9. Nun die Mineralwollfasermatten auflegen. Sie speichern das Wasser und werden auf die Drainageplatten verlegt
  10. Nun folgt die Vegetationsmatte.

Tipp: diese müssen spätestens 24 Stunden nach Anlieferung verarbeitet werden

  1. Alle Matten am Rand entsprechend zuschneiden
  2. Vegetationsmatte wässern und düngen – sie muss gesättigt sein und kein Wasser mehr aufnehmen können
  3. In den nächsten vier Wochen muss gewährleistet sein, dass durch Bewässerung oder/und Regen dieser Zustand erhalten bleibt.
  4. Nun kann das Gründach gedeihen. Üblicherweise ist es pflegeleicht und muss nicht geschnitten werden.

Rosis Garten Drainagevlies 20 qm

Dieses Vlies ist für die Begrünung von Dächern geeignet. Es kann als Filterlage eingesetzt werden und hat ein Wasserspeichervermögen von 6 Litern pro Quadratmetern. Es besteht aus Polypropylen und hat eine Rollenbreite von 2 Metern.

Der Preis liegt bei rund 220 Euro. Das Vlies wirkt Feuchtigkeitsverteilend und kann heißluftverschweißt werden.

Für die Anlage eines Gründaches ist ein solches Vlies unbedingt erforderlich. Es übernimmt die Eigenschaften, die die Trennlage auf dem Dach zwischen Dachhaut und Pflanzen haben muss.

KNAUF Urbanscape Gründachsystem für Dachbegrünung 19 qm

Dieses Komplettsystem hat eine Wurzelschicht, ein Drainagesystem und einen Wasserspeicher, der sich in diesem System befindet. Die Wachstumsmatte aus Steinwolle und die Vegetationsschicht bilden zusammen das Komplette Gründach.

Es werden bis zu 37 Liter pro Quadratmeter gespeichert. Hergestellt ist es aus recyceltem Polystyrol. Es können noch diverse Zusatzartikel erworben werden, wie Langzeitdünger oder Kontrollschacht. Der Preis liegt bei rund 1.200 Euro.

FAQ

Was kostet ein Quadratmeter Dachbegrünung?

Auch hier ist keine genaue Preisangabe möglich. Neigung und Höhe des Flachdaches spielen ebenso eine Rolle wie die Verwendung der Unterkonstruktion und die gewünschte Dachbegrünung. Geht es nur um die Begrünung, und es müssen weiter keine Arbeiten durchgeführt werden, kann man mit Kosten von etwa 50-120 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Welche Pflanzen sind für die Dachbegrünung geeignet?

Die Pflanzen, die hierfür in Frage kommen, sollen einige Eigenschaften mitbringen. So sollen sie ästhetisch wirken, hitzeverträglich sein, frostsicher und auch noch wasserspeichernd. Dafür gibt es allerdings eine erstaunliche Auswahl, die alle diese Bedingungen erfüllt: Zypressen-Wolfsmilch, Frühblüher, Kleiner Wiesenknopf, Fetthenne/Sedum, Hauswurz, Färberkamille, Steinbrech, Polster-Schleierkraut und andere mehr.

Sie alle können als Samen oder auch als Triebspitzen auf das Dach verbracht werden. Sedumtriebe beispielsweise eignen sich sehr gut. Wer lieber Pflanzen mit Ballen setzen möchte, sollte beim Kauf auf Flachballenstauden achten, da die Dicke des Substrats auf dem Dach weit weniger groß ist, als man im Garten graben könnte.

Welche Dächer können begrünt werden?

Besonders geeignet sind Flachdächer, wobei eine Dachneigung bis zu etwa 15° ebenfalls möglich ist. Bei mehr geneignete Dächern sind besondere Arbeiten am Dach nötig. Dies wird eher selten nachträglich gemacht.

Wie lange hält ein Gründach?

Während Flachdächer mit Kiesschicht häufig nach ca. 20 Jahren saniert werden muss, sind es bei einem begrünten Flachdach bis zu 40 Jahre. Natürlich hängt dies von den Gegebenheiten ab – aber prinzipiell sprechen Experten davon, dass die Lebenszeit eines Flachdaches durch die Begrünung verlängert, eventuell sogar verdoppelt wird.

Fazit

Begrünte Dächer sind eine Augenweide. Sie werden gerne dort angewandt, wo der Eigentümer selbst auf ein Dach schauen kann, beispielsweise vom Schuppen oder der Garage. Die ökologisch sinnvolle Art und Weise des Daches ist ein weiterer Pluspunkt, und die öffentlichen Zuschüsse lassen die zusätzlichen Kosten schrumpfen.

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1 Kommentar zu „Flachdachbegrünung“

  1. Danke für den Artikel! Wir hätten auch gerne ein begrüntes Dach und sind deswegen aktuell noch dabei, unser Flachdach weiter abdichten zu lassen. Trotzdem ist es bereits gut zu wissen, dass die Anlage eines grünen Daches öffentlich gefördert wird. Das ist immerhin mal eine gute Initiative!

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