Gartenmelde ist eine köstliche Gemüsepflanze, die du leicht in deinem Nutzgarten anbauen kannst. Geschmacklich erinnert sie an Spinat. Im folgenden Beitrag erfährst du, was das Besondere an dieser gesunden Gemüsepflanze ist und wie du sie selbst anbauen und pflegen kannst.
Herkunft der Gartenmelde
Die Gartenmelde, wissenschaftlich bekannt als Atriplex hortensis, ist eine Pflanzenart, die seit vielen Jahrhunderten in verschiedenen Teilen der Welt kultiviert wird. Sie ist auch bekannt als Spanischer Salat oder Maiflitsch. Die genaue Herkunft der Gartenmelde ist nicht eindeutig bekannt, da sie bereits seit der Antike angebaut wird und sie sich im Laufe der Zeit über verschiedene Regionen weiterverbreitet hat.
Es wird vermutet, dass die Gartenmelde ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, da sie in dieser Region wild wächst und in der antiken griechischen und römischen Küche weit verbreitet war. Sie wurde dort nicht nur als Gemüsepflanze, sondern auch als Färber- und Heilpflanze angebaut. Von dort aus verbreitete sie sich in andere Teile Europas und wurde später auch in Nordamerika eingeführt.
Die Gartenmelde gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) und ist eng mit anderen Gemüsesorten wie Spinat und Mangold verwandt. Sie zeichnet sich durch ihre Anspruchslosigkeit aus. Sie wächst problemlos auf verschiedenen Bodentypen, auch weniger fruchtbaren Böden und ist zudem sehr robust. Im Mittelalter wurde die leckere Gemüsepflanze vom Spinat verdrängt. Mittlerweile wird sie jedoch wieder gerne als Gemüse angebaut. Früher wurde sie außerdem gerne zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt, darunter Verdauungsprobleme und entzündliche Erkrankungen.
Heutzutage wird die Gartenmelde in vielen Ländern als Gemüsepflanze angebaut. Sie ist bekannt für ihre nährstoffreichen Blätter, die reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien sind. Die Blätter haben einen angenehmen Geschmack und können roh als Salat oder gekocht und gedünstet in verschiedenen Gerichten verwendet werden.
Die Gartenmelde ist darüber hinaus für ihren ökologischen Nutzen bekannt. Sie besitzt die Fähigkeit, nährstoffarme Böden zu verbessern und hilft dabei, Bodenerosion zu reduzieren. Daher wird sie oft in Permakultur- und ökologischen Gärten eingesetzt. Im Jahr 2000 wurde die leckere Gemüsepflanze sogar vom Naturschutzbund Deutschland zur Nutzpflanze des Jahres gekürt.
Aussehen der Gartenmelde
Die Gartenmelde ist eine krautige Pflanze mit aufrechtem Wuchs, die eine Höhe von etwa 120 bis 250 Zentimetern erreichen kann. Die Blätter der Gartenmelde sind etwa 20 cm lang und 10 cm breit. Sie sind wechselständig angeordnet und haben eine dreieckige bis rhombische Form. Die Blätter sind von grüner Farbe und können eine leicht gewellte oder gekräuselte Textur aufweisen. Die Blattstiele sind relativ lang und können rötlich oder grünlich sein.
Die Gartenmelde bildet unauffällige, unscheinbare Blüten, die in langen, aufrechten oder hängenden Ähren angeordnet sind. Die Blüten weisen ebenfalls eine rötliche oder grünliche Farbe auf. Der Stängel der Gartenmelde ist aufrecht und von grüner bis rötlicher Farbe. Er ist leicht verzweigt und trägt die Blätter entlang seiner Länge. Nach der Blüte bildet die Pflanze kleine, runde oder eiförmige Samen in dunkelbrauner Farbe. Sie trägt zahlreiche Samen, die etwa 1 bis 2 Millimeter groß sind.
Es gibt verschiedene Sorten der Gartenmelde, die sich in der Blattform, -größe und -farbe unterscheiden können. Einige Sorten haben beispielsweise rot gefärbte Blätter, während andere grüne Blätter aufweisen.
Standort der Gartenmelde
Die Gartenmelde bevorzugt einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Besonders gut gedeiht sie jedoch, wenn sie einen sonnigen Standort bekommt. Je mehr Sonnenlicht sie bekommt, desto besser wachsen die Blätter. Der Boden für die Gartenmelde sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden und eine Wurzelfäule zu verhindern. Grundsätzlich bevorzugt die Pflanze einen trockenen, aber nicht zu trockenen Boden, der mit Humos angereichert ist. Die Gemüsepflanze kann drei Jahre lang in Folge auf demselben Platz angebaut werden. Nach dieser Zeit sollte sie umziehen, da dem Boden sonst zu viel Energie entzogen wird.
Die Gartenmelde ist eine robuste Pflanze, die mit verschiedenen Bodentypen gut zurechtkommt, einschließlich lehmigem oder sandigem Boden. Allerdings gedeiht sie am besten in einem neutralen bis leicht alkalischen Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Damit sich die Pflanze gut entwickeln kann, benötigt sie ausreichend Platz. Du solltest zwischen den einzelnen Pflanzen genug Platz lassen, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Diese kann durch eine gute Luftzirkulation verhindert werden.
Anbau der Gartenmelde
Du kannst die Samen der Gartenmelde ab März bis zum Juli im Freiland aussäen. Die Samen werden dazu flach in einer Bodentiefe von 2 cm ausgesät, weil es sich bei dieser Pflanze um einen sogenannten Dunkelkeimer handelt. Nach wenigen Wochen entstehen die Keimlinge, die nun vereinzelt werden sollten. Im Anschluss kannst du sie in einem Abstand von etwa 25 cm zueinander ins Beet setzen. Falls du möchtest, dass die Pflanzen hochwachsen, setze sie am besten in einem Abstand von etwa 40 cm. Wenn du die Pflanze alle drei Wochen neu aussäst, kannst du während der gesamten Gartensaison die Jungpflanzen ernten.
Die Gartenmelde ist auch hervorragend als Zwischenfrucht geeignet und passt zu allen anderen Gemüsearten. Du solltest sie jedoch nicht mit Gänsefußgewächsen wie Spinat, Mangold oder Rote Rüben zusammensetzen. Dafür verträgt sie sich sehr gut mit Kartoffeln, Kohl und verschiedenen Hülsenfrüchten wie Bohnen und Erbsen.
Pflege der Gartenmelde
Die Gartenmelde ist sehr pflegeleicht. Damit sie ausreichend Energie aus dem Boden ziehen kann, sollte der Boden mit Humos versorgt sein. Locker den Boden regelmäßig auf und entferne das Unkraut. Auf mineralische Dünger wie Stickstoff solltest du verzichten, da die Gartenmelde dann vermehrt dazu neigt, Schädlinge anzulocken und Krankheiten zu bekommen. Besser sind organische Dünger, falls du deine Pflanzen düngen möchtest. An trockenen Tagen ist es wichtig, dass du auf eine gute Wasserversorgung achtest. Wenn du die Gartenmelde regelmäßig aberntest, wächst sie besser und du kannst dir sogar einen größeren Ertrag sichern.
Ernte der Gartenmelde
Du kannst die Gartenmelde als Jungpflanze wie Spinat ernten, sobald die Pflanze etwa 15 bis 20 cm hoch ist. Schneide die Blätter dazu einfach ab. Wenn die Pflanze bereits blüht, ist die Ernte nicht mehr empfehlenswert, weil die Blätter dann sehr bitter schmecken. Um die Blätter zu ernten schneide sie mit einem Messer ab oder zupfe sie einfach ab. Lasse immer noch etwas vom Stiel stehen, damit die Pflanze neue Blätter bilden kann.
Vermehrung der Gartenmelde
Die Gartenmelde vermehrt sich von selbst. Damit dies gelingt, musst du die Pflanze nur bis zur Samenreife wachsen lassen. Die Samen verteilen sich dann durch den Wind von selbst im Beet. Im Frühjahr wachsen dann erneut Keimlinge heran, die du dann vereinzeln und neu einpflanzen kannst. Wenn du das Wachstum kontrollieren möchtest, kannst du die Samen einfach von den Pflanzen abernten, um sie später wieder auszusäen.
Inhaltsstoffe der Gartenmelde
Die Gartenmelde ein gesundes Gemüse, das reich an Vitamin A und C ist. Darüber hinaus enthält es wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphor. In den Blättern ist außerdem Oxalsäure enthalten, jedoch nicht in so hoher Konzentration wie in Spinat. Die jungen Blätter sind roh verzehrbar und schmecken sehr gut als Salat. Ältere Blätter kannst du besser wie Spinat zubereiten oder sie Suppen beimengen.
Verwendungszwecke der Gartenmelde
Für die Gartenmelde gibt es verschiedene Verwendungszwecke. Sie wird roh als Salat oder gekocht als Spinat verzehrt. Die Samen sind gekocht ebenfalls essbar. In Zeiten der Not wurden die gemahlenen Samen früher Mehl beigemengt.
Sie wurde ursprünglich sogar als Heilpflanze gegen verschiedene Beschwerden wie Verstopfung, als Brechmittel, bei nervöser Erschöpfung, Gelbsucht, Lungenkrankheiten, Rachengeschwüren, Hautkrankheiten und Gicht eingesetzt. Überdies besitzen die Blätter eine harntreibende Wirkung und sind somit als natürliches Diuretikum geeignet.
Im Mittelalter verwendete man die Gartenmelde, um damit die Haare Schwarz und Stoffe Grün zu färben. Aus den Samen wurde früher ein blauer Farbstoff hergestellt. In der heutigen Zeit wird sie jedoch eher als Gemüse- und Zierpflanze verwendet.
Arten der Gartenmelde
Es gibt unterschiedliche Arten der Gartenmelde. Sie ist in verschiedenen Farben erhältlich. Sie kann Gelb, Grün, Rot oder auch violett sein. Die gelbe Sorte, die auch als weiße Gartenmelde bezeichnet wird, wird besonders häufig angebaut. Die grüne Variante zeichnet sich durch dickere Blätter aus. Sehr beliebt sind Sorten wie die „Berndorfer Grüne Melde“, „Großer von Huwitsch“ und die rote „Opéra“, da sie sehr aromatisch schmecken. Diese Sorten werden gerne auch als Salat verzehrt. Die violette Sorte wir auch als „Purpurfarbene“ bezeichnet.
Die sogenannte „Rote Lebeda“ wird überwiegend zum Färben von Gerichten verwendet, da die schöne rote Farbe auch nach dem Kochen noch erhalten bleibt. Die rote Gartenmelde wird aufgrund ihres hübschen und auffälligen Aussehens meistens als Zierpflanze oder Trockenblume verwendet. Allerdings macht sie auch gut in der Küche. Die halbrote Gartenmelde hingegen wird nur selten angebaut.
Krankheiten und Schädlinge der Gartenmelde
Leider ist die Gartenmelde anfällig für Blattläuse. Damit sich diese nicht so schnell ausbreiten und du den Befall mit eventuellen Schädlingen besser kontrollieren kannst, solltest du unbedingt auf einen ausreichenden Pflanzabstand achten. Die Gartenmelde ist ansonsten ein robustes Pflänzchen, das eher weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist. Sollten deine Pflanzen dennoch einmal von Blattläusen befallen sein, kannst du die betroffenen Blätter und Stängel einfach entfernen.
Gartenmelde entfernen
So toll und lecker diese Gemüsepflanze auch ist, wenn man ihr Wachstum nicht kontrolliert, kann sie sich sehr schnell vermehren. Schließlich ist die Gartenmelde eine anspruchslose Pflanze, die sich zudem noch selbst vermehrt. Während die Pflanze für die einen ein leckeres Gemüse ist, ist es für die anderen einfach nur lästiges Unkraut, das anderen Pflanzen die Energie raubt. Falls deine Gartenmelde zu einer Plage wird oder du das Wachstum kontrollieren möchtest, ist es wichtig, dass du die jungen Pflanzen mit der Wurzel aus dem Boden ziehst, bevor die ersten Samen reif werden. Sobald die Samen reif sind, ist es sonst kaum noch möglich, das Wachstum zu stoppen.
Auf den Einsatz von Herbiziden, zur Bekämpfung der Pflanze, solltest du verzichten, da dadurch auch andere Pflanzen negativ in ihrem Wachstum beeinflusst werden. Darüber hinaus sind Herbizide alles andere als schonend für die Umwelt.
FAQ
Im folgenden Abschnitt möchten wir dir die am häufigsten gestellten Fragen zur Gartenmelde beantworten.
Wie schmeckt Gartenmelde?
Der Geschmack der Gartenmelde wird oft als leicht säuerlich und würzig beschrieben oder mit dem von Spinat oder Mangold verglichen. Gartenmelde schmeckt sehr gut roh in Salaten, aber auch als Gemüse gedünstet, gekocht oder gebraten. Viele Menschen finden den Geschmack der Gartenmelde angenehm und erfrischend. Allerdings sind die Geschmäcker bekanntlich ja verschieden. Aufgrund der wertvollen Inhaltstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe, solltest du sie jedoch unbedingt einmal probieren.
Was macht man mit Gartenmelde?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Gemüsepflanze zu verwenden. Gartenmelde eignet sich hervorragend für Salate. Die jungen Blätter können roh verwendet und bei Bedarf mit anderen Salatblättern gemischt werden. Die Blätter können außerdem ähnlich wie Spinat oder Mangold verschiedene Gemüsegerichte aufpeppen. Du kannst die Blätter zum Beispiel dünsten, dämpfen oder blanchieren und sie als Gemüsebeilage zu Hauptgerichten servieren.
Grünen Smoothies oder Säften verleiht die Gartenmelde eine gesunde Note. Da die Blätter leicht säuerlich sind, schmeckt der Smoothie dann besonders erfrischend. In Suppen und Eintöpfen können sie fein zerhackt gegeben werden. Aber auch als Pesto schmeckt die Gartenmelde. Mixe die Blätter dazu mit Knoblauch, Nüssen, Olivenöl und Parmesan. Das Pesto schmeckt hervorragend zu Pasta und Brot oder aber auch als Dip.
Wann wird Gartenmelde ausgesät?
Gartenmelde wird in der Regel im Frühjahr ausgesät. Meistens wird sie im Zeitraum ab März bis Juli ausgesät. Die Samen kannst du direkt im Freiland in einer Bodentiefe von 2 cm aussäen. Wichtig ist, dass die Samen ausreichend Sonne abbekommen, damit die Keimlinge wachsen können. Die Gartenmelde wächst zwar auch gut im Halbschatten, besonders gut gedeiht sie jedoch an einem Sonnenplatz.
Wie erntet man Gartenmelde?
Du kannst die Gartenmelde ernten, sobald die Blätter etwa 15 bis 20 cm groß sind. Meistens sind die Pflanzen ab 6 bis 8 Wochen erntereif. Du kannst die Blätter mit einem Messer abschneiden oder sie abzupfen. Wichtig ist, dass du einen Teil des Stiels stehen lässt, damit die Pflanze weiterwachsen kann. Wenn du die Gartenmelde regelmäßig aberntest, wird die Pflanze dazu angeregt, neue Blätter auszubilden. Du kannst deine Ernte also durch regelmäßiges Abernten steigern. Verwende die Blätter am besten frisch. Nach der Ernte welken sie ziemlich schnell.