Hausmittel gegen Ameisen

Hausmittel gegen Ameisen: Ohne Zweifel gehören Ameisen zu einer den Nützlingen im Tierreich. Trotzdem: Wenn am Morgen plötzlich eine ganze Armee der kleinen Krabbeltiere die Küche oder einen anderen Teil der Wohnung bevölkern wird jeder versuchen, die ungebetenen Gäste so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Und das kann zu einer wirklich nervenaufreibenden Angelegenheit werden. Denn Ameisen sind zäh und lassen sich nicht so einfach wieder aus einem neu entdeckten Gebiet vertreiben.

Doch es gibt tatsächlich einige wirksame Mittel, um die Tierchen schnell wieder loszuwerden. Und dabei muss man nicht einmal unbedingt zur Chemiekeule greifen.

Warum Hausmittel die bessere Alternative sind

Dass chemische Mittel zur Ameisenbekämpfung effektiv sind steht vollkommen außer Frage.  Allerdings wirken sie ebenso effektiv gegen eine Vielzahl anderer Organismen. Als Beispiel sei hier das häufig eingesetzte Insektizid Spinosad genannt. Dieses gilt als äußerst schädlich für Bienenstämme und verschiedene Wasserorganismen.

Was viele Menschen nicht wissen: Viele Ameisenmittel sind als Biozide lediglich für den Einsatz im Haus, auf Terrassen oder auf Wegen zugelassen. Sie haben keine Zulassung als Pflanzenschutzmittel und dürfen daher nicht eingesetzt werden, wenn jegliche Arten von Pflanzen – und dazu zählt auch Rasen – in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

Dass giftige Substanzen – und Ameisenmittel sind nichts anderes als Gifte – in einem Haushalt, in dem kleine Kinder oder Haustiere leben, grundsätzlich nicht angewendet werden sollten, sollte selbstverständlich sein.

Vorbeugen ist besser als behandeln

Im Normalfall bauen Ameisen ihre Nester nicht innerhalb des menschlichen Wohnraums, sondern siedeln sich unter Platten, in altem Holz oder in Wandrissen an. Den Weg ins Haus finden die kleinen Krabbler in der Regel erst, wenn sie sich auf Nahrungssuche begeben. Und dabei sind sie Meister im Aufspüren von Wandlücken und undichten Fenstern oder Türen.

Hat die erste Ameise eine Futterstelle gefunden, werden die anderen durch sogenannte Duftstoffmarkierungen zu der Nahrungsquelle gelockt. Die Anzahl der angelockten Ameisen, die daraufhin die bekannte „Ameisenstraße“ bilden, steigt mit der Attraktivität des Futters. Je mehr Krabbeltiere sich auf den Weg zur Nahrung begeben, desto stärker wird der Signalduft für die nachfolgenden, die dann wiederum in Scharen folgen. Ein Teufelskreis.

Wer sich das mühselige Vertreiben der krabbelnden Nützlinge ersparen will, achtet am besten darauf, dass diese gar nicht erst in den Wohnraum hineinkommen. Und dafür gibt es einige Tricks:

  1. Um zu verhindern, dass Ameisen überhaupt erst angelockt werden, sollten Obstschalen regelmäßig geleert und anschließend gereinigt werden. Das Gleiche gilt für die Futternäpfe von Haustieren. Auch gebrauchtes Geschirr und versehentlich heruntergefallene Essensreste können die Krabbeltiere anlocken und sollten umgehend entfernt werden.
  2. Im Wohnraum sollten Abfälle nicht offen herumstehen. Verschlossene Mülleimer und tägliches Entsorgen sorgen dafür, dass die Ameisen im Hausmüll keine potenzielle Nahrungsquelle finden.
  3. Durch ihre geringe Größe stellen selbst Kühlschrankabdichtungen kein unüberwindbares Hindernis für eine Ameise auf Nahrungssuche dar. Daher sollten in der Küche keine offenen Lebensmittel gelagert werden. Eine luftdichte Verpackung schützt die Vorräte in Vorrat- und Kühlschränken.
  4. Mit sicher verschlossenen Bio-Tonnen und Kompostbehältern im Garten schützt man sich nicht nur vor Ameisen, sondern auch vor anderen unerwünschten Insekten.
  5. Am besten ist es, den Krabblern gar nicht erst die Möglichkeit zu bieten, ins Haus zu kommen. Daher sollten Risse in Wänden und Fugen umgehend mit zulässigen Abdichtungsmitteln verschlossen werden. Auch die Dichtungen von Türen und Fenstern sollten in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls ausgebessert werden. Das schützt nicht nur vor Ameisen, sondern ist gleichzeitig auch wichtig für die Energieeffizienz.
  6. Beim Verlegen von Wegen im Garten oder Fliesen auf der Terrasse kann man vorbeugend Kies statt Sand verwenden, um eine spätere Nestbildung unter den Platten zu verhindern.
  7. Sollte doch einmal ein Ameisenbefall im Haushalt festgestellt werden, dann hilft es, als erstes die Ameisenstraße zu verfolgen. So findet man relativ leicht die gewählte Futterquelle und kann diese entfernen.

Die besten Hausmittel gegen Ameisenbefall

Es kann sich tatsächlich sehr aufwendig gestalten Ameisen, die sich erst einmal im Haus eingenistet haben, wieder loszuwerden. Doch es ist alles andere als unmöglich. Äußerst hilfreich ist dabei der sehr ausgeprägte Geruchssinn der Tiere, ähnlich wie bei der Bekämpfung von Mücken mit Hausmitteln. Ameisen mögen intensive Gerüche nicht und werden von diesen teilweise sogar irritiert. Deswegen ist es sehr effektiv mit Lebensmitteln, die einen sehr starken Eigengeruch haben, gegen die Plagegeister vorzugehen.

Zimt, Nelken und Loorbeer

Da die Krabbeltiere Gewürze wie Nelken, Lorbeer und Zimt als sehr unangenehm empfinden benötigt man hiervon nur kleinste Mengen, um sie zu vertreiben. Es reicht, einfach eine kleine Menge in gemahlener Form auf die betroffenen Bereiche im Haus zu streuen. Hat man im Wohnraum Fliesen verlegt, kann man diese auch mit ätherischen Öl von Nelke oder Lorbeer einreiben. Da das Öl jedoch die Oberfläche angreifen kann ist es äußerst wichtig, es vor der Anwendung ausreichend zu verdünnen.

Teebaumöl

Auch Teebaumöl weist einen sehr intensiven Geruch auf. Zur Anwendung gegen Ameisen verdünnt man dieses ätherische Öl mit Wasser und sprüht es mit Hilfe einer Sprühflasche auf die entdeckte Ameisenstraße. In der Regel suchen die Tiere daraufhin sofort das Weite. Ein großer Vorteil des Teebaumöls: Es kann sogar vorbeugend eingesetzt werden. Hierfür einfach den Eingang von der Terrasse ins Haus mit dem verdünnten Öl einsprühen. Die Ameisen werden den Bereich großräumig meiden. Allerdings gibt es auch einen eindeutigen Nachteil: Der Geruch des Öls ist nicht nur für die Krabbeltiere unangenehm, sondern auch für uns Menschen.

Gemahlener Kaffee

Auch Kaffeepulver bietet einen recht effektiven Schutz vor ungebetenen Krabbel-Gästen. Streut man etwas davon an strategisch wichtige Stellen im Haus, z. B. den Eingang vom Garten ins Haus, sind die Krabbler im Nu verschwunden. Hierfür kann sowohl gemahlener Kaffee als auch Kaffeesatz verwendet werden.

Und nicht vergessen: Kaffeesatz kann ebenfalls als Dünger fungieren!

Kräuter als Hausmittel gegen Ameisen

Was für uns Menschen herrlich duftet empfinden Ameisen teilweise als viel zu intensiv und daher abstoßend. Hier sind besonders Küchenkräuter und ihre ätherischen Öle zu nennen. Insbesondere der Duft von Thymian, Majoran und Lavendel steht bei den Krabbeltieren nicht besonders hoch im Kurs. Einige dieser Kräuter vor die Terrassentür gepflanzt schützt wirksam vor einem möglichen Ameisenbefall. Wer keine Kräuter anpflanzen will kann auch einfach einige Zweige der Kräuter auslegen. Auch vor dem ätherischen Duft von Pfefferminze nehmen Ameisen schleunigst Reißaus. Diese kann ebenso auf der Terrasse als „Ameisen-Barriere“ angepflanzt werden. Aber auch das Auslegen von zerkleinertem Pfefferminztee oder benutzten Beuteln des Tees auf der Ameisenstraßen haben sich als sehr effektiv erwiesen.

Kupfer

Kaum ein Mensch wird überhaupt einen Geruch feststellen können, wenn er an einer Kupfermünze riecht. Doch Ameisen verfügen wie gesagt über einen äußerst ausgeprägten Geruchssinn und empfinden den Duft von Kupfer als sehr unangenehm. Verteilt man einige Münzen oder Drähte in den Nestern oder auf der Ameisenstraße, dann nehmen die Tiere schnellstmöglich Reißaus.

Essig

Selbst für die menschliche Nase ist der Duft von Essig bzw. Essigessenz mehr als unangenehm. Der beißende Geruch ist eines der wirksamsten Mittel, um ungebetene Gäste zügig zu vertreiben. Nachdem man die Ameisenstraße mit purem Essig bzw. verdünnter Essigessenz eingesprüht hat, suchen die Tiere unverzüglich das Weite. Der Nachteil an dieser Methode: Der Effekt hält nur relativ kurz an, sodass der Vorgang teilweise mehrfach wiederholt werden muss, um die Ameisen zum Rückzug zu bewegen. Auch für die eigene Nase kein wirkliches Vergnügen.

Zitrone

Alternativ hierzu kann auch Zitronenschale verwendet werden. Die Ameisen mögen auch diesen Geruch nicht und für den Menschen ist Zitronen-Duft deutlich angenehmer als der von Essig. Zum Einsatz gegen die Krabbeltiere einfach die Fliesen mit der Zitronenschale einreiben oder – wenn man den Eingang der Tiere ausfindig gemacht hat – an der entsprechenden Stelle eine Schale mit Zitronenschale platzieren.

Babypuder

Bei einer Grillparty ist es äußerst unangenehm, wenn auf einmal viele schwarze Krabbeltiere über das Fleisch huschen. Und auch das schönste Picknick ist alles andere als entspannend, wenn die Teller schon nach Sekunden von Ameisen belagert werden. Um das zu verhindern kann man rund um die Tische bzw. die Picknickdecke einen Ring aus Baby- oder Talkumpuder streuen. Die Krabbler werden hierum einen großen Bogen machen. Einen ähnlichen Effekt hat eine einfache Kreidelinie. Hierfür kann entweder spezielle Kreide gegen Ameisen aus der Bio-Apotheke oder auch ganz einfache Straßenmal- oder Tafelkreide verwendet werden.

Gurken

Gurken sind ein echter Geheimtipp, um Ameisen rasch loszuwerden. Die Tiere verabscheuen den Geschmack des Gemüses, insbesondere wenn es sich um eine bittere Sorte handelt. Einfach einige Gurkenschalen an den möglichen Eingängen der Krabbeltiere auslegen und täglich durch frische ersetzen. Nach einigen Anwendungen sollten die Tiere verschwunden sein.

Ameisen kann man mit Natron bekämpfen
Ameisen kann man mit Natron bekämpfen, ABER…

Backpulver bzw. Natron

Natürlich wollen wir auch auf das wohl bekannteste Hausmittel gegen Ameisen eingehen: Backpulver bzw. Natron. In vielen Haushaltstipps wird geraten, das Pulver mit etwas Zucker zu vermischen, um die Ameisen anzulocken. Dieses Gemisch wird von den Krabbeltieren gefressen und sie sterben. Ebenso bekannt ist der Einsatz von Salz. Während haushaltsübliches Kochsalz noch relativ wirkungslos ist, ist ein Köder aus Hirschhornsalz und Zucker eine für die Nützlingen tödliche Mischung. Was viele jedoch nicht wissen: Die Tiere sterben hierbei einen äußerst qualvollen Tod, u. a. durch die Freisetzung von giftigen Ammoniak im Körper. Dieses Vorgehen ist Tierquälerei, die nicht sein muss und sollte. Mit den oben genannten Hausmitteln lassen sich die kleinen Tierchen in der Regel schnell und effektiv aus dem Haus vertreiben. Es ist also absolut unnötig, sie zu quälen und zu töten.

FAQ

Was hilft gegen Ameisen im Gewächshaus?

Ameisen können sich im Gewächshaus rasend schnell zu echten Plagegeistern entwickeln und sollten möglichst schnell hinausbefördert werden. Hierfür gibt es einen ganz einfachen Trick. Fülle einen Blumentopf mit Holzwolle und platziere diesen in der Nähe der Einflugschneise der Ameisen, und zwar mit dem Boden nach oben. Die kleinen Krabbler werden sich in diesem vorgebauten Nest innerhalb weniger Tage einnisten und können dann ganz einfach umgesiedelt werden. Am besten möglichst weit entfernt vom Gewächshaus.

Können Ameisen Blumen schädigen?

Ameisen können sowohl Nützlinge als auch eine echte Plage sein. In den Gärten nisten in der Regel Wegameisen, die Samen verbreiten. Was in der Natur sehr nützlich ist, ist in einem liebevoll angelegten und gepflegten Garten mehr als störend. Denn die Krabbeltiere verteilen natürlich nicht nur nützliche Samen, sondern vor allem jede Menge Unkrautsamen, die sich so überall ausbreiten können. Die Ameisen selbst sind jedoch nicht schädlich für Blumen.

Allerdings sind sie praktisch die persönlichen Bodyguards für andere Insekten, die tatsächlich die Pflanzen schädigen: Blattläuse. Ameisen ernähren sich nämlich in erster Linie vom sogenannten Honigtau. Da dieser von den Blattläusen abgesondert wird und die Ameisen natürlich ihre Nahrungsquelle Nummer eins nicht verlieren wollen, schützen sie die Schädlinge vor jeder Art von Fressfeinden – was aus der Sicht der Ameisen auch die Menschen sind – und pflegen sie wo sie nur können. Die Blattläuse hingegen können währenddessen die Pflanzen aussaugen und sind, geschützt von den Nützlingen, die wirklichen Schädlingen im Garten.

Quellen und weitere Infos

  • https://www.rentokil.de/ameisen/hausmittel-tipps-gegen-ameisen/
  • https://www.bildderfrau.de/familie-leben/haus-garten/article214683047/10-Hausmittel-gegen-Ameisen.html
  • https://www.t-online.de/heim-garten/garten/id_45691058/ameisen-bekaempfen-tipps-hausmittel-gegen-ameisen-im-haus.html
  • https://www.smarticular.net/ameisen-vertreiben-ohne-gift-natuerliche-hausmittel-fuer-die-wohnung/
  • https://www.eatmovefeel.de/natuerliche-hausmittel-gegen-ameisen/
  • https://praxistipps.focus.de/salz-gegen-ameisen-das-muessen-sie-wissen_110780
  • https://www.my-hammer.de/artikel/sind-ameisen-im-gemuesebeet-schaedlich.html
  • https://www.gartenjournal.net/ameisen-im-gewaechshaus
  • https://www.ungeziefer-loswerden.de/ameisen/hausmittel-gegen.php
  • https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/hausmittel-gegen-ameisen-39427/

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