Hortensien vermehren

Hortensien vermehren

Hortensien sind ein blütenreicher Strauch mit üppigem Wachstum, der in vielen Gärten leuchtet. Auch in Vorgärten und Eingangsbereichen ist er (wieder) sehr beliebt; nicht zuletzt wegen seiner häufig ganz auffälligen, besonderen Blütenfarbe Blau-violett.

Einiges ist zu beachten, wenn die Hortensie entsprechend blühen soll und schön wachsen, auch wenn sie im Prinzip ein pflegeleichter Busch ist (mehr dazu auf Hortensien Pflege). Doch der richtige Standort und genügend Wasser, der ideale Dünger zur richtigen Zeit und das perfekte Beschneiden sind Parameter, die zu beachten sind.

Wenn du nun also Hortensien hast, oder sie bei Freunden und Nachbarn siehst, die du gern vermehren würdest, dann schau dir unseren Ratgeber an, der sich mit dem selbst vermehren der Pflanze befasst.

  • Wie kann die Hortensie vermehrt werden?
  • Welche Art der Vermehrung ist im Privatgarten am Erfolgversprechendsten?
  • Wann kann man Hortensien vermehren?
  • Wann werden die neuen Pflanzen ins Freie gesetzt?

Die Hortensie als Gartenpflanze

Die Hortensie ist ein Strauch, der im Prinzip in unseren Breiten den Winter mit nur geringen Schäden überdauern kann, und auch im nächsten Jahr wieder mit großen Blütenbällen erfreut. Das Besondere daran sind die häufig blau-violetten „Bälle“, die aus zahllosen einzelnen, kleinen Blüten bestehen.

Auch als Heckenpflanze ist die Hortensie geeignet, wenn man am entsprechenden Standort nicht auf wintergrüne Pflanzen angewiesen ist. Da jedoch eine gute, nicht mehr zu kleine Hortensie durchaus ihren Preis hat, kann es lohnen, diese selbst zu vermehren, oder man möchte eine bestimmte Sorte mehrfach haben.

Selbst als Kübel- oder Zimmerpflanze ist die Hortensie inzwischen beliebt. Hierfür gibt es einerseits besonders Sorten, andererseits kann auch eine übliche Bauernhortensie so gezogen werden.

Dann können die folgenden Tipps hilfreich sein, um es zu versuchen. Es ist nicht allzu schwer, aber es gibt keine Gelinggarantie.

Tipp: Versuche es am besten auf verschiedenen Wegen, dann kannst du am ehesten mit Erfolg rechnen. Die Vermehrung mit Samen ist übrigens nicht praktikabel. Die Samen von der Pflanze abzunehmen, ist schon ein schwieriges Unterfangen, was sich überdies nicht lohnt, da nur selten entsprechende Keimlinge aufgehen.

So geht es den Hortensien gut

Damit du gesunde und kräftige Hortensien hast, die sich für die Vermehrung eignen, solltest du ein paar Dinge beachten:

Der richtige Standort

Damit sich kräftige Hortensienbüsche bilden, solltest du schon beim Pflanzen auf den richtigen Standort achten. Dieser liegt am besten im Halbschatten. Ein großer Baum, benachbarte Büsche oder eine Wand, die im Sommer die kräftige Mittagssonne abhalten, sind ideal. Auch ist es hilfreich, wenn prinzipiell Schutz besteht, auch im Winter. Denn kalte Ostwinde und Wintersonne können den Pflanzen Einiges anhaben.

Die perfekte Wassermenge

Die Hortensie möchte viel Wasser. Aber da dies am besten Regenwasser ist, sollte der Busch keinen Schutz vor Regen haben. Sind die Niederschläge zu gering, musst du kräftig gießen – im heißen Sommer am besten morgens und abends.

Das richtige Düngen

Düngen solltest du die Hortensie am besten mit Rinderdung oder einem eigens dafür vorgesehenen Dünger, der für sauren Boden sorgt. Wichtig ist, dass nach dem Hochsommer das Düngen eingestellt wird.

Das Beschneiden zur richtigen Zeit

Beschneiden darf man die Hortensie je nach Sorte im Herbst oder Frühling. Bei den weit verbreiteten Bauernhortensien sollte dies im Frühjahr geschehen, wenn die neuen Blätter und Blütenknospen schon zu sehen sind, damit diese nicht versehentlich weggeschnitten werden. Es werden dann nur die alten Blütenstände entfernt. Sonst kann es passieren, dass im aktuellen Jahr die Blüte ausfällt, da die Ansätze bereits im Herbst gekappt wurden.

Hinweis: Hast du unter Berücksichtigung dieser Punkte eine kräftige und gesunde Hortensie angezogen, dann lohnt es sich auf alle Fälle, diese zu vermehren.

Wie kann die Hortensie vermehrt werden?

Die Hortensie kann auf verschiedene Weise vermehrt werden.

Diese sind:

  • Mit Stecklingen
  • Teilung des Wurzelstocks – je nach Sorte (Schneeballhortensie gut geeignet, einige andere Sorten wiederum nicht)
  • Absenker
  • Mit Steckholz

Schauen wir uns die verschiedenen Möglichkeiten genauer an.

Stecklinge

Eine sehr einfache und auch erfolgversprechende Möglichkeit ist das Vermehren über Stecklinge. Dabei werden die Wurzeln schon nach einigen Wochen gebildet, was von allen gezeigten Vermehrungsmethoden (außer der Teilung) den schnellsten Erfolg verspricht.

Der ideale Zeitpunkt dafür ist der Sommer von Juni bis Juli. Dabei werden Triebspitzen mit einem scharfen Messer geschnitten, die zwei Blattpaare haben. Die Länge sollte 5-10 cm betragen. Blüten- oder Blütenknospen sind dabei unerwünscht.

Die Stecklinge musst du sofort in die Erde stecken, wobei es spezielles Substrat für Stecklingsvermehrung gibt. Die Stecklinge können selbst kein Wasser aufnehmen, weshalb sie dafür mit hoher Luftfeuchtigkeit versorgt werden müssen. Ideal ist ein Minigewächshaus auf der Fensterbank. Aber du kannst dies auch selbst herstellen, indem du die Stecklinge in einem Blumentopf aufstellst, über den du eine Plastiktüte stülpst und diese am unteren Rand festbindest. So entsteht die hohe Luftfeuchtigkeit ebenfalls. Dieser Aufbau kann auch im Freien an einem schattigen Platz stehen, etwa unter einem Baum.

Allerdings sollte diese Haube immer mal abgenommen werden wegen der Luftzirkulation. Ist ein richtiger Wurzelballen entstanden, kann die junge Pflanze in ein größeres Gefäß umgetopft werden.

Teilung

Die Teilung ist eine übliche Möglichkeit der Vermehrung, die man von Stauden her kennt. Bei einigen Hortensien ist dies auch möglich, etwa bei den Schneeballhortensien. Der richtige Zeitpunkt hierfür ist der Frühling, aber auch im Herbst ist das möglich. Die Mutterpflanze wird dafür vorsichtig ausgegraben, wobei der Wurzelballen großzügig umstochen wird. Dann wird der Wurzelballen in gleichgroße Teile zerteilt, wobei diese dann einzeln wieder eingesetzt werden können. Hierbei das kräftige Angießen nicht vergessen! Dabei solltest du beachten, dass die Teile groß genug bleiben, um in kürzester Zeit kräftige, neue Pflanzen auszubilden.

Absenker

Um die Hortensie mit Absenkern zu vermehren, sollte die Zeit zwischen April und Juni gewählt werden. Dazu wird ein gesunder, starker Trieb ausgewählt, der noch nicht zu stark verholzt ist. Der Trieb muss sich biegen lassen. Dann nimmst du den Trieb (nicht abschneiden!) und biegst ihn so um, dass du ihn mit Erde bedecken kannst. Jedoch die Triebspitze muss wieder herausschauen. Der Trieb sollte ca. 5cm tief in der Erde sitzen und wird an der Unterseite vorsichtig aufgeritzt, sodass die Rinde verletzt ist. Hier bilden sich dann die Wurzeln.

Auf die Erde kommt ein Stein zur Beschwerung, damit der Trieb nicht nach oben drückt. Die Triebspitze kannst du fixieren. Bleibt dieser Absenker etwa ein Jahr an diesem Ort, wird er zuverlässig Wurzeln gebildet haben. Dann kann er mit seiner neuen Wurzel vom ursprünglichen Busch getrennt und selbst eingepflanzt werden. Meist lohnt es sich, diese Pflanze noch eine Weile in einem Topf zu ziehen, aber sie kann auch direkt ins Freiland gesetzt werden.

Steckholz

Die Vermehrung mit einem Steckholz ist jener mit Stecklingen ähnlich. Allerdings werden die Hölzer während der Ruhephase der Pflanze geschnitten, also im Winter. Die Triebe, die hierfür geeignet sind, sind die im letzten Jahr Gewachsenen, wobei sie möglichst gerade sein sollten.

Die Länge ist etwa die eines Stiftes, und es sollte oben und unten je ein Augenpaar erhalten bleiben. Dann werden die Steckhölzer in humosen Boden gesteckt. Und zwar so weit, dass nur ein Stück in Fingerbreite oben herausschaut. Die Steckhölzer treiben nicht zuverlässig neu aus, deshalb ist es ratsam, wenn du das gleich mit einem ganzen Bündel versuchst.

Haben die Hölzer im Frühjahr ausgeschlagen, kann man sie einzeln entnehmen. Die neuen Triebe werden dann auf drei bis vier Blatt gestutzt, denn so werden sie animiert, sich gut zu verzweigen. Dann setzt du sie einzeln in Töpfe und gibst ihnen im Herbst ihren endgültigen Standort im Beet.

Welche Art der Vermehrung ist im Privatgarten am Erfolgversprechendsten?

Für die Vermehrung einer Hortensie im privaten Bereich ist die mit Stecklingen eigentlich die erfolgreichste. Dabei können mit einem Mal mehrere Stecklinge vom Busch genommen werden und auch die Zeit, die die Wurzelbildung in Anspruch nimmt, ist am geringsten.

Auch die Teilung der Wurzeln sorgt dafür, dass die einzelnen Teile gute Nachfolgepflanzen hervorbringen, zumal diese dann schon etwas größer sind. Aber der Nachteil ist, dass dafür die große Pflanze ausgegraben werden muss, was meist nicht ganz einfach ist und zudem das Risiko birgt, dass der Busch so viele Wurzeln verliert, dass er nicht wieder gut anwächst und vielleicht sogar eingeht.

Die Vermehrung über Absenker dauert sehr lang und ist daher nicht geeignet, wenn du schnell weitere Büsche haben willst. Hast du allerdings eine Hecke gepflanzt und willst diese dichter haben, kannst du die Methode der Absenker ruhige ausprobieren, zumal du die neuen Pflanzen dann nicht umzusetzen brauchst.

Die Vermehrung über Steckhölzer ist nicht so erfolgversprechend, es sei denn, du nimmst gleich viele mit einem Mal ab. Dann kannst du ein paar neue Pflanzen erwarten.

Tipp: Wenn du zum ersten Mal die Stecklingsmethode ausprobieren willst, kannst du sie am besten an verschiedenen Standorten in unterschiedliche kleine „Gewächshäuser“ setzen, das erhöht die Erfolgschancen, falls die Luftfeuchte oder andere Bedingungen in einem davon nicht so ideal ausgefallen sind.

Fazit

  1. Unter den verschiedenen Arten der Vermehrung ist die mit Stecklinge die häufigst im Privatbereich genutzte
  2. Stecklingsvermehrung ist am Erfolgversprechendsten
  3. Bei allen Vermehrungsarten gilt: es sollten die richtigen Zeiten eingehalten werden, um die Methode erfolgversprechend durchzuführen
  4. Vermehrungen können nie zu hundert Prozent Erfolg versprechen. Daher solltest du immer mehrere Jungpflanzen ansetzen, dann ist die Chance höher, dass du ein paar gesunde, kräftige, junge Pflanzen erhältst

FAQ

Wann kann man Hortensien vermehren?

Wann der beste Zeitpunkt für die Vermehrung ist, hängt von der gewählten Art der Vermehrung ab. Denn diese sind unterschiedlich. Wie oben beschrieben, solltest du dich entsprechend danach richten, da die einzelnen Methoden, werden sie zur falschen Zeit ausgeführt, keinen Erfolg bringen können. So treibt etwa ein Steckling, der im Herbst geschnitten wird, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht aus.

Hinweis: Die angegebenen Zeitpunkte können je nach Gegend etwas schwanken (Fröste beachten), sollten aber im Prinzip eingehalten werden.

Wann werden die neuen Pflanzen ins Freie gesetzt?

Egal mit welcher Methode du die Vermehrung vorgenommen hast: abgesehen von der Teilung sind die neuen Pflänzchen noch sehr empfindlich und dankbar, wenn sie noch einmal in einen größeren Topf umziehen dürfen.

Hier kannst du sie im Freien an einer vor Kälte und zu viel Sonne geschützten Ort aufstellen und lieber noch etwas wachsen lassen. Im darauffolgenden Herbst sind sie dann groß und kräftig genug, um in Gartenerde umgesiedelt zu werden.

Tipp: Die Hortensien, die noch jung und nicht so kräftig sind, können auch den Winter über als Zimmerpflanze gehalten werden. Allerdings solltest du sie dann im Frühling nach und nach ans Freiland gewöhnen und sie keinesfalls den späten Frösten aussetzen.

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