Islandmohn: Die faszinierende Blume aus dem hohen Norden

Islandmohn: Die faszinierende Blume aus dem hohen Norden

Der Islandmohn erfreut nicht nur die Herzen der Menschen. Insbesondere bei Bienen ist er besonders beliebt. So ist der Islandmohn eine blühende Pflanze, die in jedem bienenfreundlichen Garten zu finden sein sollte. Doch nicht nur aus diesem Grund sollte man den Hintergrund dieser Pflanze einmal eingehend beleuchten.

Wo kommt diese Pflanze her?

Der Islandmohn, Papaver nudicaule, gehört zur Pflanzengruppe der Mohngewächse. Auch der beliebte Klatschmohn, Papaver rhoeas, sowie der Türkische Mohn, Papaver orientale, sind in dieser Gruppe zu finden.

Der Islandmohn ist sowohl in arktischen wie auch subarktischen Regionen zu finden. Damit ist er in den entsprechenden Regionen Nordamerikas und Asiens heimisch. In diesen Regionen sucht er sich Geröll, aber auch Bergwiesen als Lebensraum aus. Dabei zeigt er sich als ausdauernde Staude. Die heutigen Islandmohn-Varianten, die für den Hausgarten angeboten werden, werden allerdings als ein- oder zweijährige Stauden gehandelt. Dabei wird die horstbildende Pflanze zwischen 30 und 50 Zentimeter hoch. Dabei sind sie sehr schlank und benötigen weniger als 30cm Raum in der Breite.

Seine Stängel sind grundsätzlich blattlos. Deshalb ist er vielerorts auch unter dem Namen „Nacktstängeliger Mohn“ bekannt.

ACHTUNG: der Milchsaft, der aus dem Islandmohn austritt, ist giftig. Es empfiehlt sich, bei der Arbeit mit ihm Handschuhe anzuziehen. Nicht, weil die Haut direkt angegriffen würde. Doch kann der Milchsaft auch noch im getrockneten Zustand seine Wirkung entwickeln. So muss bei Kindern unbedingt darauf geachtet werden, dass sie sich die Finger nach dem Berühren des Saftes nicht ablecken.

Wie sieht der Islandmohn eigentlich aus?

Die Stängel sind sehr dünn und lang. Wie bereits erwähnt, sind sie absolut blattlos. Die Blätter sind gefiedert und länglich. Sie zeigen sich in einer blaugrünen Farbe. Im Normalfall sind sie behaart, wodurch sie sich rau anfühlen. Für die menschliche Haut sind sie aber vollkommen ungefährlich.

Die Blüten, die wir zwischen Mai und August bewundern können, sitzen direkt auf den blattlosen Stängeln auf. Sie sind extrem zart und leicht schalenförmig. Im Gegensatz zu anderen Mohnarten haben wir es hier mit unterschiedlichen Farben zu tun. So können die Blüten in Weiß, Gelb, Orange, aber auch in Rot in unterschiedlichen Schattierungen glänzen. Somit sind sie für uns Menschen eine wahre Augenweide und für die Bienen und andere Insekten ein wunderbarer Futterplatz.

Wiese mit Islandmohn
Wenn der Islandmohn mit seinen leuchtenden Farben in den Wiesen blüht, ist das ein atemberaubender Anblick und ein wahrer Augenschmaus.

Die Samen des Islandmohns

Der Islandmohn produziert so genannte Porenkapseln. In diesen können die Samen des Islandmohns in aller Ruhe heranreifen. Sie sind bestens geschützt, vor der Witterung, aber auch vor Tieren, die diese Samen fressen könnten. Sind sie ausgereift, bricht die Pore auf, sodass der Wind sie verteilen kann. Auf diese Weise säen sie sich selber aus, sodass auch in der nächsten Saison für diese schöne Blume gesorgt ist.

Willst du den Islandmohn konkret an andere Plätze säen, kannst du die gefüllten, fast reifen Poren rechtzeitig abschneiden und an dem Ort deiner Wahl ausbringen. Somit kannst du sie letztlich an vielen Orten ausbringen und somit dein Umfeld bienenfreundlich gestalten.

Welcher Standort wird für den Islandmohn benötigt?

Auch wenn der Islandmohn einen sonnigen Platz bevorzugt, meidet er doch die Wärme. Dies ist seiner Herkunft zu schuldigen. Denn selbst an den sonnigsten Plätzen ist es im arktischen und subarktischen Raum nur mäßig warm. Im heimischen Garten sollte er also niemals direkt an der Hauswand oder an einem anderen geschützten Platz, an dem sich die Wärme stauen kann. Schnell würde der Islandmohn dort die Blätter und Blüten hängen lassen.

Der Boden sollte durchlässig sein. Doch fühlt er sich auch auf lehmig-sandigem Boden wohl. Selbst auf kalkfreiem oder sauren Böden findet er sich gut zurecht. Für den Islandmohn ist es in Ordnung, wenn er auf einem steinigen Untergrund ausgebracht wird. Auch dort wird er seine Wurzeln in den Boden schlagen und seine ganze Pracht zum Ausdruck bringen. Wieder erkennt man seine Herkunft. Diese spiegelt sich auch in den Ansprüchen an den Boden nieder. Der Boden sollte möglichst nährstoffarm, maximal einen mäßigen Nährstoffreichtum aufweisen. Mit wirklich „fetten“ Böden kommt der Islandmohn nicht zurecht.

Die Pflege des Islandmohns

Vielleicht hast du es bereits vermutet. Eine Pflanze, die aus den arktischen Regionen zu uns kommt, ist relativ unkompliziert. Genauso zeigt sich der Islandmohn. Eines allerdings mag er überhaupt nicht – lange Trockenzeiten. In trockenen Sommern sollte er deshalb adäquat gegossen werden.

Das Abschneiden der verwelkten Blüten sorgt für weitere Blütenbildung. Dies ist allerdings nur deshalb möglich, weil ihm die kraftzehrende Aufgabe der Samenbildung durch das Entfernen der verwelkten Blüten abgenommen wird. Belässt du die Blüte am Stängel, damit sich Samen bilden können, wird es nur bedingt oder gar nicht zu einer weiteren Blütenbildung kommen.

Orangene Islandmohn-Blüte
Der Islandmohn benötigt keine besondere Pflege, sondern gedeiht am besten an einem sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden und benötigt lediglich ausreichend Feuchtigkeit während der Wachstumsperiode.

Aussaat – Voranzucht oder gleich ins Beet?

Es ist empfehlenswert den Islandmohn entweder im Herbst an den gewünschten Ort oder aber im März bzw. April auszubringen. Sollten sie zu dicht aneinander stehen, ist ein Versetzen der Setzlinge durchaus möglich. Allerdings musst du dabei extrem vorsichtig vorgehen. Sie sind sehr empfindlich und mögen das Umsetzen nicht so gerne. Besser ist es, wenn du bereits bei der Aussaat auf die bestmöglichen Abstände achtest. Pro Quadratmeter wird mit 11 Pflanzen gerechnet, wenn der Abstand von 20-30cm zwischen den Pflanzen eingehalten werden soll.

Übrigens ist der Islandmohn ein Lichtkeimer. Das bedeutet, dass du ihn nur auf den vorbereiteten Boden ausstreuen und leicht andrücken brauchst. Alles andere übernimmt die Natur. Du musst nur für Feuchtigkeit sorgen, dabei aber Staunässe vermeiden. Als Lückenfüller ist er deshalb nicht wirklich geeignet. An diesen Stellen erreicht ihn nicht ausreichend Licht, um den Keimprozess zu initiieren.

Vorhandene Pflanzen vermehren

Es ist tatsächlich möglich, die bereits vorhandenen, mehrjährigen Pflanzen zu teilen, um eine Vermehrung zu erreichen. Doch ACHTUNG – dies funktioniert nur mit den ursprünglichen Sorten des Islandmohns. Zudem müssen sie mehrjährig sein.

An frostfreien Tagen im Spätherbst bzw. im Winter wird die Pflanze auf Seitentriebe untersucht. Diese werden auf 10cm Länge abgenommen. Pflanze diese Ableger nun in ein Pflanzgefäß, das mit magerer Erde gefüllt ist. Der Standort für das Gefäß ist hell und kühl zu wählen. Auf keinen Fall darf der Ableger der regulären Raumtemperatur ausgesetzt werden. Die Erde wird bis zum Frühjahr, wenn der Ableger ausgesetzt wird, nur mäßig feucht gehalten. Ist alles korrekt verlaufen, bilden sich im Frühjahr Triebe sowie Blätter. So kannst du erkennen, ob dein Vermehrungsversuch erfolgreich verlaufen ist. Die Jungpflanzen sind nun schnellstmöglich in Freilandbeet zu versetzen. Einen dauerhaften Aufenthalt in der Wohnung würden sie nicht überleben. 

Wie schütze ich meinen Islandmohn im Winter?

Der Islandmohn ist eine Pflanze der arktischen und subarktischen Regionen. Damit ist er winterfest und bedarf keiner besonderen Behandlung im Winter. Einwickeln oder unter Vlies oder Folie verstecken, ist absolut nicht notwendig. Es wird gesagt, dass er problemlos bis zu Temperaturen von -45°C überstehen kann. In unseren Breitengraden brauchst du dir also keine Gedanken um die Überwinterung des Islandmohns machen. Hier zulande ist es geradezu warm für ihn in den Wintermonaten.

Wie lässt sich der Islandmohn am besten in den Garten integrieren?

Richtig, für die meisten Blumenbeete ist der Islandmohn nicht geeignet. Denn der Boden ist viel zu nährstoffhaltig, als dass er dort gut gedeihen könnte. Als arktische und subarktische Pflanze ist er es gewohnt, sich mit kargen Böden zufriedenzugeben. So ist ein sandiger, steiniger Standort das Beste für ihn. Wie wäre es also mit einem schönen Steingarten, in dem er seine vielen Farben zum Tragen bringen kann? Der Steingarten bietet den besten Untergrund in unseren Gärten für den Islandmohn. Alternativ kannst du den Islandmohn auch in Kübeln anpflanzen. Sorge hierbei aber für eine gute Drainage, damit sie nicht zu feucht stehen. Auch auf einer Mauerkrone oder einer Trockenmauer kann er fantastisch in Szene gesetzt werden.

Hast du es in deinem Garten mit Bodenverdichtung zu tun, kannst du dem Islandmohn helfen, in dem du Kies in den Boden einarbeitest. Auf diese Weise wird das Bodenniveau für ihn erträglich und er kann gut austreiben. Diese Maßnahme unterstützt aber auch alle anderen Pflanzen, die du in diesem Bereich ausbringst. Wird die Bodenverdichtung aufgelockert, können Wasser und Nährstoffe sich besser verteilen. Es profitieren also alle Gewächse.

Die Blütenpracht kannst du übrigens verlängern. Wenn du die Porenkapseln abschneidest, bilden sich immer wieder neue Blüten. Mit diesem geringen Arbeitseinsatz kannst du dich einen langen Sommer am Islandmohn erfreuen. Und die Bienen und anderen an Pollen interessierten Insekten werden deinen Garten dankbar besuchen.

Schnittblume?

Der Mohn ist eine sehr empfindliche Pflanze. So haben wir es zumindest beim Klatschmohn kennengelernt. Schneidet man ihn für die Blumenvase, kann man davon ausgehen, dass spätestens am nächsten Morgen die Blütenblätter abgefallen sind. Nicht so beim Islandmohn. Er ist diesbezüglich weniger empfindlich als seine Geschwister. Deshalb kann man ihn auch ohne Bedenken für einen Blumenstrauß schneiden. Allerdings sollte man in diesem Fall darauf achten, dass die Blüten sich noch im Blütenstadium befinden und sich erst in der Vase entfalten. Dann klappt es sehr gut, den Islandmohn in einen Blumenstrauß zu integrieren. Auch wenn die Stängel bereits Samenkapseln tragen, werden in der Floristik gerne eingesetzt.

Ein kleiner Tipp: Wenn du den Mohn geschnitten hast, sollten die Stängelende mit dem Feuerzeug kurz versengt werden. Danach stellst du sie in eine Vase mit lauwarmem Wasser. Achte darauf, dass der Mohn bzw. ein Strauß mit Mohn nicht in die direkte Sonne gestellt wird. Zu schnell würden sie sich verabschieden.

Gibt es mehrere Sorten des Islandmohns?

Die gibt es tatsächlich. Allerdings wird in diesem Punkt von den Sorten gesprochen, die für den Anbau im heimischen Garten im Laufe der Jahre gezüchtet wurden. Die meisten Hersteller bieten eine Kombination mehrerer Sorten an, um die Farbvielfalt im Garten zu stärken.

  • Wonderland – diese Mischung ist sehr bunt gehalten und bringt Blumen bis zu einer Höhe von 30 Zentimetern hervor.
  • Matador – diese Pflanzen werden bis zu 50 Zentimeter hoch und leuchten in strahlendem Rot.
  • Illumination – diese bunte Mischung überzeugt mit Blumen mit einer Höhe von bis zu 40 Zentimetern.
  • Prachtmischung – sie ist nicht nur bunt, sondern bringt starke Pflanzen bis zu einer Höhe von 50 Zentimetern hervor. Ihre Blüten sind im Vergleich sehr groß.
  • Gartenzwerg – sie machen ihrem Namen alle Ehre, denn sie werden tatsächlich nicht größer als 10 bis 20 Zentimeter. Dafür aber begeistern sie alle Freunde von Pastelltönen mit weißen, gelben und roten Blüten. Du kannst in diesem Farbbereich auch viele Zwischentöne finden.

Achte beim Kauf des Saatgutes darauf, dass es sich um eine windbeständige Sorte handelt. Wie bei allen Mohngewächsen kann es auch bei dem Islandmohn bei starken Sommerwinden dazu kommen, dass die Blütenblätter fortgeweht werden. Sind sie jedoch windbeständig, bleiben sie dir in voller Pracht erhalten.

Ist mit Krankheiten zu rechnen?

Ab und an kann es zu einem Befall von Falschem Mehltau kommen. Der Grund dafür ist noch nicht geklärt.

Ebenso solltest du auf den Befall von Blattläusen achten. Diesem kannst du aber vorbeugen, indem du Brennnesseljauche oder eine andere Pflanzenjauche einsetzt. Dies hält die kleinen Quälgeister fern.

Vor Schnecken, bei denen der Islandmohn sehr beliebt ist, musst du ihn allerdings auf herkömmliche Weise retten.

FAQ

Ist Islandmohn winterhart?

Der Islandmohn kommt ursprünglich aus der arktischen bzw. subarktischen Zone. Damit ist er hinsichtlich der winterlichen Temperaturen in unseren Breitgraden absolut unempfindlich. Temperaturen bis zu -40°C sind für ihn kein Problem.

Ist Islandmohn einjährig?

Es ist von der Sorte abhängig, ob es sich um eine ein- oder mehrjährige Pflanze handelt. Die ursprüngliche Sorte ist mehrjährig. Für den heimischen Garten werden für gewöhnlich ein- oder zweijährige Sorten angeboten.

Wie lange blüht der Islandmohn?

Die Blütezeit des Islandmohns liegt zwischen Mai und August. Sie kann durch das Entfernen der verwelkten Blüten intensiviert und verlängert werden.

Wie oft blüht Islandmohn?

Jede Pflanze kann mehrfach blühen. Voraussetzung dafür ist allerdings das Entfernen der verwelkten Blüten. Geschieht dies nicht, kommt es zur Samenbildung, was die Pflanze viel Kraft kostet. Kraft, die sie sonst in die Bildung von neuen Blüten stecken kann. Entferne also einfach die verwelkten Blüten, um neue Blüten hervorzubringen.

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