Johannisbeeren Hochstamm schneiden

Johannisbeeren Hochstamm schneiden

Johannisbeeren Hochstamm schneiden: Ein Johannisbeeren Hochstamm trägt nicht nur viele Beeren, sondern ist in jedem Garten ein echter Hingucker. Zudem handelt es sich um eine pflegeleichte Pflanze, weshalb sich viele Hobbygärtner einen Johannisbeeren Hochstamm anschaffen. Trotzdem sollte man einige wichtige Pflegehinweise befolgen – insbesondere, wenn es um das Schneiden des Johannisbeeren Hochstamms geht.

Fällt deine Ernte trotz einer voluminösen Krone des Johannisbeeren Hochstamms schlecht aus? Dann könnte es durchaus daran liegen, dass du das Schneiden bisher vernachlässigt hast oder dass dir dabei Fehler unterlaufen sind.

Wir verraten dir, wann du den Hochstamm am besten schneiden solltest, welches Zubehör du dazu benötigst und welche Fehler du dabei unbedingt vermeiden solltest!

Johannisbeeren Hochstamm schneiden: die Vorteile

Das regelmäßige Schneiden ist für den Johannisbeeren Hochstamm sehr wichtig. Das Schneiden bringt nur Vorteile mit sich – sei es eine bessere Optik im Garten, das Vorbeugen von Krankheiten der Pflanze oder die Verbesserung der Ernte.

Optik im Garten

Zum Einen sieht ein geschnittener Hochstamm viel gepflegter aus, als einer, den man wild wachsen lässt. So bleibt die Pflanze ein Hingucker im Garten. Doch der Hochstamm wirkt nicht nur gepflegter…

Krankheiten vorbeugen

Zum Anderen können durch das Schneiden des Hochstammes Erkrankungen – wie zum Beispiel Pilze, Bakterien oder Parasiten – vorgebeugt werden. Außerdem können betroffene Äste oder Triebe während dem Schnitt entfernt werden, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Ernte verbessern

Neben der besseren Optik und der Vorbeugung von Krankheiten führt das regelmäßige Schneiden des Johannisbeeren Hochstammes zu einer besseren Ernte. Denn wenige junge Triebe bringen mehr Früchte als viele alte Triebe – dazu aber später mehr.

Der richtige Zeitpunkt

Zunächst ist es wichtig, dass man den Johannisbeeren Hochstamm zum richtigen Zeitpunkt im Jahr schneidet. Ein Schnitt zum falschen Zeitpunkt kann verheerende Folgen für die Ernte und die ganze Pflanze haben.

Der beste Zeitpunkt für den jährlichen Hochstammschnitt ist direkt nach der Ernte im Sommer. Hier hat die Pflanze nämlich noch genügend Zeit, um sich bis zum nächsten Jahr wieder zu regenerieren, Kraft zu tanken und neue Triebe zu bilden – die junge Triebe werden im nächsten Jahr die meisten Früchte tragen.

Achtung: Bei Versäumung des Schnitts direkt nach der Ernte, besteht die Möglichkeit diesen nachzuholen. Dazu eignet sich am besten der Frühling. Allerdings solltest du unbedingt darauf achten, dass draußen keine frostigen Temperaturen mehr herrschen und dass der Austrieb des Laubes noch nicht begonnen hat. Welchen Zeitpunkt du unbedingt vermeiden solltest, erfährst du später.

Johannisbeeren Hochstamm schneiden: das nötige Zubehör

Zum Schneiden eignet sich am besten eine Ast-, Hecken- oder Gartenschere – ganz egal, um welche Schnittart es sich handelt. Beim Kauf einer solchen Schere sollte man jedoch einige Dinge beachten.

Es ist wichtig, dass die Klingen der Schere scharf sind – denn nur so erhält man eine glatte Schnittstelle. Fransige Schnittstellen lassen den Hochstamm anfälliger für Krankheiten werden. Es handelt sich nämlich (wie beim Menschen) um eine offene Wunde, in welche Bakterien, Viren oder Pilze eindringen können.

Ansonsten sollte man darauf achten, dass die Schere robust ist und ihren Zweck erfüllen kann. Damit du bestmöglich mit der Schere arbeiten kannst, ist es außerdem wichtig, dass sie gut in der Hand liegt. Am besten testest du das direkt im Baumarkt – dort kannst du dich gleich beraten lassen.

Spar nicht am Preis des Werkzeuges – eine qualitativ gute Schere ist zum Einen langlebiger und zum Anderen sind die Klingen deutlich robuster. Falls du dich dazu entscheiden solltest, dein Werkzeug im Onlineshop zu bestellen, empfehlen wir dir vorab Bewertungen und Erfahrungen anderer Kunden durchzulesen.

Unser Tipp: Am besten besorgst du dir zum Schneiden des Johannisbeeren Hochstammes gleich noch ein Paar gut sitzende Gartenhandschuhe und ein großes Behältnis, in welches du das Schnittgut werfen kannst. So ersparst du dir eventuell mehrere Gänge zur Mülltonne oder zum Komposthaufen.

Die verschiedenen Schnittarten – Schritt für Schritt Anleitungen

Beim Schneiden eines Johannisbeeren Hochstammes gibt es mehrere Schnittarten, die man alle berücksichtigen und durchführen sollte.

  • Auslichten
  • Zurückschneiden
  • Formschnitt

Wie die Schnitte funktionieren, was du bei den einzelnen Schnittarten beachten musst und was du machen solltest, wenn Schnittwunden an der Pflanze entstehen, erklären wir dir nun.

Auslichten

Zunächst ist es wichtig die Krone des Johannisbeeren Hochstamms auszulichten. Das ist wichtig, damit die Haupttriebe und deren Früchte ausreichend Licht erhalten. Zudem werden Triebe, die sowieso kaum Früchte tragen, entfernt. Um eine Krone auszulichten, geht man wie folgt vor.

  • Dünne und schwache Triebe entfernen
  • Junge Triebe, die quer durch den Baum wachsen, entfernen

Wie du siehst, sind das nur wenige und einfache Schritte, die jedoch für eine gute Ernte sehr wichtig sind. Ausreichend Licht ist für die Triebe und das Wachstum der Früchte essentiell und wird den Ertrag der Ernte erhöhen. Wenn man die oben genannten Schritte gründlich befolgt hat, hat man die Krone bereits ausgelichtet.

Zurückschneiden

Der jährliche Schnitt des Johannisbeeren Hochstammes nennt man den Rückschnitt. Bei diesem Schnitt geht es vor allem darum, ältere Triebe zu entfernen. Triebe der Johannisbeere tragen nämlich mit zunehmendem Alter immer weniger Früchte. Zudem soll dadurch Platz für neue junge und ertragreiche Triebe geschaffen werden.

  1. Alte Triebe werden – so nah wie möglich an der Mitte der Krone – entfernt
  2. Nach dem Entfernen sollte ein kleiner Stummel übrig bleiben
  3. Zu lange Triebe werden auf 2 bis 4 Augen gekürzt.

Außerdem muss man sich bei einem Johannisbeeren Hochstamm um den Stamm der Pflanze kümmern. Das ist jedoch schnell erledigt – dazu schneidet man einfach alle Triebe am Stamm weg.

Nach dem Rückschnitt sollten ca. ein Viertel der alten (oder zu langen) Triebe entfernt worden sein. Mach dir aber keine Sorgen über den Ertrag deiner Ernte. Denn wenige junge Triebe bringen deutlich mehr Früchte als viele alte Triebe. Die Pflanze wird durch den Rückschnitt quasi verjüngt.

Unser Tipp: Falls du nicht weißt, welcher der Triebe jung oder alt ist, kannst du dich an deren Farbe orientieren. Alte Triebe ist meist eher dunkel. Junge Triebe sind hingegen hell.

Formschnitt

Der Formschnitt des Johannisbeeren Hochstammes dient zum Einen der Optik der Pflanze, zum Anderen beugt der Schnitt aber auch Erkrankungen vor. Es handelt sich dabei quasi um einen Teil des Rückschnitts.

Dazu werden einfach auffällig lange Triebe des Hochstammes auf 2 bis 4 Augen gekürzt. Der Grund dafür ist, dass die Gefahr besteht, dass die langen Triebe irgendwann zu schwer werden und schließlich abbrechen. Durch die offenen Stellen wäre der Johannisbeeren Hochstamm anfälliger für Erkrankungen.

Zudem werden Johannisbeeren Hochstämme oftmals auf Grund der Optik im Garten  angebaut. Dann ist es natürlich ansehnlicher, wenn kein Trieb besonders herausragt und die Krone eine schöne und gleichmäßige Form hat.

Schnittwunden versiegeln

Schnittwunden sind für den Johannisbeeren Hochstamm besonders verheerend. Wie bereits erwähnt können durch eine offene Wunde Bakterien, Viren oder Pilze in die Pflanze eindringen und sich rasant verbreiten. Um das zu vermeiden, sollte man den Johannisbeeren Hochstamm bei Wunden so schnell wie möglich versorgen.

Fransige Schnittstellen können behoben werden, indem sie mit einem Werkzeug wieder möglichst glatt geschnitten werden. Dazu eignet sich sowohl eine andere Garten-, Ast- oder Heckenschere als auch ein scharfes Messer.

Bei großen Wunden sollte man die betroffene Stelle mit einem speziellen Produkt behandeln. Dazu gibt es beispielsweise Wund-Balsame oder Wund-Cremes. Sie helfen dabei die Verletzung zu versiegeln und desinfizieren diese gleichzeitig. So wird vermieden, dass etwas in die Wunde eindringt. Außerdem wird die Wundheilung beschleunigt.

Wie das jeweilige Produkt genau anzuwenden ist, findet man meist auf der Rückseite des Produktes. Ansonsten geht man in der Regel wie folgt vor:

  1. Die Schnittwunde wird zunächst gereinigt.
  2. Fransige Ränder sollten – wie oben beschrieben – geglättet werden.
  3. Bei kranken Hochstämmen sollte man die entsprechende Stelle bis zum gesunden Holz zurückschneiden.
  4. Der Wund-Balsam wird auf die Wunde und ca. 2cm über den Wundrand hinaus aufgetragen.

Unser Tipp: Zum Auftragen des Wund-Produktes benutzt man am besten einen sauberen Pinsel. Im Baumarkt und in Online-Shops findet man oft Sets, die aus einem Wundverschlussmittel und einem geeigneten Werkzeug bzw. Pinsel bestehen.

Folgende Fehler sollte man vermeiden!

Das jährliche Schneiden ist für den Johannisbeeren Hochstamm besonders wichtig. Es handelt sich dabei zwar um keine schwere Angelegenheit, trotzdem gibt es einige Dinge, die man während und nach dem Schnitt unbedingt vermeiden sollte. Fehler beim Schneiden können die Pflanze oder die Ernte zerstören.

Einige Fehler wurden bereits angesprochen. Damit du einen guten Überblick erhältst, haben wir die wichtigsten und häufigsten Fehler nochmal zusammengefasst:

Das Schneiden vernachlässigen

Vielen Hobbygärtnern dient der Johannisbeeren Hochstamm nur der Optik im Garten. Dementsprechend wird sie nicht richtig gepflegt und erhält meist nur einen Formschnitt. Das ist aus mehreren Gründen schlecht für die Pflanze.

Das Auslassen des jährlichen Rückschnitts und des Auslichtens führt dazu, dass die Pflanze schnell alt wird. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Ernte. Die Ernte fällt bei einem alten Johannisbeeren Hochstamm deutlich geringer als bei einer jungen Pflanze aus.

Außerdem kümmert man sich beim Formschnitt oftmals nicht um mögliche Schnittwunden. Das kann zur Folge haben, dass der Hochstamm erkrankt und im nächsten Jahr aus dem Garten entfernt werden muss.

Unser Tipp: Solltest du den Formschnitt vornehmen, dann plan dir im Voraus gleich für die anderen Schnittarten Zeit ein. Wenn du das Schneiden bereits des Öfteren komplett vergessen hast, dann trag dir einen festen Termin im Kalender ein!

Schneiden mit unsauberem Werkzeug

Ein weiterer vermeidbarer Fehler ist das Benutzen von unsauberem Werkzeug. In dieser Hinsicht kann die Wunde einer Pflanze mit der eines Menschen verglichen werden kann – durch unsterile Skalpelle (z.B. bei einer Operation) kann man mit Krankheiten infiziert werden. Das ist auch bei einer Pflanze der Fall.

Wenn man mehrere Pflanzen schneidet, reicht es nicht aus, das Werkzeug nur einmal vor dem Schneiden zu reinigen. Im besten Fall reinigt man es nach jeder Pflanze gründlich – auch wenn der geschnittene Hochstamm nicht krank zu sein scheint.

Unser Tipp: Zum Reinigen des Werkzeuges reicht Wasser nicht aus. Benutze am besten ein Produkt, welches speziell dafür geeignet ist oder reinen Alkohol – diesen erhältst du z.B. in einer Apotheke.

Der falsche Zeitpunkt

Ein falscher Zeitpunkt zum Schneiden kann für den Johannisbeeren Hochstamm verheerend sein. Die denkbar schlechtesten Zeitpunkte sind die, zu denen draußen niedrige oder frostige Temperaturen herrschen – also im Herbst oder im Winter.

Nach dem Schneiden hat der Johannisbeeren Hochstamm viele offene Stellen und ist somit besonders anfällig für Frostschäden. Frostschäden können einzelne Triebe oder sogar die ganze Pflanze zerstören. Zwar sind dann noch Notfallmaßnahmen möglich, jedoch wird es sehr lange dauern, bis der Hochstamm sich vollständig erholt hat.

Am anfälligsten für Frostschäden sind die jungen Triebe. Diese werden bei einem Schaden zuerst zugrunde gehen. Wie du bereits weißt, sind das die Triebe, die bei der Ernte den höchsten Ertrag bringen. Somit könnte die Ernte durch einen Frostschaden deutlich schlechter ausfallen.

Unser Tipp: Der beste Zeitpunkt für das Schneiden ist direkt nach der Ernte – also im August. Solltest du es im August versäumt haben, dann hol das Schneiden einfach im Frühjahr nach. Hier sollte man aber darauf achten, dass keine frostigen Temperaturen mehr herrschen.

Fazit

Beim Johannisbeeren Hochstamm handelt es sich um eine pflegeleichte Pflanze. Es gibt nur wenige Besonderheiten, die man bei der Pflanze beachten sollte – die meisten Besonderheiten beziehen sich dabei auf die richtige Schnittpflege.

Das Schneiden bringt nur Vorteile mit sich, nimmt zudem nicht besonders viel Zeit in Anspruch und ist einfach. Trotzdem gibt es einige wichtige Dinge, die man auf keinen Fall vergessen sollte:

  1. Das jährliche Schneiden! Es hat einen verjüngenden Effekt auf den Johannisbeeren Hochstamm und wird die Ernte somit erhöhen – denn junges Fruchtholz ist deutlich ertragreicher als altes Fruchtholz. Zudem bleibt dein Garten ein optischer Hingucker.
  2. Krankheiten vorbeugen! Das bedeutet, dass zu lange Triebe gekürzt oder kranke Triebe entfernt werden müssen. Außerdem ist auf sauberes Werkzeug und eine gute Wundversorgung bei Schnittwunden zu achten!

Wenn es um rote Johannisbeeren geht kannst du dir unseren entprechenden Beitrag anschauen: Rote Johannisbeeren schneiden.

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