Kakteendünger

Kakteendünger

Kakteen gelten als pflegeleicht und anspruchslos. Darum werden sie häufig sogar gerne an Menschen verschenkt, die keinen grünen Daumen haben, frei nach dem Motto: der wird es bei dir schon überleben.

Und es stimmt, damit ein Kaktus eingeht, muss einiges schieflaufen. Aber es gibt eben diese Fehler, die selbst ein Kaktus nicht verkraftet. Wer lange Freude an seinem stacheligen Freund haben möchte, sollte den natürlichen Lebensrhythmus eines Kaktusses kennen und ihn entsprechend pflegen.

In diesem Artikel zeigen wir, wie Kakteen leben und wie sich hieraus die richtige Pflege und Düngung erschließt.

  • Was ist bei der Pflege von Kakteen zu beachten und welche Fehler sollte man vermeiden?
  • Welchen Dünger benötigen Kakteen und wie wird er richtig angewendet?
  • Wo gibt es Kakteendünger zu kaufen und was kosten diese?
  • Was ist bei der Pflege von Kakteen zu beachten und welche Fehler sollte man vermeiden?

Kakteen sind in ganz Amerika beheimatet. Dort wachsen sie in den Wüsten des Wilden Westens, im kalten Kanada bis zu den Regenwäldern. Der Anspruch an den Standort ist bei Kakteen also recht gering, da sie sich sehr gut auch an widrige Lebensbedingungen anpassen können. Einige Arten sind bis -25 ° C winterhart und brütende Hitze im Sommer ist kein Problem.

Der Boden reicht von Wüstensand bis Regenwalderde. Auch hier ist die Bandbreite, was Kakteen vertragen also sehr groß. Einige Arten vertragen eine lockere, humusreiche Erde (siehe dazu auch unseren Beitrag zum Wurmhumus), andere stehen am liebsten in grobkörnigem Substrat.

Tipp: um beim Boden auf der sicheren Seite zu sein, verwende am besten die im Handel erhältliche, spezielle Kaktuserde.

Im natürlichen Jahresverlauf eines Kaktusses ist es mal wärmer, mal kälter, mal nasser, mal trockener. Welche Temperaturen und Untergründe ein Kaktus letztendlich tolerieren kann, hängt von seiner Sorte ab. Darum sollten die speziellen Kaktusarten bei der Standort- und Bodenwahl berücksichtigt werden.

Was aber für alle Kakteenarten gilt: der natürliche Jahresverlauf will beachtet und bei der Pflege berücksichtigt sein.

So halten die meisten Kakteen eine Art Winterschlaf. In der Zeit von Ende September bis Anfang März benötigen sie kein Wasser. In der Winterpause benötigen sie auch nur wenig Licht und niedrige Temperaturen zwischen 4 und 12° C, weswegen sie in Kellern, Abstellkammern, ungenutzten Gästezimmer und Fluren überwintert werden. Die winterharten Gartenkakteen brauchen keinen Winter- aber dafür Regenschutz, damit sie nicht zu viel Nässe abbekommen.

Tipp: Es gibt ein paar wenige Kaktusarten, die auch im Winter wachsen, wie etwa der ´Weihnachtskaktus/Schlumbergera‘. Sie werden im Winter einmal im Monat mit einem kleinen Schluck kalkfreies Wasser gegossen und können mit Licht, etwa in einem unbeheizten Wintergarten überwintern.

Erwacht der Frühling langsam, weckt man die Kakteen vorsichtig aus ihrem Winterschlaf. Werden sie sofort voll gegossen und in die pralle Frühlingssonne gestellt, bekommen sie, so paradox das für ein Kaktus klingt, einen Sonnenbrand. Sie verfärben sich dann braun bis rot und erholen sich nur schwer. Besser ist es, seinen Kaktus erst in dunklere Ecken von hellen Zimmern und nach 4 bis 6 Wochen an ihren eigentlichen, sonnigen Standort, gerne auch im Freien zu stellen.

Kakteen im Topf im Freiland
Kakteen im Topf im Freiland

Auch an das Wasser sollten sie langsam gewohnt werden. Das Substrat ist vollständig durchgetrocknet. Die Kakteen lieben es, wenn sie dann mit einem kurzen Schauer aus der Dusche, ähnlich einem Frühlingsregen abgebraust werden. Erst nach weiteren 4 bis 6 Wochen, also mit dem Standortwechsel beginnt die richtige Gießzeit.

Kaktus erhält erste Wasserbrause nach dem Winter in der Dusche.
Kaktus erhält erste Wasserbrause nach dem Winter in der Dusche.

In der Sommerzeit, von Mitte April bis September benötigen Kakteen entgegen von der landläufigen Meinung regelmäßig und kräftig Wasser. Dies bedeutet konkret, dass der Kaktus durchdringend gewässert wird. Dies lässt sich durch Austopfen leicht kontrollieren. Werden die Kakteen in Töpfen mit Loch und Unterteller gehalten, wird so lange gegossen, bis das Wasser in den Teller läuft. Das überschüssige Wasser sollte dann ausgekippt werden.

Kakteen können auch von unten gegossen werden, sprich, der Teller wird mit Wasser gefüllt. Das Substrat zieht das Wasser durch die Kapillarität nach oben und versorgt so die Kakteen. Staunässe ist sehr unnatürlich für Kakteen und muss, um Wurzelfäule zu verhindern, unbedingt vermieden werden.

Tipp: auch Tauchgießen ist bei Kakteen möglich. Dazu wird der gesamte Topf unter Wasser getaucht, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Das überschüssige Wasser wird, um Staunässe zu vermeiden, ausgekippt.

Nach dem Wässern wird dann eine gießfreie Zeit abgewartet. Das Substrat sollte vollständig getrocknet sein, bis zum nächsten durchdringenden Gießen. Einige Experten empfehlen sogar eine noch längere Gießpause. Sie empfehlen noch weitere 2 bis 7 Tage zu warten.

Neigt sich der Sommer dem Ende entgegen, möchten Kakteen auf den gießfreien Winter vorbereitet werden. Darum werden ab Ende August bis Anfang Oktober die trockenen Tage ausgeweitet und wenn gegossen wird, dann nicht mehr durchdringend nass. Anfang Oktober werden die Kakteen dann trocken an ihren Winterplatz übersiedelt und so schließt sich der Jahreskreis.

Diese Fehler solltest du also unbedingt vermeiden:

  • das ganze Jahr über gleich viel zu gießen
  • den Kaktus immer am selben Platz zu haben
  • alle paar Tage kleine Schlückchen Wasser zu geben
  • Staunässe

Obwohl Kakteen in Gebieten überleben, wo Nährstoffe Mangelware sind, so ist es doch ein Irrglaube zu denken, Kakteen müssten nicht gedüngt werden. Denn, vor allem im Topf gehalten, entziehen sie dem Substrat mit der Zeit alle Nährstoffe, die nicht natürlich wieder aufgefüllt werden.

Werden Kakteen nicht gedüngt, treten Folgen auf wie etwa Kleinwüchsigkeit, schwacher Wuchs, es wird keine Blüte ausgetrieben, sie sind anfälliger für Krankheiten und bei hochgewachsenen Exemplaren erhöht sich die Gefahr, dass sie abknicken.

Um dies zu vermeiden, sollte regelmäßig gedüngt werden.

Welchen Dünger benötigen Kakteen und wie wird er richtig angewendet?

Bei der Düngung von Kakteen gibt es ein paar Punkte, die beachtet werden sollten. Gedüngt wird grundsätzlich bei jeder Sorte nur in der Sommerperiode, von Mitte April bis September. Die erste Düngung kann also mit dem ersten durchdringenden Gießen erfolgen.

Kakteen, wie alle anderen Pflanzen auch, können Nährstoffe nur in Verbindung mit Feuchtigkeit aufnehmen. Fester Dünger benötigt, um sich langsam zersetzen zu können, eine konstante Feuchtigkeit. Er ist daher für Kakteen nicht geeignet.

Kakteen sollten mit Flüssigdünger oder in Wasser aufgelösten Salzen gedüngt werden. Die Dosierungsempfehlung des Herstellers sollte in jedem Fall beachtet werden. Eine Überdüngung führt bei Kakteen zu ähnlichen oder gar schlimmeren Schäden, wie gar kein Dünger. Meist genügt pro Liter Wasser ein Gramm Dünger.

Kaktus mit Flüssigdünger von Compo
Kaktus mit Flüssigdünger von Compo

Kakteen haben besondere Ansprüche an Nährstoffen. In ihren natürlichen Lebensräumen herrscht eine Vielzahl an Nährstoffe, aber alle nur in geringen Mengen.

Kakteen benötigen folgende Nährstoffe:

  • Kalium: Förderung der Frostresistenz, des osmotischen Drucks und der Wasseraufnahme
  • Stickstoff: für kräftigen Wuchs, die Blüte und Winterhärte
  • Phosphor: Energielieferant
  • Magnesium: hilft beim Transport von den Wurzeln in alle Zellen
  • Kalzium
  • Schwefel
  • Eisen
  • Mangan
  • Molybdän
  • Bor
  • Zink
  • Kupfer

Jedes einzelne Spurenelement ist wichtig und kann nicht durch andere ersetzt werden. Mangelschäden werden bei Kakteen meist erst sichtbar, wenn es schon fast zu spät ist und lassen sich nicht so schnell und einfach wieder beheben. Daher sollte von Beginn an regelmäßig gedüngt werden.

Hinweis: direkt nach dem Umtopfen benötigen Kakteen für 4 bis 6 Wochen keinen Dünger, da die frische Erde erst mal genügend Nährstoffe bevorratet.

In den meisten herkömmlichen Düngern für Grün- und Zimmerpflanzen sind nur die drei erstgenannten Nährstoffe enthalten. Außerdem ist Stickstoff oft sehr hochdosiert. Kakteen benötigen aber alle genannten Nährstoffe und Stickstoff nur in kleinen Mengen. Daher sollte immer ein speziell auf die Bedürfnisse von Kakteen ausgerichteter Kaktusdünger verwendet werden.

Kaktusdünger wird mit dem Gießwasser gemischt und gegossen. Die Anwendung ist also sehr einfach. Wer es richtig professionell angehen möchte, kann vor und nach der Düngergabe ein wenig mit klarem Wasser gießen. So wird die Erde für die Aufnahme des Düngers Aufnahmefähig gemacht und durch das Nachspülen wird Kristallbildung vermieden. Eine Düngergabe bei jedem zweiten Gießvorgang ist völlig ausreichend, häufiger zu düngen führt schnell zu einer Überdüngung.

Flüssigdünger für Kakteen wird mit dem Gießwasser vermischt
Flüssigdünger für Kakteen wird mit dem Gießwasser vermischt.

Tipp: du kannst dir schwer merken, ob du nun beim letzten Mal gießen gedüngt hast oder nicht? Stecke bei jedem Mal düngen einen Zahnstocher in die Erde und bei jedem klaren Gießen nimmst du ihn wieder raus. So erkennst du, was an der Reihe ist.

Frisch gedüngter Kaktus mit einem Zahnstocher als Merkhilfe
Frisch gedüngter Kaktus mit einem Zahnstocher als Merkhilfe

Kakteen sollten nicht in der prallen Sonne gedüngt werden, da ansonsten der Dünger wie ein Brennglas wirkt und zu Verbrennungsschäden führt. Entweder wird ein wolkiger Tag abgewartet oder die Düngung wird in den Morgen- oder Abendstunden durchgeführt. So hat man lange eine Freude an seinem kleinen, grünen Kaktus draußen auf dem Balkon.

Wo kann man Kaktusdünger kaufen und was kosten diese?

Kaktusdünger gibt es in den meisten Bau- und Gartenmärkten sowie in Fachhandlungen, oft sogar in größerer Auswahl. Manche Discounter und Supermärkte bieten zu Aktionszeiten unterschiedliche Dünger an, wenn man Glück hat ist auch mal ein Kaktusdünger darunter. Dann kann man hier ein Schnäppchen machen. Im Onlinehandel ist eine große Auswahl jederzeit verfügbar.

Gute Kaktusdünger müssen nicht unbedingt teuer sein. Viele gute Produkte gibt es ab 2,20 € je 100 ml. Da man nur wenig Dünger benötigt, reicht eine Flasche meist gut für eine Saison und ist somit recht günstig.

Weitere Kaufkriterien können sein:

  • Gutes Preis/-Mengenverhältnis
  • Alle wichtigen Nährstoffe sind enthalten
  • Gute Beschreibung der Wirkung und Anwendung

Kaktusdünger im Test

Leider liegen uns derzeit keine Testberichte oder Daten von namhaften Instituten wie Stiftung Warentest oder Ökotest vor. Aber es gibt einige Produkte, die häufig empfohlen werden.

Wir haben drei der am häufigsten empfohlenen Kaktusdünger getestet und nachfolgend beschrieben:

COMPO Kaktus- und Bonsaidünger, Spezial-Flüssigdünger

Der Flüssigdünger von COMPO kommt in einer kleinen und handlichen Flasche mit sehr praktischem Dosierdeckel daher. Er enthält extra viel Kalium, was für eine starke Widerstandskraft und optimale Wasserspeicherung wichtig ist. Der mineralische Dünger wirkt ab der ersten Anwendung und kann auch für Bonsai sowie Sukkulenten verwendet werden.

Undergreen Cactus Love, Nahrung für alle Kakteen, Bio-Flüssigdünger

Dieser Flüssigdünger kommt sogar in Bio-Qualität daher und ist umweltfreundlich. Die Dosierung erfolgt über einen Pumpständer, was die Anwendung sehr leicht und exakt macht. Es sind alle wichtigen Nährstoffe enthalten und wirkt sofort. Hinter dieser neuen Aufmachung steckt die altbewährte Marke COMPO, die ihre Dünger in eigenen Laboren und mit viel Erfahrung entwickelt. Die Nährstoffzusammensetzung ist sehr wirksam und geprüft.

Substral Kakteen Nahrung, flüssige Spezialnahrung

Ebenfalls ein namhafter Hersteller, der für seine guten Dünger bekannt ist. Diese flüssige Spezialnahrung beinhaltet eine Vita+ Nährstoffkombination, die sehr schnell von den Kakteen aufgenommen werden kann. So sorgt dieser Dünger für einen kräftigen Pflanzenaufbau und unterstützt bei der Austreibung der Blüte. Die Dosierung erfolgt einfach über den Deckel.

Angebot

Fazit

  • Kakteen benötigen wenig, dafür aber die richtige Pflege
  • Der natürliche Jahresverlauf ist für Kakteen sehr wichtig
  • Im Winter braucht ein Kaktus kaum bis kein Wasser, kein Dünger, wenig Licht und niedrige Temperaturen
  • Im Sommer stehen Kakteen gerne in der Sonne. Der Standortwechsel sollte schonend erfolgen
  • Gießen im Sommer: durchdringend wässern und erst erneut gießen, wenn das Substrat vollständig durchgetrocknet ist
  • Im Sommer sollten Kakteen alle zwei Gießgänge mit Flüssigdüngern gedüngt werden
  • Kakteen benötigen viele verschiedene Nährstoffe, diese aber nur in geringen Mengen, darum sollten spezielle Kaktusdünger verwendet werden
  • Werden Kakteen nicht gedüngt neigen sie zu Kleinwüchsigkeit, bleiben schwach, tragen keine Blüte, Krankheiten und knicken leichter um
  • Staunässe ist in jedem Fall zu vermeiden, da die Wurzeln sonst faulen
  • Spezielle Kaktusdünger ist verhältnismäßig günstig und die Anschaffung lohnt sich

FAQ

Muss man Kakteen düngen?

Kakteen sind zwar sehr robust und machen wenig Arbeit in der Pflege, dennoch brauchen auch sie regelmäßig eine Düngergabe. Dies gilt vor allem für Kakteen, die in Töpfen gehalten werden, da sich hier die Erde auszehrt. Ein Kaktus benötigt viele verschiedene Nährstoffe, diese aber nur in geringen Mengen. Eine Düngung ist nur in der Wachstumsphase im Sommer nötig und auch dann nur bei jedem zweiten Gießvorgang. Gedüngt wird am besten mit einem mineralischen Flüssigdünger.

Wie oft muss man ein Kaktus gießen?

Kakteen benötigen im Jahresverlauf unterschiedliche Mengen an Wasser. Oben im Artikel beschreiben wir dir genauer, zu welchem Zeitpunkt ein Kaktus wie viel Wasser benötigt.

Kann ich meinen Kaktus überdüngen?

Wie alle anderen Pflanzen auch können auch Kakteen überdüngt werden. Kaktusdünger verwenden und sich an die Dosierungsempfehlung halten sollte. Folgen von Überdüngung können ähnlich sein, wie zu wenig düngen: Krankheiten, schwacher und kleiner Wuchs, keine Blüte.

Wie überwintert man einen Kaktus?

Kakteen verfallen in einen Art Winterschlaf. Dann benötigen sie kaum bis kein Wasser, wenig Licht, kein Dünger und vertragen niedrigere Temperaturen. Der Kaktus muss sich aber langsam an den Standortwechsel und die Trockenheit gewöhnen, deswegen sollte man ab September weniger gießen und den Kaktus schrittweise an dunklere Orte stellen. Im Frühjahr weckt man den Kaktus ebenfalls schonend in umgekehrter Reihenfolge wieder auf.

Mein Kaktus wird braun und schwächelt, was kann ich tun?

Das Kakteen braun werden ist ein Zeichen dafür, dass er nicht richtig mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird. Du solltest daher zunächst einmal überprüfen, ob du ihn bisher richtig gepflegt hast. Oben im Artikel findest du viele Tipps und Tricks was man bei der Pflege von Kakteen beachten sollte. Hast du vielleicht zu viel oder zu wenig gegossen? Düngst du deinen Kaktus? Benötigt er einen größeren Topf? Passe deine Pflege gegebenenfalls an und bleib geduldig. Es braucht Zeit, bis man bei einem Kaktus optisch Mängelzeichen erkennt und es braucht auch Geduld, bis sie wieder weg sind. Aber gib nicht auf, Kakteen sind sehr robust und können häufig gerettet werden.

Letzte Aktualisierung am 25.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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