Kunstrasen im Garten

Kunstrasen im Garten

Als Kunstrasen wird eine Teppichart bezeichnet, die aus Kunststoff hergestellt wird und in der Verwendung und dem Aussehen einem natürlichen Rasen nahekommen soll. Während dieser Kunstrasen-Teppich einerseits im Innenbereich von Gebäuden zum Einsatz kommt, kann er auch im Außenbereich verlegt werden.

Was gibt es bei der Verlegung zu beachten? Gibt es hier besondere Vorschriften zu beachten? Welches Material wird verwendet? Viele Fragen tauchen im Zusammenhang mit dem Kunstrasen auf – wir wollen versuchen, ein paar davon mit diesem Artikel zu beantworten.

  • Ist der Bodenbelag im Privatbereich erlaubt?
  • Wie wird er Kunstrasen gepflegt?
  • Wie teuer ist Kunstrasen?
  • Wo kann man Kunstrasen kaufen?

Warum Kunstrasen im Garten?

Zunächst müsste man annehmen, dass der Garten möglichst naturnah mit Blumen, Beeten, Büschen und Rasenflächen gestaltet wird. Doch nicht immer ist das möglich oder gewünscht. Dann kann man sich – zumindest teilweise – mit Kunstrasen behelfen.

Ist der Garten extrem klein, kann die Anlage ohne Grasfläche besser geeignet sein. Denn ab einer gewissen Größe ist der Rasen schwer zu pflegen, beispielsweise, weil sich der Einsatz eines Rasenmähers nicht lohnt.

Mitunter sind auch Anschlüsse auf der kleinen freien Fläche vorhanden, die zugänglich bleiben müssen, wie beispielsweise der Abwasserschacht. Oder es ist einfach eine Betonfläche vorhanden, die man als Mieter nicht wegreißen oder baulich verändern darf.

Dann kann es angezeigt sein, sich mit Kunstrasen zu behelfen. Auch eine Terrasse, deren Belag nicht mehr schön aussieht, die aber nicht verändert werden darf, sieht mit Kunstrasen besser aus, als beispielswiese mit erneuerungsbedürftigen Holzbohlen oder kaputtem Pflaster.

Tipp: Wenn der Kunstrasen im Freien ausgelegt wird, und dort auch über den Winter verbleibt, sollte zu einer hochwertigen Qualität gegriffen werden.

Insekten und Co. nicht vergessen

Sollte man sich also entschlossen haben, im Garten oder auch auf der (Dach-)Terrasse oder dem Balkon Kunstrasen zu verwenden, sollten die Tiere – allen voran die Insekten – nicht vergessen werden. Diese brauchen einen Lebensraum, der ohnehin immer mehr durch Bautätigkeiten eingeschränkt wird.

Aus diesem Grund ist es ratsam, bei Verwendung von Kunstrasen Blühstreifen, Blumenkübel und Co. in ausreichender Zahl zur Widerherstellung des natürlichen Gleichgewichts aufzustellen bzw. anzulegen.

Frau legt einen Blühstrefen an
Unsere Empfehlung: Kunstrasen nur da zu verwenden, wo es wirklich passend bzw. notwending ist. Außerdem sollte man diesen mit einem Blühstreifen oder mit Pflanzen in Kübeln ergänzen!

Auf welchem Untergrund kann Kunstrasen verwendet werden

Der Kunstrasen, der im Freien verbleibt, sollte unbedingt eine Drainage enthalten, also an der Rückseite so gestaltet sein, dass Wasser darunter hindurchfließen kann. Ist dies der Fall, kann der Kunstrasen auf beinahe jedem Untergrund aufgebracht werden. Einzig Erde ist nicht geeignet. Denn sie ist gar nicht so zu begradigen, dass eine perfekte Auflage möglich wäre. Des Weiteren kann das Wasser nicht versickern.

Deshalb ist es besser, sollte der Kunstrasen auf dem Boden ausgelegt werden, dass eine Schicht Pflastersand aufgebracht wird. Dieser verhindert die Staunässe und führt das Wasser nach unten ab. Außerdem lässt er sich hervorragend planieren.

Hinweis: Damit die Sandschicht entsprechend nützlich ist, sollte sie ca. 10 cm dick sein.

Welchen Rasenteppich sollte man kaufen?

Moderne, hochwertige Rasenteppiche haben ein angenehmes Gehgefühl und weitere Vorteile. Sie sind ohne großen Aufwand zu verlegen und lassen sich gut zuschneiden.

Zudem ist der Kunstrasen pflegeleicht und lange haltbar. Damit dies der Fall ist, sollte auf gute Qualität geachtet werden. Sie alle werden aus Kunststoffen hergestellt und sind sogar mit einer entsprechenden Beschichtung erhältlich, die für Farbechtheit sorgt. Da sie die Wärme gut speichern, sind sie auch an kühleren Tagen gut barfuß zu begehen.

Hinweis: Beim Kauf auf die Angaben zu Lebensdauer, Pflege und UV-Beständigkeit beachten!

Welche Vor-und Nachteile gibt es?

Die Liste der Vorteile ist lang: Dazu zählen die einfache Arbeit den Kunstrasenteppich zu verlegen, und auch dessen einfache Pflege, denn der grüne Teppich lässt sich einfach abfegen und auch absaugen.

Des Weiteren entfällt sämtliche Rasenpflege, die ansonsten bei einem Naturrasen angezeigt wäre, und zudem ist der Kunstrasen langlebig und strapazierfähig.

Doch es gibt auch ein paar Nachteile: So sollte man unbedingt auf gute Qualität achten, denn es gibt minderwertigen Kunstrasen, der schon optisch hinter natürlichem Rasen zurücksteht, und dann auch das Ablaufen des Wassers verhindert, was zu schnellem Verschleiß führt.

Ist Kunstrasen erlaubt?

Immer wieder liest man Diskussionen, ob Kunstrasen im privaten Garten eventuell verboten wäre. Doch eigentlich geht es hier nur um ein Bundesland: Bayern. Hier werden Kunstrasen und Steingärten nicht gern gesehen (Steingarten im Sinn von Schottergärten, bei denen die gesamte Fläche mit Steinen bedeckt wird).

Seit dem 1.2.2020 gilt in Bayern eine neue Bauverordnung. Darin ist unter anderem geregelt, dass Kommunen künftig die Anlage solcher Gärten verbieten können. Ein solches Verbot besteht beispielsweise in Erlangen und Würzburg. Hintergrund ist der Artenschutz und die steigende Temperatur an heißen Tagen, die von solchen Flächen ausgeht.

Ein Kunstrasen mit Drainagefunktion dürfte aber überall erlaubt sein – im Zweifel sollte lieber bei der Gemeinde angefragt werden.

Wie wird Kunstrasen hergestellt?

Kunstrasen wird aus verschiedenen Materialien hergestellt, die miteinander verwebt werden, um ein dichtes und haltbares Produkt zu schaffen. Die genaue Herstellungsmethode kann je nach Hersteller und Produkt variieren, aber hier ist eine allgemeine Beschreibung des Prozesses:

  1. Ausgangsmaterialien: Die meisten Kunstrasen bestehen aus synthetischen Materialien wie Polypropylen, Polyethylen oder Nylon. Diese Materialien werden in großen Rollen geliefert.
  2. Weben: Die Rollen werden auf spezielle Webmaschinen geladen, die die Fasern in die gewünschte Form bringen und zu einem Teppich weben. Die Maschinen können sowohl flache als auch dreidimensionale Teppiche herstellen.
  3. Färben: Der Teppich wird in einem Färbungsprozess behandelt, um eine einheitliche Farbe zu erzielen. Dies kann durch Tauchen, Sprühen oder andere Methoden erfolgen.
  4. Beschichtung: Der Teppich wird dann auf eine spezielle Beschichtung aufgebracht, die ihm zusätzliche Stabilität und Struktur verleiht. Die Beschichtung kann aus Latex, Polyurethan oder anderen Materialien bestehen.
  5. Schneiden: Der Kunstrasen wird in der gewünschten Länge und Breite zugeschnitten und aufgerollt.
  6. Verpackung: Der Kunstrasen wird in Rollen verpackt und für den Versand vorbereitet.

Dies ist ein allgemeiner Überblick über den Herstellungsprozess von Kunstrasen. Die genauen Schritte können je nach Produkt und Hersteller variieren.

Wie wird Kunstrasen verlegt?

Ist das Stück so klein, dass es als ein Element gekauft werden kann, wird dieses einfach ausgelegt. Aber da die Bahnen, die man kaufen kann, im Höchstfall vier Meter breit sind, kann es durchaus möglich sein, dass mehrere Bahnen nebeneinander gelegt werden müssen. Diese sollten dann für einen guten Belag untereinander verklebt werden. Dafür gibt es speziellen Kunstrasenkleber.

Ansonsten ist das Verlegen einfach – sofern die Fläche eben und sauber ist. Einfach ausrollen, an den Rändern wie geplant fixieren – fertig. Das Fixieren der Ränder sollte so gestaltet sein, dass der Rasen jederzeit hochgenommen werden kann, also beispielsweise, indem Pflanzkübel darauf gestellt werden. Der Rasen soll nicht mit der Auflagefläche verklebt werden, um das abfließende Wasser nicht zu behindern.

Tipp: Nach dem Zusammenkleben der Bahnen sollte der Kleber gut trocken sein, ehe die gesamte Fläche verlegt wird.

Wie teuer ist Kunstrasen?

Wie andere Auslegewaren auch, so wird der Preis üblicherweise in Quadratmetern angegeben. Wer also im Baumarkt oder beim Händler vor der Rolle steht – nicht mit dem laufenden Meter verwechseln!

Der Quadratmeterpreis für gute Kunstrasen-Ware beginnt bei ca. 15 Euro. Darunter sollte man lieber nicht kaufen, da dann die Drainage auf keinen Fall gut sein kann. Sehr gute Qualitäten kosten bis zu etwa 35 Euro den Quadratmeter. Ein gutes Mittelmaß ist sicher das Richtige, wenn man das im Garten ausprobieren möchte.

Ideal ist es, wenn der gute Rasen im Angebot zu bekommen ist, und dann tatsächlich etwas weniger kostet. Bei einem solchen Angebot sollte man sich aber stets überzeugen, dass es sich nicht um ein „Lockangebot“ handelt, sondern der angeblich unterbotene Preis sonst tatsächlich aufgerufen wird.

Hinweis: Bei manchen Händlern gibt es Mengenrabatt. Deshalb unbedingt schauen, dass man mit einem Mal die ganze benötigte Fläche kauft.

Wo kann man den Kunstrasen kaufen?

Kunstrasen für den Garten bekommt man in vielen Bau-und Gartenmärkten, auch in Teppichfachgeschäften und natürlich online in vielen Shops. Wer die Ware gern persönlich in Augenschein nimmt, sollte in einem Laden vor Ort prüfen, welche Qualitäten es hier gibt. Im Internet hat man größere Chancen auf eine gute Qualität zum kleinen Preis, kann allerdings nicht selbst schauen und anfassen.

Fazit

Kunstrasen ist eine gute Möglichkeit, um sehr kleine Gartenflächen, Terrassen und Balkone schön zu gestalten. Wird er allerdings tatsächlich als Ersatz für einen Naturrasen genutzt, sollte man an Alternativen denken für Insekten und Co., etwa mit blühenden Streifen am Rand oder vielen Pflanz- bzw. Blumenkübeln, die entsprechend besetzt werden. So nimmt man den Tieren nicht die Nahrungsgrundlage ersatzlos weg.

FAQ

Kann man den Kunstrasen auch im Garten verlegen?

Ja, das ist möglich. Allerdings sollte geprüft werden, ob es in der Gemeinde Einschränkungen irgendwelcher Art gibt, die solche „Versiegelungen“ der Flächen untersagen. Eine gute Drainage sollte allerdings im Freien immer dabei sein.

Wie teuer ist Kunstrasen?

Der Kunstrasen kostet pro Quadratmeter etwa 20 Euro, wenn es eine gute Qualität mit guter Drainage sein soll. Nach oben ist natürlich noch Einiges möglich, aber unter ca. 15 Euro pro Quadratmeter sollte es nicht sein, wenn der Kunstrasen auch mehrere Jahreszeiten und Wetter überstehen soll. Ist die Fläche überdacht, kann man sicher ein paar Abstriche in der Qualität machen.

Sieht Kunstrasen aus wie echt?

Natürlich sieht man üblicherweise, dass es sich nicht um echten Rasen handelt. Aber das ist auch gar nicht die Bedingungen. Vielmehr sollte es eine grüne Fläche sein, mit der auch unschöne Böden überdeckt werden können, und die sich auch mit nackten Füßen gut begehen lässt.

Ist Kunstrasen auf Balkonen und Terrassen geeignet?

Ja! Besonders auf Balkonen und Terrassen ist der Kunstrasen eine gute Idee. Damit lässt sich auch ein renovierungsbedürftiger Boden überdecken und man kann gut laufen. Zudem ist er schnell ausgewechselt, wenn er schlecht geworden ist.

Ist Kunstrasen schwierig zu verlegen?

Nein, ganz und gar nicht. Er muss lediglich zugeschnitten und hingelegt werden. Das ist ganz einfach möglich. Müssen mehrere Bahnen nebeneinander verlegt werden, sollten diese mit speziellem Kleber verklebt werden. Da es sich bei Kunstrasen im Allgemeinen um einen Kunststoffbelag handelt, ist dieser in der Regel einfach zuzuschneiden.

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