Oleander vermehren leicht gemacht

Oleander vermehren leicht gemacht

Oleander ist eine beliebte und weit verbreitete Pflanze in vielen Regionen der Welt. Hierzulande findet sie überwiegend Verwendung als Kübelpflanze und verschönert Terrassen und Balkone. Oleanderpflanzen lassen sich leicht vermehren. Hierfür bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, auf die wir im folgenden Beitrag näher eingehen werden.

Wie kann man Oleander vermehren?

Wenn du deinen Oleander vermehren möchtest, brauchst du recht viel Geduld. Für die Vermehrung der Pflanze gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst die Pflanze auf folgende Arten vermehren:

  • Aussaat
  • Stecklinge
  • Teilung
  • Veredelung

Die Vermehrung des Oleanders ist am einfachsten, wenn du Stecklinge verwendest. Für diesen Zweck kannst du im Zeitraum vom Frühjahr bis zum Spätsommer etwa 20 cm lange Stücke von den Seitentrieben abschneiden. Diese tragen keine Blüten. Entferne die unteren Blätter von den Stecklingen. Im Anschluss stelle die Triebe in ein Wasserglas, damit sie Wurzeln bilden können. Sobald die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, kannst du sie in Töpfe mit Pflanzenerde pflanzen.

Wenn du eine ältere Pflanze besitzt, kannst du sie vermehren, indem du sie teilst. Eine weitere Variante zur Vermehrung des Oleanders ist die Veredelung. Sie bietet dir die Möglichkeit, eine Pflanze mit besonderen Eigenschaften heranzuziehen. Die Veredelung ist eher für fortgeschrittene Gartenfans zu empfehlen, da sie etwas komplizierter ist. Die Vermehrung durch Samen ist für gewöhnlich nur für Oleander-Züchter interessant, da sich die Pflanze erst mit den Jahren entwickelt. Erst im dritten Jahr wird ersichtlich, wie die Blüte aussieht. In den folgenden Abschnitten werden wir näher auf die verschiedenen Möglichkeiten zur Vermehrung des Oleanders eingehen.

Wie kann man Oleander durch Stecklinge vermehren?

Die Vermehrung des Oleanders durch Stecklinge gilt als die einfachste und zudem erfolgreichste Methode. Grundsätzlich ist auch die Vermehrung mit Samen möglich. Hierzulande allerdings eher schwierig, da die Pflanze Wärme und Sonne liebt. Die beste Zeit dafür ist der Zeitraum zwischen Frühling und Spätsommer. Durch Stecklinge kannst du sogar viele neue Oleanderpflanzen bekommen.

Die Stecklinge nimmst du von einer bereits bestehenden Pflanze, der sogenannten Mutterpflanze ab. Zwischen Frühling und Spätsommer wird der Oleander zurückgeschnitten. Du erhältst dadurch also automatisch viele einjährige und zweijährige Triebe. Von diesen kannst du einfach Stecklinge auswählen, die dir gefallen. Die Stecklinge sollten keine Blüten tragen. Nimm am besten die Seitentriebe. Sie sollten etwa 20 bis 30 cm lang sein. Du kannst die blütenlosen Triebe sowohl vom Kopfsteckling als auch vom verholzten Trieb entnehmen.

Um die Stecklinge abtrennen zu können, benötigst du ein scharfes Messer. Schneide den Steckling am unteren Ende über einem Blattknoten ab. Den Blattknoten bezeichnet man auch als Nodium. Entferne alle Blätter im unteren Bereich. Das Entfernen der Blätter bietet verschiedene Vorteile. Zum einen wird die Verdunstungsfläche reduziert und zum anderen können die Blätter nicht im Wasser zu faulen beginnen, wenn du sie abgetrennt hast. Den Steckling musst du nämlich, damit er Wurzeln bilden kann, zunächst in ein Glas mit Wasser stellen. Erneure das Wasser regelmäßig. Oleander verträgt auch kalkhaltiges Wasser sehr gut. Ursprünglich stammt er nämlich aus Marokko und Südspanien. Dort wächst er auf kalkhaltigem Boden.

Nun dauert es etwa vier Wochen, bis die Triebe Wurzeln bilden. Du kannst den Steckling alternativ auch in eine Aussaatschale stecken, die mit spezieller Anzuchterde gefüllt ist. Die Aussaatschale wird im Anschluss mit einer lichtdurchlässigen Haube abgedeckt. Die Stecklinge bilden im Sommer schneller Wurzeln als in anderen Jahreszeiten. Die Vermehrung gelingt besonders gut im Zeitraum von Mai bis August.

Damit die Wurzeln wachsen können, ist es wichtig, dass die Stecklinge an einem warmen, hellen Ort stehen, an dem keine Zugluft entsteht. Du kannst sie zum Beispiel auf die Fensterbank stellen. Wenn die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, kannst du sie in Töpfe umpflanzen. Am besten setzt du immer 4 bis 6 Stecklinge in einen Blumentopf. So wächst die Pflanze gleich von Anfang an buschiger. Damit der Oleander gut wächst, verwende am besten Kübelpflanzenerde. Diese solltest du mit Langzeitdünger anreichern, um ein gesundes Wachstum zu unterstützen.

Solltest du die Triebe aus den Triebspitzen, sogenannte Kopfstecklinge, des Oleanders entnommen haben, ist es wichtig, diese zu entspitzen, damit sie sich besser verzweigen können. Die Pflanzen wachsen dann als Busch. Wenn du sie nicht entspitzt, wachsen Sie als Hochstämmchen.

Im Winter müssen die Jungpflanzen an einem hellen Ort überwintern. Die Temperatur sollte dabei stets über 18 Grad warm sein. Im Frühjahr kannst du die jungen Oleanderpflanzen in größere Töpfe setzen. Für diesen Zweck kannst du einfache, torffreie Blumenerde verwenden. Spätestens nach zwei Jahren beginnt dein Oleander zu blühen.

Wie vermehrt man Oleander durch Teilung?

Du besitzt einen älteren Oleander, der zu groß geworden ist? Dann kannst du diesen durch Teilung vermehren. So erhältst du mehrere gleich große Pflanzen. Während du mit Stecklingen viele Pflanzen gewinnen kannst, ist die Vermehrung durch Teilung besser geeignet, wenn du nur wenige Pflanzen haben möchtest. Durch die Teilung der alten Pflanze, erhältst du mehrere schlankere Oleanderpflanzen, die du, wenn du möchtest zudem noch etwas ausdünnen kannst.

Wenn du eine ältere Pflanze vermehren möchtest, nimmst du sie zunächst aus ihrem Blumentopf. Im Anschluss zerteilst du den Wurzelballen mit einem scharfen Messer. Achte darauf, dass du für jede Pflanze in etwa die gleiche Anzahl an Trieben hast. So wachsen die Pflanzen gleichmäßig und erhalten in etwa die gleiche Größe. Kürze einige der Triebe.

Bevor du die kleineren Stücke des Wurzelballens wieder einpflanzt, musst du sie gut wässern. Setze die Wurzelballen im Anschluss in neue Erde, die du zuvor mit Langzeitdünger angereichert hast. Für gewöhnlich wächst der Oleander nach der Teilung gut an und bildet starke Triebe aus. Du kannst zudem etwas Sand oder Holzkohle unter die Erde mischen, damit die Erde schön locker wird und beim Gießen keine Staunässe entsteht. Während viele Pflanzen gerne mit Kompost gedüngt werden, solltest du beim Oleander unbedingt davon absehen, da dieser leider keinen Kompost verträgt.

Wie vermehrt man Oleander durch Veredelung?

Die Vermehrung durch Veredelung ist immer dann geeignet, wenn du Oleander mit besonderen Eigenschaften heranziehen möchtest. Durch die Veredelung kannst du zum Beispiel Pflanzen veredeln, die weniger anfällig gegen bestimmte Pilze sind. Hierfür benötigst du eine Sämlingsunterlage. Die meisten Hochstämmchen sind auf der Grundlage von stammbildenden Oleandersorten veredelt, sodass sie an der Basis weniger Triebe bilden.

Du kannst die Veredelung entweder im Winter durch die sogenannte Kopulation oder im Sommer durch Okulation vornehmen. So ähnlich ist es auch bei Obstbäumen. Wenn du deine Pflanzen im Sommer veredeln möchtest, ist es wichtig, dass sie im Saft stehen. Beide Varianten der Veredelung bieten hohe Anwachsraten, sofern du weißt, wie man die Pflanzen mit Hilfe dieser Techniken vermehrt. Sie ist daher eher fortgeschritteneren Gartenfans zu empfehlen, da man hierfür ein wenig Fachwissen und Geschick benötigt.

Oleander wächst in der freien Natur sehr buschig. Die Pflanze wächst in diesem Fall durchschnittlich einen Meter hoch und teilweise sogar noch höher. Gebirgsoleander wachsen relativ schwach, weshalb sie gut geeignet sind für die Veredelung auf Hochstämme. Der Hochstamm ist eine Oleandersorte die hoch wächst auf den Trieben des kleineren Gebirgsoleanders.

Wenn der Hochstamm etwa so dick ist wie ein Besenstiel, kannst du die Stecklinge zur Veredelung in die Rinde des Hochstamms setzen. Dazu ritzt du zunächst mit einem sehr scharfen Messer ein bis drei Kerben an der Kuppe des Hochstamms ein. Die angespitzten Stecklinge setzt du in die Kerben und verdichtest diese mit einem fungiziden Wundverschluss. Dieser dient dazu, eventuelle Pilze abzutöten. Vor allem in Regionen mit einem eher feuchten Klima ist dies sehr wichtig, weil der Oleander in feuchten Regionen deutlich anfälliger für Pilzerkrankungen ist als bei trockenem Klima. Pilzsporen können dazu führen, dass die Pflanze zu faulen beginnt und letztendlich abstirbt. Der Wundverschluss ist somit unverzichtbar!

Wie vermehrt man Oleander durch Aussaat?

Du kannst Oleander auch durch die Aussaat von Samen vermehren. Die Samen kannst du entweder im Handel kaufen oder aber deiner Pflanze entnehmen, sofern du eine besitzt. Das Ergebnis der Blüten ist dann allerdings zufällig. Die Blüten müssen nicht so aussehen, wie die der Mutterpflanze. Wie die Blüte später aussieht, wird erst nach drei Jahren ersichtlich. Erst dann blüht die Pflanze das erste Mal. Die Vermehrung durch Aussaat braucht also viel Geduld und wird daher meistens eher von Züchtern angewendet, da sie einen wichtigen Vorteil bietet.

Sollte die Mutterpflanze eine Erkrankung aufweisen, wird diese nicht auf die Samen übertragen, sodass sich durch die Samen gesunde Pflanzen ohne Krankheiten entwickeln können. Manche Pflanzen wurden extra so gezüchtet, dass sie bestimmte Eigenschaften aufweisen und eine bestimmte Blüte haben oder robuster gegenüber Pilzarten oder Erkrankungen sind. Wenn dir dies nicht wichtig ist, stellt die Vermehrung über die Samen eine gute Alternative dar, vorausgesetzt, du bringst ausreichend Geduld mit. Der größte Nachteil ist, dass du drei Jahre lang warten musst, um zu erfahren, wie die Blüte letztendlich aussieht.

Oleander trägt Samenkapseln, die man auch als Kapselfrüchte bezeichnet. Sobald die Kapseln sich braun färben und leicht aufplatzen, sind die Samen reif und können für die Anzucht des Oleanders verwendet werden. Für diesen Zweck gibst du Anzuchterde in eine Saatschale, legst die Samen hinein und drückst sie fest an.

Der Oleander ist ein sogenannter Lichtkeimer. Aus diesem Grund brauchst du die Samen nicht, wie bei den meisten anderen Pflanzen üblich, mit Erde bedecken. Stelle deine Anzuchtschale an einen hellen, sonnigen Platz, der eine Temperatur von mindestens 18 Grad hat. Die Samen benötigen einen konstant feuchten Boden und eine konstante Wärme, damit die Pflanzen gedeihen können. Du kannst die Erde am besten feucht halten, indem du die Aussaatschale mit einer transparenten Haube oder einem Glas abdeckst. Die verdunstende Feuchtigkeit sammelt sich an dem Glas oder der Haube und tropft wieder zurück auf die Erde, sodass sie feucht bleibt.

Nun brauchst du etwas Geduld und musst warten, bis die Samen keimen. Leider sind nicht alle Samen keimfähig, sodass du für die Anzucht etwas Glück brauchst. Wenn die Keimlinge zu Oleanderpflanzen heranwachsen braucht es drei Jahre Zeit, bis die Pflanzen zum ersten Mal blühen.

Oleander im Kübel in einem schönen Garten
Der Oleander ist eine beliebte Pflanze für Gärten, Höfe und Terrassen aufgrund seiner schönen Blüten und der einfachen Pflege.

Fazit

Wenn du mehrere Pflanzen deines Oleanders benötigst, um deinen Balkon, die Terrasse oder den Garten zu verschönern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Oleander zu vermehren. Dies gelingt zum Beispiel durch die Aussaat von Samen, Veredelung, Teilung oder durch Stecklinge.

Die Vermehrung durch Stecklinge ist dabei die wohl einfachste, schnellste und effektivste Methode, um deinen Oleander zu vermehren. Alternativ kannst du eine alte, größere Oleanderpflanze teilen und vermehren, wenn du nur wenige Pflanzen benötigst.

Die Vermehrung durch Veredelung oder Aussaat ist eher für Züchter oder fortgeschrittene und sehr ambitionierte Hobbygärtner zu empfehlen.

Die Aussaat ist zudem ein Glücksspiel, da man Glück haben muss, dass die Samen überhaupt keimen. Zudem blüht die Pflanze erst nach drei Jahren. Die Veredelung braucht ein wenig Fachwissen, Geschick und Glück, damit sie gelingt. Wenn du deinen Oleander auf einfache Art und Weise vermehren möchtest, empfehlen wir dir die Vermehrung über Stecklinge oder Teilung.

FAQ

An dieser Stelle möchten wir dir die am häufigsten gestellten Fragen beantworten.

Wie lange dauert es bis die Oleander Stecklinge wurzeln?

Wie lange es dauert, bis die Oleander Stecklinge wurzeln, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie der Vermehrungsmethode und den Wachstumsbedingungen. Für gewöhnlich dauert es zwischen 3 und 6 Wochen, bis die Stecklinge Wurzeln bilden, sodass sie in einen Topf gesetzt werden können.

Soll man beim Oleander die Samen abschneiden?

Du brauchst die Samen des Oleanders nicht abschneiden, weil sie sich für gewöhnlich selbst öffnen, um die Samen zu verbreiten. Wenn du verhindern möchtest, dass sich der Oleander unkontrolliert ausbreitet, kannst du die Samenkapseln abschneiden, bevor sie reif werden und sich öffnen. Allerdings lässt sich der Oleander nicht so leicht über die Samen vermehren wie durch Stecklinge. Die Samen des Oleanders weisen nicht zwingend die gleichen Eigenschaften auf, wie die Mutterpflanze.

Wann Stecklinge von Oleander schneiden?

Im Frühjahr und Frühsommer befindet sich der Oleander in seiner Wachstumsphase. Dies ist also die beste Zeit, um Stecklinge von der Pflanze zu entnehmen. Die Chancen, dass die Stecklinge kräftige Wurzeln bilden, ist zu diesem Zeitpunkt besonders hoch. Zudem hat der Oleander im Frühjahr und Frühsommer die meisten Nährstoffe und jede Menge Energie, sodass einem gesunden Pflanzenwachstum grundsätzlich nichts im Wege steht. Am besten schneidest du die Stecklinge am Morgen ab.

Was sind das für Schoten am Oleander?

Der Oleander trägt längliche Schoten, die als Samenkapseln oder Kapselfrüchte bezeichnet werden. Darin befinden sich viele flache Samen. Sie sind von einer papierartigen Hülle geschützt, die sich öffnet, sobald die Samen reif sind. Die Kapselfrüchte können Grün oder Braun sein und bis zu 20 cm lang werden. Für gewöhnlich wachsen die Schoten im Spätsommer oder Herbst und bleiben auch im Winter an der Pflanze. Die Samen aus der Schote kannst du verwenden, um deinen Oleander zu vermehren. Einfacher ist jedoch die Vermehrung mit Stecklingen.

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