Ein Olivenstämmchen überwintern

Ein Olivenstämmchen überwintern

Die Olivenbäume, die in südlicheren Gefilden heimisch sind, werden zunehmend auch hierzulande als Zierpflanze gehalten. Dabei sind die Hochstämmchen eine beliebte Art. Sie können bis zu zwei Metern hoch wachsen und blühen zwischen April und Juni. Sie müssen sonnig und windgeschützt, und möglichst sogar regengeschützt stehen. Der Boden sollte stets feucht aber nicht nass sein.

Da die Olivenstämmchen jedoch in unseren Bereiten nicht winterhart sind, kommt nur eine Pflanzung im Kübel in Betracht. Dabei gibt es einiges zu beachten, was wir hier genauer unter die Lupe nehmen wollen.

  • Wie muss ein Olivenstämmchen gepflegt werden?
  • Ist es eine kleine Ausführung des großen Olivenbaumes?
  • Wie kann ich die Olive überwintern?

Was ist das Olivenstämmchen?

Zwar gilt die Zierpflanze, die hierzulande immer öfter auf Terrassen und Balkonen einzieht, als Echter Olivenbaum, aber es ist nicht einfach eine kleine Ausführung der großen Olivenstämme und erreicht daher auch nicht deren Größe.

Während für einen ertragreichen Olivenbaum auf das reiche Verzweigen der Äste geachtet wird, ist beim Olivenstämmchen der Hauptast in seiner gerade nach oben wachsenden Weise gefragt. Dieser sogenannte Anfangstrieb wird erst gekappt, wenn er fast die gewünschte Höhe erreicht hat. Die hoch sitzenden Äste werden zu einer dichten Krone geformt, und das Bäumchen wird in einem Topf verkauft, der für die Wurzeln wenig Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Daher sollte es in einen größeren Topf umziehen können mit guter Erde, die mit Sand vermischt wird, und entsprechender Wasser-und Düngerversorgung.

Die Stämmchen werden in der Regel so veredelt verkauft, dass sie sogar Früchte tragen. Allerdings lässt deren Geschmack häufig zu wünschen übrig. Damit dieser verbessert wird, brauchen die Oliven bei unserem Klima viel Licht. Deshalb ist eine schmackhafte Olive nur mit Zusatzlicht erreichbar. Sehr dekorativ sind aber die kleinen weißen Blüten, die sich im Sommer bilden, und für einige Zeit den ansonsten grau-grün belaubten Baum ungewöhnlich aussehen lassen.

Im Prinzip ist das Olivenstämmchen daher als Zierpflanze zu betrachten, die viele gern auf dem Balkon oder auf der Terrasse haben, um das mediterrane Flair zu zaubern, das Viele mögen.

Hinweis: Ein Olivenstämmchen kann in unseren Breiten keinesfalls im Freien überleben. Es kann also nur als Kübelpflanze kultiviert werden und muss im Haus überwintern.

So muss das Olivenstämmchen gepflegt werden

Hat man das Bäumchen gekauft, sollte es zunächst in einen größeren Topf umziehen. Man setzt es am besten in ein Gemisch aus guter Gartenerde und Sand. Die Erde sollte lehm-und kalkhaltig sein; die unterste Schicht im Topf muss aus porösem Material bestehen.

Die Erde muss immer leicht feucht gehalten werden, damit die durch den Topf begrenzte Menge an Wurzeln genügend Wasser aufnehmen kann. Ein Untersetzer wird nicht empfohlen, um Staunässe zu vermeiden. Bei großer Hitze muss mehr gegossen werden.

Der Standort muss warm, sonnig und geschützt liegen. Damit das Stämmchen zumindest ähnliche Bedingungen vorfindet wie in seiner Heimat, sollte es möglichst viele Sonnenstunden haben, da es sich sonst nicht gut entwickeln kann.

Was den Dünger betrifft, ist solch ein Olivenstämmchen sehr genügsam. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen ist ein Düngen gar nicht erforderlich. Einmal pro Jahr sollte man Kübellangzeitdünger verabreichen, und zwar im Frühling.

Damit das Hochstämmchen auch so bleibt, wie es gekauft wurde, und seine Wuchsform nicht verändert, muss es regelmäßig geschnitten werden. Im Frühling müssen daher sämtliche Zweige entfernt werden, die aus der runden Krone herausgewachsen sind. Alle Triebe, die am Stamm unterhalb der Krone wachsen, werden das ganze Jahr über entfernt. Und wird die Krone zu dicht, muss sie ausgelichtet werden.

Tipp: Den Hauptast und die stärksten Triebe bleiben beim Schnitt unangetastet.

Das Überwintern des Hochstammes

Die Kübelpflanze muss, wie bereits erwähnt, unbedingt frostfrei überwintert werden. Dabei sollte man beachten, dass es so spät als irgend möglich ins Haus geholt werden sollte. Im Winterquartier müssen Temperaturen um die 10°C herrschen.

Die immergrüne Pflanze braucht zwingend viel Licht. Wird das Olivenstämmchen zu dunkel überwintert, verliert es seine Blätter. Der Baum treibt zwar im Frühling wieder aus, aber die Pflanze wird durch die dunkle Überwinterung geschwächt.

Außerdem darf die Pflanze im Winterquartier nur wenig gegossen werden. Dabei gilt die Regel: je kühler sie steht, umso weniger Wasser wird benötigt. Der Wurzelballen darf dabei nie ganz austrocknen. Natürlich wird im Winter nicht gedüngt, und es sollte regelmäßig gelüftet werden, da sich sonst diverse Schädlinge breitmachen. Vor allem die Spinnmilben sind dann ein Problem.

Im Frühling sollte die Pflanze so früh wie möglich wieder nach draußen. Wenn es wärmer wird, kann die Olive wieder an die Sonne gewöhnt werden, da sonst bei abrupten Wechseln die Blätter verbrennen. Am besten stellt man das Stämmchen erst mal für ein oder zwei Wochen in den Schatten.

Wenn es nochmals friert, ist das eigentlich kein Problem, denn auch im Mittelmeerraum, wo die Pflanze heimisch ist, kann es kurzzeitig unter 0°C kalt werden.

Tipp: Ist noch einmal länger mit Frösten zu rechnen, kann die Kübelpflanze nochmals in Vlies eingepackt und auf Holz gestellt werden, damit sie nicht erfriert.

Fazit

Das Olivenhochstämmchen ist ein Zierbusch für die Kübelhaltung. Er wird von vielen geschätzt, um sich mediterranes Flair nach Hause zu holen. Doch die Pflanze kann nur auf dem Balkon oder der Terrasse im Topf gehalten werden, und muss im Winter ins Haus.

Ein Auspflanzen im Garten ist hier nicht möglich. Mit einer Ernte ist nicht zu rechnen, da die Bedingungen dafür zu stark von den Gewohnheiten der Mittelmeerpflanze abweichen. Der Pflegeaufwand ist allerdings gering; die Pflanze muss lediglich sehr sonnig stehen und braucht etwas Schutz und regelmäßig wenig Wasser, um nicht ganz auszutrocknen.

kleine Olivenstämmchen
Ein Auspflanzen der Olivenstämmchen ist in Deutschland leider nicht möglich.

FAQ

Ist das Olivenstämmchen ein normaler Olivenbaum?

Nein, es ist für die Kultur im Pflanzenkübel gedacht und kann hierzulande nicht einfach in den Garten gepflanzt werden. Dass es ein Hochstämmchen ist, liegt einzig am Schnitt, der auch regelmäßig erneuert werden muss, damit sich nicht die natürliche Wuchsform durchsetzt.

Muss das Olivenhochstämmchen im Kübel bleiben?

Ja, eine Kultivierung ist in unseren Breiten nur im Kübel möglich, sodass man die Pflanze im Winter problemlos ins Haus holen kann.

Wie wird die Pflanze gepflegt?

Eigentlich ist sie recht pflegeleicht. Sie braucht ab und zu einen Schnitt, damit die gewünschte Form erhalten bleibt, und wenig Wasser, gerade so, dass der Ballen nicht austrocknet. Staunässe muss unbedingt vermieden werden.

Wo überwintert man den Olivenhochstamm?

Die Pflanze muss bei ca. 10°C recht warm und hell stehen. Steht sie dunkel, verliert sie ihre Blätter, was der Olive nicht gut tut. Am besten ist ein Wintergarten.

Bekommt ein Olivenhochstamm Früchte?

Ja, im Prinzip schon. Allerdings kann man ihn sich nicht zur Olivenernte halten. Es wäre zu aufwändig und die Bedingungen fehlen, um eine ansehnliche und schmackhafte Ernte zu erhalten. In unseren Bereiten handelt es sich lediglich um eine Zierpflanze, die allerdings mit ihren dekorativen weißen Blüten punktet, und ansonsten mit ihrem mediterranen Aussehen.

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