Rasenpilze

Rasenpilze

Ein schöner und gesunder Rasen ist zumeist die Hauptfläche eines Gartens. Ob dieser nun wie englischer Rasen gepflegt wird, oder eher wie eine bunte Blumenwiese aussehen darf, ist jedem selbst überlassen. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die man beim Gras beachten sollte.

Immer wieder gibt es verschiedenste Pilzvorkommen in Rasenflächen. Diese sehen unschön aus, und so mancher Gärtner macht sich Sorgen wegen der Ausbreitung.

Wir zeigen daher, wie man damit umgehen sollte, welche Mittel und Wege es zur Bekämpfung gibt und ob die Pilze wirklich Schaden anrichten können.

  • Welche Probleme treten durch die Pilze auf?
  • Kann man dagegen vorbeugende Maßnahmen treffen?
  • Wie geht man am besten gegen die Pilze vor, wenn sie einmal da sind?

Was sind Rasenpilze?

Pilze, die im Rasen wachsen, sind in den absolut überwiegenden Fällen zwar keine Giftpilze, aber ungenießbar und unschön. Zudem sondern sie oft einen üblen Geruch ab. Haustiere machen üblicherweise um solche Gewächse einen Bogen, doch kommt es vor, dass sie sie verzehren. Ebenso wie für Kleinkinder kann das unangenehme Folgen haben, wenn es sich auch nicht um lebensbedrohliche Gifte handelt.

Häufig sind die Pilze im Gras keine Einzelgänger, sondern sie treten in Gruppen auf und breiten sich immer mehr aus. Nicht selten kommen sie auch nach der Beseitigung immer an der gleichen Stelle wieder zum Vorschein.

  • Keine Giftpilze, aber ungenießbar
  • Breiten sich schnell aus
  • Sollten von kleinen Kindern und Haustieren ferngehalten werden

Tipp: Sowie solche Rasenpilze sichtbar werden, sofort – möglichst mit Wurzeln – entfernen.

Welche Arten von Rasenpilzen gibt es?

Beim Problem der Rasenpilze wird unterschieden zwischen Hutpilzen und verschiedenen Pilzkrankheiten.

Hutpilze

Treten vermehrt im Sommer und Herbst auf, sind meist unschädlich und können in verschiedenen Arten auftreten, beispielsweise:

  • Schwindlinge (z.B. Nelkenschwindling)
  • Tintlinge (meist sogar essbar)
  • Alkalischer Rötling (giftig)

Pilzkrankheiten

Die Pilzkrankheiten bilden keine wirklichen Pilze aus, wie man sie sich vorstellt. Aber die Krankheiten werden so genannt, weil es sich ebenfalls um Sporen handelt, die im Rasen weitergegeben werden. Häufig vorkommende Beispiele sind:

  • Rasenrost (orange-rote Flecken auf dem Gras)
  • Schneeschimmel (helle Flecken im Rasen, tritt besonders nach der Schneeschmelze auf)
  • Dollarfleckenkrankheit (kleine vertrocknete Stellen im Gras)

Die Pilze im Rasen bestimmen

Welche Pilze sich breitgemacht haben, hängt von den Ursachen und Gegebenheiten ab. Doch die Art der Pilze ist auch entscheidend für deren Bekämpfung. Deshalb sollten sie bestimmt werden – wir stellen hier ein paar der häufigsten Exemplare vor:

Der Feld-Trichterling

Dieser stark giftige Pilz ist leider mit ein paar essbaren Pilzen zu verwechseln, wie Ellerlinge, Ritterlinge oder weißer Egerling.

Er hat eine weiße oder cremefarbene Kappe, ist dünnfleischig, wobei der Hut im Alter wellig wird und 2-5 cm breit sein kann. Der Stiel ist ebenfalls weiß bis creme oder gelblich, 2-4 cm lang und hat einen Durchmesser von bis zu einem Zentimeter. Die Form ist zylindrisch. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen. Der Pilz tritt in Gruppen oder Hexenringen auf.

Der Gemeine Riesenschirmling

Ebenfalls häufig zu finden ist der Gemeine Riesenschirmling. Er gehört zur Familie der „Champignonverwandten“ und ist essbar. Er ist auch als Riesenschirmpilz bekannt und kann mit einigen giftigen Exemplaren verwechselt werden. Der Hut hat dunkle Schuppen auf weißem Grund und ist zunächst noch weiß und kugelig, bevor er sich öffnet. Er hat einen Durchmesser von 12 bis 44 cm. Der Stiel ist weiß bis cremefarbig und 15 – 40 cm lang. Der Durchmesser bewegt sich zwischen 1 und 2,5 cm. Die Lamellen sind weiß und später cremefarben. Der Pilz bildet Hexenringe in verschiedenen Durchmessern.

Rasenpilz Gemeiner Riesenschirmling
Rasenpilz Gemeiner Riesenschirmling

Schleimpilze

Die häufig bei feuchtwarmer Witterung auftretenden Schleimpilze sind in verschiedenen Farbvarianten zu finden. Sie schaden dem Rasen nicht und brauchen deshalb nicht bekämpft zu werden. Sollte es aber doch nötig sein, kann man ihm mit Wasser bekämpfen, dem Salz und Essig zugesetzt wurde.

Wiesenchampignon

Der Wiesenchampignon kann ebenfalls als Rasenpilz auftreten. Er ist essbar und wird auch Feld-Egerling oder Wiesenegerling genannt. Er hat einen 5-10 cm großen Hut, der weiß bis grau, halbkugelig oder konvex gewölbt ist. Der Stiel erreicht eine Länge von 4-7 cm und ist weiß. Die Lamellen sind fleischrosa, später braun. Die Champignons bilden Hexenringe mit unterschiedlichen Durchmessern oder Gruppen.

Strohblasser Ritterling

Dieser ungenießbare Pilz ist auch als Sauerboden-Weiß-Ritterling bekannt oder Entferntblättriger Stink-Ritterling. Ähnlich sehen ihm der Gerippte Gas-Ritterling oder der Unverschämte Ritterling, die beide häufig unter Birken zu finden sind.

Der Hut des Strohblassen Ritterlings ist weiß, später etwas mehr ins ocker gehende, mäßig fleischig und zunächst gewölbt, später flach. Er kann 4-7 cm Durchmesser erreichen. Der Stiel ist weißlich und 5-10 cm lang. Der Durchmesser beträgt 1-15 cm. Seine weißen Lamellen sind am Stiel angewachsen. Das Schadbild sind Hexenringe mit unterschiedlichen Durchmessern.

Der Riesenrötling

Dieser giftige Pilz gehört zu den sogenannten Rötlingsverwandten. Er ist mit dem Mairitterling verwechselbar, der essbar ist. Sein Hut ist elfenbeinfarben bis lilagrau, im Alter hat er einen gewellten Hut, der zuerst kugelig und dann schwach gewölbt geformt ist. Er hat einen Durchmesser von bis zu 20 cm. Sein Stiel ist weiß, 4-16 cm lang, und hat einen Durchmesser von bis zu 0,6 cm. Die Lamellen sind weißlich, später gelblich und dann fleischrosa. Das Schadbild, welches dieser Pilz bildet, sind Hexenringe in unterschiedlicher Ausprägung.

Der Maipilz

Der Pilz aus der Familie der Raslingsverwandten wird auch Georgsritterling genannt oder Mairitterling. Er ist essbar. Sehr stark zu verwechseln ist er mit dem Ziegelroten Risspilz, der stark giftig ist und dem Riesen-Rötling, der ebenfalls zu den Giftpilzen zählt. Er hat einen 3-10 cm großen Hut, der weiß bis cremig ist und zuerst halbkugelig, dann ausgebreitet und unregelmäßig verbogen aussieht. Sein Stiel ist weiß und kann bis zu 10 cm lang werden. Der Durchmesser beträgt häufig um die 4 cm. Die Lamellen sind weiß. Dieser Pilz bildet Hexenringe unterschiedlicher Größe.

Der Nelkenschwingling

Er gehört der Familie der Schwindlingsverwandten an. Genannt wird er auch Feld-Schwingling oder Rasen-Schwingling, und ist essbar. Eine gewisse Verwechslungsgefahr besteht mit dem Karbol-Champignon, der giftig ist, und vor allem auch mit dem Frühlingsknollenblätterpilz, der tödlich giftig ist.

Sein Hut ist ledergelb bis bräunlich, fleischig, erst gewölbt und später flach. Sein Durchmesser beträgt 2-6 cm. Der Stiel hat einen lederfarbenen Grund und weiße Flocken, wird bis zu 7 cm lang und hat einen Durchmesser bis zu knapp einem Zentimeter. Die Lamellen sind deutlich blasser als der Hut. Er kann in Reihen auftreten, aber auch in Hexenringen, wobei das umgebende Gras besonders saftig-grün aussieht.

Riesenbovist

Seine wissenschaftliche Bezeichnung lautet: Calvatia gigantea oder auch Langermannia gigantea bzw. Lycoperdon gigantea. Er gehört zur Familie der Champignonverwandten und ist ungenießbar, für Säugetiere giftig. Im jungen Zustand kann er mit dem giftigen Wulstling verwechselt werden, auch mit dem Hasenstäubling und dem Beutelstäubling. Der Hut ist weißlich, im Alter rot– bis dunkelbraun. Sein Durchmesser erreicht 10 bis 50 cm. Er hat keinen Stiel und kann in Hexenringen auftreten, die teilweise bis zu 10 Meter Durchmesser aufweisen.

Die Probleme

Hast du Rasenpilze, zeigt dies ein Problem an: denn nicht die Pilze an sich sind problematisch, wenn auch ungewollt und unschön, sondern sie zeigen, dass es dem Rasen nicht gut geht. Dagegen solltest du schnellstens etwas unternehmen, wobei einige Möglichkeiten in diesem Artikel aufgezeigt sind.

Die Ursachen

Die Ursache für Pilzbefall ist meist Staunässe. Diese tritt natürlich besonders in langen Regenphasen auf, weil der Boden dann die Menge der Nässe nicht aufnehmen kann. Dann bereiten sich die Sporen aus und bilden immer neue Pilznester. Deshalb sollte man möglichst vorbeugen oder beim ersten Zeigen der Pilze sofort handeln.

Rasenpilse vorbeugen

Schauen wir uns also genauer an, wie es zu dem Pilzbefall kommen kann. Zum einen muss man wissen, dass sich die Pilze nur unter bestimmten Bedingungen ausbreiten können. Andererseits können sie das Zeichen eines Mangels im Rasen sein.

Viele Gärtner trauen ihren Augen kaum, wenn die Pilze völlig kreisrund im Garten spießen. Das sind die sogenannten Hexenringe, die aus einem unterirdischen Geflecht hervorkommen.

Wie die Speisepilze im Wald auch, mögen es die Pilze im Rasen feucht und warm, weshalb der Pilzbefall im Rasen auch oft im Spätsommer auftritt. Nach kräftigem Regen und im Schatten von Bäumen fühlen sie sich besonders wohl. Wie sie in den Rasen kommen, hat unterschiedliche Ursachen. Die Sporen der Pilze können mit Kompost ausgebracht werden, oder mit abgestorbenem Holz beispielsweise.

Wird das Gras wieder trocken, verschwinden meist auch die Pilze. Wenn du aber darauf achten willst, dass die Pilze gleich nach ihrem Erscheinen wieder verschwunden sind, kannst du sie einzeln abzupfen. Dabei musst du sehr vorsichtig vorgehen, damit sich die Sporen nicht verbreiten. Also musst du Pilze möglichst knapp über der Erde „ernten“. Wenn du sie großzügig ausstichst, ist der Effekt größer, du hast dann allerdings Löcher im Rasen. Die Pilze dürfen nicht in den Kompost wandern, sondern in den Müll.

Braune Flecken im Rasen sind ebenfalls häufig ein Zeichen von Pilzen, auch wenn diese gar nicht als solche sichtbar sind. Der sogenannte Stresspilz ist hierfür ein gutes Beispiel. Er kommt durch hohe Temperaturen zum Vorschein oder Kaliummangel oder einen zu hohen pH-Wert.

Abhilfe schaffen kann eine Verbesserung der Bodenqualität. Durch eine Bodenanalyse lässt sich feststellen, was dem Boden fehlt oder wovon er zu viel besitzt. Angestrebt werden sollte ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Entsprechende Düngergaben können dem speziellen Problem dann zu Leibe rücken.

Ein kräftiger Rasen, der gesund ist, ist weniger anfällig für Pilze und daher das beste Mittel gegen die unliebsamen Besucher. Wenn du deinen Rasen immer pflegst und dafür sorgst, dass er den richtigen Dünger bekommt, solltest du schon bald kein Problem mehr mit den Pilzen haben.

Rasenpilze loswerden

Gegen schwere Böden

Damit das Wasser durch den schweren Boden abfließen kann, muss die Dichte des Bodens verringert werden. Einige geeignete Maßnahmen sind:

  • Sand einarbeiten (geht besonders gut nach dem Vertikutieren)
  • Kies einharken
  • Auch reifen Kompost im Frühjahr aufzubringen, kann helfen. Dafür eignet sich auch Wurmhumus aus der Wurmkiste.

Rasenverfilzungen entfernen

Um ein Verfilzen des Rasens zu vermeiden oder wieder in Ordnung zu bringen, eignet sich das Vertikutieren. Dadurch werden abgestorbene Pflanzenteile herausgezogen. Zudem kann das Wasser dann schneller versickern.

  • Mit einer Grabgabel können das ganze Jahr über zwischen dem Vertikutieren im Frühling und im Herbst Löcher in den Rasen gestochen werden.
  • Auch Nagelschuhe sind geeignet, um den Rasen genügend zu belüften.

Bodenproben entnehmen – eventuell Kalk streuen

Helfen alle diese Maßnahmen nicht, solltest du Bodenproben entnehmen. Mit diesen lässt sich feststellen, ob der pH-Wert gut ist. Denn auch ein saurer Boden kann die Ursache für die Pilze sein.

  • An mehreren Stellen des Rasens Proben entnehmen
  • Mit Teststreifen pH-Wert bestimmen
  • Oder Bodenproben an ein Labor schicken
  • Liegt der Wert unter 7, kann mit Kalkstreuen gegengesteuert werden (Kalk ist zu diesem Zweck im Gartenmarkt erhältlich, und wird mitunter als Kombiprodukt mit Rasendünger angeboten.)

Nährstoffmangel im Boden beseitigen

Häufig sind Pilze im Gras das Zeichen für Nährstoffmangel. Deshalb kann man durch Nährstoffzugaben gegensteuern.

  • Pilze entfernen
  • Rasen durchlüften
  • Dünger aufbringen (kann auch Kompost sein)

Chemisch bekämpfen

Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, mit Fungiziden zu arbeiten. Dabei verschwinden die Pilze innerhalb kürzester Zeit.

  • Fungizide einarbeiten
  • Bekämpfen aber nur die Symptome, weshalb die Pilze wiederkommen
  • Schwächt den Boden

Tipp: Aufgrund der genannten Folgen sollte man es zunächst mit den genannten Hausmitteln und dann erst mit Chemie versuchen.

Gerade in Regen-Phasen verbreiten sich die Pilze im Garten
Gerade in Regen-Phasen verbreiten sich die Pilze im Garten.

FAQ

Sind Pilze auf dem Rasen giftig?

Üblicherweise handelt es sich bei den Rasenpilzen nicht um Giftpilze, aber solche, die ungenießbar sind, und von denen daher sowohl Kinder als auch Haustiere freiwillig Abstand nehmen. Der Genuss kann zwar Übelkeit hervorrufen, wenn ein Kleinkind zu viel davon zu sich nimmt, aber mehr passiert nicht, da es sich nicht um giftige Substanzen handelt.

Sind manche Rasenpilze essbar?

Die „richtigen“ Rasenpilze sind nicht essbar, sondern ungenießbar. Aber es gibt ein paar Sorten, die weitestgehend unter die Rasenpilze fallen, und dennoch essbar sind. Beispiele hierfür sind der Bovist oder der Butterpilz. Sie sind jedoch keine wirklichen Rasenpilze, sondern wachsen mitunter im Garten. Dies hat meist als Ursache übertragene Sporen, etwa, weil eine Pflanze aus dem Waldboden entnommen und gepflanzt wurde, die dann Sporen des Pilzes mitbringt.

Wieso Pilze im Rasen?

Wenn Pilze im Rasen wachsen, muss die Ursache gefunden werden, um sie dauerhaft zu beseitigen. Im Prinzip kannst du davon ausgehen, dass dem Rasen etwas fehlt, wenn Pilze gedeihen (siehe nächster Abschnitt). Aber egal, welche Ursache dafür gefunden wird – fast immer kommt diese in Zusammenhang mit Staunässe vor, die immer eine gute Grundlage für Pilzwachstum ist.

Was fehlt dem Rasen, wenn Pilze wachsen?

Gründe für das Pilzwachstum im Garten sind vor allem Staunässe durch nicht abfließendes Wasser. Dafür wiederum gibt es zwei Ursachen:

  • Zu schwere Böden, die besonders dicht sind
  • Verfilzte Gräser, die eine undurchdringliche Sperre für das Wasser bilden

Doch es gibt ein paar unkomplizierte Möglichkeiten, sich dagegen zu wappnen bzw. etwas dagegen zu unternehmen.

Welche Hausmittel helfen gegen Rasenpilze?

Einige der o.g. Tipps kommen ohne chemische Keulen aus. Deshalb sind sie vorzuziehen. Erst wenn der Befall so groß ist, dass keiner davon hilft, solltest du zur Chemie greifen.

Fazit

  1. Rasenpilze sind ein Zeichen, dass der Rasen Probleme hat
  2. Sind in der Regel ungiftig aber ungenießbar
  3. Vermehren sich durch Sporen – sind eventuell sogar so in den Garten gelangt (mit Walderde)
  4. Sind mit diversen Hausmitteln zu vertreiben
  5. Ursache lässt sich nur durch Behandlung des Grases bekämpfen
  6. Vertikutieren ist eine gute Maßnahme, um dem Boden eine Durchlüftung zu ermöglichen, die gegen Staunässe hilft, die wiederum die Grundlage des Pilzbefalls ist.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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