Rhododendronzikaden Graphocephala fennahi

Rhododendronzikaden

Rhododendren sind blühende Büsche, die sich in heimischen Gärten, aber vor allem auch in öffentlichen Grünanlagen und Parks seit langer Zeit großer Beliebtheit erfreuen.

Allerdings sind auch diese althergebrachten, wunderschönen Gehölze nicht vor Ungeziefer und Krankheiten gefeit. Die Rhododendronzikade ist ein Insekt, welches ursprünglich aus Nordamerika kommt, und seit den 70er Jahren auch in Deutschland die Pflanzen befällt.

Wir wollen in diesem Artikel darauf eingehen, was das Insekt anrichtet und wie man es wirkungsvoll bekämpfen kann. Denn der Pilz, der durch das Tier übertragen wird, lässt die Rhododendren absterben, was besonders bedauerlich ist, da die Gehölze nur langsam wachsen und große Büsche häufig Jahrzehnte alt sind.

  • Das gibt es über die Tiere zu sagen
  • So erkennt man den Befall
  • Das passiert bei einem Befall durch die Zikade
  • So können sie bekämpft werden

Das sind die Rhododendronzikaden

Die Insekten mit der farbenfrohen Körperzeichnung sind Grün mit Orange und violetten Teilen, sowie gelben Körperpartien. Sie stammen aus Nordamerika, von wo sie in den 30er Jahren zusammen mit Rhododendronpflanzen nach Großbritannien eingeschleppt wurden. Schließlich breiteten sie sich in Europa aus und wurden Ende der 70er erstmals auch in Deutschland nachgewiesen. Die Insekten sind deshalb so gefährlich, weil sie einen Pilz übertragen, der die Rhododendron-Knospen absterben lässt.

Tipp: Wer die Zikaden in seinem Garten entdeckt, sollte sie sofort absammeln und im Müll entsorgen.

So erkennt man den Befall

Erkennen kann man den Befall dadurch, dass sich die Knospen des Busches schwarz verfärben. Zunächst könnte man denken, dass es sich dabei um Erfrierungen handelt. Aber tatsächlich ist es ein Pilz, der die Knospen absterben lässt, und durch die Zikade übertragen wird.

Wer den Befall bemerkt, bevor die Spitzen der Büsche schwarz werden, hat vielleicht Glück: er kann den Schädling absammeln, bevor er sein Werk vollendet hat. Am meisten zu finden ist das Insekt auf der Blattunterseite.

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Das Weibchen legt dort ein Ei pro Blütenknospe ab und infiziert sie dabei mit dem Knospen-Bräune-Pilz. Die Larven schlüpfen dann im April und sammeln sich auf der Unterseite der Blätter. Im Sommer sind sie ausgewachsen, dabei lassen sie ihre weißlichen Hüllen zurück.

Wenn der Pilz den Busch bereits geschädigt hat, sieht man dies daran, dass die Knospen sich schwarz verfärben. Eigentlich schädigen die Zikaden den Busch nur gering – die Zikaden ernähren sich vom Blättersaft, wobei die Blätter dadurch hellgrüne Flecken bekommen. Eventuell kräuseln sie sich leicht.

Das weitaus größere Problem ist die oben beschriebene Eierablage im September. Denn dabei schneiden die Tiere kleine Ritzen in die Knospen, um dort ein Ei abzulegen. Durch diese Wunden in der Knospe nistet sich der Erreger ein und führt zur Knospenbräune. In der Folge bekommt die Knospe kleine Stacheln, die die Fruchtkörper des Pilzes Pycnostysanus azaleae sind.

Hinweis: Wer bereits im Spätsommer die Unterseite eines Busches genauer untersucht, kann vielleicht die Eierablage noch verhindern.

Vorbeugen gegen den Zikadenbefall

Damit es gar nicht erst zum Problem kommt, kannst du versuchen, die Zikaden vorbeugend zu vertreiben. Dazu gehört die Kontrolle im Frühsommer. Eine weitere Maßnahme sind die sogenannten Gelbtafeln, die man in die Rhododendren hängt. Der klebrige Film der Oberseite kann von Juni bis September dafür sorgen, dass die Schädlinge daran haften bleiben. Damit kann man zwar den Befall nicht stoppen, aber feststellen, ob es Zikaden am Busch gibt.

Damit sich der Pilz nicht weiter ausbreiten kann, sollte man erste braune Knospen ausbrechen und entsorgen. Dies darf aber keinesfalls auf dem Kompost geschehen, da sich sonst die Ausbreitung beschleunigt. Unbedingt in den Hausmüll geben!

Da sich gesunde Pflanzen besser gegen Schädlinge wehren können, solltest du stets darauf achten, dass es deinem Rhododendron gut geht. Er sollte einen Platz im Halbschatten haben und der Boden einen pH-Wert von 4,5 bis 5,5 aufweisen.

Tipp: Besonders im Frühsommer solltest du gut darauf achten, ob du einen Zikadenbefall feststellst.

So lässt sich die Rhododendronzikade bekämpfen

Eine richtige Bekämpfung mit Fungiziden, wie man das von anderen Pilzen kennt, ist leider kaum möglich. Daher bleibt nur, die Zikade direkt mit geeigneten Mitteln zu bekämpfen. Die erwachsenen Insekten gelten als sehr widerstandsfähig gegen jegliche Art von Insektiziden, weshalb man schon gegen die Larven vorgehen sollte. Schon im späten Frühling kann man auf dem Busch die Larven erkennen bzw. die abgestreiften Hüllen.

An biologischen Mitteln gibt es beispielsweise „Schädlingsfrei Neem“, oder an chemischen Mitteln das „Schädlingsfrei Provado“. Da die Schädlinge sehr beweglich sind, und beim Auftreffen der Mittel schnell das Weite suchen, sollte man diese in den frühen Morgenstunden anwenden, wenn die Schädlinge noch von der Kälte der Nacht relativ starr sind.

Dabei sollten die Blattunterseiten der Pflanzen gründlich mit der Spritzlösung behandelt werden. Ideal ist es, wenn du die Spritzmittel mit Geschirrspülmittel anreicherst. So kann die Benetzung der Blätter besser haften.

Ein anderes Mittel gegen die Zikaden ist verdünnter Essig, der auf die Blattunterseiten gesprüht wird. Denn diesen mögen die Schädlinge nicht. Am besten kannst du das direkt nach der Blüte erledigen, denn dann kommen die Zikaden gar nicht erst dazu, im Spätsommer ihre Eier abzulegen.

Mit Zikaden befallener Rhododendron
Mit Zikaden befallener Rhododendron

Übrigens: viele betrachten die Rhododendren als eine schöne Alternative zum Buchsbaum!

Fazit

Ein Befall mit der Rhododendronzikade schadet nicht nur dem Busch, sondern lässt auch die Blüte ausfallen. Daher solltest du stets darauf achten, ob du die kleinen, grünen Tierchen an deinen blühenden Büschen entdeckst, und rechtzeitig etwas dagegen unternehmen.

Bei älteren Büschen, die nicht zu stark befallen sind, kann man davon ausgehen, dass „nur“ die Blüten bzw. Knospen absterben, aber der Busch sich von dem Angriff der Schädlinge wieder erholt. Im nächsten Jahr musst du dann ganz besonders auf den Befall achten und gleich im zeitigen Sommer etwas dagegen unternehmen. Welches Spritzmittel das Beste ist, erfährst du im Fachhandel.

FAQ

Wie erkennt man die Zikaden?

Die Rhododendronzikade sieht fast aus wie ein kleiner Grashüpfer und ist grün-gelb-orange, also recht farbenfroh. Die Larven häuten sich und lassen dabei eine weiße Hülle zurück, die man an der Blattunterseite findet.

Wie schadet die Zikade dem Rhododendron?

Die Zikade nimmt sich zwar vom Blattsaft, aber das schadet der Pflanze meist nicht nachhaltig. Viel schlimmer ist, dass die Zikade ihre Eier an den Knospen des Busches so ablegt, dass dabei ein Pilz eindringen kann, der die Knospen schwarz werden und absterben lässt.

Wie kann man die Zikade rechtzeitig erkennen?

Durch aufmerksames anschauen des Busches im Frühsommer kann man eventuell einen Zikadenbefall feststellen, und rechtzeitig etwas dagegen unternehmen. Ansonsten hilft nur das Herausbrechen der schwarzen Knospen, um einer weitere Ausbreitung des Pilzes Einhalt zu gebieten.

Wie können Rhododendronzikaden bekämpft werden?

Es gibt ein paar Hausmittel, mit denen gespritzt werden kann, wie beispielsweise verdünntem Essig. Aber auch käuflich erwerben kann man Spritzmittel, beispielsweise biologische und auch chemische, die man dann nach Packungsanleitung aufbringt. Meist ist es hilfreich, das Spritzmittel mit Geschirrspülmittel zu versetzen, um die Oberflächenspannung des Wassers herabzusetzen und damit zu erreichen, dass das Spritmittel gut an den Blättern haftet.

Letzte Aktualisierung am 23.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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