Sauerkirsche schneiden

Sauerkirsche schneiden

Sauerkirschen werden mitten im Sommer geerntet. Sie sind später dran als die Süßkirschen-Sorten. Daher haben sie auch einen anderen Zeitpunkt für den Schnitt. Doch viele Hobbygärtner sind verunsichert, wie die Sauerkirsche zu behandeln ist. Allerdings ist man mit einem üblichen Obstbaumschnitt, bei dem vor allem nach innen gerichtete Äste entfernt werden, immer auf der sicheren Seite.

Wir beschäftigen uns damit, was an der Sauerkirsche Besonderes zu beachten ist und wann der richtige Zeitpunkt für den Schnitt gekommen ist. Auch wie man den Baum schneidet, damit er im nächsten Jahr wieder reichlich trägt, wollen wir uns anschauen.

  • Wann ist der richtige Schnittzeitpunkt bei der Sauerkirsche?
  • Wie wird die Schauerkirsche geschnitten?
  • Kann man mit dem Schnitt den Ertrag beeinflussen?
  • Muss man für den Schnitt die Sorte beachten?

Die Sauerkirsche

Die Sauerkirschen sind auch unter dem Begriff Weichselkirschen bekannt. Sie sind als alte Bäume mit hohem Wuchs ebenso in unseren Gärten anzutreffen wie als Neuzüchtungen, die meist als Halb- oder Viertelstamm gekauft werden. Mitunter kann ein solcher Baum verwildern, was immer kleiner werdende Früchte zur Folge hat. Allerdings sind diese dann eine willkommene Speise für die Vögel und manche Insekten.

Imker schätzen übrigens die Weichselkirschen sehr und stellen ihre Bienenwagen gern in der Nähe entsprechender Plantagen auf.

Der Baum möchte in lockerem, leichtem, sandigen Lehmboden wachsen. Dies wird er mit einem starken Wuchs und reichlicher Ernte belohnen.

Sehr bekannte Sorten sind die Schattenmorellen, die nicht ganz so sauer sind, aber auch die Süßweichseln, zu denen die sehr aromatische Sorte der Roten Muskateller gehört. Auch Glaskirschen gehören zu den Sauerkirschen und sind in ihren verschiedenen Arten sehr verbreitet.

Hinweis: Wer einen Sauerkirschbaum neu setzt, sollte nach widerstandsfähigen Sorten suchen, die für die heute unter Obstbäumen verbreiteten Krankheiten nicht so anfällig sind.

Sauerkirschen schneiden

Der große Vorteil der Sauer- gegenüber den Süßkirschen ist, dass sie später im Jahr blühen und daher mit weniger Frostausfällen zu rechnen ist. Das ist vor allem für den gewerblichen Obstanbau von Vorteil.

Der junge Obstbaum kann nicht nur – wie üblich – im Herbst, sondern auch im Frühling gepflanzt werden. In den Baumschulen sind hierzulande ein-und zweijährige Veredelungen erhältlich. Wird ein neuer Baum gesetzt, sollte er beschnitten werden. Und zwar wird die Stammverlängerung um eine Scherenlänge angeschnitten, und der Konkurrenztrieb entfernt.

Die anderen Triebe werden ebenfalls angeschnitten. Der Winkel zwischen Ast und Stamm sollte nicht größer als 70° sein. Wer eine sogenannte Rundkrone haben möchte, muss vier Seitenäste bis zu einem kurzen Stummel abschneiden und die restlichen Seitentriebe entfernen sowie die Mitte kürzen.

Steht der Baum bereits ein Jahr nach seiner Pflanzung, werden die Konkurrenztriebe entfernt, aber die neuen Triebe nicht angeschnitten. Allerdings sollten die Triebe an der Astoberseite weggeschnitten, und die Seitentriebe nach außen abgeleitet werden.

Der ideale Schnittzeitpunkt ist im Sommer nach der Ernte. Denn die Blütenknospen fürs neue Jahr werden in dieser Zeit angelegt und können sich so auf die ausgelichtete Krone konzentrieren. Kranke Triebe werden dabei natürlich immer entfernt, und zwar bis weit ins gesunde Holz hinein.

Tipp: Wie bei anderen Obstbäumen auch gilt bei der Sauerkirsche, dass die Krone licht und eher sparsam aussehen soll, wenn der Schnitt vorüber ist.

So werden die unterschiedlichen Sorten geschnitten

Da die unterschiedlichen Sorten der Sauerkirschen verschiedenen Wuchs aufweisen, gibt es unterschiedliche Tipps zum Schnitt des Baumes:

Prinzipiell muss die Krone am Ende licht sein und luftig. Dazu kann es erforderlich werden, starke, gesunde Äste auszulichten. Dabei schneidet man bis zu einem jungen Trieb zurück, um dessen Austrieb gezielt zu fördern.

Sorten wie die Schattenmorelle haben vorwiegend einjähriges Holz. Sie neigen zur Verkahlung der Äste und einem hängenden Wuchs. Ein Teil dieser überhängenden Zweige muss entfernt werden. Dabei schneidet man bis zu einem neuen Trieb zurück. Dieser soll stark und kräftig werden, weshalb er nicht angeschnitten wird.

Als Faustregel gilt hier: Drei Viertel der langen Fruchttriebe schneidet man gleich nach der Ernte auf ein Viertel der ursprünglichen Länge zurück.

Einen eher aufrechten Wuchs haben beispielsweise die Sorten Favorit oder Koröser Weichsel. Diese verzweigen sich auch im alten Holz gut. Außerdem verkahlen sie wenig. Deshalb werden hier nur die nach innen wachsenden und kranken oder schwachen Triebe entfernt.

Tipp: Wer schlecht zur Ernte an die Sauerkirschen herankommt, kann gleich zur Ernte die langen Triebe entfernen, und so bequem von den abgeschnittenen Ästen ernten.

Fazit

Die Sauerkirsche ist anderes zu behandeln als die Süßkirschen und weitere Obstbäume. Denn der Schnitt erfolgt gleich im Sommer nach der Ernte. Wie man den Baum richtig schneidet, hängt von der Sorte bzw. dem Typ ab. Aber auch wer nicht weiß, welchen Baum er zu stehen hat, kann seine Sauerkirsche richtig schneiden. Denn als Faustregel gilt: am Ende muss die Krone entsprechend luftig sein und darf keine nach innen gerichteten oder kranken Triebe aufweisen.

Ob man eine Rundkrone heranzieht oder den Baum eher schmal hält, ist eine Sache der Vorliebe. Aber prinzipiell werden die langen Fruchttriebe eingekürzt, um eine gute Ernte zu fördern und die zu starke Verzweigung zu verhindern, die zu einer Verwilderung führen würde.

Ein Mann schneidet einen Sauerkirschbaum
Sauerkirsche schneiden? Egal ob mit einer Amboss-Gartenschere oder mit einer Bypass-Gartenscheregut geschliffen muss die sein!

FAQ

Was unterscheidet die Süß- von den Sauerkirschen?

Es handelt sich um eine eigene Obstform, die auch später blüht und reift. Dabei werden unter den Sauerkirschen Schattenmorellen-und Süßweichsel-Typen unterschieden, die auch unterschiedlich beim Schnitt behandelt werden. Allerdings gibt es auch Zwischenformen. Allen Sauerkirschen ist jedoch gemein, dass sie gleich während oder nach der Ernte geschnitten werden sollen, und nicht erst, wie andere Obstbäume, im darauffolgenden Winter.

Wie wird die Sauerkirsche geschnitten?

Auch bei der Sauerkirsche soll die Krone am Ende gut ausgelichtet sein. Dafür werden nach innen wachsende und natürlich kranke Triebe wie immer herausgenommen. Bei den Schattenmorrellen-Sorten werden die langen Fruchttriebe abgeschnitten und zwar bis auf ein Viertel ihrer ursprünglichen Länge. Beim Süßweichsel-Typ wird nur schwach ausgelichtet: hier wird das Fruchtholz verjüngt, das älter als drei Jahre ist.

Wann wird die Sauerkirsche geschnitten?

Anders als bei anderen Obstgehölzen wird die Sauerkirsche im Sommer direkt nach der Ernte geschnitten. Da die Knospen im Vorjahr angelegt werden, wird die Krone gleich nach den letzten Kirschen einem Erhaltungsschnitt unterzogen. So wird die Knospenbildung gefördert. Beim Typ Weichselkirsche sollte der Schnitt aller zwei bis drei Jahre erfolgen.

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