Schwarzkohl mit großen Blättern in einem Garten

Schwarzkohl: Anbau, Pflege und Ernte einer besonderen Kohlsorte

Schwarzkohl war früher ein sehr beliebtes Wintergemüse. Dann wurde es von anderen Kohlsorten verdrängt und geriet ein Stück weit in Vergessenheit. Mittlerweile findet der gesunde und wohlschmeckende Schwarzkohl wieder mehr Beachtung und das aus gutem Grund. Der pflegeleichte Kohl lässt sich leicht anbauen, schmeckt und gut und avanciert aufgrund seiner Nährstoffe derzeit sogar als Superfood. Es lohnt sich also durchaus für dich, wenn du Schwarzkohl in deinem Garten anpflanzt. Wie das funktioniert und alles weitere über diese leckere Kohlart erfährst du im folgenden Beitrag.

Was ist Schwarzkohl?

Schwarzkohl wird oft auch als Palmkohl bezeichnet. Häufig wird der Grünkohl aufgrund seiner engen Verwandtschaft zum Schwarzkohl ebenfalls in einem Atemzug genannt, da beide zur Familie der Kreuzblütler gehören. Allerdings ist Schwarzkohl älter und schmeckt milder als der Grünkohl. Schwarzkohl ist ein beliebtes Gemüse, das gerne in der kalten Jahreszeit auf den Tisch kommt, da es reich an wertvollen Nährstoffen ist, darunter lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe und Eisen. In vielen Gärten wird der Schwarzkohl jedoch wegen seiner hübschen, großen Blätter auch als Zierpflanze geschätzt.

Herkunft des Schwarzkohls

Schwarzkohl und Grünkohl sind das Gleiche, behaupten viele Menschen. Allerdings ist der Schwarzkohl deutlich älter. Er ist der Vorreiter jüngerer Kohlsorten wie zum Beispiel vom Rosenkohl. Der Schwarzkohl wurde bereits zu Zeiten der Römer angebaut. Diese Kohlsorte ist auch in Italien heutzutage noch sehr beliebt. Sie wird in Norditalien überwiegend in der Toskana angebaut.

Schwarzkohl ist eine zweijährige Pflanze, die bis zu drei Meter hoch wird. Ihre erste Blüte zeigt sich erst im zweiten Jahr. Im Zeitraum von Mai bis August trägt der Kohl hellgelbe Blüten. In unseren Breitengraden kommt es jedoch leider nur selten zur Blüte. Während Grünkohl auch gut Frost verträgt, verträgt der Schwarzkohl diesen leider nicht. Dies ist auch ein Hinweis darauf, dass der Grünkohl deutlich jünger ist als der Schwarzkohl.

Die Blätter des Schwarzkohls sind Dunkelgrün. Sie können jedoch auch eine Schwarz-Grüne Farbe annehmen. Die Blätter erinnern optisch ein wenig an Palmenblätter. Aus diesem Grund wird diese Kohlsorte häufig auch als Palmkohl bezeichnet. Der Schwarzkohl ist unter verschiedenen Namen geläufig und ist aufgrund seiner Herkunft auch als Cavolo Nero, Italienischer Kohl oder Toskanischer Kohl bekannt.

Standort des Schwarzkohls

Der Schwarzkohl gedeiht am besten an einem sonnigen Standort, der jedoch vor starken Winden geschützt sein sollte. Idealerweise sollte der Boden nährstoffreich und gut durchlässig sein, damit es nicht zu Stauwasser kommt. Der pH-Wert des Bodens sollte leicht sauer bis neutral sein, etwa zwischen 6,0 und 7,0.

Der Palmkohl besitzt eine gewisse Kältetoleranz und kann auch bei kühleren Temperaturen ab 2°C gedeihen. Frost verträgt diese Kohlsorte jedoch nicht. Grundsätzlich bevorzugt der Schwarzkohl ein gemäßigtes Klima mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 15°C und 25°C.

Anbau von Schwarzkohl

Schwarzkohl ist leicht anzubauen. Wann du den Schwarzkohl aussäen solltest, ist davon abhängig, ob du den Kohl vorziehen möchtest oder ob du die Samen direkt im Freiland aussäen möchtest. Falls du dich für die zweite Variante entscheidest, solltest du bis etwa Mitte Mai warten. Dann sind die Eisheiligen vorbei und es gibt keinen Frost mehr. Schwarzkohl verträgt keinen Frost.

Wenn du den Italienischen Kohl im Frühbeet oder Gewächshaus vorziehen möchtest, kannst du natürlich schon eher damit beginnen, das Gemüse anzubauen. Am besten beginnst du bereits im März damit, die Pflanzen vorziehen. Ab einer Temperatur von 2 °C ist es dem Schwarzkohl möglich, zu keimen. Die optimale Temperatur beträgt jedoch 16 °C. Der späteste Anbauzeitpunkt ist der Juli. Dann kannst du den Schwarzkohl noch rechtzeitig vor Wintereinbruch ernten.

Lockere zunächst den Boden auf und entferne Unkraut, Steine und eventuelle andere Verunreinigungen. Reichere den Boden am besten mit Kompost an, um für die Pflanzen eine gute Nährstoffversorgung gewährleisten zu können. Sollte der Boden sehr sauer sein, füge ihm etwas Kalk hinzu. Wenn du den Schwarzkohl im Freiland aussäen möchtest, säe die Samen in einer Tiefe von etwa 1,5 cm und halte einen Abstand von etwa 50 x 50 cm zwischen jedem Samen. Die Samen bedeckst du anschließend mit Erde und drückst sie leicht an. Im Anschluss gießt du das Beet.

Falls du den Schwarzkohl vorziehst, halte ebenfalls einen ausreichend großzügigen Abstand zwischen den Pflanzen oder pflanze sie vereinzelt. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, die vorgezogenen Pflanzen etwas auszudünnen, bevor du sie ins Beet setzt. Du kannst die Pflanzen auch einzeln in Kübeln pflanzen. Dann hast du gleichzeitig eine Zier- und Gemüsepflanze.

Schwarzkohl ist auch ideal für eine Mischkultur geeignet. Du kannst ihn beispielsweise zusammen mit Mangold, Sellerie oder Spinat anpflanzen. Setze ihn jedoch niemals mit anderen Kohlsorten zusammen.

Der Schwarzkohl ist nicht nur eine vielseitige Gemüsesorte, sondern kann auch als attraktive Zierpflanze in Gärten und Beeten verwendet werden, dank seiner dunkelgrünen, strukturierten Blätter, die einen dekorativen Akzent setzen.

Pflege des Schwarzkohls

Schwarzkohl ist leicht zu pflegen. Dennoch benötigt er ein wenig Pflege, um gut wachsen zu können. Italienischer Kohl benötigt regelmäßige Bewässerung, insbesondere während trockener Perioden. Halten den Boden stets feucht, aber vermeide Staunässe. Halte deine Beete frei von Unkraut, damit es dem Schwarzkohl keine Energie und keine Nährstoffe entziehen. Wenn du den Boden regelmäßig auflockerst, wirst du weniger Unkraut haben. Außerdem wird der Boden dadurch besser belüftet und mineralisiert.

Alle paar Wochen solltest du deine Pflanzen düngen, um eine gute Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Überprüfe deine Gemüsepflanzen außerdem stets auf Schädlinge und bekämpfe diese bei Bedarf. Gegen Schädlinge wie Kohlfliegen können Pflanzenschutznetze helfen. Zur Überwinterung des Schwarzkohls decke ihn mit Vlies ab, um ihn vor Kälte zu schützen.

Krankheiten und Schädlinge

Schwarzkohl kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

  • Die Kohlhernie ist eine Pilzkrankheit, die zu Wurzelverdickungen führt und das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze beeinträchtigt.
  • Der Kohlweißling kann Larven auf den Blättern hinterlassen. Diese wachsen zu Raupen heran und fressen die Blätter. Der Falsche Mehltau zeigt sich als grauer Belag auf den Blättern und kann das Wachstum deiner Pflanzen behindern.
  • Das Kohlröschen wird durch ein Bakterium verursacht. Hierbei wachsen die Blätter nur noch unregelmäßig oder bekommen Knötchen auf den Blättern.

Darüber hinaus kann der Palmkohl von Blattläusen, Schnecken oder Kohlfliegen befallen sein. Überprüfe deine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten, damit du sie rechtzeitig mit entsprechenden Mitteln behandeln kannst. Verwende bevorzugt umweltfreundliche Schädlingsbekämpfungsmittel. In vielen Fällen reicht es auch aus, die betroffenen Pflanzenteile zu entfernen.

Ernte des Schwarzkohls

Je nach Sorte kannst du den Schwarzkohl nach etwa 2 bis 3 Monaten nach der Aussaat ernten. Man erntet immer nur die äußeren Blätter des Schwarzkohls, sobald sie groß und kräftig genug sind. Schneide die Blätter mit einer scharfen Gartenschere oder einem Messer nahe am Stielansatz ab. Achte darauf, die inneren Blätter nicht zu beschädigen. Dann kann die Pflanze weiterwachsen und du kannst den Palmkohl vom Sommer bis zu Beginn des Winters durchgehend ernten.

Falls du den gesamten Schwarzkohl auf einmal ernten möchten, warte, bis die Pflanze eine angemessene Größe erreicht hat und die inneren Blätter fest und kompakt sind. Schneide den Kohl vorsichtig am Boden ab und achte darauf, die äußeren Blätter nicht zu beschädigen, da sie sonst schneller zu faulen beginnen. Der Palmkohl hält sich für ein paar Tage im Kühlschrank. Du kannst ihn aber auch blanchieren und im Anschluss einfrieren.

Schwarzkohl lässt sich außerdem sehr gut in einer Heißluftfriteuse, im Backofen oder aber in einem Dörrgerät zu leckeren Kohl-Chips verarbeiten. Würze den Kohl dazu einfach zuvor mit etwas Öl und deinen bevorzugten Gewürzen.

Die verschiedenen Schwarzkohl-Sorten

Es gibt verschiedene Sorten von Schwarzkohl, die sich im Aussehen und Verwendungszweck unterscheiden. Hierzu zählen unter anderem die folgenden Sorten:

  • ‚Nero di Toscana‘ wird auch als Toskanischer oder Italienischer Schwarzkohl bezeichnet. Die Blätter sind dunkelgrün, schmal und gezackt und von leicht welliger Textur. Diese Sorte ist für ihren milden Geschmack bekannt. In der italienischen Küche wird dieser Kohl für Gerichte wie eine Ribollita oder eine Minestrone verwendet.
  • ‚Negro Romano‘ wird auch ‚Schwarze Römische‘ genannt. Hierbei handelt es sich um eine frostharte Kohlsorte, die überwiegend als Zierpflanze verwendet wird.
  • ‚Cavolo Nero‘, auch bekannt als ‚Schwarzer Toskanischer Kohl‘ oder ‚Palmkohl‘ hat einen leicht bitteren Geschmack und wird unter anderem gerne für Pastagerichte verwendet.
  • Bei der Sorte ‚Black Magic‘ handelt es sich um einen Hybriden, der besonders ertragreich ist. Diese Sorte ist also für dich vor allem dann geeignet, wenn du dir eine reichhaltige Ernte wünschst.
  • Wenn du es eilig hast, solltest du auf die Sorte ‚Palmizio Senza Testa‘ setzen. Diesen Schwarzkohl kannst du bereits etwa 8 Wochen nach der Aussaat ernten.

Verwendung von Schwarzkohl

Schwarzkohl kannst du für verschiedene Kohlgerichte verwenden. Er kann zum Beispiel ähnlich wie Wirsingkohl zubereitet werden. Die jungen Blätter des Palmkohls schmecken auch sehr gut roh. Du kannst sie in Salate geben oder dir einen leckeren grünen Smoothie daraus zaubern. In Portugal ist der Kohl eine Zutat für die beliebte Caldo Verde, eine Suppe.

Darüber hinaus erfreuen sich viele Menschen an der Schönheit des Schwarzkohls und setzen ihn als Zierpflanze ein, statt ihn zu essen.

ein teller Schwarzkohlsuppe
Die Schwarzkohlsuppe ist eine herzhafte und gesunde Suppe, die mit würzigem Schwarzkohl, aromatischen Gewürzen und einer köstlichen Brühe zubereitet wird.

Worauf sollte man beim Kauf von Schwarzkohl achten?

Wenn du Schwarzkohl kaufen möchtest, bleibt dir die Qual der Wahl, ob du lieber Saatgut kaufst oder aber vorgezogene Pflanzen. Saatgut hat den Vorteil, dass es günstiger ist. Allerdings hast du dann mehr Arbeit mit den Pflanzen und ein erhöhtes Risiko, dass deine Ernte vielleicht nichts wird.

Zudem solltest du dich für die richtige Sorte entscheiden. Die Sorten sehen nicht nur unterschiedlich aus, sondern werden unter Umständen auch verschieden angebaut. Darüber hinaus können Sie sich in der Erntezeit unterscheiden. Falls du dich für Jungpflanzen entscheidest, achte darauf, dass diese beim Kauf in einem guten Zustand sind und sie keine Schädlinge oder Krankheiten aufweisen.

FAQ

Im folgenden Abschnitt möchten wir dir die am häufigsten gestellten Fragen zum Schwarzkohl beantworten.

Was ist der Unterschied zwischen Schwarzkohl und Grünkohl?

Schwarzkohl hat eine dunklere Farbe und sieht fast Schwarz aus, während Grünkohl Grün ist. Grünkohl hat einen buschigeren Wuchs als Schwarzkohl, dessen Blätter an die von Palmen erinnern. Zwar haben beide Kohlsorten einen ähnlichen Geschmack, jedoch ist der Schwarzkohl milder im Geschmack als der Grünkohl.

Wie schmeckt Schwarzkohl?

Schwarzkohl schmeckt so ähnlich wie Grünkohl, jedoch ist er milder im Geschmack und weniger bitter.

Ist Schwarzkohl das gleiche wie Palmkohl?

Ja, Schwarzkohl und Palmkohl beziehen sich auf dieselbe Kohlsorte. Schwarzkohl wird oft auch als Palmkohl bezeichnet, da seine Blätter in einem palmförmigen Muster wachsen. Der Name „Palmkohl“ kommt von der äußeren Erscheinung der Pflanze, bei der die langen, schmalen Blätter an die Form von Palmblättern erinnern. Für Schwarzkohl gibt es verschiedene Begriffe. Er wir nicht nur auch als Palmkohl bezeichnet, sondern ist auch als Toskanischer Kohl oder Italienischer Kohl bekannt. Hierbei handelt es sich immer auf die gleiche Kohlsorte.

Wie gesund ist Schwarzkohl?

Schwarzkohl wird zu Recht als Superfood bezeichnet. Schließlich ist der Kohl reich an wertvollen Inhaltsstoffen und dabei mit nur 30 kcal pro 100 g sehr kalorienarm. Du kannst also viel davon essen, ohne dick zu werden. Schwarzkohl enthält B-Vitamine, Vitamin C, A und K1 und Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Eisen. Der schmackhafte Kohl enthält außerdem wichtige Aminosäuren. Durch seine ideale Nährstoffzusammensetzung ist Schwarzkohl sehr gesund.

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