Teichmuschel

Die Teichmuschel

Teichmuschel: Wer einen Gartenteich sein Eigen nennt, setzt dorthinein zumeist verschiedene Pflanzen und Tiere. Einige davon sind üblich und in fast jedem kleinen Gewässer zu finden, andere jedoch eher selten und eine Besonderheit.

Wir wollen dir heute mit diesem Artikel einen kleinen Überblick über die Teichmuschel geben, die auch unter dem Namen Weiher-Muschel oder Schwanenmuschel bekannt ist. Sie steht unter Naturschutz und lebt gern in stehenden Süßgewässern.

Die Vorteile der Haltung

Nicht jeder kommt auf die Idee, in den eigenen, kleinen Gartenteich Muscheln einzusetzen. Vielmehr bringt man diese mit dem Meer oder großen Gewässern in Verbindung. Doch gerade in einem Gartentümpel fühlt sich die Teichmuschel wohl, zumal sie Vielseitigkeit in den Teich bringt. Außerdem hat sie einen großen Vorteil: sie fungiert als lebender Filter.

Mitunter, wenn viele Muscheln im Gewässer leben, können sie sogar die Filteranlage ersetzen. Die Muscheln sorgen für klares Wasser, denn sie ernähren sich von dem, was sie im Wasser finden. Unglaubliche 40 Liter Wasser pro Stunde kann eine ausgewachsene Muschel filtern und von Schwebstoffen, Algen und Ähnlichem befreien.

Da die Teichmuschel aber das Wasser nicht filtert, um uns Menschen die Arbeit zu erleichtern, sondern weil sie sich aus dem Filterergebnis ernährt, braucht sie eine gewisse Menge Wasser um zu überleben. Bei einer ausgewachsenen Muschel sollten mindestens 120 Liter zur Verfügung stehen.

Dabei geht es nicht nur um die Wassermenge, sondern auch um dessen Inhaltsstoffe. Leben im Teich andere Tiere und sind Pflanzen eingesetzt, findet die Muschel, was sie zum Leben braucht. Nur wer einen modernen, pflanzenfreien Teich hat, muss sich um die Ernährung der Muschel kümmern.

  • die Teichmuschel lebt von Stoffen aus dem Wasser
  • genügend Wasser muss zur Verfügung stehen
  • keine Zufütterung nötig

Tipp: Wenn du Muscheln im Gartenteich halten willst, solltest du schon bei Anlegen des Teiches daran denken und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise einen Boden aus Sand und Kies.

Die Teichmuschel füttern

Hat die Muschel einen geeigneten Lebensraum um sich, also bepflanztes Wasser in natürlicher Form, braucht sie nicht extra gefüttert zu werden. Sie ernährt sich von organischen Substanzen wie Blau-und Grünalgen sowie tierischen Kleinstlebewesen.

Macht sich ein Zufüttern nötig, so kann Plankton in Wasser aufgelöst werden, oder auch Welstabletten. Wird die Teichmuschel in einem Aquarium gehalten, gibt es spezielles Futter für Muscheln, welches ins Aquariumwasser gegeben werden kann.

  • Muschel muss in natürlicher Umgebung eines Gartenteiches nicht gefüttert werden
  • im Aquarium müssen die natürlichen Lebensumstände nachgebildet werden

Tipp: wenn du Muscheln halten willst, lass dich im Fachhandel beraten, welche Stoffe und Pflanzen für den Teich geeignet sind.

Der Bodengrund

Je nachdem welche Art von Teich zu hast, kann die Muschel von selbst den richtigen Bereich für sich finden, oder braucht etwas Hilfe. Sie bevorzugt flache Randbereiche des Gewässers. Dabei sucht sie sich einen Teil aus, der nicht so stark bewachsen ist, weil sonst die benötigte Wasserzirkulation eingeschränkt ist.

Dort, wo sich die Muscheln aufhalten, sollte die Wassertiefe mindestens 10 cm betragen. Da diese Tiere die Eigenart haben sich teilweise einzugraben, sollte der Boden des Teichs zumindest teilweise aus feinem Kies und Sand bestehen.

  • Sand und Kies sind wichtig
  • Teichtiefe muss angepasst sein

Tipp: Bei der Anlage des Teiches sollte bereits bedacht werden, dass Muscheln im Wasser leben sollen.

Die Vermehrung

Teichmuscheln sind Zwitter. Die rund 600.000 Eier, die sie produzieren, werden in den Kiemen befruchtet. Teichmuscheln sind sogenannte Langzeitbrüter, bei denen die Larven in den Kiemen überwintern, und erst im Frühjahr ausgestoßen werden. Danach führen die Larven zunächst in der Haut und den Kiemen von Süßwasserfischen ein parasitäres Leben.

Um dies zu ermöglichen, haben sie als Besonderheit einen Haltefaden und einen Haken, sowie schleimige Anhaftungen, mit denen sie an vorbeischwimmenden Fischen Halt finden. Sobald sie eine „erwachsene“ Muschelform erreicht haben, lösen sie sich.

Besonders beliebte Wirte sind für die Muschellarven Karpfen und Bitterlinge, mit denen sie eine Symbiose eingehen, da sie die Fischembryos des Bitterlings aufnehmen. Eine Muschellarve, die keinen Wirt findet, verendet.

  • Teichmuscheln brauchen zur Vermehrung Fische
  • die Zwitter legen Eier und befruchten diese

Tipp: wer keine Vermehrung der Muscheln wünscht, darf keine Fische in den Teich setzen.

Das Überwintern

Der Winter ist für die Teichmuschel eine kritische Zeit. Hier bist du als Helfer gefragt, der sich rechtzeitig um die Tier kümmern sollte.

Hast du einen Teich, der so klein und flach ist, dass er im Winter komplett durchfriert, dürfen die Muscheln nicht darin überwintern. In diesem Fall setzt du die Muscheln vorsichtig in ein Aquarium um, welches idealerweise das gleiche Wasser beinhaltet wie der Teich und am Boden mit einer dicken Sandschicht bedeckt ist.

Hat der Teich einen Bereich, der mindestens 80 cm Tiefe erreicht, können die Muscheln dorthin gebracht werden. Du füllst dafür einen Eimer mit etwa 20 cm Sand und setzt die Muscheln darauf. Sie werden sich selbst eingraben, wie es ihnen beliebt. Diesen Eimer lässt man an einem Seil an die tiefste Stelle des Teiches sinken, um sie im Frühling auf die gleiche Art und Weise wieder an ihre alte Stelle zu setzen.

Eventuell wunderst du dich nun, dass die viel geringere Wassermenge im Winter zum Überleben ausreicht, wenn der Teich zu einem großen Teil zugefroren ist. Aber die Muscheln verfallen in eine Art Winterschlaf, und können daher mit wenig Wasser auskommen.

  • zum Überwintern im Teich muss dieser tief genug sein
  • Überwintern ist bei entsprechender Ausstattung im Aquarium möglich

Tipp: die Ausstattung des Aquariums zum Überwintern sollte Gartenteichwasser enthalten und Sand auf dem Boden

Bekannte Sorten

Neben vielen anderen Muschelarten sind einige zu den Teichmuscheln gerechnete Sorten sehr bekannt. Dazu zählen die Gemeine Teichmuschel, auch Entenmuschel genannt. Weitere Varianten sind die Abgeplattete Teichmuschel, die Bachmuschel oder auch die herrlich farbige Malermuschel. Diese ist meist gelblich gefärbt und kann rötliche bis bräunliche Marmorierungen aufweisen, was sie besonders attraktiv sein lässt.

  • verschiedene Arten sind für das Einsetzen im Gartenteich geeignet
  • man sollte im Zoohandel fragen, welche Muschelsorten in unseren Breiten üblich sind

Tipp: mit der Großen Teichmuschel ist die Pflege am einfachsten.

Große Teichmuschel

Die Große Teichmuschel ist die wohl bekannteste Art, die in heimischen Teichen zu finden ist. Sie hat häufig eine rötlich-bräunliche Färbung, ähnlich einer Kastanie, und ist besonders schön anzusehen. Allerdings variiert ihr Aussehen entsprechend ihrer Umgebung stark. Sie ist deshalb so beliebt, weil sie eine enorme Filterleistung vollbringt. Innerhalb kürzester Zeit kann sie trübes Wasser durch ihre Ernährung von Schwebestoffen klar werden lassen.

Sie kann eine Größe von 26 cm erreichen, wobei die häufigsten Exemplare weit kleiner sind. Der Ober-und Unterrand der Schalen verlaufen fast parallel. Das sich diese Muscheln in stehenden Gewässern aufhalten, muss die Schale nicht dem fließenden Wasser standhalten, weshalb sie recht dünn ausgeprägt ist. Deshalb sind die Schalen auch recht leicht, zumindest im Vergleich mit Flussmuscheln.

  • Große Teichmuscheln haben eine hohe Filterleistung
  • Manche Exemplare können beachtliche Größen erreichen
  • Schalen sind recht dünn und leicht

Tipp: die Große Teichmuschel ist für heimische Gartenteiche sehr zu empfehlen und kann im Zoofachhandel erworben werden.

Teichmuschel kaufen

Wer den Tieren die Fracht per Post ersparen will, sollte im Fachhandel vor Ort nach Teichmuscheln fragen, da nicht selten die Verpackungen kaputt sind und das Wasser den Muscheln unterwegs nicht mehr zur Verfügung steht.

  • Kauf ist online oder im Zoofachhandel möglich
  • Der Kauf vor Ort ist vorzuziehen

Tipp: Im gut sortierten Zoofachhandel ist auch eine Beratung des Teichs entsprechend bezüglich Art und Menge möglich.

Welches Alter erreicht die Teichmuschel?

Teichmuscheln können ein recht hohes Alter erreichen – sie werden bis zu 15 Jahren alt, wenn sie gute Bedingungen haben. Die Geschlechtsreife tritt etwa nach 2 bis 5 Jahren ein.

Ist die Teichmuschel gefährlich für Fische?

Die Muscheln brauchen, sollen sie sich vermehren, Fische als Wirt, da sie als Larven parasitär leben. Außerdem gehen die Muscheln mit den Bitterlingen eine Symbiose ein. So gesehen sollten also Fische und Muscheln gern im Teich nebeneinander leben. Allerdings gibt es darüber sehr geteilte Meinungen. Setzt man Muscheln mit Kois in einen Teich, erweitern die Muscheln meist den Speiseplan der Fische.

Tipp: Sollen sich die Muscheln nicht vermehren, sollten keine Fische im Teich leben.

Wann sollte man Teichmuscheln einsetzen?

Der ideale Zeitpunkt für eine Teichmuschel ist das Frühjahr oder der zeitige Sommer. Dann haben die Tiere Zeit, sich an die neue Umgebung und das entsprechende Wasser zu gewöhnen, bis sie zum ersten Mal überwintern.

Tipp: das späte Frühjahr, nach sicherem Ende der Frostperiode, ist die ideal Zeit.

Wann ist eine Teichmuschel tot?

Die Muscheln haben im heimischen Teich eigentlich nicht mit todbringenden Krankheiten und Parasiten zu rechnen. Dennoch kann es zu einer Unterversorgung kommen. Diese hat zumeist den Grund, dass zu viele Muscheln im Teich leben und sich deshalb nicht alle ausreichend ernähren können. Eine gezielte Beobachtung des Wassers kann hier Abhilfe schaffen. Notfalls sollte man einen Teil der Muscheln in ein anderes Gewässer umsetzen oder verschenken.

Dass eine Muschel tot ist, erkennt man daran, dass sich die Schalen weit öffnen. Die Muschel öffnet freiwillig die beiden Hälften nur zu einem kleinen Stückchen.

  • Unterversorgung ist meist die Folge zu vieler Muscheln im Teich
  • Die Menge der Muscheln sollte der Wassermenge angepasst sein
  • tote Muscheln müssen möglichst sofort aus dem Wasser entnommen werden

Tipp: im Frühjahr solltest du gleich nachschauen, ob die Tiere noch leben, um sie eventuell umgehend entsorgen zu können.

Eingegrabene Teichmuschel
Eingegrabene Teichmuschel

Warum graben sich Teichmuscheln ein?

Die Teichmuscheln graben sich im sandigen Boden ein, weshalb ihnen dieser auch unbedingt zur Verfügung stehen sollte. Dabei buddeln sie sich in der Regel etwa zur Hälfe des Körpers ein, sodass gerade noch die Kiemen zum Atmen herausschauen. Eine Sand- oder Schlammschicht ist für die Tiere überlebenswichtig.

Tipp: Ggf. kannst du eine Mischung aus Sand und feinem Kies in den Teich geben, der dann nach unten sinkt, oder dies zumindest auf einen Teil des Gewässers beschränken, in dem dann die Muschel eingesetzt werden.

Was kosten Teichmuscheln?

Wer für den Gartenteich solche Muscheln haben möchte, kann sie im entsprechenden Fachhandel oder auch über das Internet erwerben. Die Kosten belaufen sich auf ca. 3 Euro das Stück, wobei es meist auch Mehrfachpackungen gibt, bei denen die Kosten pro Stück dann entsprechend sinken.

Wie viele Teichmuschel sollte man einsetzen?

Wie viele solcher Teichmuscheln für den Teich gut sind, ist natürlich zu aller erst eine Frage der Größe des Gewässers. Doch auch die anderen Tiere und die Menge der Pflanzen spielt eine Rolle. Beim Einsetzen solltest du beachten, dass die Muscheln in einem Abstand von ca. 30 cm auf den Sand gesetzt werden sollen. Die Meinungen darüber, wie viele Muscheln pro 1.000 Liter Wasser in Ordnung sind, gehen weit auseinander. Hier solltest du dich am besten im Fachgeschäft beraten lassen.

Fazit

  1. Teichmuscheln sind ideale Wasserfilter
  2. Größe des Teiches und Ausstattung sollte der Muschelhaltung angepasst sein
  3. Fische im gleichen Teich können zu Fressfeinden werden, sind aber für die Fortpflanzung unabdingbar, da die Zwitter für ihre Larven einen Wirt benötigen
  4. Zu viele Teichmuscheln bzw. zu wenig Wasser bedingen ein Sterben der Muscheln wegen Nahrungsmangel

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