Wildrosen

Wildrosen

Für viele Hobbygärtner sind Rosen das Nonplusultra und nicht mehr aus ihrem Garten wegzudenken. Ihre Attraktivität und die enorme Farb- und Formvielfalt machen sie zum absoluten Highlight auf dem eigenen Grundstück. Die pflegeleichten Wildrosen üben einen ganz besonderen Reiz aus, denn sie betören nicht nur im Sommer mit ihren attraktiven Blüten, sondern können auch im Herbst und Winter faszinieren.

Während der Blütezeit verströmen diese Rosen einen betörenden Duft, und in der kalten Jahreszeit verschönern sie mit ihren Hagebutten den Garten. Im Gegensatz zu den gezüchteten Rosenarten sind sie ausgesprochen widerstandsfähig und robust, somit sind sie auch weniger anfällig für einen Befall mit Schädlingen oder Pilzinfektionen. Sie sind recht anspruchslos, was ihren Standort angeht, auch ein raues Klima, Schatten, Wind oder ein magerer Boden stellen kein Problem für sie dar.

Was sind Wildrosen?

Wildrosen sind in allen Ländern der Nordhalbkugel beheimatet. Das ist der Grund, warum man zwischen europäischen, nordamerikanischen und asiatischen Sorten unterscheidet. Normalerweise sind die Blüten der Wildrosen einfach und mit fünf Blättern ausgestattet. Man findet jedoch auch Wildrosen mit großen, gefüllten Blüten. Alle Wildrosen haben Stacheln und unpaarig gefiederte Blätter. Dennoch gibt es diese Rosensorte in vielen verschiedenen Varianten, wobei diese auch ganz eigene Merkmale haben. Die Rosenarten, die sich von alleine in der Natur entwickelt haben, also nicht von Menschen gezüchtet wurden, bezeichnet man als Wildrosen.

In der Regel handelt es sich bei Wildrosen um Sträucher mit aufrechtem, straffem Wuchs. Sie können ganz unterschiedliche Höhen erreichen, von 15 cm hohen Zwergrosen bis hin zu Kletterrosen, die bis zu 30 Meter empor wachsen können, ist alles vertreten. Wildrosen bieten ein besonders großes Farbspektrum und unterschiedliche Wuchsformen, so dass für jeden Standort etwas passendes zu finden ist.

Neben den klassischen Wildrosen gibt es auch so genannte Wildrosen-Hybriden. Sie sind ebenfalls sehr robust und pflegeleicht, wurden aber durch Zucht schon so verändert, dass sie intensiver duften, stärker gefüllte Blüten haben und auch öfter im Jahr blühen.

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich heimische Wildrosen-Arten wie

  • die Bibernellrose,
  • die Apfelrose,
  • die Filzrose,
  • die Essigrose,
  • die Zimtrose,
  • die Weinrose,
  • die Rotblättrige Rose und
  • die Ackerrose.

Wildrosen pflanzen

Wildrosen sind sehr genügsame Pflanzen, sie sollten lediglich an einen möglichst sonnigen Platz gepflanzt werden. Die Sonneneinstrahlung regt ihre Blühfreudigkeit an, lässt sie schön dicht wachsen und ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pflanzen unabdingbar. Es gibt übrigens auch Sorten, die man problemlos im Halbschatten platzieren kann. Ansonsten gibt es keine besonderen Bedingungen, die man beim Pflanzen beachten müsste.

Grundsätzlich ist jeder Untergrund geeignet, ganz egal, ob es sich um Lehm-, Sand- oder Tonboden handelt. Ideal wäre jedoch ein lockerer und durchlässiger Boden mit vielen Nährstoffen. Nährstoffe kann man dem Untergrund auch durch das Untermischen von Stallmist oder Kompost zuführen. Ist der Boden sehr fest, kann er mit Sand aufgelockert werden, denn Staunässe bekommt Rosen gar nicht.

Da Wildrosen-Sträucher eine Breite und Höhe von bis zu drei Meter erreichen können, benötigen sie ausreichend Platz. Soll eine Hecke aus Wildrosen gepflanzt werden, dann müssen die einzelnen Pflanzen einen Abstand von einem bis zwei Meter haben. Der Standort muss nicht besonders geschützt sein, denn obwohl die Sträucher eher filigran anmuten, so halten sie Wind und Frost doch sehr gut stand.

Idealer Zeitpunkt für das Pflanzen von Wildrosen ist der Herbst. In dieser Jahrezeit gibt es im Handel eine besonders große Auswahl an jungen, wurzelnackten Wildrosen. Werden ist umgehen eingesetzt, können die Rosen bis zum Winter gut anwurzeln und im kommenden Frühling die ersten Triebe hervorbringen.

Vor dem Einpflanzen sollte der Untergrund schön tief aufgelockert werden. Bei dieser Gelegenheit kann man den Boden auch mit Sand oder feinem Kies verbessern, falls dies notwendig sein sollte. Auch das Unterheben von reifem Kompost kann nach dem Ausheben der Pflanzlöcher erfolgen. Diese sollten zweimal so groß wie der Wurzelballen der Wildrose sein. Nach dem Einsetzen und Wiederauffüllen des Loches wird die Pflanze noch gut angegossen.

Wildrosen: Essigrose (Rosa gallica)
Wildrosen: Essigrose (Rosa gallica)

Wildrosen pflegen

Wildrosen haben einen großenVorteil, denn die Pflegemaßnahmen halten sich echt in Grenzen. Nur junge Pflanzen müssen in den ersten Monaten nach dem Ausbringen regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Auch wenn es längere Zeit nicht regnet, sollte man sie etwa wässern. Das ist auch wichtig, wenn man sich im Herbst an den Hagebutten erfreuen möchte. Staunässe ist nicht verträglich, so dass man auf eine gute Drainage wert legen sollte. Das regelmäßige Mulchen ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Auf eine Düngung kann man bei Wildrosen ebenfalls gut verzichten, sie holen sich in der Regel alle benötigten Nährstoffe aus dem Erdreich. Dennoch kann man die Blühfreudigkeit fördern, indem man ab und an eine Düngung vornimmt. Allerdings dürfen Wildrosen nicht zu viel Stickstoff bekommen. Dieser beeinträchtigt die Blüte und fördert dafür die Bildung neuer Triebe.

Am besten versorgt man die Wildrose vor dem Austrieb im Frühling mit etwas Kompost. Zusätzlich kann man sie während der Sonne auch im Abstand von einigen Wochen mit Brennnesseljauche gießen. Mit einer Wildrose hat man echt einen äußerst pflegeleichten Zögling, denn auch die klassischen Rosenkrankheiten wie Mehltau und Sternrußtau muss man nicht befürchten.

Wildrosen schneiden

Beim Schneiden der Wildrose muss man bedenken, dass die Blüten nur aus dem alten Holz hervorgebracht werden. Ältere Zweige sind deshalb zwingend notwendig, wenn man eine üppige Blüte erwartet. Wildrosen sollte man aus diesem Grund so wenig wie möglich schneiden, man würde dadurch eher Schaden anrichten. Grundsätzlich werden nur tote, kranke oder schwächliche Triebe entfernt, das gilt auch für erfrorene und vertrocknete Äste.

Lediglich alle fünf bis sieben Jahre kann man über einen stärkeren Rückschnitt nachdenken. Bei dieser Gelegenheit werden recht lange oder alte Triebe eliminiert, damit frische Triebe wieder mehr Platz zur Entfaltung haben. Frische Triebe sind deshalb auch essentiell, da sie für eine Verjüngung und die Gesunderhaltung des Strauches sorgen. Der Rückschnitt hilft dem Strauch auch dabei, wieder in eine natürlich Form zu kommen.

Der Rückschnitt der Wildrose erfolgt, wenn die Blütezeit im Sommer vorüber ist, wie dies auch bei anderen Rosenarten der Fall ist, die nur einmal im Jahr blühen. Im Frühling kann man allerdings schon tote Triebe kappen, dem neuen Austrieb schadet das nicht. Es ist wichtig, dass man zum Schneiden eine scharfe Rosenschere zur Hand hat. Nur dann werden die Schnittflächen möglichst glatt, und die Zweige werden auch nicht gequetscht. Ist älteres Holz etwas stärker, kann auch eine Gartensäge zur Anwendung kommen. Beim Schnitt setzt man die Rosenschere etwas schräg ein paar Millimeter über einem Auge an.

Grundsätzlich führt die Schnittfläche immer von einem Auge weg, so dass Regenwasser nicht auf den neuen Trieb läuft, was Fäulnis vorbeugt. Wenn Wildrosen schon älter sind, dann tragen viele ältere Zweige keine Blätter mehr. Optisch sieht die Rose dann ziemlich kahl aus. Jetzt wäre es an der Zeit für einen radikalen Verjüngungsschnitt, wobei man die Wildrose ruhig bis auf eine Höhe von 50 cm einkürzen kann.

Früchte der Wildrosen ernten

Im Herbst gehen aus den schönen Blüten der Wildrosen Früchte hervor, die auch als Hagebutten bekannt sind. Die Früchte der Wildrosen sind knallrot und glattschalig. Sie hängen an grünen Stielen. Oft haften an ihnen noch die alten Kelchblätter der Blüte.

Man kann die Hagebutten essen oder zu Tee verarbeiten. Sie sind lecker, enthalten viel Vitamin C und sind damit sehr gesund.

Hagebutten werden geerntet
Ernte der Hagebutten

Im Winter kann man die Früchte ernten und weiterverarbeiten:

  1. Auch wenn die Hagebutten bereits im Herbst mit ihrem intensiven Rot ins Auge fallen, solltest du mit der Ernte mindestens so lange abwarten, bis der erste Frost eingetreten ist. Vielleicht bist du auch so nett und lässt ein paar Früchte für die Vögel hängen, damit sie im Winter ebenfalls davon profitieren.
  2. Bei der Ernte solltest du Handschuhe tragen. Ideal sind Rosenhandschuhe, da diese vor den Dornen schützen. Die Früchte werden einfach vom Strauch abgezogen.
  3. Anschließend wäschst du die Hagebutten in einer Schüssel mit Wasser. Auch hier solltest du Gummihandschuhe tragen, um die Hände zu schützen.
  4. Nach dem Waschen werden die Früchte auf einem Küchentuch ausgebreitet und dort trocknen gelassen.
  5. Die Blüte und der Stiel werden mit einem Messer abgetrennt und anschließend die Frucht halbiert. Achte darauf, dass die Haut nicht mit den Kernen in Berührung kommt. Diese haben feine Härchen, die bei Kontakt zu Juckreiz führen können.
  6. Wer die Hagebutten roh essen oder als Marmelade weiter verarbeiten möchte, sollte die Kerne mit einem Löffel aus der Frucht entfernen.
  7. Für Tee können die Kerne in der Frucht verbleiben oder extra getrocknet werden.
  8. Lege Backpapier auf ein Backblech und verteile darauf die halbierten Hagebutten. Die Schnittfläche sollte dabei nach oben liegen, damit das Wasser besser verdunstet. Zudem sollte zwischen den Früchten ausreichend Abstand sein, ansonsten dauert das Trocknen länger.
  9. Das Backblech wird in den Ofen gegeben und der Deckel geschlossen. Ein kleiner Spalt sollte offen bleiben. Hierfür kannst du einen Kochlöffel oder einen Korken dazwischenstecken, damit die Klappe nicht versehentlich verschließt.
  10. Der Ofen wird auf Umluft mit etwa 50 Grad Celsius gestellt.
  11. Nach etwa 5 Stunden sind die Hagebutten fertig getrocknet. Wer sich unsicher ist, kann sie auch länger trocknen.
  12. Nach dem Abkühlen werden die Früchte mit einem flachen Kochlöffel abgeschabt und in eine Dose gefüllt. Wichtig ist, dass die Hagebutten wirklich trocken sind, da sonst Schimmel entstehen kann.

Tipp: Wer Energie sparen möchte, kann die Hagebutten auch an der Luft trocknen lassen. Allerdings dauert dies mehrere Wochen. Eine andere Möglichkeit ist, nach dem Backen von Kuchen oder anderen Leckereien die Restwärme des Ofens zu nutzen und die Hagebutten hineinzustellen.

Aus den getrockneten Hagebutten lässt sich einfach Tee herstellen: Dafür gibst du einen Teefilter in eine Tasse. Er sollte fein genug sein, um die Härchen herauszufiltern. Anschließend werden 2 Teelöffel Hagebutten hineingegeben und mit heißem Wasser aufgegossen. Nach 8 Minuten kann das Teesieb entnommen und der Tee genossen werden.

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