Wildvogelfutter Test

 Wildvogelfutter 
Wer Wildvögel im Winter oder auch das ganze Jahr über füttern möchte, kann dies mit speziellem Wildvogelfutter machen. Besonders Arten, die in ihrem Bestand gefährdet sind, nehmen diese Zusatznahrung gerne in Anspruch. Es gibt unterschiedliche Sorten von Wildfutter. Diese variieren je nach Jahreszeit und Vogelarten. 

Warum Wildvogelfutter kaufen?

Unsere gefiederten Freunde benötigen immer mehr Unterstützung bei der Futtersuche. Das liegt daran, dass es bei uns immer weniger naturbelassene Flächen mit Beeren, Früchten oder Körnern gibt. Auch die Ackerflächen werden weniger. Durch die industrielle Landwirtschaft finden Vögel in ihrer Umgebung immer weniger Nahrung. Hinzu kommen immer mehr artenarme, gepflegte Gärten. Dies sorgt auch für einen Rückgang der Insekten, die einen unentbehrlichen Bestandteil der Vogelnahrung darstellen. Vögel sind daher insbesondere zur Brutzeit und zur Winterzeit auf zusätzliches Wildvogelfutter angewiesen. Auch wenn es unterschiedliche Meinungen hinsichtlich der ganzjährigen Fütterung von Wildvögeln gibt, ist es unbestritten, dass das natürliche Nahrungsangebot für Vögel stark zurückgegangen ist. 
Während der Brutzeit sowie bei Schnee und Frost verbrauchen Vögel viel Energie. Daher ist Wildvogelfutter dann eine optimale Unterstützung.
Freilebende Vögel benötigen im Sommer eher proteinhaltige Nahrung, im Winter sollte es fetthaltiges Futter sein. Wer zum Winter hin mit der Fütterung beginnt, der sollte auf jeden Fall konsequent bis zum Frühling weiter füttern, weil sich die Tiere auf ihre gewohnten Futterplätze verlassen und gegebenenfalls verhungern könnten. 

Besonders im Winter benötigen Wildvögel sehr viel Energie, damit sie ihre Körpertemperatur halten können. Pro Nacht können Meisen zum Beispiel 15 Prozent ihres Körpergewichts verlieren. Kann der Vogel dann seine Fettreserven nicht auffüllen, könnte er bereits in der nächsten Nacht sterben. Wildfutterfutter ist eine Überlebenshilfe für unsere Gartenvögel und für Zugvögel.
Eine aktive Wildvogelfütterung hilft auch, vom Aussterben bedrohte Vogelarten erhalten dadurch eine wichtige Unterstützung an den von Menschen angebotenen Futterstellen, ob im Garten oder an Waldrändern.  

Wer frisst was?

Es gibt bei den Vögeln Körnerfresser, Weichfutterfresser und Allesfresser. Außerdem unterscheidet man zwischen Streu- und Fettfutter. Überlegen Sie vor dem Kauf, welche Vögel sich hauptsächlich in Ihrem Garten aufhalten. Mit der entsprechenden Futterauswahl kann man jedoch auch bestimmte Vogelarten gezielt in den Garten locken. 

Weichfutterfresser: 

Zu den Weichfutterfressern gehören zum Beispiel Amsel, Rotkehlchen, Star, Zaunkönig oder die Heckenbraunelle. Weichfutterfresser picken bevorzugt Haferflocken, Obst, Kleie, Mohn oder Rosinen. Sie suchen ihre Nahrung hauptsächlich auf der Erde. 
Körnerfresser: 
Sperling, Fink, Zeisig oder Dompfaff bzw. Gimpel sind reine Körnerfresser. Typisch für Körnerfresser ist ihr kräftiger Schnabel, mit dem sie auch sehr harte Körner oder Schalen aufbrechen können. Sie fressen am liebsten Sonnenblumenkerne und anderen Sämereien. 
Zu den Allesfressern zählen Meise, Kleiber oder Specht. Sie fressen zusätzlich zum Körnerfutter auch Weichfutter.  

Was sollte in einem Wildvogelfutter enthalten sein? 

Sommerfütterung
Je vielfältiger das Vogelfutter ist, desto mehr Vogelarten werden dadurch angelockt. Freilebende Vögel benötigen im Sommer hauptsächlich proteinhaltige Nahrung. Wildvogelfutter sollte in dieser Zeit am besten Mehlwürmer, schwarze Sonnenblumenkerne, gequetschten Hafer oder Johannisbeeren enthalten. 

Winterfütterung:
Im Winter sollte die Nahrung fetthaltiger sein. Beste Zutaten sind in dieser Zeit Leinsamen, Hanfsamen oder etwa (Erd-)Nüsse. Zusätzlich sind Hirse, Mohn oder Distelsamen hilfreich. 
Das Futter wird in Vogelfutterspender oder in kleinen Netzen an den Zweigen von Sträuchern oder Bäumen aufgehängt oder in ein Vogelhäuschen gestreut.  

Streufutter für Körnerfresser
Streufutter / Körnerfutter besteht aus unterschiedlichen Sämereien und Körnern. Es ist das ideale Futter für Vogelarten mit kräftigem Schnabel. Meist besteht es aus Sonnenblumenkernen, Hanfsamen, kleineren Sämereien, sowie gehackten Nüssen und Haferflocken, getrockneten Beeren sowie Rosinen. Es wird auf den Boden gestreut oder in Vogelhäuser. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, dass durch Verschmutzungen wie Kot o. Ä. Krankheiten bei den Vögeln auslösen können. Daher müssen diese Futterstellen regelmäßig gereinigt werden. 

Die Bestandteile von Fettfutter 

Fettfutter für Weichfutterfresser besteht in der Regel aus einer Kombination von Rindertalg, Körnern und Saaten. Meist wird es in Form von Meisen- oder Insektenknödeln angeboten mit oder ohne Netz. Dieses wird in Gittersilos oder Spiralfedern an Zweige gehängt. Sinnvoll ist eine Höhe von mindestens 1,50 Meter, damit die Vögel vor Katzen einigermaßen geschützt sind. Das Fettfutter wird hauptsächlich von Vögeln gefressen, die einen kleinen spitzen und schmalen Schnabel besitzen, mit dem sie die Nahrung herauspicken.  

Mischfutter
Eine Sonderform stellt das Mischfutter dar. Es besteht aus Fett sowie Haferflocken und anderen Samen und Körnern. Dieses Futter eignet sich sowohl für Weichfutterfresser wie auch für Körnerfresser. Dank seines Ölgehalts ist ein energiereiches Futter für viele Wildvögel. 
Dieses Futter wird zum Beispiel gern von Meisen, Spechten oder Kleibern gefressen. Mischfutter kommt etwa in Form von Meisenknödeln vor. 

Übersicht: Beste Zutaten für Wildvogelfutter (Auswahl)

Leinsamen: Spatz, Buchfink, Bergfink, Grünling, Haussperling, Feldsperling, Heckenbraunelle, Stieglitz

Hanfsamen: Buchfink, Grünfink, Bergfink, Blaumeise, Kohlmeise, Haussperling, Feldsperling, Dompfaff

Hirse: Spatz, Finken, Stieglitz, Heckenbraunelle
Sonnenblumenkerne: Meisen, Kleiber, Kernbeißer, Grünling
Erdnüsse: Meise, Grünfink, Kleiber, Sperling, Zeisig, Grünspecht
Weizen/ Gerste: Taube, Fasan

Vogelbeeren, Mehlbeeren, Apfel, Birne: Amsel, Star, Rotkehlchen, Seidenschwanz, Mönchsgrasmücke

Fett/ Talg/ Schmalz : Meise, Rotkehlchen, Specht, Wintergoldhähnchen, Baumläufer

Vogelfutter kaufen

Achten Sie beim Kauf von Wildvogelfutter darauf, ob es von Naturschutzorganisationen zertifiziert ist und Ambrosia-frei ist. Billiges Wildvogelfutter ist oftmals mit Erbsen, Linsen oder getrocknetem Reis gestreckt. Diese sind jedoch für viele kleinere Vogelarten nicht geeignet. Ebenfalls nicht sinnvoll ist zu viel Hafer. Überlegen Sie vor dem Kauf, welche Vögel sich hauptsächlich in Ihrem Garten aufhalten. Ansonsten bleiben viele Körner liegen, sie verteilen sich großflächig auf dem Boden und könnten Ratten anlocken. Am besten sind solche Mischungen, die Sonnenblumenkerne und Hanfsamen, Erdnüsse (nur im Winter) oder Maiskörner enthalten. 
Vergessen Sie nicht, die Vögel mit ausreichend Wasser zu versorgen. Besonders bei Streufutter. Ein schöner Nebeneffekt ist außerdem, dass in der Folge viel mehr Vögel Ihren Garten besuchen, wenn sie dort frisches Wasser vorfinden.  

Wildvogelfutter richtig lagern

Vogelfutter ist lange haltbar, wenn es sauber und trocken gelagert wird. Bleibt es in offenen Tüten liegen, kann es verderben oder austrocknen. Außerdem kann das Futter Mäuse, Ratten oder Motten anziehen. 

Was sollte nicht verfüttert werden?

Ungeeignet sind zum Beispiel Brot und Speisereste. Sie enthalten Salz oder Gewürze, die von den Vögeln nicht vertragen werden und an denen sie sogar schlimmstenfalls sterben könnten.

Wildvogelfutter selber machen

Ideal sind selbstgemachte Futterglocken in halbierten Kokosnuss-Schalen oder Blumentöpfen. Diese werden mit einem Loch zum Befestigen eines Bandes versehen. Schmelzen Sie das Pflanzenfett oder den Rindertalg ein und geben Sie diese Masse die Samen, Körner oder / und Trockenfrüchte. Rühren Sie alles gut durch und füllen sie die Massen danach in das bereitgestellte Behältnis. Hinzu kommt auch ein kleiner Ast, der über rund zehn Zentimeter übersteht, damit sich die Vögel wie Meisen oder Kleiber später daran festhalten können. Nachdem die Futtermischung abgekühlt ist, wird die an einen Ast gehängt. 

Der beste Platz für Wildvogelfutter

Die Futterstelle sollte für Vögel gut anzufliegen sein und deshalb nicht in dichtem Buschwerk hängen. Futtersilos oder Meisenknödel sollten nicht zu tief hängen, damit die Vögel nicht von Katzen angesprungen werden. Auch wenn es so schön ist, die Vögel vom Wohnzimmer aus bei Fressen zu beobachten: Hängen Sie die Futterplätze möglichst nicht vor größeren Fensterscheiben auf. Ansonsten könnten die gefiederten Freunde dagegen fliegen und sich verletzen. 
Futterhäuser müssen geräumig sein, damit die Vögel ausreichend Platz darin haben. Das Vogelhaus sollte so gebaut sein, dass es nicht von Regenschauern durchnässt wird. Dadurch könnte das Futter faulen und Krankheiten bei den Vögeln auslösen. Wildvogelfutter in länglichen Futter- oder Gittersilos hat den Vorteil, dass es vor Krähen oder anderen Futterdieben geschützt ist.

Amseln, Drosseln, Bergfink, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle picken das Futter am liebsten von der Erde auf. 

Meisen bevorzugen hängende Futterspender.


Spechte oder Kleiber fressen ihr Futter (gern Fettfutter) meist direkt an der Baumrinde.  
Dompfaff bzw. Gimpel fliegt gerne Futterhäuschen oder Futtersäulen an.
Star, Buchfink, Feld- bzw. Haussperling bevorzugen zwar ein Futterhäuschen, nehmen jedoch auch Futtersäulen oder andere Futterplätze an.

Was macht einen vogelfreundlichen Garten aus?

Parallel zum Füttern von Wildvögeln ist es sinnvoll, den Garten so zu gestalten, dass viele Vogelarten dort Futter finden. Dies bedeutet, dass man entsprechende Bäume, Sträucher oder Stauden pflanzt, die einen idealen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten darstellen. Dazu zählen etwa Ebereschen, Holunder oder Weißdorn. Heimische Hecken mit Dornen oder Stacheln bieten Vögeln Nahrung und sicheren Unterschlupf zum Beispiel für die Heckenbraunelle oder Schwanzmeise. Brennnesseln oder andere Pflanzen locken Falter und Raupen an, die auf der Speisekarte von Vögeln ganz oben stehen.  
Im Winter ist es wichtig, das Laub liegenzulassen, denn darin finden die Vögel stets noch Insekten und Spinnentiere. Auch Gehölzpflanzen und Stauden sollten erst zum Winter hin beschnitten werden, da für Vögel die Beeren und Früchte im Winter eine gute Alternative zum Wildvogelfutter und lebenswichtig sind. Geeignete Fruchtgehölze sind zum Beispiel Kornelkirsche, Birnbaum, Schlehe, Schwarzer Holunder, Vogelkirsche und noch einige mehr. Auch Wildrosenhecken sind als Schutz- und Futterplatz mit ihren Hagebutten ein begehrter Snackplatz. Im Sommer sind sie natürlich auch noch überaus dekorativ.

Ob Streufutter oder Fettfutter, ob Winter- oder Sommerfütterung: Füttern Sie an Wildvögel nur qualitativ hochwertige Futtermischungen. Je besser und vielseitiger das Wildvogelfutter ist, desto mehr und unterschiedlichere Vogelarten werden Sie in Ihrem Garten beobachten können.  
An den Futterstellen lassen sich die Vögel außerdem aus nächster Nähe beobachten. Auf diese Weise ist das Zufüttern nicht nur ein wunderschönes Naturerlebnis, sondern sorgt auch für die Vermittlung von Artenkenntnis. Vor allem Kinder und Jugendliche haben immer seltener die Möglichkeit, die Natur aus eigener Beobachtung zu erleben. 

Übrigens: Nur hochwertiges Wildvogelfutter ist nicht mit großen Körnern gestreckt. Achten Sie beim Kauf darauf, dass vom Hersteller gewährleistet wird, dass keine invasiven oder allergieauslösenden Pflanzenarten verwendet wurden.

Letzte Aktualisierung am 24.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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