Wurmkiste bauen

Wurmkiste

Die gute alte Methode, organische Abfälle zu Erde werden zu lassen, um diese weiterzuverwenden, kommt immer mehr wieder „in Mode“. Kaum ein Gärtner wird auf seinem Grundstück keinen Komposthaufen haben. Aber diejenigen, die „nur“ über Terrasse oder Balkon verfügen, und diesen ebenfalls begrünen, eventuell sogar Gemüsepflanzen dort stehen haben, brauchen ihre wertvollen Abfälle sowie die aus der Küche nicht mehr nutzlos zu entsorgen. Denn nun gibt es die sogenannten Wurmkisten, die man fertig erwerben, aber auch selbst bauen kann.

Was ist eine Wurmkiste?

Eine Wurmkiste ist ein Kompost für jeden Haushalt, auch in der Stadt. Die kompakte Bauweise nimmt nicht viel Platz weg und durch den Einsatz von Kompostwürmern wird der Biomüll schnell verarbeitet.

  • In einer ersten Schicht werden die Abfälle hineingegeben und von den Würmern gefressen
  • In der zweiten Schicht leben und vermehren sich die Würmer
  • In der dritten Schicht findest du den fertigen Wurmhumus.

Küchenabfälle werden auf diese Art und Weise in etwa 6 Monaten zu wertvollem Humus verarbeitet. Dabei entsteht der sogenannte Wurmtee, der als Flüssigdünger gute Dienste leistet. Die speziellen Würmer, die aussehen wie rote Regenwürmer, können zu Beginn gekauft werden und vermehren sich dann von selbst.

Vorteile

Die Vorteile einer solchen Wurmkiste sind vielfältig. Zum ersten kann natürlich der Restmüll verringert werden, in den in einer städtischen Wohnung der Biomüll zwangsläufig wandert. Denn dieser ist ein wertvoller Rohstoff, den man eigentlich nur mit einem eigenen Garten der Wiederverwertung zuführen kann.

Dass die Abfälle wiederverwendet werden ist super, doch du hast auch unmittelbar etwas vom Ergebnis. Denn sowohl der Wurmtee, der als Dünger verwendet werden kann, als auch der entstehende Wurmhumus, können für die Pflanzen auf dem Balkon oder in der Wohnung genutzt werden. Das ist nicht nur von sehr guter Qualität, man muss auch nichts Derartiges kaufen (Geldersparnis).

Die Wurmkiste nimmt wenig Platz weg, viel weniger als ein Komposthaufen, ist also auch für Gartenbesitzer eine gute Zusatzmöglichkeit für den Biomüll.

Tipp: wie man Regenwürmer züchtet lernst du hier!

Wurmhumus in einer Wurmkiste
Wurmhumus in einer Wurmkiste

Die nötigen Materialien

Um solch eine Wurmbehausung in Betrieb zu nehmen, brauchst du ein paar Dinge:

  • Die Wurmkiste an sich
  • Eingeweichtes Zeitungspapier – dieses legst du locker auf den Boden der Kiste. Denn hier verkriechen sich die Würmer gern und legen die Eier ab.
  • Etwas Kompost oder Gartenerde, damit sich die Würmer gleich wohl fühlen
  • Würmer samt Substrat (gibt es als Kombi zu kaufen)
  • Eine kleine Menge Küchenabfälle als erste Mahlzeit
  • Feuchtes Küchen- oder Zeitungspapier – zum Abdecken des Ganzen, denn die Würmer lieben es feucht und dunkel

Tipp: Beim Kauf der Würmer solltest du etwa die Größe deiner Wurmkiste im Auge behalten, damit du die perfekte Menge für den Anfang kaufst.

Eine Wurmkiste bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Unter der Voraussetzung, dass ein wenig handwerkliches Geschick vorhanden ist und auch eine Grundausstattung an Werkzeug, ist so eine Wurmkiste schnell selbst gebaut. Vor allem mit Kindern ist dies gleich eine wertvolle Erfahrung für diese – dass man viel selber machen kann und nicht alles fertig gekauft werden muss.

Die Wurmkiste hat die Form eines Quaders, die Größe kann individuell gewählt werden; empfohlen wird eine Größe von etwa 40 x 40 x 80 cm.

  • Für den Quader muss Leimholz für alle Seiten zugeschnitten werden. Wenn du gar keine Möglichkeiten dafür hast, kannst du das bei Freunden machen lassen oder sogar in manchen Baumärkten. Ideal ist es, wenn du dir zuvor eine Zeichnung machst, in der du alle Maße festlegst.
  • Zur Verbindung der Platten bohrst du jeweils vor und setzt dann Holzschrauben ein. Das geht auch per Hand, wenn kein Akkuschrauber da ist. Das fertigst du so weit, dass an der Kiste nur noch der Deckel fehlt.
  • Aus vier Leisten baust du dann im Querschnittmaß der Kiste einen Rahmen, der mit einem Drahtgeflecht bestückt wird. Das Drahtgeflecht (Kaninchendraht eignet sich gut) wird mit einem Tacker an dem Rahmen befestigt.
  • Dann setzt du den Rahmen mit dem Draht in die Mitte der Kiste ein und fixierst ihn von außen mit weiteren Holzschrauben. So entstehen in der Kiste zwei Abteilungen. In der einen werden die Würmer eingesetzt, in der anderen das Futter eingefüllt.
  • Anschließend kommt noch der Deckel drauf, den du am besten mit zwei kleinen Scharnieren am oberen Ende der Kiste anbringst.

Wurmkiste aus Holz zum Selbstbauen

Von Hersteller wurmkiste.at kommt dieser Selbstbausatz zum Preis von ca. 150 Euro. Der sogenannte Wurmkomposter wird in Einzelteilen geliefert, die man mit ein wenig Geschick selbst montieren kann. Dem Selbstbausatz liegt eine ausführliche Anleitung bei.

Der Wurmkomposter ist für den Einsatz in der Wohnung oder auf dem Balkon gedacht. Beinhaltet ist die sogenannte Wurmtasse, in der sich der Wurmtee sammelt – ein wertvoller Dünger, der entweder gleich an die Pflanzen gegeben oder auch abgefüllt werden kann. Weiterhin mitgeliefert werden eine Gesteinsmehl-Kalk-Mischung, eine Abdeckmatte aus Hanf und eine Bodenplatte mit Klebestreifen, Schrauben, Schleifpapier und Dichtung sowie die Bestandteile und eine ausführliche Anleitung.

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FAQ

Wie baut man eine Wurmkiste?

Die Wurmkiste kann entweder fertig gekauft werden oder man baut sie selbst nach oben beschriebener Anleitung. Außerdem gibt es im Internet zahlreiche Bauanleitungen, die man sich als Vorbild nehmen kann. Ein wenig handwerkliches Geschick und ein paar Handwerkszeuge sollten allerdings vorhanden sein.

Wie viele Würmer sollen in der Wurmkiste sein?

In die Wurmkiste sollten keine „normalen“ Regenwürmer eingesetzt werden, sondern ihre Verwandten, die sogenannten Kompostwürmer. Sie haben den Namen „Eisenia Foetida“ und sind inzwischen käuflich zu erwerben. Eventuell hast du aber auch im Freundeskreis jemanden, der schon Kompostwürmer hat und welche abgeben möchte.

Bei der Menge gibt es eine Faustregel: je 10 Liter Kistenvolumen setzt man 150 Gramm Würmer ein.

Welche Erde nimmt man für eine Wurmkiste?

Für den Start der Wurmkiste nimmst du am besten etwas Kompost oder eine gehaltvolle Gartenerde. So fühlen sich die Würmer wohl und können sich in der Erde verkriechen. Eine kleine Tüte davon ist im Baumarkt erhältlich.

Fazit

Die Wurmkiste ist eine ökologisch sinnvolle Sache, und vor allem in einem Haushalt mit Kindern kann man den Kids viel damit lernen. In einer Stadtwohnung entsteht dadurch viel weniger Biomüll, der sogar oft im Restmüll landet. Also eine gute Angelegenheit, die derzeit Schule macht.

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