Zitronen überwintern

Zitronen überwintern

Zitronenbäumchen und andere mediterrane Pflanzen halten immer öfter auch hierzulande Einzug in Gärten, auf die Terrassen und Balkone. Das liegt zum einen daran, dass das mediterrane Flair immer mehr Liebhaber hat, und zum anderen daran, dass sich unser Klima verändert, und in Folge dessen die Jahresdurchschnittstemperaturen immer mehr nach oben gehen, was auch die Vegetation verändert.

Doch wie kann man solche mediterranen Pflanzen in unseren Breiten über den Winter bekommen, ohne dass sie Schaden nehmen? Wir wollen in diesem Beitrag sehen, welche Maßnahmen man am besten ergreift, um die Pflanzen bis zum Frühling gut aufzubewahren.

  • Wo kann man ein Zitronenbäumchen überwintern?
  • Welche Temperaturen braucht es?
  • Wie ist das Gießverhalten während des Winters?
  • Können solche mediterranen Pflanzen draußen bleiben?

Tropische Schönheiten auf Balkonien

Zu den südländischen Pflanzen, die hierzulande besonders beliebt sind, gehören das Zitronenbäumchen, der Limettenbaum oder auch der Orangenbaum, um nur ein paar der mediterranen Sträucher zu nennen. Sie werden im Kübel kultiviert und stehen im Sommer auf der Terrasse oder auf dem Balkon, im Garten oder schmücken Eingänge.

Doch damit diese Pflanzen ihre ganze Pracht entfalten, brauchen sie Temperaturen, wie sie hier nur im Sommer anzutreffen sind, und dazu eine kräftige Portion Sonne. Doch irgendwann werden die Tage kürzer und es drohen kalte Nächte. Dann wird es höchste Zeit, sich um das Winterquartier zu kümmern. Problem: Gerade Zitronenbäume gelten im Winter als zickig, und es dringend angeraten, einige Hinweise zu beachten, damit der Strauch nicht über die kalte Jahreszeit eingeht.

Hinweis: Der Zitrusbaum braucht über den Winter besondere Bedingungen, damit er die Zeit schadlos übersteht.

Gleichbleibende Temperaturen

Die Überwinterung des Zitronenbaumes kann entweder hell und warm oder dunkel und kühl erfolgen. Doch eines darf es nicht geben: Temperaturschwankungen. Kühl heißt in diesem Fall zwischen 5 und 15 Grad Celsius, bei hellem Standort müssen die Temperaturen über 20 Grad Celsius liegen. Das ist vor allem in einem Wintergarten möglich.

Tipp: Ganz wichtig im Winter ist, dass man regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrolliert, um sofort etwas dagegen unternehmen zu können.

Der Zitronenbaum verliert die Blätter…

… und dann ist der Schreck groß. Doch keine Angst, das heißt nicht, dass der Baum jetzt komplett eingeht. Nur selten liegt es an einem Pflegefehler – vielmehr verträgt der Zitronenbaum die Temperaturschwankungen nicht.

Diese können zum Beispiel dadurch entstehen, dass die Pflanze durch eine Scheibe viel Sonne bekommt, der Topf aber auf einem kalten Fußboden steht und damit die Wurzeln im Winter-Kalt-Modus sind. Dann transportieren sie kein Wasser nach oben und die Blätter, die durch die Sonne quasi den Winterschlaf für beendet vermuten, sterben ab. Wer dann der Meinung ist, dass er die Trockenheit mit Gießen bekämpfen kann, irrt. Denn dann entsteht schnell Staunässe, die dann wiederum zu Fäulnis und zum Absterben des ganzen Baumes führt.

Tipp: Steht der Baum kalt, muss er auch Dunkelheit haben, damit er ruhen kann. Bekommt er Sonne, braucht er auch die entsprechend hohen Temperaturen, die ihn zum Leben erwecken.

Der richtige Platz ist wichtig

Damit das Zitronenbäumchen den Winter gut übersteht, braucht es also den richtigen Platz. Kühl und dunkel heißt übrigens nicht, dass es völlige Dunkelheit geben soll. Ideal ist also ein kaltes Gewächshaus mit schattierten Fenstern oder eine helle Garage. Allerdings muss dann ein Elektrogerät oder eine andere Heizung dafür sorgen, dass die Temperaturen nicht unter etwa 3 Grad Plus fallen.

Tipp: Wichtig ist, dass die Temperatur an der Krone nicht viel anders ist als an den Wurzeln. Der Pflanzkübel steht deshalb auf einer Styroporplatte gut.

Warm überwintern

Wenn Sie solche Möglichkeiten nicht haben, kommt auch eine warme Überwinterung in Betracht. Diese ist gegeben, wenn die Temperatur im betreffenden Raum nicht unter 20° Celsius fällt. Das kann das Wohnzimmer sein oder auch ein beheizter Wintergarten. Viel Licht braucht der Baum dann ebenfalls. Steht er vor einer Balkontür oder einer anderen großen Scheibe, die bis zum Boden reicht, fühlt er sich mit Sicherheit wohl. Notfalls muss eine Beleuchtung dafür sorgen, dass der Zitronenbaum das richtige Verhältnis von Wärme und Sonne hat.

Tipp: Die Temperatur der Erde im warmen Winterquartier sollte nicht unter 20° C fallen.

Die Pflege des Zitronenbaums im Winter

Die Pflege richtet sich natürlich danach, wo der Baum im Winter steht – kalt und dunkel oder hell und warm. Bei der kühlen Überwinterung hält der Baum eine Art Winterschlaf. Dann darf er nur gelegentlich etwas gegossen werden, gerade mal so viel, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet. Dünger bekommt der Zitronenbaum in dieser Zeit nicht.

Bei heller Überwinterung wird er so weitergepflegt, wie das auch im Sommer der Fall war. Das heißt also: regelmäßig gießen und auch düngen.

Hinweis: Egal, wo der Zitrusbaum überwintert wird: er sollte regelmäßig auf den Befall von Wollläusen und Spinnmilben untersucht werden.

Weitere hilfreiche Tipps

Im warmen Quartiert tut es dem Zitrusbaum gut, wenn er ab und zu mit kalkarmen Wasser besprüht wird, damit wird die Luftfeuchtigkeit erhöht. Ist ein frostfreier, schöner Tag, sollte das Winterquartier gut durchgelüftet werden.

Der Schnitt des Zitronenbaums erfolgt im Februar oder vor dem Einräumen ins Winterquartier. Besonders junge Bäumchen sollte dann geschnitten werden, damit sie einen buschigen Wuchs bekommen und nicht im unteren Bereich verkahlen. Durch den Schnitt wird die Krone breiter. Aber auch die älteren Pflanzen können vor dem Umzug ins Winterquartier geschnitten werden. So brauchen sie dort auch weniger Platz.

Hat die Pflanze vor dem Einräumen grüne Früchte, können die einfach hängengelassen werden. Sie reifen im nächsten Sommer noch aus. Allerdings gilt dies nur für die kalte Überwinterung. Bei einem warmen Winterquartier sind es nur noch ein paar Wochen, ehe die Zitronen reif sind. Dann können sie geerntet werden und der Baum kann – wahlweise – weiter im Warmen stehen oder noch in ein kühles Quartier umziehen.

Erst nach den letzten Frösten im Mai darf der Zitronenbaum wieder ins Freie. Dabei sollte der Temperaturunterschied zwischen dem Sommer-und Winterquartier nicht mehr als 10°C betragen.

Beim Wechseln des Standortes nach draußen ist es hilfreich, die Pflanze umzutopfen. Dabei bekommt das Bäumchen frische Erde. Ist der Baum schon älter und größer, wird einfach frisches Substrat nachgefüllt.

Bei der Umstellung nach draußen hilft man dem Zitronenbaum am meisten, wenn er Stück für Stück umgewöhnt wird, indem man ihn zunächst nicht der prallen Sonne aussetzt. Ein windgeschützter Platz an einer Wand sollte ideal sein.

Fazit

Ein Zitronenbäumchen ist eine mediterrane Pflanze, die daher auch in unseren Bereiten ins Haus geholt werden muss, wenn der Winter kommt. Ob man den Strauch kalt oder warm überwintert, kommt auf die Gegebenheiten an und sollte konsequent damit einhergehen, dass der Baum hell oder dunkel steht.

Temperaturschwankungen sind für eine Zitruspflanze sehr schlecht und diese reagiert darauf häufig mit abfallenden Blättern, die dann einen vertrockneten Eindruck hinterlassen. Zu viel gießen führt allerdings zu Fäulnis, sodass man hier Vorsicht walten lassen muss.

Trotz des Aufwandes der Überwinterung lohnt es sich, Zitronenbäumchen zu halten, da sie im Sommer den Duft und das Flair des Mittelmeeres in unseren Garten zaubern.

FAQ

Muss ein Zitronenbaum hierzulande eingewintert werden?

Ja, denn Frostgrade vertragen die empfindlichen mediterranen Pflanzen nicht. Spätestens, wenn im Herbst die kalten Nächte einsetzen, muss der Baum ins Haus geholt werden.

Wird ein Zitronenbaum immer in der Wohnung überwintert?

Nein, sowohl eine Überwinterung im Kühlen als auch im Warmen ist möglich. Dabei ist aber zu beachten, dass ein kühler Standort auch mit Dunkelheit einhergehen muss, und ein warmer Standort mit viel Licht und ggf. Sonne.

Wird der Zitronenbaum über den Winter weiter gegossen und gedüngt?

Nur, wenn die Überwinterung im Warmen und Hellen erfolgt. Ansonsten wird das Düngen ganz eingestellt und die Wassergaben sind so zu verringern, dass die Erde geradeso nicht austrocknet.

Wann darf das Zitronenbäumchen wieder ins Freie?

Damit sollte abgewartet werden, bis die letzten Nachtfröste vorbei sind, also Mitte Mai.

Wann wird ein Zitronenbaum beschnitten?

Das ist vor dem Einwintern möglich, aber auch noch im Februar.

Müssen eventuelle grüne Früchte im Herbst abgenommen werden?

Nein, keinesfalls. Die Früchte reifen nach. Im warmen Winterquartier innerhalb weniger Wochen, im kalten bleiben sie am Strauch und reifen im nächsten Jahr nach.

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