Inkagurke – die schmackhafte Kletterpflanze

Inkagurke – die schmackhafte Kletterpflanze

Du wolltest schon immer einmal eine wirklich alte Gemüsesorte anbauen und in deinen Speiseplan integrieren? Dann könnte die Inkagurke genau dein Ding sein. Sie wurde seit Jahrhunderten in Peru angebaut. Ja, vielleicht geht ihr Ursprung wirklich auf die Zeit der Inkas oder noch früher zurück. So genau ist dies nicht zu benennen. Tatsache ist aber, dass sie auch heute noch erfolgreich in Südamerika angebaut wird und ihren Weg auch nach Europa gefunden hat. In unseren Breitengraden ist sie auch als Hörnchengurke oder Scheibengurke bekannt.

Schaut man auf die Inkas zurück, so wurde die Inkagurke nicht nur als Nahrungsmittel eingesetzt. Vielmehr lag ihr Schwerpunkt auf der Heilkraft, die in ihr verborgen liegt.

Wie sieht die Inkagurke aus?

Bei dieser Pflanze handelt es sich um eine einjährige Kletterpflanze. Ja, du brauchst unbedingt eine Rankhilfe (für Gurken), um sie beim Klettern zu unterstützen. Dabei solltest du dich darauf einstellen, dass sie bis zu vier Meter Höhe erreichen kann. Wenn du dich also nach einem geeigneten Rankgitter für sie umschaust, solltest du die kleinen Modelle gleich links liegen lassen.

Sie wächst relativ schnell, sodass du sie gerne als Sichtschutz einsetzen kannst. Dabei kannst du sie sowohl auf der Terrasse als auch dem Balkon einsetzen. Übrigens kann sie sehr gut im Topf gezogen werden. Aber selbstverständlich ist sie auch im Freilandbeet, an der Hauswand oder dem Sichtschutz gut untergebracht.

Die Blätter der Inkagurke erinnern ein wenig an die Blätter des Hanfs, denn besitzen diese prägnante, fünffingrige Form. Die reifen Früchte zeigen eine grün- gelbliche Farbe auf. Sie werden bis zu 10 Zentimeter lang. Viele Früchte sind mit Stacheln besetzt. Im Inneren sind die Früchte teilweise hohl. Das Fruchtfleisch erinnert ein wenig an Watte.

Die Inkagurke gehört zu den selbstfruchtenden Pflanzen. Das bedeutet, dass sich sowohl weibliche als auch männliche Blüten an einer Pflanze befinden. Dabei bilden die männlichen Blüten bis zu 35cm lange Trauben. Die weiblichen Blüten hingegen stehen einzeln an den Ranken. Sie sind allerdings eher unscheinbar und werden unter den Blättern nicht selten übersehen. Erst wenn die Frucht sich ausbildet, bemerkt man sie. Beide Blüten zeigen sich im Übrigen weißlich-grün.

Welchen Standort bevorzugt die Inkagurke?

Vielleicht kannst du dir aufgrund ihrer Herkunft bereits denken, dass sie einen sonnigen, warmen Standort am liebsten hat. Der Boden sollte gut mit Nährstoffen versorgt sein, eine gute Humusschicht aufzeigen und über eine gute Wasserdurchlässigkeit verfügen. Denn so sehr sie auch mit ausreichend Wasser versorgt werden möchte, sind ihr nasse Füße, also Staunässe, zuwider.

Die Inkagurke ist ursprünglich in den peruanischen Anden beheimatet. Doch muss sie sich auch mit kühlen, ja sogar kalten Temperaturen auseinandersetzen. Das bedeutet für uns, dass sie auch in kalten Sommern gut wachsen und gedeihen kann. Auch kannst du sie Herbst gerne etwas länger stehen lassen.

Für die Inkagurke ist es unerheblich, ob du sie im Kübel oder im Beet aussäst. Wichtig ist es, sie mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Im Kübel ist zudem an eine ausreichende Drainageschicht zu denken. Du besitzt ein Gewächshaus, in dem du sie anbauen möchtest? Kein Problem. In diesem Fall hast du sogar das Glück, dass du früher mit der Ernte beginnen kannst, als dies im Freilandbeet möglich ist.

Die Anzucht der Inkagurke

Die Inkagurke gehört zu den wirklich schnell wachsenden Pflanzen. Denn kaum hast du sie ausgesät, scheinen sie auch sofort zu keimen. Kaum keimen sie, beginnen sie auch schon, Ranken zu entwickeln. Die Voranzucht darf also nicht zu früh begonnen werden. Im April ist es absolut ausreichend, um sie später im Freilandbeet auszupflanzen. Solltest du die Anzucht in deiner Wohnung zu früh beginnen, hast du bereits im Wohnzimmer stark rankenden Pflanzen stehen. Denn wie so viele Gurkenpflanzen ist auch die Inkagurke erst nach den Eisheiligen auszusetzen. So unempfindsam die „erwachsene“ Pflanze gegenüber Kälte sein mag, ist die Jungpflanze diesbezüglich doch sehr empfindlich.

Gehörst du allerdings zu den Glücklichen, die ein gläsernes bzw. beheiztes Gewächshaus besitzen, kannst du natürlich entsprechend deiner Heizungsmöglichkeiten auch schon vorher beginnen. Mit einer früh beginnenden Ernte wird die Pflanze es dir danken.

Sind die Eisheiligen vorüber, kann die Jungpflanze endlich nach draußen. Sowohl im Kübel als auch im Freilandbeet ist direkt beim Auspflanzen an die Rankhilfe zu denken. Beachte unbedingt deren Höhe, denn die Pflanze wird eine Höhe von 2 Meter und mehr erreichen. Unter 2m braucht die Rankhilfe also gar nicht angesetzt werden. Die Rankhilfe ist übrigens nicht nur eine Kletterhilfe. Dank der Rankhilfe können die Blätter nach dem Morgentau recht schnell abtrocknen. Ist ihnen dies nicht möglich, kann es zu einem Befall von Mehltau kommen. Dies gilt es selbstverständlich zu verhindern. Denn Pflanzen bzw. Pflanzenteile, die mit Mehltau befallen sind, müssen sofort entfernt und im Restmüll entsorgt werden. Anderenfalls können alle Pflanzen im direkten Umfeld ebenfalls vom Mehltau befallen werden.

Um ihr die nötige Starthilfe zu geben, ist es empfehlenswert, wenn du den Boden mit ein wenig reifen Kompost impfst. So hat sie für die erste Zeit ausreichend Nährstoffe zur Verfügung. Solltest Du im Verlauf des Sommers feststellen, dass ihr Wachstum stagniert, kannst du mit einer weiteren Kompostgabe neue Nährstoffe hinzufügen.

Wie viel Pflege benötigt die Inkagurke?

Die Inkagurke gehört, wie alle Gurken, zu den Kürbisgewächsen, den so genannten Cucurbitaceaen. Damit gehört sie in die Gruppe der Starkzehrer. Das bedeutet für dich, dass sie eigentlich immer „hungrig“ ist. 5 Liter gut gereiften Kompost pro Quadratmeter solltest du entsprechend vor dem Auspflanzen in den Boden einarbeiten. Auch gut abgelagerter, halbverrotteter Stallmist, am besten Pferdemist, eignet sich hierfür sehr gut. Während der Vegetationsperiode solltest du zudem organischen Flüssigdünger oder Hornmehl einarbeiten.

Die Inkagurke hat einen sehr hohen Bedarf an Kali. Diesen kannst du am einfachsten mit Beinwelljauche abdecken. ACHTUNG – die Beinwelljauche wird stets direkt in den Boden eingegeben. Sie sollten nicht auf die Pflanze selbst gelangen.

Die Scheibengurke ist nicht nur ein Starkzehrer. Sie ist auch irgendwie immer „durstig“. Deshalb solltest du dir angewöhnen, mindestens 2 Mal am Tag, am besten morgens und abends, nach ihr zu sehen und ihr genügend Wasser zur Verfügung stellen. Bedenke aber, dass sie keine Staunässe mag. Diese nimmt sie äußerst übel. Nur, wenn du der Scheibengurke ausreichend Wasser zur Verfügung stellst, wirst du dich auch über die gewünschte, üppige Ernte freuen können.

Wie wird die Inkagurke in die Mischkultur integriert und wie lautet die Kulturfolge?

Gurken, wie auch andere Kürbisgewächse, sind sehr eigen, was ihre Kulturfolge anbelangt. So sollte an einem Standort, an dem im vergangenen Jahr Gurken gezogen wurden, in den nächsten 4 Jahren etwas anderes gepflanzt werden. Ebenso wenig sollten Kohlgewächse oder Mais als Vorgänger auf diesem Beet gewachsen sein. Sellerie, Hülsenfrüchte und Lauch hingegen wären als vorangegangene Kultur sehr günstig. 

Natürlich ist für viele Gärtner eine Mischkultur wichtig, da sie mit dem zur Verfügung stehenden Platz gut haushalten müssen. Die Inkagurke aber eignet sich nicht sonderlich gut für die Mischkultur. Denn sie benötigt ausreichend Platz, damit ihr Laub morgens schnell abtrocknen kann. In der Mischkultur ist dies nicht optimal möglich. Deshalb solltest du ihr einen Einzelplatz zugestehen.

Der Reifungsprozess der Inkagurke

So schnell die Inkagurke auch keimt und zu ranken anfängt, so spät sind die Früchte reif. Erst Ende August kannst du für gewöhnlich mit der Ernte beginnen. Im Gewächshaus kann es durchaus sein, dass sie bereits Anfang bis Mitte August vollständig ausgereift und erntebereit sind.

Möchtest du die Inkagurke roh probieren, wirst du feststellen, dass sie einen ähnlichen Geschmack aufweisen wie herkömmliche Salatgurken. Allerdings wirst du ebenso feststellen, dass ihr Wassergehalt geringer ist. Dennoch kannst du sie natürlich roh genießen, einem Salat hinzufügen, sie einlegen oder kochen. Zum Kochen, Grillen oder Braten werden für gewöhnlich ältere Gurken genommen. Insbesondere die jungen Früchte werden zum Einlegen verwendet. Wundere dich übrigens später nicht, wenn du die eingelegten Inkagurken isst. Das Einlegen verleiht ihnen einen Geschmack, der an Artischocken erinnert.

Bei der Verarbeitung der älteren Früchte ist darauf zu achten, dass du die Samen entfernst. Sie sind schwarz und daher nicht zu übersehen. Du kannst sie trocknen, um für das kommende Jahr ausreichend Saat zu erhalten. Die Samen der jüngeren Früchte können mitgegessen werden.

ACHTUNG – die Inkagurke ist nicht wirklich lagerfähig. Im Kühlschrank halten sie sich auch nur ein bis zwei Wochen frisch. Am besten erntest du sie genau dann, wenn du sie verarbeiten bzw. essen möchtest. Insbesondere die jungen Früchte verlieren recht schnell an Substanz und Geschmack. In Südamerika, ihrem Ursprungsort, wird die Inkagurke gerne gefüllt auf den Tisch gebracht. Für die Füllung werden Reis, Frischkäse oder Fleisch verwendet.

Die Inkagurke wird in Südamerika gern gefüllt gegessen

Beim Kochen wird eine Zeit von circa 15 Minuten benötigt, damit die Früchte weich werden. Die Stacheln werden übrigens ebenfalls „weichgekocht“, sodass sie problemlos mitgegessen werden können.

Eine weitere Option, die Früchte zu nutzen, ist das Herstellen von Smoothies. Ähnlich wie herkömmliche Gurken können sie in verschiedenen Kombinationen in die Rezepte integriert werden. Im Internet kannst du ebenfalls einige Rezepte für die Verwendung der Inkagurke finden.

Neben den Früchten kannst du auch die Ranken und Blätter roh, also beispielsweise im Salat, verzehren. Diese Pflanze kann also (fast) vollständig verzehrt werden.

Welche Krankheiten oder Schädlinge können die Inkagurke befallen?

Im Freilandbeet gepflanzt, handelt es sich bei der Scheibengurke um eine sehr robuste Pflanze, die nicht so schnell Krankheiten anzieht. Im Gewächshaus sieht es allerdings anders aus. Hat sie hier keine Möglichkeit, die Feuchtigkeit von den Blättern loszuwerden, kommt es schnell zum Falschen Mehltau. Um diese Gefahr abzuwehren, ist es möglich, die Pflanzen mit einer Jauche aus Ackerschachtelhalm alle 2 Wochen zu stärken. Zudem hilft eine dünne Mulchschicht (am besten angetrockneter Rasenschnitt) sowie regelmäßiges Lüften des Gewächshauses.

Auch Spinnmilben können im Gewächshaus zu Ärger führen. Doch ihnen kann man zu Laibe rücken, indem man Raubmilben ausbringt. Diese machen den Spinnmilben ein Ende, weshalb die Gurke wieder in Ruhe weiterwachsen kann.

Die Heilwirkung der Inkagurke

Die alten Inka hatten wirklich ein gutes Händchen für Heilpflanzen. Auch die Inkagurke gehört zu diesen besonderen Pflanzen. Der Grund sind die guten Inhaltsstoffe, die sie nicht nur zu einer leckeren Frucht in der Küche machen, sondern auch ein gutes Heilmittel sein lassen. Diese Gurke ist recht vielfältig. Ihre Wirkungsweise konnte mittlerweile mit Hilfe verschiedener Studien wissenschaftlich nachgewiesen werden.

  • Es sind Flavonoide enthalten, die immunstärkend, krebshemmend und antioxidativ wirken.
  • Es konnte eine blutdrucksenkende Wirkung festgestellt werden. Um diese Wirkung zu erzielen, werden die Samen zermahlen und zu einem Tee bereitet.
  • Sie wirkt sich regulierend auf den Cholesterinspiegel aus.
  • Ebenso konnte eine gewichtsreduzierende Wirkung festgestellt werden. Damit ist sie bei übergewichtigen Menschen als Nahrungsmittel empfehlenswert.
  • Die Blätter der Pflanze weisen eine entzündungshemmende Wirkung. Sie werden zu einer Salbe verarbeitet.
  • Stellt man aus den Früchten eine Tinktur her, so hat diese eine blutreinigende Wirkung und wird zur Entgiftung eingesetzt.
  • Zudem werden Verdauungsstörungen sowie ein erhöhter Cholesterinspiegel harmonisiert.
Inkagurken direkt nach der Ernte in einem schönen Teller gesammelt, auf einem geschnittenen Baumstamm
Die Inkagurke wird in der traditionellen Medizin als Heilpflanze verwendet, da ihr Saft entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen zugeschrieben werden.

FAQ

Kann man Inkagurken roh essen?

Die Inkagurke kann gerne roh verzehrt werden. Im Salat, als Snack oder im Smoothie ist sie sehr lecker. In diesem Fall sollten die Stacheln entfernt werden.

Wie isst man eine Inka-Gurke?

Einerseits wird die Inkagurke gerne roh verzehrt. Doch findet man im Internet auch viele Rezepte für die gekochte und eingelegte Inkagurke. Da sie im gekochten Zustand geschmacklich der Zucchini sehr nahekommt, kann sie sehr vielfältig eingesetzt werden. Auch als Zutat für einen gesunden Smoothie ist sie denkbar.

Wie schmeckt eine Inka-Gurke?

Im rohen Zustand ähnelt sie geschmacklich der regulären Salatgurke. Gekocht kann man sie geschmacklich bei der Zucchini einordnen. Eingelegt hingegen erhält sie einen Geschmack, der mit einer Artischocke vergleichbar ist.

Wie groß wird die Inka-Gurke?

Die Pflanze kann bis zu 4 Meter in die Höhe klettern. Die Rankhilfe sollte deshalb niemals niedriger als 2 Meter veranschlagt werden. Die Früchte selber erreichen eine Größe von 5 bis maximal 15 Zentimetern.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen