Rindenmulch als Alternative zu synthetischem Mulch - Vorteile und Nachteile

Rindenmulch als Alternative zu synthetischem Mulch – Vorteile und Nachteile

Mit Mulch lassen sich freie Flächen abdecken, sodass sie dauerhaft schön aussehen. Unkraut wird dabei unterdrückt, während das Wasser weiterhin in den Boden gelangt. Dabei hat man unter anderem die Wahl zwischen synthetischem und natürlichen Mulch. Gerade der Rindenmulch bietet so einige Vorteile gegenüber dem synthetischen Mulch.

Warum man mulcht

Das Mulchen von Beeten und Freiflächen hat verschiedene Gründe:

  • Meistens möchte man bei der Anwendung von Mulch Unkraut unterdrücken und damit eine Fläche ordentlich halten.
  • Dabei versiegelst du die Fläche nicht, denn der Mulch lässt Wasser ungehindert durch.
  • Gleichzeitig hält die Mulchschicht das Wasser im Boden, indem es die Verdunstung verhindert.
  • Mulch hält zudem den Boden warm, sodass Sträucher und andere Pflanzen besser gedeihen.
  • Auf Spielplätzen und freien Spielflächen dient Rindenmulch als Fallschutz und um größere Verletzungen bei Kindern zu verhindern.

Synthetischer Mulch

Unter synthetischem Mulch versteht man Materialien, die künstlich hergestellt wurden und eine Fläche abdecken sollen.

  • Im Garten wird häufig Mulchfolie verwendet. Diese legt man großflächig auf das Beet. Nur an den Stellen, wo die Pflanzen wachsen, befindet sich ein Loch. Dabei unterdrückt die Folie unerwünschte Beipflanzen, lässt jedoch gleichzeitig das Wasser in den Boden dringen. Zudem hat die Mulchfolie einen wärmenden Effekt, wodurch die Pflanzen besser wachsen.
  • Für Spielplätze wird zuweilen auch synthetischer Mulch aus Altreifen oder EPDM-Mulch verwendet. Dieses ist besonders weich und bietet damit einen Fallschutz für die Kinder. Zudem kannst du solche Mulchschichten in verschiedenen Farben kaufen.
  • Bei künstlichem Rindenmulch wird der natürliche Rindenmulch optisch nachgeahmt. Dabei besteht der Mulch aus gefärbten Kunststoff.

Natürlicher Mulch

Mit natürlichem Mulch wird vor allem die Umwelt geschont. Oft lassen sich die Materialien auch aus dem eigenen Garten entnehmen.

  • Aus Pflanzenresten und Küchenabfällen kannst du eine Mulchschicht auf deinem Beet anlegen. Diese sieht zwar nicht besonders schön aus, unterdrückt jedoch das Unkraut und versorgt gleichzeitig den Boden mit Nährstoffen.
  • Auch der Rasen kann mit dem eigenen Grasschnitt gemulcht werden. Hierbei geht es jedoch weniger um die Unkrautunterdrückung. Vielmehr soll der Boden auf natürliche Weise gedüngt werden.
  • Rindenmulch wird vor allem zur Abdeckung von größeren Flächen verwendet, auf denen vereinzelt Bäume, Sträucher und andere Pflanzen stehen. Die Schicht unterdrückt das Unkraut, gleichzeitig hält sie den Boden feucht und warm.

Rindenmulch

Der Rindenmulch fällt als Abfallprodukt an, da die Rinde bei der Weiterverarbeitung des Holzes nicht benötigt wird. Dabei werden unterschiedliche Holzarten verarbeitet, somit gibt es auch Unterschiede beim Rindenmulch:

  • Am häufigsten wird Kiefernmulch angeboten. Er unterdrückt optimal das Unkraut und ist gleichzeitig wasserabweisend und damit besonders witterungsbeständig. Allerdings verrottet der Kiefernmulch besonders schnell und muss deshalb schneller erneuert werden.
  • Im Gegensatz dazu ist Lärchenmulch langlebig. Dieser eignet sich besonders gut für Bereiche, die über einen längeren Zeitraum abgedeckt bleiben sollen.
  • Häufig werden Tannenrinde und Fichtenrinde als Mischung angeboten. Dieser Mulch zersetzt sich schnell zu nährstoffreichen Humus.
  • Nicht regional und preislich etwas teurer ist Pinienmulch. Er hat eine schöne rote Farbe, duftet beim Verrotten gut und hält dreimal länger als Rindenmulch von einheimischen Hölzern.
  • In der Regel ist Rindenmulch naturbelassen und enthält keine Zusatzstoffe.
  • Manchmal wird der Mulch auch eingefärbt und findet dann zum Beispiel Anwendung auf Spielplätzen.
  • Generell wird Rindenmulch in verschieden großen Körnungen angeboten. Dabei gilt, je kleiner die Körnung, umso schneller verrottet der Mulch.
  • Zu kaufen bekommst du Rindenmulch in den meisten Baumärkten. Bei größeren Mengen können jedoch mehrere Fahrten nötig sein. Mache deine Gartenarbeit ökologischer und lasse dir Rindenmulch auf Paletten nach Hause liefern! Zusätzlich kannst du mit einer Lieferung des Mulches Geld sparen.

Einsatzbereiche für Rindenmulch

Mit Rindenmulch lassen sich verschiedene Bereiche abdecken:

  • Kübel- und Topfpflanzen so wie Blumenkästen bedeckst du am besten mit sehr feinem Rindenmulch.
  • Eine Mulchschicht mit mittlerer Körnung wird für Blumenbeete und Steingärten genutzt.
  • Mulch kann auch auf Wegen eingesetzt werden. Genau wie zwischen Sträuchern wird dafür eine grobe Körnung verwendet.
  • Wenn du den Rindenmulch auf Spielplätzen oder allgemein als Fallschutz einsetzen möchtest, verwendest du eine sehr grobe Körnung.

Vorteile von Rindenmulch

Rindenmulch hat viele Vorteile vor allem gegenüber synthetischem:

  • Generell sorgt das Mulchen dafür, dass die Fläche dauerhaft ordentlich aussieht.
  • Das Unkraut wird unterdrückt.
  • Neue Samen haben es schwer, sich auf dem groben Mulch anzusiedeln.
  • Vor allem Kiefernrinde hat einen hohen Gerbsäureanteil, der sich wachstumshemmend auf Unkräuter auswirkt.
  • Wasser und Wärme hält sich durch die Mulchschicht besser im Boden.
  • Im Sommer schützt er den Boden vor dem Austrocknen, im Winter vor Frost.
  • Natürlicher Rindenmulch versorgt den Boden zudem mit Nährstoffen.
  • Im Gegensatz zu synthetischem Mulch ist der natürliche Rindenmulch nicht umweltschädlich und baut sich nach und nach ab.
  • Er fördert Kleinstlebewesen und Insekten und bietet ihnen Unterschlupf.
  • Befindet sich der Rindenmulch unter Bäumen brauchst du herunter fallendes Laub nicht zu entfernen, da dieses sich mit dem Mulch nach und nach zersetzt.
Gärtner beim Mulchen mit Rindenmulch
Noch ein Vorteil: Wird der Rindenmulch ausreichend dick aufgetragen, schützt er den Boden vor Erosion und damit vor dem Abtragen durch Wasser und Wind.

Nachteile von Rindenmulch

So schön Rindenmulch auch aussieht, nicht immer sollte dieser auf den Flächen verteilt werden:

  • Während der Verrottung wird die Mulchschicht durch Mikroorganismen zersetzt. Sie benötigen dabei viele Nährstoffe, vor allem Stickstoff. Es kann zu einer sogenannten Stickstofffixierung kommen, ein vorübergehender Stickstoffmangel, der vor allem bei der Verwendung von Rindenmulch aus Nadelgehölzen auftritt. Der Stickstoff wird jedoch von den Pflanzen in unterschiedlichen Mengen für das Wachstum benötigt.
  • Um dem Stickstoffmangel vorzubeugen, ist es ratsam, vor der Ausbringung des Rindenmulches den Boden mit einem Stickstoffdünger zu versorgen.
  • Die Zersetzung des Rindenmulches führt zudem dazu, dass der pH-Wert im Boden sinkt. Das vertragen nicht alle Pflanzen.
  • Schnecken werden vom Rindenmulch angezogen. Sie nutzen diese Schicht als Eiablage.

Pflanzen für Flächen mit Rindenmulch

Da durch den Rindenmulch der pH-Wert im Boden sinkt, ist dieser nur für manche Pflanzen geeignet:

  • Rhododendren, auch als Alpenrosen bezeichnet, gehören zu den schönsten Blütensträuchern. Diese Heidegewächse mögen besonders kalkfreie Böden und fühlen sich damit unter einer Rindenmulch-Schicht wohl.
  • Farne profitieren von der Feuchtigkeit unter der Mulchschicht. Sie fühlen sich vor allem im Schatten wohl und sind dabei besonders pflegeleicht.
  • Auch Bergenien mögen es feucht, allerdings bevorzugen sie einen sonnigen Standort. Dann kommen auch ihre schönen Blüten zum Vorschein.
  • Buschwindröschen mögen es alkalisch bis schwach sauer, weshalb sie mit dem absinkenden pH-Wert unter dem Rindenmulch leben können. Im Frühjahr kann man sich an den vielen kleinen Blüten erfreuen.
  • Für gewöhnlich mögen Hortensien einen pH-Wert zwischen 5 und 6. Bei einigen Arten können sich die Blütenfarben verändern, je nachdem wie sauer der Boden ist. So sind die Blüten bei einem höheren ph-Wert rosa und bei einem niedrigen blau. Mehr über die Hortensien-Pflege hier .
  • Kulturheidelbeeren mögen einen schwach sauren und durchlässigen Boden. Im Mai kann man sich an den weißen, glockenartigen Blüten erfreuen und ab Juni die Blaubeeren naschen.
  • Waldastern mögen einen schwach alkalischen bis schwach sauren Boden und können daher in Erde wachsen, die mit Rindenmulch bedeckt ist. Sie bilden kleine, weiße Blüten, die Bienen anlocken.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Mulch und Rindenmulch?

Generell wird eine Bodenbedeckung als Mulch bezeichnet. Dafür gibt es verschieden Varianten. Man unterscheidet zwischen synthetischem und natürlichem Mulch. Für natürlichen Mulch werden Pflanzenreste und auch Küchenabfälle verwendet. Auf großen Flächen lässt sich Mulch aus Rindenabfällen verteilen. Dieser Rindenmulch ergibt ein einheitliches und ordentliches Bild.

Wann ist Rindenmulch sinnvoll?

Rindenmulch kommt häufig auf Freiflächen und unter Gehölzen zum Einsatz, die einen feuchten und sauren Boden vertragen. Im Gegensatz zu synthetischem Mulch verrottet Rindenmulch mit der Zeit und sorgt so dafür, dass der Boden mit Nährstoffen versorgt wird.

Welche Nachteile hat Rindenmulch?

Rindenmulch aus Nadelgehölzen entzieht beim Verrotten dem Boden Stickstoff. Zudem sinkt der pH-Wert, was manche Pflanzen nicht so gut vertragen.

Oft werden durch die Mulschschicht auch Schnecken angezogen, die die Feuchtigkeit nutzen, um dort ihre Eier abzulegen.

Wo darf kein Rindenmulch?

Rindenmulch bietet sich vor allem auf Freiflächen und unter Gehölzen an. Pflanzen, die einen Boden mit niedrigem pH-Wert nicht vertragen, werden sich unter Rindenmulch nicht wohlfühlen.

Kann man Rindenmulch auf Unkraut legen?

Wenn der Rindenmulch auf dem Unkraut verteilt wird, kann dieses sich unter Umständen durch die Schicht arbeiten. Besser ist es, das Unkraut vom Boden komplett zu entfernen, bevor der Rindenmulch aufgetragen wird.

Wie oft muss Rindenmulch erneuert werden?

Der Rindenmulch muss nur dann erneuert werden, wenn dieser schimmelt. Dann ist womöglich der Standort zu feucht. Für gewöhnlich trocknet jedoch der Mulch auf der Oberfläche gut ab, während er im unteren Bereich verrottet. Dadurch wird die Schicht dünner und muss mit frischem Rindenmulch aufgefüllt werden.

Welcher Rindenmulch hält am längsten?

Pinienmulch hält etwa dreimal so lange wie Rindenmulch von einheimischen Gewächsen und muss deshalb seltener aufgefüllt werden. Allerdings ist Pinienmulch wesentlich teurer und muss weit transportiert werden.

Kann man unter Rosen Rindenmulch abdecken?

Rosen vertragen Rindenmulch nicht besonders gut. Sie fühlen sich auf dem offenen Boden wohler. Möchte man dennoch die Fläche mit Rindenmulch versehen, sollte der Bereich mit den Rosen ausgespart werden.

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