Heidelbeeren schneiden

Heidelbeeren schneiden

Heidelbeeren, Blaubeeren, Schwarzbeeren… die Liste der Namen für die leckeren Früchte des Waldes ist lang. Doch wurden sie früher noch mühsam in freier Natur gesammelt, gibt es seit einiger Zeit veredelte Sorten, die man im Garten pflanzen und bequem beernten kann.

Doch wie bei den meisten anderen Beerenbüschen auch, sind ein regelmäßiger Schnitt und überhaupt eine entsprechende Pflege wichtig, um einen guten Ertrag zu haben.

Wir wollen heute zeigen, welches Maßnahmen dafür nötig sind und was man unbedingt mit den Heidelbeerbüschen machen muss, um sie gesund und ertragreich zu erhalten.

  • Müssen Heidelbeeren unbedingt beschnitten werden?
  • Was ist die richtige Jahreszeit dafür?
  • Wie werden die Büsche am besten beschnitten?

Die Blaubeere im Garten

Wer die Heidelbeeren in seinen Garten pflanzt, ist nicht einfach zu faul, um im Wald zu sammeln. Der Strauch hat auch einen hohen Zierwert. Da sie zudem noch als relativ unkompliziert in der Pflege gelten und im Wald der gefürchtete Fuchsbandwurm den rohen Verzehr verbietet, ist die veredelte Variante sehr zu empfehlen.

Dabei gibt es einen entscheidenden Unterschied: Die heimische Wald-Heidelbeere hat neben der namensgebenden blauen Schale auch blaues Fruchtfleisch, welches beim Essen Zähne und Mund und beim Pflücken die Finger blau färbt. Die hiesige Kultur-Heidelbeere entstammt dagegen der sogenannten Amerikanischen Blaubeere, die helles Fruchtfleisch, und daher die entsprechenden Nachteile nicht hat.

Wie muss die Heidelbeere gepflegt werden?

Gesetzt werden sollten die Heidelbeeren in einen humosen, durchlässigen Boden, der einen leicht sauren pH-Wert aufweist. Der lichte Schatten von Bäumen und Büschen ist dabei eine Freude für die Beeren, eben alles in allem die Verhältnisse aus dem Wald.

Zwar ist der alljährliche Schnitt für einen Heidelbeerbusch nicht so existenziell, wie für die meisten anderen Beerenbüsche, aber mit der Zeit wird die Pflanze blühfaul und der Ertrag bleibt aus. Daher ist in der Pflege wichtig, einen regelmäßigen Schnitt zu setzen.

Der sogenannte Verjüngungsschnitt ist vor allem dann wichtig, wenn der Busch ausgewachsen ist. Während die Wald-Heidelbeeren höchstens 50 cm hoch wachsen und keines Schnittes bedürfen, sind die Früchte kleiner und dafür aromatischer. Die Kulturheidelbeere wächst höher, die Früchte sind größer und etwas weniger kräftig im Geschmack. Beides kann also im Garten willkommen sein.

Tipp: Sowohl die Wald- als auch die Kulturheidelbeere ist ein gern gesehener Busch im Garten. Beides hat Vor-und Nachteile und kann entsprechend der Wuchshöhe an den passenden Stellen gesetzt werden.

Wann sollte der Pflegeschnitt erfolgen?

Die beste Zeit für den Schnitt ist der späte Herbst. Sobald die Pflanze nicht mehr belaubt ist, kann der Schnitt erfolgen. Auch im Winter ist okay, wenn keine strengen Fröste herrschen. Aber auf alle Fälle schneidest du die Kulturheidelbeere während ihrer Ruhephase. Je später du diese Arbeit erledigst, umso mehr kann sich aber der Neuaustrieb verzögern.

Hast du den Busch schon etwas länger stehen, ist ab und an ein Verjüngungsschnitt erforderlich. Die Heidelbeere kann bis zu 30 Jahren alt werden, wenn sie entsprechend gepflegt wird.

Tipp: In den ersten beiden Jahren solltest du deine neue Heidelbeere nicht schneiden.

Wie schneidet man die Kulturheidelbeere?

Da die besten Früchte an den einjährigen Seitenzweigen wachsen, schneidet man die verzweigten Triebspitzen knapp über dem einjährigen Trieb ab.

Natürlich werden alle vergreisten und dürren Äste an der Basis abgeschnitten. Überalterte Triebe erkennst du daran, dass sie eine rissige Rinde haben und verholzen. Nimmst du diese alten Triebe nicht heraus, hindern sie die Pflanze auf Dauer daran neue Triebe zu bilden, und tragen zudem nur noch kleine, saure Früchte.

Ähnlich dem Obstbaumschnitt solltest du alle Äste herausschneiden, die mit anderen über Kreuz wachsen, nach innen oder sich an den Nebenästen scheuern. Stehen bleiben sollten lediglich ca. 8 gesunde Triebe, damit die Pflanze im nächsten Frühling wieder schön treibt.

Alles, was du herausschneidest, sollte möglichst nah am Boden geschnitten werden, da die Pflanze dann neue Bodentriebe bildet.

Hast du eine vernachlässigte Pflanze, die du retten willst, kannst du auch einen Radikalschnitt machen: Dazu schneidest du die Heidelbeere auf ca. 30 cm zurück und lässt sie komplett neu austreiben.

Tipp: Mit dem Radikalschnitt kannst du eine Heidelbeere wieder zum Blühen bringen, die vielleicht ein anderer Gärtner schon aufgegeben hat. Versuch es einfach!

Pflegeschnitt gegen Pilzbefall

Doch nicht nur für gutes Wachstum, schöneres Aussehen und guten Ertrag ist der Schnitt wichtig. Außerdem kannst du dadurch dem gefürchteten Pilzbefall vorbeugen.

Der Schnitt kann sowohl als vorbeugende Maßnahme erfolgen, als auch zur Bekämpfung. Siehst du, dass deine Blaubeere von Schädlingen befallen ist, kann der Schnitt das einzig probate Mittel sein. Die weißen Gespinste des Frostspanners siehst du schnell, wenn diese sich im Frühling bilden. Dann kannst du die befallenen Triebe herausschneiden, noch bevor sich der Schädling auf der ganzen Pflanze ausbereitet oder sogar im ganzen Garten.

Tipp: Bei geringem Befall kannst du die betroffenen Zweige herausnehmen, ist es bereits schlimmer, kappst du die Pflanze am besten komplett. Sie wird neu austreiben und sich von dem Schädling erholen.

Der Schnitt zur Vermehrung

Du kannst jedoch auch deine Heidelbeere schneiden, um den Busch zu vermehren. Und zwar schneidest du dazu gesunde Pflanzenteile heraus. Um solche Stecklinge zu gewinnen, werden Teile eines neuen Triebes abgeschnitten und in entsprechendes Substrat gesteckt. Dort werden sie sich in der Regel bewurzeln, wobei du mehrere gleichzeitig schneiden solltest, da bei Stecklingen nie alle Wurzeln bekommen. Außerdem kannst du mit dieser Maßnahme den Pflegeschnitt des Strauches verbinden, und gleich alles herausschneiden, was weg muss.

Tipp: Die beste Zeit für das Schneiden von Stecklingen ist der Herbst. Aber auch im Winter können die abgeschnittenen Triebe für die Gewinnung neuer Pflanzen genutzt werden.

Heidelbeeren werden geerntet
Ein guter Schnitt sorgt für eine gute Ernte der Heidelbeere

Fazit

Das Schneiden der Heidelbeeren sorgt für besseren Ertrag und eine schöne Form. Beachten solltest du dabei, dass die Kulturheidelbeere etwa aller drei bis vier Jahre einen Schnitt verträgt, die Auslichtung im späten Herbst oder Winter erfolgen sollte, und kranke oder überalterte Triebe auch das Jahr über herausgenommen werden können.

Bei uns kannst du übrigens auch lernen, wie man die Brombeeren schneidet.

FAQ

Wann sollte der Schnitt erfolgen?

Aller paar Jahre ist ein Pflegeschnitt angeraten. Dieser sollte im späten Herbst oder auch an einem frostfreien Wintertag erfolgen.

Kann auch zwischendurch ein Schnitt erfolgen?

Natürlich kann auch zwischendurch im Jahr geschnitten werden, wenn es nötig ist. Sind beispielsweise Triebe von Krankheiten befallen oder wachsen kreuz und quer, kann man diese entfernen.

Warum sollte der Schnitt gemacht werden?

Der Schnitt dient der Gesunderhaltung des Busches. Außerdem fördert man so den Ertrag und auch das schöne Aussehen der Pflanze. Durch das Abschneiden vergreister Triebe kann zudem dafür gesorgt werden, dass sich neue Triebe bilden.

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