Vorteile eines Gewächshauses beim Anbau von Obst und Gemüse

Vorteile eines Gewächshauses beim Anbau von Obst und Gemüse

Ein Gewächshaus im Garten bringt viele Vorteile mit sich. So lässt sich etwa die Anbausaison verlängern und damit mehr Obst und Gemüse ernten. Auch außerhalb der Saison kann das Gewächshaus genutzt werden. Zudem bietet das Treibhaus Schutz vor verschiedenen Krankheiten, Pilzen und Schädlingen.

Es gibt viele Größen und Formen von Treibhäusern. Eine große Auswahl entdeckst du mit einem Halls Gewächshaus. Die Größe ist abhängig davon, wie viel Platz du im Garten hast. Generell ist es besser, sich für ein größeres Gewächshaus zu entscheiden. Beim Anbau wirst du die Vorteile schnell zu spüren bekommen und den Platz mit verschiedenen Pflanzen ausfüllen.

Funktion eines Gewächshauses

Im Gewächshaus, das auch als Treibhaus bezeichnet wird, herrscht ein besonderes Klima. Im Innenbereich ist es wärmer als außen, zudem entwickelt sich eine hohe Luftfeuchtigkeit.

  • Die Wärme entsteht durch die Sonneneinstrahlungen, die von allen Seiten und durch das Dach ins Gewächshaus gelangen. Da der Bereich geschlossen ist, kann die entstandene Wärme nur schwer wieder entweichen und bleibt damit im Inneren erhalten.
  • Durch die höheren Temperaturen entwickeln sich die Pflanzen schneller und bringen dadurch einen höheren Ertrag hervor.
  • Der geschlossene Raum sorgt zudem dafür, dass die Luftfeuchtigkeit steigt. Beim Gießen gelangt das Wasser nicht nur in die Erde, ein Teil verdunstet auch. Das wird durch die hohe Temperatur zusätzlich gefördert.
  • Auch Pflanzen geben Wasser über die Blätter ab. Ist die Luftfeuchtigkeit erhöht, wird von den Pflanzen weniger Wasser abgegeben, weshalb sie damit länger haushalten können. Die Folge ist, dass man weniger Gießen muss und Wasser spart.

Höhere Ernteerträge durch ein Gewächshaus

Im Gewächshaus ist der Ertrag für gewöhnlich höher, als im Freiland. Das hat mehrere Gründe:

  • Das besondere Klima sorgt dafür, dass die Pflanzen schneller wachsen. Ein schnelleres Wachstum bedeutet auch ein zeitigeres Ausreifen der Früchte und damit einen höheren Ertrag.
  • Das Gewächshaus bietet zusätzlich einen Schutz vor Witterungen. So sind etwa Tomaten besonders anfällig für die Kraut- und Braunfäule, wenn sie ständig dem Regen ausgesetzt sind. Mit dieser Pilzkrankheit kann schnell eine ganze Ernte verloren gehen.
  • Auch Schädlinge können für einen niedrigeren Ertrag sorgen. Ein Treibhaus bietet den Pflanzen einen geschützten Raum, in dem weniger Schädlinge eindringen können.
  • Sollten dennoch Schädlinge auftreten, lassen sie sich im Gewächshaus leichter bekämpfen als im Freiland.
  • Höhere Ernteerträge werden auch dadurch erzielt, dass die Anbausaison länger genutzt werden kann.
Gärtner steht vor seinem Gewächshaus und trägt einen Korb mit viel Gemüse
Ein Gewächshaus schafft ein kontrolliertes Umfeld, das den Pflanzen optimale Bedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit und Licht bietet, was zu höheren Erträgen führt.

Wie du im Gewächshaus das Klima kontrollierst

Im Gegensatz zum Freiland lässt sich das Klima im Gewächshaus kontrollieren und anpassen.

  • So kannst du zum Beispiel beim Anbau von Gurken für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Hierfür gießt du die Pflanzen regelmäßig und sorgst durch kurzes Stoßlüften für einen Sauerstoffaustausch. Am wohlsten fühlen sich die Gurken, in der hintersten Ecke. Weit weg von Tür und Fenster.
  • Tomaten hingegen benötigen immer mal wieder frischen Wind, den du im Gewächshaus durch längere Lüftungszeiten verursachen kannst. Mit dem Wind werden nicht nur die Blätter abgetrocknet, sondern auch die Blüten bewegt, wodurch sie sich selbst bestäuben.
  • Heizt sich das Gewächshaus im Sommer zu sehr auf, kann ein Schattiernetz die Pflanzen vor zu viel Hitze bewahren.

Bewässerung im Gewächshaus

Im Gewächshaus sorgt die oberflächliche Bewässerung dafür, dass sich die Luftfeuchtigkeit erhöht:

  • In der Regel brauchst du nur einmal pro Woche die Pflanzen zu gießen.
  • An heißen Tagen wird, je nach Bedürfnis der Pflanze zwei- bis dreimal gegossen.
  • Ideal ist es, die Pflanzen am frühen Morgen zu gießen. Dann ist die Temperatur am niedrigsten. Das Wasser verdunstet weniger und gelangt leichter in den Boden.
  • Gieße möglichst bodennah direkt in den Wurzelbereich.
  • Möchtest du verhindern, dass die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus zu schnell ansteigt, kannst du auch eine Olla in den Boden eingraben. Dadurch werden die Pflanzen direkt an den Wurzeln versorgt und es verdunstet weniger Wasser.

Gewächshaus regelmäßig lüften

Eine hohe Luftfeuchtigkeit hat für die Pflanzen nicht nur Vorteile, sondern bietet auch Gefahren, wenn man nicht regelmäßig lüftet:

  • Im Sommer sollte täglich gelüftet werden. An heißen Tagen ist mehrmaliges Lüften sinnvoll, da die Temperaturen stark ansteigen können. Ein automatischer Fensteröffner kann hierbei eine Unterstützung sein. Dieser öffnet das Fenster immer dann, wenn die Temperatur zu stark ansteigt. Sinkt die Temperatur ab, schließt sich das Fenster wieder.
  • Das Lüften sorgt zum einen für das Absenken der Temperatur, aber auch für Sauerstoffzufuhr.
  • Öffnest du sowohl Fenster als auch die Tür, entsteht ein Luftzug. Dieser hilft, dass die Blätter schnell abtrocknen können. Das ist vor allem bei Pflanzen, wie Tomaten, Paprika und Chili sinnvoll, da mit dem Luftzug die Gefahr von Kraut- und Braunfäule verringert wird. Zudem hilft der Wind diesen Pflanzen beim Bestäuben der Blüten.
  • Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte auch im Winter das Gewächshaus gelüftet werden. Hier reicht es aber, den Luftaustausch alle zwei bis drei Tage vorzunehmen.
Ein Gewächshaus wird gelüftet: dafür ist die Tür offen.
Regelmäßiges Lüften im Gewächshaus verhindert die Ansammlung von Feuchtigkeit und schädlichen Gasen, um ein gesundes Wachstum der Pflanzen zu fördern.

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Über das Jahr sind die Pflanzen verschiedenen Krankheiten, Pilzen und Schädlingen ausgesetzt. Im Freiland ist die Gefahr höher als im Gewächshaus.

  • Pilzkrankheiten, wie die Kraut- und Braunfäule benötigen viel Feuchtigkeit, um sich auszubreiten. Tomaten sind besonders anfällig und müssen immer gut abtrocknen können. Stehen sie im Freiland und regnet es häufig, ist die Gefahr, dass sie von der Pilzkrankheit betroffen sind, besonders hoch. Ein Gewächshaus schützt die Tomaten dauerhaft vor Regen.
  • Die Pilzsporen können auch über die Luft übertragen werden. Deshalb sollte man Kartoffeln, die besonders häufig von der Braunfäule betroffen sind, nicht in der Nähe von Tomaten anbauen. Auch hier schützt das Gewächshaus, in welches die Sporen nur schwer gelangen können.
  • Schädlinge, wie etwas Blattläuse haben es schwer, ins Gewächshaus zu gelangen. Beim Lüften kann es dennoch zu einem Befall kommen. Im geschlossenen Glashaus lassen sich die Schädlinge jedoch leichter bekämpfen. So kann man gegen Blattläuse gezielt Marienkäferlarven oder Schlupfwespen einsetzen. Da sie den Bereich nicht so einfach verlassen können, bleiben sie vor Ort, bis der Befall soweit minimiert ist, dass sie keine Nahrung mehr finden.
  • Bei der weißen Fliege, die auch zu den Blattläusen gehört, ist die Gelbtafel ein effektives Mittel, um die adulten Schädlinge zu bekämpfen. Gelbtafeln sollten allerdings nur in einem geschlossenem Raum verwendet werden, da sich daran auch Nützlinge verfangen.
  • Auch Nacktschnecken sind bei den Gärtnern gefürchtet. Sie fressen hemmungslos Jungpflanzen und Salate nieder. Ins geschlossene Gewächshaus gelangen sie nur schwer. Selbst wenn sie es hineingeschafft haben, kann die Bodenfeuchtigkeit gering gehalten werden, damit sie sich nicht gut fortbewegen können. Im Freiland hat man vor allem in verregneten Zeiten nur wenig Kontrolle darüber.

Anbausaison mit einem Gewächshaus verlängern

Ein großer Vorteil am Gewächshaus ist, dass sich damit die Anbausaison verlängern lässt und man damit mehr Obst und Gemüse ernten kann.

  • So heizt sich das Gewächshaus bereits im Frühjahr auf und man kann die ersten Salate pflanzen und ernten.
  • Frostempfindliche Pflanzen, wie Tomaten, Chili und Gurken lassen sich zeitiger ins Gewächshaus setzen, als ins Freiland. Die höheren Temperaturen und das direkte Sonnenlicht helfen ihnen, sich optimal zu entwickeln.
  • Im Herbst steht dann die Ernte an. Auch hier kann man im Gewächshaus länger ernten als im Freiland, da die Temperaturen länger erhöht bleiben.
  • Mit Wintergemüse wie etwa Winterspinat wird das Treibhaus auch in der kalten Jahreszeit genutzt. Hier sind die Pflanzen etwa vor Schnee geschützt.
  • Wenn du dein Gewächshaus beheizt, kannst du auch außerhalb der Saison dein Obst und Gemüse anbauen und ernten. Hierfür ist eine gute Gewächshausheizung nötig. Über die sonnenarmen Tage sollten zusätzlich Pflanzenlampen angebracht werden, damit die Pflanzen mit ausreichend Licht versorgt werden.

Fazit

Durch die optimalen und anpassbaren Klimabedingungen in einem Gewächshaus lässt sich der Anbau von Obst und Gemüse optimieren und die Anbauzeit verlängern. Zudem verringert das Treibhaus das Auftreten von Krankheiten, Pilzen und Schädlingen.

Auch professionelle Gärtner bevorzugen die Nutzung von Gewächshäusern, da sie damit eine größere Ernte einfahren können.

FAQ

Was ist der Sinn von einem Gewächshaus?

Ein Gewächshaus bietet ein optimales Klima für Pflanzen. Im Treibhaus ist die Temperatur für gewöhnlich höher, als im Freiland. Zudem sind die Pflanzen vor Witterungseinflüssen, wie Regen, Schnee und Wind geschützt. Auch Krankheiten und Schädlinge lassen sich mit dem Glashaus dezimieren.

Wann lohnt sich ein Gewächshaus?

Das Gewächshaus lohnt sich für jeden, der Platz im Garten hat und Gemüse oder Obst anbauen möchte. Durch das Treibhaus verlängert sich die Saison und es können mehr Früchte geerntet werden. Zudem kann man auch im Winter verschiedene Gemüsesorten anbauen.

Sollte ein Gewächshaus in der Sonne stehen?

Der optimale Standort für ein Gewächshaus sollte sonnig und windgeschützt sein. Vermeide Hecken und darüber ragende Bäume. So wärmt sich das Treibhaus am besten auf und entwickelt ein Klima, in dem sich die Pflanzen besonders gut entfalten können.

Was sind die Nachteile eines Gewächshauses?

Beim Anbau selbst entstehen durch das Gewächshaus keine Nachteile. Die Schwierigkeiten liegen eher darin, dass man für das Gewächshaus eine optimale Fläche benötigt. Zudem muss ein Fundament gegossen und das Gewächshaus aufgebaut werden. Im Laufe der Zeit sind zusätzlich Reinigungen nötig, damit das Gewächshaus nicht verwittert.

Was darf nicht ins Gewächshaus?

Theoretisch können alle Pflanzen im Gewächshaus angebaut werden. Doch nicht immer ist das auch praktisch. So breiten sich etwa Kürbisse stark aus und nehmen im Gewächshaus eine große Fläche ein, die sonst für andere Pflanzen hätte genutzt werden können.
Auch mehrjährige Pflanzen, die groß wachsen, sind in einem Gewächshaus unpraktisch. Äpfel zum Beispiel sind auf der Freifläche besser aufgehoben.

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