Im Garten kommen eine große Auswahl an Scheren zum Einsatz. Sie sind vielfältig in Funktion, Form und Größe. Da verliert man leicht die Übersicht. Doch wenn du die Unterschiede kennst, wird es dir leicht fallen, immer die richtige Schere anzuwenden.
Grob lassen sich die Scheren im Garten in drei Bereiche einteilen: Einhand- und Zweihandscheren und Teleskopscheren oder Schneidgiraffen für große Höhen.
Arten von Einhand-Gartenscheren
Gartenscheren, die mit nur einer Hand bedient werden, kommen im Garten am häufigsten zum Einsatz. Sie sind für jeden Gärtner unerlässlich.
Bypass-Gartenschere
Die Bypass-Gartenschere besteht aus zwei breiten, zumeist bauchigen Klingen, die sich beim Zusammendrücken des Griffes überschneiden. Dadurch ist ein präziser Schnitt möglich.
Diese Schere sollte jeder Gärtner besitzen, denn zu ihr gehören besonders viele Anwendungsbereiche:
- Frische Äste bis zu einem Durchmesser von 25 Millimetern können mit einer Bypass-Gartenschere geschnitten werden.
- Auch Triebe lassen sich damit leicht entfernen.
- Für das Kürzen von Rosen ist der präzise Schnitt von Vorteil. So werden die empfindlichen Pflanzen nicht gequetscht.
- Für den Schnitt an Weinreben ist ebenfalls die Bypass-Schere geeignet.
- Sogar für Schnittblumen kann sie angewendet werden.
- Generell sind Bypass-Scheren für den Schnitt von frischen Pflanzenteilen gedacht. Meistens hat sie noch eine Saftrille, die die Pflanzensäfte ableitet und damit das Verkleben der Klingen verhindert.
Ernteschere
Die Ernteschere gehört ebenfalls zu den Bypass-Scheren, weil auch dessen Klingen sich übereinander legen. Jedoch sind die Klingen wesentlich schmaler als die einer gewöhnlichen Bypass-Gartenschere. Dadurch gelingen sehr feine Schnitte, sodass die Schnittfläche gering bleibt und schnell abheilen kann.
Die Ernteschere ist auch unter anderen Namen bekannt, zumeist wird sie danach benannt, wie sie angewendet werden soll:
- Die Ernteschere wird zur Ernte verschiedener Früchte eingesetzt. Zum Beispiel können damit Tomaten oder Trauben abgeschnitten werden.
- Der Begriff “Rebschere” ist wohl auch auf die Traubenernte zurückzuführen. Außerdem lassen sich mit dieser Schere Reben zurückschneiden.
- Als “Blumenschere” ist das Schnittgerät gerade für Floristen von Bedeutung. Doch auch in deinem Garten kannst du Blumen damit abschneiden oder bearbeiten.
- Ebenso lassen sich mit der “Rosenschere” Rosen abtrennen oder zurechtschneiden.
Amboss-Gartenschere
Die Amboss-Gartenschere besteht aus einer oberen Klinge und einem Gegenstück, dem Amboss. Durch diese Technik spart man mindestens 20 Prozent Kraft ein. Bei einer Ratschenschere ist die Krafteinsparung sogar noch größer.
Der Nachteil einer Amboss-Schere ist, dass die Schnitte unsauber werden und das Gewebe gequetscht wird. Deshalb werden diese Scheren nur in bestimmten Bereichen angewendet:
- Hauptsächlich werden mit der Amboss-Gartenschere trockene Äste und Zweige bis zu einem Durchmesser von 22 Millimetern geschnitten. Gerade hier benötigt man besonders viel Kraft, was diese Schere wieder ausgleicht.
- Auch zum Schneiden von trockenem Gehölz bei Rosen, Sträuchern und Stauden kommt die Amboss-Schere zum Einsatz.
- Oft wird davon abgeraten, die Amboss-Schere bei frischen Zweigen anzuwenden. Das liegt daran, dass die hinterlassene Wunde schlechter verheilt, als bei einer Bypass-Schere. Möchte man allerdings bereits abgetrennte Äste zerkleinern, kann man auch hierfür die Amboss-Schere verwenden.
Mehr dazu auf Unterschied zwischen Amboss- und Bypass-Scheren.
Ratschenschere für einen leichten Schnitt
Die Ratschenschere von Gardena ist eine Amboss-Schere mit einer zusätzlichen Ratschenfunktion für leichteres Schneiden, vor allem von trockenen Hölzern. Der Ratschenmechanismus ist individuell zuschaltbar. Die Oberklinge ist antihaftbeschichtet und damit leicht zu reinigen und rostbeständig. Der Amboss ist stabil und stützt beim Schneiden den Ast. Die Griffe enthalten eine Weichkomponente und sind ergonomisch geformt, dadurch wird die Blasenbildung an den Händen reduziert.
Die meisten Käufer sind mit der Ratschenschere von Gardena zufrieden. Sie empfinden es als gut, dass sich die Ratschenfunktion individuell zuschalten lässt. Leicht kann man damit auch Äste von 20 Millimetern Durchmessern durchtrennen. Außerdem schmerzt die Hand auch nach längerer Arbeit nicht. Bei einigen wenigen Käufern ist die Schere durchgebrochen. Jedoch gibt Gardena 25 Jahre Garantie und so lässt sich die Ratschenschere auch nach längerer Zeit leicht umtauschen.
Zweihandscheren im Garten
Mit der Zweihandschere ist eine größere Kraftübertragung möglich.
Bypass-Astschere
Die Bypass Astschere hat zwei Klingen, die sich überlappen, wodurch saubere Schnitte möglich sind. Die Grifflängen variieren zwischen 500 und 1000 Millimetern. Angewendet wird die Bypass-Astschere vor allem in höheren Bereichen:
- Frische Äste bis zu einer Dicke von 60 Millimetern lassen sich mit diesen großen Scheren schneiden.
- Durch die Länge der Griffe erreicht man leicht Äste und Zweige der verschiedenen Bäume. So lässt sich unter Umständen ein Obstbaumschnitt ohne Leiter vornehmen.
- Besonders praktisch sind Teleskopscheren, bei denen man die Länge des Griffes individuell einstellen kann.
- Die Klingen der Bypass-Astscheren sind gebogen, sodass ein Herausrutschen der Zweige verhindert wird.
Amboss-Astschere
Die Amboss-Astschere hat eine Oberklinge und einen Amboss als Gegenstück.
- Zwischen 685 und 1015 Millimetern kann die Grifflänge variieren.
- Bei den Teleskopscheren lässt sich die Grifflänge individuell einstellen.
- Es können trockene Äste bis zu einem Durchmesser von 50 Millimetern durchtrennt werden.
- Besonders gut geeignet sind Amboss-Astscheren für den Schnitt in der Höhe, wie es zum Beispiel bei Laub- und Obstbäumen der Fall ist.
- Fast alle Amboss-Astscheren haben eine gebogene Klinge. Dadurch rutscht das Schnittgut nicht heraus. Es gibt auch Varianten, bei denen der Amboss gezackt ist, was einen zusätzlichen Halt gibt.
Heckenschere
Die Heckenschere zählt zu den Bypass-Scheren, weil die Klingen sich überlappen.
- Die Schneiden sind bis zu 23 Zentimeter lang, sodass große Flächen mit einmal geschnitten werden können.
- Mit einer Heckenschere werden vor allem Sträucher, Büsche und Hecken zurückgeschnitten oder in Form gebracht (Beispiel: die Buchsbaumschere).
- Einige Varianten bieten Teleskopstiele bei dem die Länge der Griffe eingestellt werden können (s.a. Teleskop Heckenschere).
Heckenschere mit Holzgriffen
Die Heckenschere NaturCut von Gardena hat 23 Zentimeter lange antihaftbeschichtete Stahlklingen mit Wellenschliff. Sie haben einen Arbeitswinkel von 20 Grad und schneiden mühelos Hecken. Die ergonomisch geformten Griffe sind aus Holz und unterstützen ein angenehmes Arbeiten.
Etwa 90 Prozent der Käufer sind mit der Gardena Heckenschere zufrieden. Sie finden, dass der Griff sich angenehm anfühlt und der Schnitt der Hecken leicht von der Hand geht. Auf Dauer wird jedoch die Schere etwas schwer in der Hand. Dafür schneidet die Heckenschere bis zu daumendicke Zweige.
Schneidgiraffen für hohe Bäume
Wer hohe Bäume beschneiden möchte, ohne auf eine Leiter oder den Baum zu klettern, findet Hilfe in der Schneidgiraffe:
- Die Schneidgiraffe, oft auch als Teleskopschere bezeichnet, besteht aus einem langen Stiel und einer Schere, die von unten mittels unterschiedlicher Techniken bedient wird.
- Der Stiel ist meist ein Teleskopstiel, dessen Länge individuell Einstellbar ist.
- Fast alle Schneidgiraffen sind Bypass-Scheren mit sich überlappenden Klingen.
- Nur wenige Hersteller bieten Schneidgiraffen mit Amboss-Scheren an.
- Die häufigste Anwendung läuft über ein Zugband, das zumeist von außen sichtbar ist. Am unteren Ende befindet sich ein Griff. Zieht man an diesem, schließt sich die Schere. Durch einen mehrfach Flaschenzug entsteht eine enorme Kraftersparnis, oft bis zu 75 Prozent.
- Die zu schneidende Astdicke variiert zwischen den unterschiedlichen Schneidgiraffen, kann jedoch bis zu 36 Millimeter dick sein.
Bypass-Baumschere
Die Bypass-Baumschere von Gardena gehört zum combisystem. Das bedeutet, dass du für die Schere zusätzlich einen Teleskopstiel aus diesem System benötigst. Solltest du keine Teleskopstange besitzen, musst du sie zusätzlich kaufen. Die Messer sind gehärtet und antihaftbeschichtet. Durch eine doppelte Hebelübersetzung und eine fünffache Rollenübersetzung ist ein kraftsparendes Schneiden möglich. Bedient wird die Schere über ein Zugseil mit D-Griff.
Etwa 90 Prozent der Käufer sind mit der Schneidgiraffe von Gardena zufrieden. Sie finden, dass man damit mit nur wenig Kraftaufwand die Bäume beschneiden kann. Außerdem wirkt das Zugseil stabil und fest.
Die Schere lässt sich auf dem Stiel leicht aufbringen. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Schneidgiraffe nur auf die ovalen Teleskopstiele von Gardena passen. Empfohlen wird von Kunden außerdem, Handschuhe zu tragen, wenn man die Astschere ohne Teleskopstiel verwendet.
Weitere Infos zu diesem Thema hier.
Pflege und Lagerung der Scheren für den Garten
Um eine lange Haltbarkeit zu gewähren, ist nicht nur die Qualität, sondern auch eine gute Pflege und die richtige Lagerung Voraussetzung:
- Reinige nach der Verwendung die Klingen mit einem weichen Tuch und Seifenwasser.
- Spezielle Reinigungssprays für Gartenscheren helfen nicht nur dabei, Schmutz zu lösen, sondern auch die Klingen beweglich zu halten.
- Hast du kranke Pflanzen geschnitten, sollte die Klinge desinfiziert werden, bevor die Schere weiter verwendet wird. Andernfalls ist eine Übertragung der Krankheit möglich.
- Gelagert wird die Schere hängend, sofern eine entsprechende Vorrichtung vorhanden ist.
- Andernfalls kann auch die Schere liegend gelagert werden. Dabei solltest du darauf achten, dass weder Druck noch andere Belastungen auf die Schere ausgeübt werden.
- Als Lagerplatz ist ein dunkler und trockener Raum von Vorteil. So wird der Entstehung von Rost vorgebeugt.
Pflege- und Reinigungsspray für Scheren
Das Wartungsspray von Felco reinigt die Scheren, ölt sie und schützt sie zusätzlich vor Rost. Es ist sowohl für Baumscheren als auch für Kabelscheren geeignet.
Die meisten Käufer sind mit dem Pflegespray von Felco zufrieden. Sie berichten, dass sich das Spray leicht auftragen lässt. Es ist zwar recht dünnflüssig, haftet dennoch gut an den Klingen. Insgesamt schützt es die Geräte vor Verschleiß.
Zum Entfernen von Harz sollte das Reinigungsspray möglichst direkt nach der Anwendung der Schere verwendet werden, da sich die klebrige Masse sonst nur schwer löst. Was den Preis anbetrifft, sind sich die Kunden uneins. Die einen meinen, dass das Spray zu teuer sei. Andere finden den Preis gerechtfertigt, da bei der Anwendung nur wenige Spritzer nötig sind. Dadurch ist der Verbrauch recht gering und man kann das Spray lange verwenden.
Scheren im Garten richtig schleifen
Selbst bei guter Qualität und Pflege ist es normal, dass die Scheren im Laufe der Zeit stumpf werden. Die meisten Klingen kann man jedoch selbst nachschleifen:
- Verwendest du einen Schleifstein, feuchtest du ihn vor der Verwendung an. Anschließend wird die Klinge Flach mit einem leichten Winkel mehrfach über den Schleifstein bewegt.
- Schleifstäbe bestehen aus Vollhartmetall. Hier wird entweder nur der Schleifstab flach über die Klinge gezogen oder man bewegt die Schere und den Schleifstab entgegengesetzt. Hier ist ein wenig Übung notwendig, um auf diese Weise Scheren und auch Messer zu schärfen.
- Leichter geht es mit einem Schleifgerät für Gartenscheren. Bei diesen wird die Klinge mehrfach durch einen Spalt gezogen und dabei von beiden Seiten gleichzeitig geschliffen.
- Wer sich das Schleifen seiner Gartenscheren selbst nicht zutraut, kann sich auch an einen Spezialisten wenden.
Multifunktions-Schleifgerät
Mit dem Multifunktions-Schleifgerät von Garten Primus lassen sich ohne jegliche Vorkenntnisse sämtliche Scheren und Messer mit glatter Klinge schneiden. Sie hat eine Führungsvorrichtung für Einhand-Gartenscheren. Die Schleifeinsätze sind aus Wolframcarbid und damit fast so hart wie Diamant. Ein Schutzbügel verringert die Verletzungsgefahr. Mit dem dazugehörigen Ölschwämmchen werden die Klingen nachträglich konserviert und gepflegt.
Die meisten Käufer sind mit dem Schleifgerät zufrieden und haben dieses schon auf sämtlichen Scheren angewendet. Die Bedienung ist dabei sehr einfach. Man braucht keine Scheren auseinanderbauen oder auf einen bestimmten Winkel bei der Anwendung zu achten. Einige Nutzer finden allerdings, dass das “Handling gewöhnungsbedürftig”.
FAQ
Welche Gartenschere wofür?
Generell wird mit der Bypass-Schere frisches und mit der Amboss-Schere trockenes Holz. Gartenscheren sind bis zu einer Astdicke von 25 Millimetern geeignet. Astscheren schneiden bis zu 60 Millimetern. Außerdem erreicht man mit Astscheren höhere Bereiche. Weit oben in der Krone sind Schneidgiraffen eine große Hilfe.
Was ist eine Bypass-Schere?
Eine Bypass-Schere hat eine Ober- und eine Unterklinge. Beim Schnitt überschneiden sich diese, dadurch entstehen saubere Schnittkanten. Die Bypass-Schere kommt daher vor allem bei frischen Hölzern zum Einsatz. Auch empfindliche Pflanzen wie Rosen werden mit der Bypass-Schere geschnitten, da diese das Gewebe nicht quetscht.
Was ist eine Amboss-Schere?
Die Amboss-Schere hat nur eine Oberklinge. Diese stößt auf ein Gegenstück, dem Amboss. Durch diesen Aufbau werden mindestens 20 Prozent Kraft eingespart. Da trockene Hölzer sich schwerer durchschneiden lassen, als frische, ist der Einsatz von Amboss-Scheren hier ideal. Bei frischen Ästen sollte die Amboss-Schere nicht angewendet werden, da sie die Ränder ausfranzt.
Was ist eine Ratschenschere?
Die Ratschenfunktion findet man häufig bei Amboss-Scheren. Sie soll für eine weitere Kraftersparnis sorgen. So wird der Kraftaufwand um ein Drittel reduziert. Bei der Ratschenschere kann sozusagen nachgehebelt werden, indem die Griffe zwischendurch wieder geöffnet werden, während die Klingen in ihrer Position bleiben. Drückt man dann die Griffe zusammen, hat man eine höhere Hebelwirkung und damit eine Verringerung der Kraft.
Welche Schere für den Obstbaumschnitt?
Für den Obstbaumschnitt kommen sowohl Bypass- als auch Amboss-Scheren zum Einsatz. Mit den Bypass-Scheren werden die frischen Äste durchtrennt, mit der Amboss-Schere, die trockenen. Je nachdem, in welcher Höhe du schneidest, kommen Gartenscheren, Astscheren oder Schneidgiraffen zum Einsatz.
Welche Schere zum Rosen schneiden?
Rosen gehören zu den empfindlichen Gewächsen. Sie werden hauptsächlich mit Bypass-Scheren geschnitten. Diese quetschen nicht das Gewebe und hinterlassen eine geringe und saubere Schnittfläche. Für präzise Schnitte verwendest du am besten eine Rosenschere, die vom Prinzip her auch eine Bypass-Schere ist, jedoch schmale und spitze Klingen hat.
Welche Astschere Amboss oder Bypass?
Mit der Astschere schneidest du Äste und Zweige bis zu einer Dicke von 60 Millimetern. Dabei wird die Bypass-Astschere für frisches Holz verwendet. Dieses sollte möglichst nah am Stamm geschnitten werden, um die Schnittfläche gering zu halten und ein Austreiben an dieser Stelle zu unterbinden. Mit der Amboss-Astschere wird vor allem trockenes Gehölz entfernt, weil mit dieser Schere der Kraftaufwand geringer ist, als bei der Bypass-Schere.
Wie viel kostet eine Gartenschere?
Der Preis der unterschiedlichen Scheren für den Garten hängt von den Varianten ab:
Einhand-Gartenscheren kosten zwischen 7 und 35 Euro.
Astscheren sind größer und daher auch etwas teurer. Die Kosten liegen zwischen 12 und 75 Euro.
Schneidgiraffen sind oft aufwendig verarbeitet, deshalb ist der Preis zwischen 40 und 135 Euro gerechtfertigt.
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