Braunfäule bei Tomaten

Braunfäule bei Tomaten

Tomaten gehören zu den Gemüsen, die in unseren Gärten wohl am häufigsten anzutreffen sind. Kaum ein Garten dürfte ohne die roten Früchtchen auskommen, die man an einfach im Frühjahr gekauften Pflanzen ernten kann, und die sogar auf einem Balkon gedeihen.

Doch es gibt ein paar Probleme, die immer wieder auftauchen; die Braunfäule ist eines davon. Wir wollen uns hier diese Krankheit näher anschauen und was man dagegen unternehmen kann.

  • Was ist Braunfäule für eine Tomatenkrankheit?
  • Wie erkennt man sie?
  • Was kann dagegen unternommen werden?
  • Ist die Pflanze bei Befall noch zu retten?
Braunfäule bei Tomaten, unser Video dazu

Was ist Braunfäule?

Als Braunfäule wird eine Pilzkrankheit bezeichnet, die durch Phytophthora infestans verursacht wird. Die braunen, meist matschigen Stellen an den Früchten breiten sich schnell über die ganze Pflanze aus, und befallen Stängel, Triebe und Laub.

Feuchte Sommer sind die Zeit, in der diese Krankheit am häufigsten vorkommt. Tomatenpflanzen, die schutzlos dem Regen ausgesetzt sind, leiden am meisten.

Die Braunfäule entsteht durch Spritzwasser beim Gießen der Tomaten. Dieses enthält oft Erdpartikel, die den krank machenden Pilz direkt an die Unterseite der Blätter tragen.

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So kann man Braunfäule vorbeugen

Sobald die Pflanze Rispen mit Früchten ausgebildet hat, kann man die unteren Blätter der Tomatenpflanze entfernen, raten Experten. Die Tomaten sollen möglichst luftig stehen, und sollten nach einem Regen schnell abtrocknen können.

Für diesen Effekt dürfen die Pflanzen nicht zu nahe beieinander stehen. Bei Stabtomaten sollte der Abstand mindestens einen halben Meter betragen, bei Buschtomaten noch mehr.

Ein Tipp, den schon unsere Großeltern kannten: dort, wo im Vorjahr Kartoffeln standen, sollten jetzt keine Tomaten gepflanzt werden. Wo es mit Braunfäule befallene Tomaten oder Kartoffeln gab, sollte sogar eine vierjährige Pause eingelegt werden.

Die beste Vorbeugung ist der Kauf von resistenten Sorten, die es inzwischen gibt, wie „Phantasia“. Beim Gießen ist es wichtig, dass keine Nässe an die Blätter und Früchte kommt.

Grundsätzlich sollten die Pflanzen vor Regen geschützt werden, da auch dieser Spritzwasser verursachen kann. Sollte eine Überdachung für ie Tomaten nicht möglich sein, können auch die untersten Blätter und Triebe entfernt werden.

Tipp: Auch wenn ein Befall nicht ganz auszuschließen ist, so kann es doch hilfreich sein, wenn dies möglichst spät passiert, damit noch geerntet werden kann.

Was kann man bei Befall tun?

Sobald man die ersten Anzeichen entdeckt, sollten die Blätter großzügig entfernt werden. Eine Variante ist das Spritzen mit Ackerschachtelhalmsud, was die Pflanzen stärkt.

Alle Teile, die man von der Pflanze abschneidet, nicht auf den Kompost werfen! Sie sollten in die Mülltonne. Auch alles, was mit der Pflanze in Berührung gekommen ist, wie Stäbe, an denen die Tomaten angebunden waren, müssen gründlich gereinigt werden. Das passiert am besten mit kochendem Wasser und eventuell einer Desinfektion mit entsprechenden Mitteln.

Zur Desinfektion können kochendes Wasser oder ein Gasbrenner genutzt werden – vorausgesetzt, die Materialien der Werkzeuge lassen starke Hitze zu.

Ist die Pflanze befallen, und es gibt Früchte, die noch okay sind, kann man diese bedenkenlos essen. Es werden in den Tomaten keine Giftstoffe gebildet.

Tipp: Alle Tomaten, die bei Befall der Pflanze noch grün sind, können geerntet werden und reifen nach. Man lagert sie, einzeln in Backpapier verpackt, an einem dunklen und warmen Ort. Bilden sich während dieser Zeit braune Stellen, sollte die Frucht entsorgt werden. Durch das einzelne Verpacken besteht aber die Chance, dass nicht alle Früchte betroffen sind.

Theoretisch lässt sich die Kraut- und Braunfäule mit Fungiziden, also Anti-Pilzmitteln, behandeln. Beim Einsatz von chemischen Methoden solltest du die Produkte und Wirkstoffe stets im Wechsel verwenden, um die Resistenzbildung zu verhindern oder zumindest zu verzögern.

Alle von der Braunfäule betroffene Teile der Tomatenpflanze müssen abgeschnitten werden.
Alle von der Braunfäule betroffene Teile der Tomatenpflanze müssen abgeschnitten werden.

Braunfäule bekämpfen mit Hausmitteln

Die meisten Gartenliebhaber greifen in der Regel zunächst zu Hausmitteln. Besonders beliebt, insbesondere bei Pflanzen, ist die Behandlung mit Milch oder Backpulver. Gegen einige Krankheiten und Parasiten kann auch eine Seifenlaugenbehandlung helfen.

Im Falle der Kraut- und Braunfäule helfen diese Methoden leider nicht. Der Erreger überdauert lange Zeit am Boden sowie an den Pflanzen und lässt sich nicht von diesen abwischen.

Daher hilft nur eine „Immunsystem-Kur“ für die Tomatenpflanzen. Auch unsere Gartentomaten benötigen verschiedene Mineralstoffe und Vitamine, um sich gegen Erreger und anderweitige Schäden zu wappnen.

Tipp: Kalium sorgt für Stabilität im Pflanzengewebe – darum enthalten die meisten Dünger Kalium. Der Mineralstoff kann jedoch auch eigenständig und einzeln zugeführt werden, beispielsweise über einen Kaliumdünger. Aber auch Beinwell- sowie Löwenzahnjauche, Farnkrautbrühe und Holzasche sind großartige Kaliumlieferanten.

Das Zuführen von selbst gemachtem Tomatendünger kann als Vorbeugungsmaßnahme wahre Wunder bewirken. Sollte bereits ein Braunfäule Befall vorliegen, wird der Dünger jedoch nicht ausreichen.

Schachtelhalmextrakt ist das einzige biologische Mittel, das nachweislich auch nach einer Infektion noch immer für Besserung sorgt. Diesen Extrakt kann man erwerben oder einfach selbst herstellen. Auch ein Tee aus Schachtelhalmen kann für Heilung sorgen.

Braunfäule vorbeugen

Am besten sollte ein Befall mit Braunfäule natürlich komplett verhindert werden. Die Krankheit vorzubeugen ist jedoch gar nicht so einfach, da die Erreger relativ häufig auftreten und in fast jedem Garten zu finden sind.

Um einen Befall zu umgehen, solltest du in jedem Fall die Fruchtfolge beachten. Wie bereits kurz erwähnt, sollten Tomaten nicht direkt nach Kartoffeln gepflanzt werden. Auch Paprika, Physalis und Auberginen sind eine schlechte Voraussetzung für gesunde Tomatenpflanzen. Stattdessen können die Pflanzen auf dem Standort von Sellerie oder Erbsen gezogen werden.

Zusätzlich solltest du beachten, welche Nachbarn Ihre Tomaten haben. Pflanzen, die einander gut „riechen“ können, schützen sich im Normalfall gegenseitig. Insbesondere Knoblauch, Basilikum und Petersilie sind geeignete Nachbarn für Tomaten. Alle drei Pflanzen besitzen starke Gerüche und halten Insekten und Krankheitserreger auf Abstand.

Der korrekte Standort ist ebenfalls entscheidend. Tomaten sollten nicht im Halbschatten gepflanzt werden! Andernfalls trocknet die Erde sowie die Pflanze selbst, nur schlecht ab. Die andauernde Feuchtigkeit setzt den Pflanzen zu und begünstigt Erkrankungen.

Eine kleine Starthilfe kann ebenfalls nicht schaden. Empfindliche Gemüsesorten lieben Spezialerden, welche extra auf die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzen angepasst wurden. Für Tomaten gibt es diese Art Erde in fast allen Fachmärkten zu erwerben.

Wenn dir genug Platz zur Verfügung steht, solltest du mit einem speziellen Tomatengewächshaus agieren. In diesem sollten nur Tomaten wachsen! So verhinderst du Fehler in der Fruchtfolge und kannst befallene Pflanzen leichter erkennen.

Tipp: Auch gesunde Tomatenpflanzen profitieren von Kalium! Führe daher gerne auch gesunden Pflänzchen Kalium zu. Viele Hobbygärtner schwören zudem auf Spezialdünger für Gemüse. Ob und wie du diesen verwenden möchten, solltest du nach eigenem Ermessen entscheiden.

Tipps gegen Braunfäule und Krautfäule

Einige weitere Tipps, die sich eher auf mechanische Tricks belaufen, möchten wir dir noch vorstellen.
Neben dem korrekten Gießen, das immer möglichst nah am Boden erfolgen sollte, um Spritzwasser zu verhindern, gibt es einen weiteren Trick.

Mit etwas Mulch, rund um die Tomatenpflanze herum, verringert sich die Verdunstung des Wassers enorm. Außerdem fließt das Gießwasser bedeutend besser in die Erde ein und das Spritzwasser minimiert sich.

Mulch ist jedoch nicht gleich Mulch. Im Fachhandel gibt es Dekor-Mulch, Spielplatz- und Wegbeläge, Schutz- und Pflegemulch, Stauden- und Rosenmulch… Und natürlich noch vieles mehr.

Die besten Ergebnisse erzielst du mit Gemüsemulch. Dieser wird auch gegen Fruchtschimmel eingesetzt und sorgt dafür, dass die Pflanzen und die umliegende Erde bedeutend schneller abtrocknen. Da der Mulch nicht so leicht zu erklimmen ist, werden die Pflanzen auch vor Fressfeinden geschützt.

Tipp: Rindenmulch ist ein toller Kompoststarter und kann auch so unter diesen gemischt werden!

Das regelmäßige Schneiden der Pflanzen hilft ebenfalls gegen einen Braunfäule Befall. Beim „Ausgeizen der Tomaten“ werden die Seitentriebe regelmäßig entfernt – so wird die Pflanze weiter vom Boden ferngehalten und vor Spritzwasser geschützt.

In Deutschland existieren zudem sogenannte „Pflanzenschutz-Warndienste“. Je nach Bundesland haben diese einen anderen Namen, doch die Aufgaben bleiben identisch. Die Dienste stellen dir Informationen zu aktuellen Krankheiten der Pflanzenwelt zur Verfügung und warnen dich, falls in deinem Gebiet ein Erreger vermehrt auftritt.

Schachtelhalmextrakt herstellen

Du benötigst mindestens 150 g Ackerschachtelhalm. Ob getrocknet oder frisch ist hierbei irrelevant, wobei frischer Ackerschachtelhalm oft zu besseren Ergebnissen führt.

  • Die Halme zerteilst du zunächst in kleine Stücke.
  • Nimm nun eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe zur Hand und würfele beide Zutaten.
  • Gib die Halme, die Zwiebel und den Knoblauch mit einem Esslöffel Öl in ein Gefäß. Gieße anschließend einen Liter kochendes Wasser hinzu und lass den Sud mindestens 15 Minuten kochen.
  • Siebe den Sud und lassen Sie diesen in einer verschlossenen Flasche abkühlen.
  • Um den Sud auf die Pflanze zu sprühen, mische diesen 1:5 mit Wasser. Eine Anwendung pro Woche erzielt bereits den gewünschten Präventationseffekt. Befallene Pflanzen kannst du an drei bis vier aufeinanderfolgenden Tagen besprühen.

Kaliumdünger herstellen

Du benötigst Holzasche, um besonders reichhaltigen Kaliumdünger herzustellen:

  • Nutze stets naturbelassenes Holz, um den Schwermetallanteil möglichst gering zu halten.
  • Die Holzasche muss zu einem grauen Pulver verbrennen, welches du anschließend in aller Ruhe komplett auskühlen lässt.
  • Die Holzasche kann direkt auf das Beet gestreut werden. Bitte verwende diese jedoch sparsam! Nur etwa eine halbe Handvoll pro Pflanze.
    Die Holzasche arbeitest du anschließend mit etwas Druck in die Erde ein und gießt die Pflanzen wie gewohnt.
  • Da Holzasche extrem nährstoffreich ist, solltest du nur drei Mal pro Vegetationsperiode düngen.

Fazit

  1. Braunfäule ist eine Pilzkrankheit. Sie wird primär über das Spritzwasser, das Erdpartikel in sich trägt, beim Gießen auf die Pflanzen übertragen.
  2. Spritzwasser sollte stets vermieden werden. Bodennahes Gießen sowie Rindenmulch um die Pflanze herum, kann schützend wirken.
  3. Um einem Befall vorzubeugen, sollten die Tomatenpflanzen stets luftig und möglichst geschützt vor Regen stehen.
  4. Bei einem Befall muss der kaputte Teil der Pflanze großflächig abgetrennt und im Müll entsorgt werden. Alle Gegenstände, die mit dem befallenen Teil in Berührung kamen, müssen desinfiziert werden!
  5. Kalium und Schachtelhalmextrakt oder Tee wirken präventiv, wie auch akut, gegen einen Befall. Regelmäßige Anwendungen stärken das Pflanzengewebe und sorgen für lang anhaltenden Schutz.
  6. Die Fruchtfolge sollte beachtet werden. Standorte, die vorher Kartoffeln, Paprika oder Aubergine enthielten, gilt es zu vermeiden.
  7. Weitere natürliche Schutzmechanismen werden von Basilikum, Knoblauch und Petersilie genutzt. Sie schützen (dank verschiedener Öle) vor Fressfeinden und Krankheiten.

Letzte Aktualisierung am 29.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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